Hurra! Eine Fachdebatte über Phänomene des Trieblebens!![]()
Im Gegenteil. Und mit der Feststellung, dass Teile des Bürgertums ihre zunehmend Dekolleté-freien Stilformen ganz bewusst als Gegenwelt zum Adel formten, hast Du ja auch völlig recht. Zumindest galt das als offizieller Benimmkanon für Frauen. Bei Männern sah das wieder etwas anders aus, hier stand der Adel in vielem Pate, nicht zuletzt in einem bewusst auf Kriegsmut und Männlichkeit abhebenden Rollenvorbild. Und da ist der Sex auch nicht mehr weit.![]()
Zumindest das zweite halte ich auch für einen wirklich großen Roman. Vorbilder sind beide hingegen nur seeehr indirekt. Die "Allreise" ist - auch wenn diese Kleindebatte vielleicht anderes verheißen mag - alles andere als ein Sittenbild der damaligen Zeit. Das Spiel soll in allererster Linie unterhalten.
Hätte ich "Untertan" und "Radetzkymarsch" statt Jules Verne herangezogen, würde es weder Prof. Heisen (nicht gerade der Heßling-Typus) und schon gar nicht eine Figur wie Mackwitz geben (auch wenn Mackwitz vielleicht in Deinen Augen die ins Gegenteil verkehrte Parodie des melancholisch-fatalistischen Trotta ist). Aber schön finde ich es schon, zu lesen, was das Spiel bei Dir alles an Assoziationen weckt. Danke.![]()