Oder staatliche Kindererziehung durch entsprechende Institutionen. Wenn die Ganztagsschule kommt, befinden sich die Schüler schon in den niedrigen Klassenstufen den größten Teil des Tages in der Schule, da ist es fast schon zwingend notwendig, dass diese einige Erziehungsaufgaben übernimmt, auch wenn es für die Lehrer ein Scheißjob ist.Zitat von Dhan
Wenn die Familie als Modell offensichtlich nicht mehr attraktiv ist und die Erziehung in vielen Fällen auf der Strecke bleibt, dann muss man sich eben etwas anderes überlegen. Natürlich kann man sich auch an das alte Modell der Familie klammern und den Leuten Geld in den Arsch stopfen, damit sie sich doch bitte daran orientieren mögen, aber wenn es einfach nicht mehr richtig funktioniert oder zu viele "fehlerhafte Endprodukte" produziert, dann ist es einfach nicht mehr tragbar.
Es geht dabei nicht darum, den Kindern eine feste Weltsicht aufzuprägen, sondern vielmehr darum, ihnen die sozialen Grundlage zu geben, um miteinander und mit der Gesellschaft zu interagieren. Die Eltern können natürlich trotzdem gewisse Erziehungsmaßnahmen ergreifen, um ihre Kinder in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen, aber zumindest sind die Kinder dann vor völlig inkompetenten Eltern geschützt.
Die Kinder in der DDR waren, das behauptet zumindest meine Geschichtslehrerin, die ebenfalls dort aufgewachsen ist, sehr glücklich und scheinen auch heute nicht den Eindruck zu machen, als hätte es ihnen geschadet. Natürlich ist die praktische Umsetzung nicht ganz einfach, da das System auch vor Missbrauch durch die Machthaber geschützt werden muss, aber ich wüsste nicht, warum das nicht funktionieren sollte.
Nachtrag:
Bevor man soetwas aber umsetzt, sollte man noch ein wenig warten. Meine Generation erscheint mir recht vernünftig, wobei mir jedoch der Überblick über die verschiedenen sozialen Schichten fehlt. Vielleicht hat sich nur die Kindheit ein wenig verändert und sobald die Kinder ein gewisses Alter überschreiten, werden sie vernünftig. Sollte sich aber herausstellen, dass viele "fehlerhafte Endprodukte" entstanden sind, wäre eine Reaktion darauf natürlich geboten.
Nachtrag #2:
Außerdem stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich das System, das mich hervorgebracht hat, überhaupt kritisieren kann ...

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