Zitat von derBenny
Bin denn ich der einzige, der Mitleid mit der armen männlichen Hauptfigur hat? ;_;
Dass er ihr die Hand abgehackt hat, ist ein Irrglaube, der aus der Verwendung der Attribute "blutleer" und "kalt" resultiert. Angst oder aber Aufregung führen ebenfalls zu blutleeren, kalten Händen, daher kommt schließlich der Ausdruck "Das lässt einem das Blut in den Adern gefrieren". Außerdem erkennt man am Verhalten der Frau deutlich, dass sie offenbar keine Hand verloren hat, sonst würde sie wohl in Panik geraten, Schmerzen haben oder sich auf andere Weise auffällig verhalten. Ich kann es mangels Erfahrung natürlich schlecht beurteilen, aber ein Schock würde sich vermutlich ebenfalls anders auf ihr Verhalten auswirken.
Als schließlich die Polizei hereingestürmt kommt, offenbart die Frau, dass der Mann ihre Hand in seine Hose geführt hat. Die Polizisten, die vermutlich zu den Leuten gehören, die nach jeder medial aufgearbeiteten Vergewaltigung sofort nach Todes- und Folterstrafe schreien, verstehen es absichtlich falsch und glauben, der Frau wäre die Hand abgehackt worden, obwohl ein Blick auf ihre vollkommen intakten Hände sie vom Gegenteil überzeugen könnte. In ihrer kleingeistigen Hysterie vergessen sie ihre moralische Verantwortung und überzeichnen das Bild des Vergewaltigers völlig, indem sie seine Tat zusätzlich ausschmücken, denn sie wollen in dem Vergewaltiger ein wahnsinniges und unmenschliches Schwein sehen.
Natürlich ändert das nichts daran, dass der Vergewaltiger dem Leser aufgrund seiner Tat verständlicherweise unsympathisch erscheint, aber bevor er in das Hassgeschrei der Polizisten mit einstimmt, sollte er lieber versuchen, die Sache nüchtern zu betrachten.
Du kritisierst eine Gesellschaft, die jeden volljährigen Mann als potentiellen Vergewaltiger und weil's gerade modern ist außerdem noch als prädestinierten Pädophilen ansieht und bei jedem noch so winzigen Anzeichen dafür hysterisch aufschreit und am liebsten Knüppel aus dem Sack auf die Verdächtigen losgehen will.
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