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Thema: Casino Royale - Gibt es einen klassischen und einen modernen Bond?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Soar, gestern war ich drin.
    Im Gegensatz zum letzten Bondfilm wars eine deutliche Steigerung.
    Bond war endlich wieder ein Spurensucher, eine Art Detektiv, der Hinweisen folgt, Hinweise erkennt und diese anzuwenden weiß. Leider beschränkten sich die meisten Spuren darauf, dass er irgendwelche Handys betrachtete und daraus Rückschlüsse ziehen konnte. Da hätte mehr Innovation reindürfen.
    Daniel Craig spielte sehr gut, man darf ihn nicht an den anderen Darstellern messen, denn er spielte einen gänzlich anderen Charakter, einen sehr glaubwürdigen und einigermaßen authentischen Charakter. Ein arrogantes Arschloch, das man erst aus einiger Distanz beobachtet, das sich dann aber doch zum Mann mit Prinzipien entwickelt, der aber erst in der letzten Szene der Agent ist, den man kennt. Auch die Story und die Schurken waren glaubhafter inszeniert, so kam es mit Le Chiffre daher nicht zum Showdown, eher stellte sich heraus, dass er gar nicht der Gegenspieler ist, sondern auch nur ein einfacher Handlanger.
    Das Pokerspiel, das zentrale Element, war packend und sehr spannend umgesetzt. Nur wer keine Vorkenntnisse in Sachen Poker hat wäre bei "Fold" und "Wir erhöhen die Blinds auf eine Million!" nicht mitgekommen, so hörte ich hinter mir zwei Männer immer wieder ein verwirrtes "Hä?" austauschen, man kann's ihnen nicht verübeln.

    Titellied und Titelsequenz waren gut, sehr klassisch und einfach gehalten und doch so stilvoll wie die frühen Sequenzen unter Maurice Binder. Der Song "You know my name" von Chris Cornell gehört für mich zusammen mit "For your eyes only", "A View to a kill" und "Goldeneye" ganz eindeutig zu den besten Titelsongs in einem James Bond Film.
    Was mich als langjährigen Hyperfan gestört hat, war die Umsetzung der Gunbarrell-Sequenz. Sie kam nicht direkt am Anfang, sondern erst vor dem Titelentwurf.... ach, wer wissen will wie sie aussieht: Der klicke hier!
    Find ich nicht gut, es fehlt einfach das gewisse Etwas daran und die Barrell sieht scheisse aus. Nächstes mal bitte wieder klassisch, ja?

    Sonst kann ich nur sagen, gut, dass Bond die Kurve gekriegt hat und "Stirb an einem anderen Tag" nicht fortgesetzt wurde. So gefällt er mir viel besser. Er ist nicht mehr wie die alten Bonds, aber er ist ein Bond, wie man ihn in einem modernen Film erwarten kann. So freue ich mich schon auf Bond 22 für den Craig bereits unterzeichnet hat.

  2. #2
    Zitat Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
    Was mich als langjährigen Hyperfan gestört hat, war die Umsetzung der Gunbarrell-Sequenz. Sie kam nicht direkt am Anfang, sondern erst vor dem Titelentwurf.... ach, wer wissen will wie sie aussieht: Der klicke hier!
    Find ich nicht gut, es fehlt einfach das gewisse Etwas daran und die Barrell sieht scheisse aus. Nächstes mal bitte wieder klassisch, ja?
    Die Gunbarrell-Szene muss ich direkt mal loben. Nicht, weil sie jetzt direkt vor's Intro geschoben wurde (was an sich eine ganz hübsche Idee ist, aber leider Stilbruch), sondern, weil diese blöde Computer-Kugel, die auf den Zuschauer zuflog, wieder rausrationalisiert wurde. Wie oft war die jetzt drin? Die letzten beiden Male? Also, die hat mich echt mal aufgeregt. Genau die die Gunbarrell-Szenen mit Hut, wenn ich ehrlich bin.

    Aber hey, die ersten paar Sekunden des Intros sehen schon wieder saustark aus. Da freu ich mich direkt wieder mehr, wenn ich in ein paar Tagen reingehen werde. Voraussichtlich.

    Wie lange war jetzt die Planung und die Schauspielersuche für diesen Film? Drei Jahre? Dann sollte man den nächsten Film direkt nächstes Jahr raushauen. Werden die bestimmt auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 2007 kein Bond-Jahr wird.

  3. #3
    Die Computerkugel kam nur bei "Stirb an einem anderen Tag" und musste nunmal wirklich nicht sein.
    Beim Hut finde ich eher schade, dass dieser gänzlich wegrationalisiert wurde, es war immer eine schön markante Szene, wenn Bond seinen Hut an Moneypennys Kleiderständer geworfen hat.

    Die Schauspielersuche hat 2003 begonnen, nachdem Brosnan mehr Gehalt wollte und die Produzenten gleich vorweg abgeblockt haben. Dann kamen erstmals Colin Farell, Hugh Jackman und Orlando Bloom, sogar Robbie Williams ins Gespräch, doch keiner setzte sich durch, obwohl Jackman gerne gewollt hätte.
    Danach stand man kurz vor einem Vertragsabschluss mit Dougray Scott, der sich scheinbar gegen Ewan McGregor durchgesetzt hatte und während schon überall berichtet wurde man habe einen neuen Bond gefunden, sagte Scott wegen persönlichen Dingen ab.
    Als nächstes hörte man dann von Daniel Craig.

    Bond 22 is für 2008 angesetzt, bisher haben nur Craig und Judi Dench unterzeichnet, das ist aber schomal die halbe Miete, deshalb vermute ich, dass der Film auch tatsächlich 2008 erscheint.

    Und wenn du schon meinst du könnest dich schon auf Casino Royale freuen: Ja, das kannst du in der Tat.

  4. #4
    Gestern spontan mit Kumpels reingegangen die Karten vorbestellt hatten, leider eine zu wenig.... Aber wie es das Glück so möchte hab ich noch eine der letzten beiden bekommen, in der hintersten Reihe

    Was soll ich sagen, nach Living Daylights mein zweitliebster Bond. Daniel Craig spielt seine Rolle ziemlich gut ( da hast du es Bild-Zeitung ). Endlich wieder ein bischen realistischer und keine unsichtbaren Autos mehr^^

    Ein wirklich toller Intro-Song, eine wirklich nette Handlung, mit Eva Green ein wirklich ansprechendes Bond-Girl ( keine flache Hally Berry mehr) was will man mehr? Ein bischen mehr Licht auf die wirklichen Antagonisten hätte man noch werfen können imo, zumindest ein ansprechender One-on-One Showdown hat mir gefehlt. So etwas braucht ein Agenten-Movie einfach bei mir^^ Deswegen ist Living Daylights bei mir auch auf Platz eins. Die Kämpfe mit Ambrose und mit Whitacker sind genial^^

    Das einzige was mich wirklich störte: Judie Dench. Ich hab nix gegen sie als M. Aber ich mag sie einfach nicht, finde sie einfach unsymphatisch!

    Auserdem wurde gesagt das James ein Waise ist. Ist in "die Welt ist nicht genug" die Rede davon das er aus einer Adelsfamilie stammt? Zumindest wird ein Titel erwähnt und das Familienmotto afaik...

    Aber ja, der Film bekommt eine absolute Empfehlung von mir. Irgendwie hab ich auch den Verdacht das man bei Metal Gear abgekupfert hat. Hatte genau dieses Feeling den ganzen Film über^^

  5. #5
    Nun, realistischer würde ich den Film nicht unbedingt nennen. Es ist mir einfach unbegreiflich, wie Bond mit dem Charme eines Ziegelsteins auch nur eine Frau rumkriegen soll... Von den Nebenwirkungen eines Defilibrators rede ich gar nicht erst.
    Die Actionszenen waren nicht schlecht, aber alle ziemlich aufgesetzt. Jede einzelne hätte man auch gut ersatzlos streichen können und im Hauptpart, dem Pokerspiel, kam gar keine Action vor.

    Alles in allem muss ich sagen, wollte ich einen Actionfilm ohne Stil, technische Spielereien und mit einem farblosen Bösewicht, hätte ich sicher schon genug Auswahl. Das wird auch nicht durch die bekloppteste Folterszene in der Filmgeschichte und einen deus ex machina wettgemacht. Ganz sicher nicht.

  6. #6
    Zitat Zitat von haebman Beitrag anzeigen
    Auserdem wurde gesagt das James ein Waise ist. Ist in "die Welt ist nicht genug" die Rede davon das er aus einer Adelsfamilie stammt? Zumindest wird ein Titel erwähnt und das Familienmotto afaik...
    Er wurde es erst als seine Eltern zur Zeit da er elf Jahre alt war, bei einer Bergwanderung in den Alpen ums Leben kamen. Darauf wird in Goldeneye auch mal angespielt.
    "Die Welt ist nicht genug" ist der Wappenspruch aus dem Familienwappen der Bonds, das in "Im Geheimdienst ihrer Majestät" gezeigt wird. Und sowas hat in Britannien scheinbar eh jede wirklich große Familie, zumal Bondy Vater auch noch Schotte war...
    da hat sogar jede Familie ihr eigenes Karomuster.

  7. #7
    Konnte mir das Teil jetzt auch mal zu Gemüte führen.

    Gleich vorweg, Lob an die Macher, hier wurde wirklich ein neuer Weg eingeschlagen.
    Mutig, was sich aber auch größtenteils auszahlt.

    Atmosphärische Overture, die gleich mal zeigt wo es lang geht in Sachen Härte, super Intro, tolle Mucke, und actionreiche Verfolgungsjagd mit explosivem Ende zeichnen die ersten 20 Minuten des Films aus. Mit der beste Anfang eines Bond Films ever.

    Ich als Poker Fan habe mich natürlich sehr auf den Poker showdown gefreut, wusste zwar schon wie es ausgeht, war aber trotzdem spannend. Wenn auch vielleicht zuuu lang gezogen.

    An Daniel Craig habe ich eigentlich auch nichts auszusetzen, hat eben eine harte Gangart draufgehabt, musste aber auch selber oft richtig heftig einstecken ( das kann einem Mann schon richtig auf den Sagg gehen ). Kommt einfach besser rüber, als wenn der Held nach jeder Sequenz ohne Kratzer davonkommt.

    Einzig großer Minuspunkt sind die letzten 30 Minuten.
    Mir war das echt einfach zu langgezogen, ich dachte mindestens drei mal jetzt ist Schluß, ging aber trotzdem nochmal weiter. Hatte mich sogar schon damit abgefunden, mal ein Bond Ende zu erleben, das ganz ohne einen großen Shootout oder einer Actionseuqenz auskommt. Wäre gar nicht so schlecht gewesen, hätte zum neuen Stil gepasst.
    Wie auch immer zu viel hin und her, um noch richtige Spannung zu erzeugen.

    Ansonsten fielen mir nur noch ein paar wirklich bescheuerte Dialoge auf, wurde aber durch die zahlreichen lustigen Sprüche ausgeglichen.

    Am Schluß bleibt festzustellen, bester Bond Film seit langem, kommt aber nicht an Goldeneye ran (alle früheren Filme lass ich jetzt mal aus diversen Gründen ausser Acht). Aber da ist noch einiges an Luft nach oben, und in diesem Film wurde schon vieles richtig gut gemacht. Die Richtung stimmt, Gesamturteil thumbs up!

    Geändert von Duke Earthrunner (09.12.2006 um 23:10 Uhr)

  8. #8


    Wie dem auch sei, der Film ist genial. Bei einer bestimmten Szene dürften Männer im Kino wirklich mitleiden .

    Ich würde das ganze als neoklassischen Bond beschreiben: Die Brutalität von ganz früher mit einem Schuss zusätzlicher Sentimentalität und geringfügig reduzierter Selbstironie.

  9. #9
    Zitat Zitat von Rübe Beitrag anzeigen


    Wie dem auch sei, der Film ist genial. Bei einer bestimmten Szene dürften Männer im Kino wirklich mitleiden .

    Ich würde das ganze als neoklassischen Bond beschreiben: Die Brutalität von ganz früher mit einem Schuss zusätzlicher Sentimentalität und geringfügig reduzierter Selbstironie.
    Ich habe auch die ganze Zeit auf Blofeld gewartet. Ich glaube darauf wirds auch hinauslaufen.
    Aber von mir aus braucht die Handlung des nächsten Films nicht da anzuknüpfen, wo sie jetzt aufgehört hat.
    Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.

  10. #10
    Zitat Zitat von Duke Earthrunner Beitrag anzeigen
    Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.
    Bevor Bond ja jetzt irgendwie "reseted" wurde, hätte man Blofeld ja durchaus auch noch wieder reinnehmen können, man hat ja nie erfahren, ob damals der echte gestorben ist oder nur ein weiterer seiner Doppelgänger, aber das ist ja jetzt ziemlich egal, zum Teufel mit der Logik der Timeline.

    Wenn jetzt aber Blofeld und/oder SPECTRE wieder auftauchen würden, fänd ich das persönlich schonmal als ersten Gedanken saustark, m.E. war Blofeld einer von Bonds "agentigsten" Gegenspielern (und genau solche Gegner will ich haben, wenn ich einen Bond-Film sehe), und mit einer Prise modernen Kinos - und damit meine ich keinen exsessiven Gebrauch von CGI!! - könnte man da einen richtig guten Schurken richtig gut auffrischen.
    Alles, was darüber hinaus geht, wär mir dann aber wahrscheinlich schon wieder zu viel, über einen modernisierten, wiedereingeführten Dr. No wäre ich z.B. mehr als angepisst.

  11. #11
    Zitat Zitat von Duke Earthrunner Beitrag anzeigen
    Ich habe auch die ganze Zeit auf Blofeld gewartet. Ich glaube darauf wirds auch hinauslaufen.
    Aber von mir aus braucht die Handlung des nächsten Films nicht da anzuknüpfen, wo sie jetzt aufgehört hat.
    Blofeld oder sonstige Bösewichte nochmal zu recyclen ist ne gefährliche Sache.
    Naja, wenn es einem schon bei Batman nicht gefällt (und ich bleibe dabei: Nicholson ist der einzig wahre Joker), dann wird es einem auch bei Bond nicht gefallen. Naja, nach den ganzen Austin Powers Filmen ist die Figur eh nicht mehr wirklich zu gebrauchen.

    Zitat Zitat von Phoenix Beitrag anzeigen

    Wenn jetzt aber Blofeld und/oder SPECTRE wieder auftauchen würden, fänd ich das persönlich schonmal als ersten Gedanken saustark, m.E. war Blofeld einer von Bonds "agentigsten" Gegenspielern (und genau solche Gegner will ich haben, wenn ich einen Bond-Film sehe), und mit einer Prise modernen Kinos - und damit meine ich keinen exsessiven Gebrauch von CGI!! - könnte man da einen richtig guten Schurken richtig gut auffrischen.
    Alles, was darüber hinaus geht, wär mir dann aber wahrscheinlich schon wieder zu viel, über einen modernisierten, wiedereingeführten Dr. No wäre ich z.B. mehr als angepisst.
    Das mit dem "agentigsten" Gegenspieler hat was. Von mir aus kann es auch eine neue Organisation sein, aber ich wünsch mir wieder einmal ein verschwörerisches Netzwerk wie eben SPECTER damals...

  12. #12
    Nennt mich blöd, aber sie sollten mal wirklich bei Meal Gear (Solid) abkupfern.

    So eine Eliteeinheit wie Foxhound könnte als so ein erwähntes feindliches Netwerk in einem Bond funktionieren...natürlich sollte man etwas mehr auf dem Boden bleiben als in Metal Gear, sonst nimmt einem das Publikum sowas wohl nicht ab^^ aber mich würde sowas freuen^^

  13. #13
    Zitat Zitat von haebman Beitrag anzeigen
    Nennt mich blöd, aber sie sollten mal wirklich bei Meal Gear (Solid) abkupfern.
    Das meinte ich mit "agentigen" Gegnern. Ein Bond-Oberschurke muss erstmal optisch cool sein, damit er funktioniert (Blofeld mit Katze im Sessel, Largo mit seiner Augenklappe, jüngst endlich mal wieder Le Chiffre mit der Narbe und dem blutenden Auge), und vor allem einen richtig abgedrehten Gehilfen haben (Oddjob, Jaws, der coole Typ mit der Krallenhand aus "Live and Let Die", peinlicherweise ist mir sein Name entfallen). Wenn diese beiden wichtigen Pole schonmal stehen, dann kann ein Bond-Film nur noch schwerlich schlecht werden. Renard in "The World is not enough" war z.B. eine richtig coole Idee, aber leider sehr lieblos umgesetzt, während man aus dem vernarbten Bombenleger aus dem Anfang von "Casino Royale" richtig was hätte machen können.

    Also wäre so eine Spezialeinheit wie FOXHOUND wirklich keine schlechte Idee. Es darf unter gar keinen Umständen in die Telekinetiker-Vampir-Genmanipulations-Ecke gehen, aber mit Flammenwerfern bestückte Irre, Meister-Scharfschützen und coole Typen wie Revolver Ocelot wären eine wahre Bereicherung für jeden noch kommenden Bond, die ich sehr begrüßen würde.

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