Ah! Gleich zwei fabelhaft ausführliche Kritiken. So etwas lese ich ... Moment. Fallen Sie gut aus? Aha. Also: So etwas lese ich gern.

@ Prodegy

Ich ordne meine Antwort auch einmal, wenngleich auch nicht so schön. Dafür gehe ich vor allem auf die Mängel ein; beim Lob sind wir uns ja einig.

Handlung
Das Introgeschehen bleibt natürlich ganz bewusst erst einmal vage. Allerdings klingen des Professors Erlebnisse hin und wieder an (Oper, Zug, Wolfswald), sie werden also nicht einfach links liegengelassen. Aber er wiegelt stets sofort ab. Einen Teil der Auflösung erfährt man in der VV übrigens gleich nach dem Projektilstart, also direkt nach der Demo. Haha.
(Übrigens: Mackwitz ist NICHT herzensgut, na ja, vielleicht ein bisschen...)
Zum Gegnereinwand „Moriatti ist neidisch und das Phantom hässlich.“ Jepp. Irre, was? Attilla der Hunne war beispielsweise einfach nur gierig und trotzdem ein Schurke von Format.

Grafik:
Theodore ist mir zu fahl (wie Du schon sagst: Figuren passten eigentlich gar nicht dazu, massiver Nebeleinsatz lindert den Effekt). Das Arbeiterviertel ist bislang eine gelungene Notlösung. In der VV werden diese Bereiche auch M&B-ähnlicher sein.

Sound:
Deine Kritikpunkte haben mich regelrecht nostalgisch nach meinen alten Fehlern gemacht. Es juckte mir schon sehr in den Fingern, Mackwitz’ alten Hackenschlagklang wieder zu aktivieren.

Kämpfe:
Ja, es herrscht das simple aber ganz effektive Papier-Stein-Schere-Prinzip, richtiger Taktikkampf ging eigentlich nur mit in Spielfeldern unterteiltem Kampfbildschirm samt begrenzter Aktionspunkte pro Runde. Da trau' ich mich aber nicht ran und es würde mittlerweile auch die Spielbalance kippen.


@ Mio-Raem

Handlung

Das Lob freut mich besonders, da es sehr schwer ist, ein lustiges Spiel zu erstellen, ohne es in ein Fungame umschlagen zu lassen.
Zu Heisen: Er ist eher der Theoretiker als der Alltagskünstler. Außerdem ist er in einem Alter, in dem man langsam wunderlich wird. Immerhin macht er nicht auf den Teppich.
Eleonore hat in der Tat nur den 3. Platz hinsichtlich des Charakterfeinschliffs. Dafür sieht sie aber besser aus als Mackwitz und Heisen. Zumindest ich halte das für einen gleichwertigen Ersatz.

Mapping

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Man hat das Gefühl, du hast ihn deshalb so groß gemacht, damit der Kronleuchter auch hineinpasst.
Ja.
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Das ist nicht gut.
Oh...

Wenn Du weitere Extras wie in der Stadt suchst, schau Dich doch noch mal im Wald um. Es liegt aber ein bisschen versteckt, da es eben eine Überraschung sein soll.

Hauptkritik
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So, und da habe ich endlich meinen Hauptkritikpunkt. Am Anfang des Spiels sind die Pro- und Antagonisten sehr gut verteilt. Schön so!
Aber auf der Zugfahrt? Oje, oje, Totalschaden.
Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, so dermaßen viele berühmte Figuren auf einen Schlag auftreten zu lassen? Bloß, damit du genügend "plausible Mörder" hast ? Nee, du, das ist der Tiefpunkt im Spiel. Dr. Jekyll, Kapitän Nemo, Ahab, Nobel - die hätte man alle viel gleichmäßiger im Spiel verteilen können. Sie sind zwar allesamt gut mit einander und dem Mord verbunden, aber da hättest du auch eine Handvoll bedeutungsloser NPCs mit erweiterter Biographie nehmen können.
Schade drum !
Es wird ja alles noch viel schlimmer. Du ahnst gar nicht, was ich zur Zeit zusammenstelle.

Und schließlich: Meine Marschmusikmacke ist leider nicht heilbar. Aber in der VV wird es in der Kaserne immerhin einen Lautstärkeregler am Grammophon geben.