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Mir ist gerade aufgefallen, dass ich eine enorme Abneigung dagegen habe, Bücher mehrmals zu lesen. Gerade bei erzählenden Texten sind die meisten Überraschungs- und Spannungsmomente schon bekannt und man weiß, welche Problematik angesprochen wird.
Je länger ich lese, desto weniger interessieren mich Überraschungs- und Spannungsmomente. In Faust von einer einmaligen Spannung zu sprechen ist ja irgendwie bizarr. Und Penthesilea wird auch beim zehnten Mal noch spannend sein.

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Es gibt so viele andere interessante Bücher, dass ich beinahe ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich mir stattdessen irgendein Buch ein zweites Mal durchlese.
Das Gefühl kenne ich. Am schlimmsten wird's durch die billigen Gesamtausgaben, wie die von Dostojewski oder Brecht. Die kauft man und hat dann plötzlich eigentlich 10.000 Seiten zu lesen, bevor man sich was anderes kauft.

Mehrmals gelesen habe ich Faust. Ansonsten habe ich aus dem Trieb erst einmal 'alles' kennenzulernen wenig anderes mehrmals gelesen. Aber vieles wiedergelesen habe ich in Nietzsches Zarathustra, Goethes Die Leiden des jungen Werther und in den Bänden mit Kafkas Kurzprosa.