Leerzeichen
In der gänzlichen Leere
sammeln sich die Schwaden der Worte,
zum Beispiel Feder und Taube.
Aber das Erlöschen des Atems,
die starre Falte des Munds,
die angehaltene Bewegung
sind schon durchwirkt
von dem Hanf des Hasses,
dem Seidenschiffchen der Güte.
So sind sie Fremde
un aller Sicherheit bar,
enthoben den Träumen der Leere
und unseres Zutuns gewiß.
Aber auf sie kommt es an,
auf sie allein noch
beim Federspiel der Meduse,
die mit den Gelenken knackt,
ihr magisches Lächeln ins Licht gedreht
wie ungestalte Kerzen im Wind.
Wenn sie entweicht, endlos,
in Katakomben, unter dem Wasser hin,
ist hier vollständige Leere.
Dies aber gilt als Norm des Lebens,
ist das vollkommen irrige
Zeichen für Dasein.
~Peter Jokostra