Soar, gestern war ich drin.
Im Gegensatz zum letzten Bondfilm wars eine deutliche Steigerung.
Bond war endlich wieder ein Spurensucher, eine Art Detektiv, der Hinweisen folgt, Hinweise erkennt und diese anzuwenden weiß. Leider beschränkten sich die meisten Spuren darauf, dass er irgendwelche Handys betrachtete und daraus Rückschlüsse ziehen konnte. Da hätte mehr Innovation reindürfen.
Daniel Craig spielte sehr gut, man darf ihn nicht an den anderen Darstellern messen, denn er spielte einen gänzlich anderen Charakter, einen sehr glaubwürdigen und einigermaßen authentischen Charakter. Ein arrogantes Arschloch, das man erst aus einiger Distanz beobachtet, das sich dann aber doch zum Mann mit Prinzipien entwickelt, der aber erst in der letzten Szene der Agent ist, den man kennt. Auch die Story und die Schurken waren glaubhafter inszeniert, so kam es mit Le Chiffre daher nicht zum Showdown, eher stellte sich heraus, dass er gar nicht der Gegenspieler ist, sondern auch nur ein einfacher Handlanger.
Das Pokerspiel, das zentrale Element, war packend und sehr spannend umgesetzt. Nur wer keine Vorkenntnisse in Sachen Poker hat wäre bei "Fold" und "Wir erhöhen die Blinds auf eine Million!" nicht mitgekommen, so hörte ich hinter mir zwei Männer immer wieder ein verwirrtes "Hä?" austauschen, man kann's ihnen nicht verübeln.
Titellied und Titelsequenz waren gut, sehr klassisch und einfach gehalten und doch so stilvoll wie die frühen Sequenzen unter Maurice Binder. Der Song "You know my name" von Chris Cornell gehört für mich zusammen mit "For your eyes only", "A View to a kill" und "Goldeneye" ganz eindeutig zu den besten Titelsongs in einem James Bond Film.
Was mich als langjährigen Hyperfan gestört hat, war die Umsetzung der Gunbarrell-Sequenz. Sie kam nicht direkt am Anfang, sondern erst vor dem Titelentwurf.... ach, wer wissen will wie sie aussieht: Der klicke hier!
Find ich nicht gut, es fehlt einfach das gewisse Etwas daran und die Barrell sieht scheisse aus. Nächstes mal bitte wieder klassisch, ja?
Sonst kann ich nur sagen, gut, dass Bond die Kurve gekriegt hat und "Stirb an einem anderen Tag" nicht fortgesetzt wurde. So gefällt er mir viel besser. Er ist nicht mehr wie die alten Bonds, aber er ist ein Bond, wie man ihn in einem modernen Film erwarten kann. So freue ich mich schon auf Bond 22 für den Craig bereits unterzeichnet hat.