Ich habe das Buch gelesen und auch verstanden.
Aber selbst wenn du den Teufel auf Krampf an die Wand malen willst, geht die These einfach über das Ziel und den Rahmen des Realistischen hinaus.
Zumal: hier geht es nicht darum, den Sprachgebrauch von gewissen Worten zu befreien, sondern lediglich, gewisse Gruppen nicht zu diskriminieren, indem man eben halt "schwul" oder "behindert" als Schimpfwort benutzt (ich meine, vom Prinzip her wäre es das Selbe, als wenn man zu jemanden als Beschimpfung "Du Jude" sagt. Nur so als krasses, verdeutlichendes Beispiel).
Und irgendwie bist du (zumindes mir) noch die Quelle für deine Theorie schuldig, dass man jetzt anstatt "Behinderter" "Anders Begabter" sagen muss oo
Exakt
Na ja, nicht ganz; so eine Diskussion wäre schon möglich, auch mit dem im Buch beschriebenen Stadium der Sprachbearbeitung, weil sie noch immer Ausdrücke wie "Minusgut" haben, um etwas Negatives auszudrücken. Und da geht's nämlich los, weil an diesem Punkt die Gedankenpolizei ins Spiel kommt, DIE ist es nämlich, die so eine Diskussion unmöglich macht, denn ansonsten hätten der Protagonis und Julia ja nie im "Geheimen" ihre Unterhaltungen führen können, oder?