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Schwul, Behindert, Spast etc. sind alle erstmal durch eine einschlägig bekannte, populäre Subkultur dergestalt in Umlauf gebracht worden. Vor 10 Jahren konntest du auf kaum einem Schulhof diese Wörter derart exzessiv hören. Mittlerweile gehört sogar das Wort ••••••••• schon zum "gewöhnlichen" Schmähwortschatz und ist bei vielen Jugendlichen mit "Arschloch" gleichzusetzen.

Sollte man deshalb trotzdem gutheißen das man diese Wörter benützt und deren Verwendung weiter verharmlosen? Mir geht erhlich gesagt am Arsch vorbei, ob irgendein gehirnamputierter Trottel im Hinterkopf hatte, ob er homosexuelle Menschen damit trifft, wenn er plötzlich Schwul als Synonym für scheiße, oder blöd nimmt.
jo bemerk in meinem umfeld ja auch. obwohl ich z.b. ausdrücke wie "behindert" für blöd, scheisse, kacke etc. selbst benutze (mittlerweile sag ich dauernd "anders begabt" - mal sehen wie das kommt): so dinger wie "du bsit schwul" als beleidigung müssen nich sein, hab selbst nen schwulen kumpel, von daher...

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Ich empfinde ehrlich gesagt keine ÜBER-Korrektheit im deutschen Sprachgebrauch. Ich finde eher das diese geforderte oder teils praktizierte Genauigkeit verdammt wichtig ist, denn sie sensibilisiert die Leute im Umgang mit Sprache. Hätten die Frauenverbände etc. nicht die letzten 30 Jahre für die Gleichstellung der Frau gekämpft, wäre es heute noch jedem scheiß egal ob man Praktikant/in schreibt oder nicht. Mag sein, dass es für manche keinen Unterschied macht, ich finde aber das es dies tut. Würde man bei diesen "Kleinigkeiten" anfangen, würde man auch bald bei ganz anderen Dingen beginnen diese in Frage zu stellen und dadurch viele Erungenschaften in Sachen Gleichberechtigung, Toleranz und Schutz von Minderheiten, die in den letzten Jahren mühevoll erkämpft wurden, langsam aufweichen.
ja toll, dann ist aber "anders begabt" irgendwann der böse begriff, nachdem wir aus jedem scheiss, wo "behinderten-parkplatz" oder so steht, dann "andersbegabten-parkplatz" - weil dann is nämlich ab dem tag "anders begabt" das schmipfwort anstatt "behidnert". außerdem: ich kenne leute, die körperlich eingeschränkt sind - die HASSEN (!) es, dass sie dauernd von der gesellschaft wie wattebäuschchen behandelt werden. ok, is jetz nur so ne stichprobke (4 leute die gehbehindert sind), aber wenn ich in nem rollstuhl hocken würde: ey ich würde das mies scheisse finden, wenn ich ab sofort "anders begabt" wäre, weil das is nich ein ausdruck, der ein
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Zeichen einer modernen, toleranten, sensiblen und kultivierten Gesellschaft
ist, sondern

a) auf eine ganz perverse art und weise ironisch (anders begabt - unter dem begriff stelle ich mir eher leute vor, die eine sau-komplizierte gleichung innerhalb von 2 sekunden lösen), weil die leute nich begabt, sondern in einigen wesentlichen punkten EINGESCHRÄNKT sind
b) nur eine verschleierung der tatsache, das sie tatsächlich behidnert sind

is genauso mit juden, schwarzen/andersfarbigen/afro-artig-pigmentierten mitbürgern, genossen udn genossinnenenenenenen - bürokratie plus schönrederei von schlimmen tatsachen gepaart mit jedem monat ne neue rechtschreibung ergibt die momentane deutsche sprache, die meiner meinung nach ein symbol is für eine spießige, jedem dämlichen dumpfem gleichschritt-marsch-gestampfe folgende gesellschaft is, die sich langsam den normen aus dem buch "1984" näher (ich sage newspeak - weil so ne scheisse ist nichts anderes)

und bevor jemand fragt: ja ich bin gegen diese political overcorrectness