Das ist auch nicht ganz richtig. Videospiele sind mit Sicherheit nicht die Ursache, aber ebensowenig nur ein Symptom. Sie sind meiner Meinung nach eher ein Faktor im Hintergrund, eine Art Nährboden, der bestimmte Tendenzen begünstigt. Bei der letzten "Killerspiele"-Debatte gab es, wenn ich mich recht erinnere, eine Studie, in der festgestellt wurde, dass Gewalt in Videospielen auf verschiedene Menschen unterschiedlich wirkt. Um das festzustellen braucht es eigentlich keine Studie, aber letztenendes unterstreicht sie diese eigentlich banale Erkenntnis noch.Zitat von mitaki
Wenn nun jemand wie der Amokläufer so ein Spiel spielt, dann kann man davon ausgehen, dass er dadurch eine gewisse Rückkopplung erfährt. Das, denke ich, ist die Schuld, die die Spiele tragen. Dass diese Rückkopplung überhaupt auftritt ist wiederrum die Schuld der Eltern, vielleicht der Gesellschaft, mit Sicherheit seiner eigenen geistigen Schwäche. Die Spiele sind mit sicher nicht unschuldig, aber sie sind eben nicht die Ursache, sondern nur ein Faktor von vielen.
Insofern ist es unverständlich, dass sich der Fokus immer wieder auf diesen einen Faktor richtet. Vielleicht ist es der Hang der Medien, komplexe Probleme mit einfachen Zusammenhängen erklären zu wollen, vielleicht will man sich aber auch einfach nicht mit den tatsächlichen Ursachen auseinandersetzen. Die Spiele sind Schuld, Ursache geklärt, Fall abgeschlossen. Nicht nötig, irgendjemanden zu verunsichern.