Wer sich mit blutrauscherregendem beschäftigt, tendiert eher zum Blutrausch. Wenn ich Shooter spiele, mein Sturmgewehr in die Hand nehme oder Metzel-Filme sehe, habe ich auch meine helle Freude daran.
Wäre ich nun jemand, der geistig soweit ist, jemanden umzubringen, hätte ich sicher auch eher die Tendenz dazu, Leute zu erschiessen, als wenn ich keine Ahnung hätte von Shootern, Gewehren und Metzelfilmen.
Nirgends hab ich das Gegenteil behauptet. Ich sagte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Amoklaufs bei einem psychisch gestörten höher ist, wenn er sich mit Gewalt beschäftigt, als wenn er es nicht tut.Zitat
Ich sagte ja, dass es sich hier nicht um ein eigentliches Training handelt, sondern viel mehr um einen Angewöhnungseffekt. Deshalb brachte ich ja auch das Militär/Kopfschuss-Beispiel, dass du ganz schön aus dem Zusammenhang gerissen hast: Jemand, der virtuell viele Kopfschüsse verteilt hatte, tendiert bei echtem Schiesstraining automatisch erst mal eher auf Kopfschüsse als auf Rumpfschüsse. Letzteres wäre bei einem unangewöhnten Menschen eher normal.Zitat
Ich gebe zu, Blutrausch war falsch gewählt, das besser Wort wäre Affekt.Zitat
Entwicklungspsychologisch gesehen ist dieses Fallbeispiel durchaus möglich. Jemand, der einen Amoklauf begeht und sich vorher weder mit Gewaltspielen beschäftigt hat noch mit Waffen oder sonstigen Arten der Gewalt in Kontakt gekommen ist, wird im Affekt viel weniger dazu tendieren, möglichst viel Gewalt anzurichten als jemand bei dem gerade das umgekehrte der Fall ist und zwar deshalb, weil die Psyche anders konditioniert ist.
Das ist richtig, die Frage ist aber nun, wie die Rückkopplung des Teufelskreises aussieht: Es macht einen Unterschied, ob ein Mensch mit misserfolgtem Leben sich den Drogen, der Fernsehsucht, der Spielsucht oder der virtuellen Gewalt widmet. Der eine Typ landet in der Gosse mit der Nadel im Arm, der andere richtet einen Amoklauf an.Zitat
Zum Beispiel bei den Drogen.Zitat
Und ich hocke relativ viel vor dem Rechner momentan... vielleicht gerade deshalb, weil ich ein brauchbares Leben habe und mein Studium so ziemlich viel Rechnerzeit erfordert.
Da siehst du's. Allerdings muss man sagen, dass der Schwarzweiss-Gedanke auch die positive Seite hat, dass man dadurch motiviert werden sollte, ebenfalls versuchen, "gut" zu sein bzw. sich Mühe zu geben im Leben. Naja, Off-Topic, Tatsache ist, dass es positive wie negative Seiten hat.Zitat
Ich sagte ja nirgends, dass die restlichen Medien unschuldig sind. Es ist viel mehr das ganze Netz an Medien (Spiele, Fernsehen, Musik, Pornos, etc.) und anderen Sachen wie Fast Food, Drogen, etc. die einem psychisch labilen Jugendlichen heutzutage in Kombination ziemlich zusetzen können.Zitat
Das ist vielleicht das Problem des Foren-Themas hier: Computerspiele werden verharmlost und beispielsweise Drogen als Totsünde angesehen. Vielen hier fehlt einfach die distanzierte Ansicht, dass beides spassig, nützlich oder auch schädlich sein kann, viele hier kennen einfach nur die eine Extremposition.Zitat
Ist wahrscheinlich sogar schädlicher als eine Kippe zu rauchen. Aber ich warte mal die Langzeitstudien darüber ab.Zitat
Das liegt vielleicht daran, dass Taschenlampen nicht den gleichen Inhalt rüberbringen wie Manson. Gut, ich kenne Manson zu wenig, kenne mich aber genug aus im Metal, dass jemand, der psychisch nicht dazu fähig wäre, genügend Distanz dazu zu entwickeln von den Texten beeinflusst werden könnte.Zitat
Wie ich oben bereits erwähnt hatte, hast du das Beispiel total aus dem Zusammenhang gerissen: Ich wollte mit dem Vergleich lediglich veranschaulichen, was ich mit psychischer Konditionierung meinte. Ich benutzte lediglich den Shooter als gleiche Grundlage, man hätte aber genausogut auch eine andere nehmen können.Zitat
Deshalb sagte ich auch "minimaler Zusammenhang". Zudem sprachen wir vom Zielen und nicht vom Bewegen der Maus oder dem Ruhighalten einer Waffe. Und Zielen an sich ist überall das gleiche, ob jetzt die Maus auf etwas bewegen, das Visier auf etwas schieben oder einen zu werfenden Schneeball richtig in Position bringen. Und um es zu quantifizieren:Zitat
Würde ich sagen, es hat vielleicht 0.2% damit zu tun. Je nachdem, wieviele Zusatzfaktoren bei der jeweiligen Disziplin wieviel Einfluss nehmen. Oder zu gut deutsch: Ein sehr guter Basketballspieler tendiert dazu, auch besser Handball zu spielen als ich (wohlgemerkt!), unter der Voraussetzung, dass ich beide Sportarten überhaupt nicht kann.Zitat
Das ist richtig und für die gleichen Überlegungen auch nicht unbedingt abwegig.Zitat
Sicher, aber es geht mir hier viel eher darum, dass heutzutage 11-Jährige einfach bereits viel zu viel wissen bzw. nicht wissen. Und an diesem Umstand ist das Internet sicher nicht unschuldig.Zitat
Mir egal, ich kann mir nur vorstellen, dass heutzutage viel mehr Jugendliche andere Jugendliche vergewaltigen als früher.Zitat
Weil die meisten nicht mit einer Provokation leben können.Zitat
Sofern man sie findet.....Zitat
Ich spreche auch nicht von Sexualmördern, sondern von 13-Jährigen Kiddies, die andere 13-Jährige Kiddies vergewaltigen. Hätten sie von Sex keine oder wenig Ahnung, würden sie vielleicht gar nicht auf solche Gedanken kommen. Meine Frage ist lediglich, ob diese Ahnung mit dem leichteren Zugang zu sexuellen Medien korreliert.Zitat von Ianus
Nur um es zu erwähnen, ich bin gegen Verbote. Was man bei euch so abzieht ist so ziemlicher unter aller Sau, zum Glück bin ich Schweizer.Zitat von Gorewolf
Das ist aber ein wesentlicher Punkt: Ob man irgendwelches Pixelmus sieht oder fast reale Menschen, denen die Eingeweide aus dem Körper fliegen, macht doch ziemlich einen Unterschied. Ok, Fleischhäufchen klingen schon lustig, aber wenn man als Laie eh nicht gleich erkennt, was es ist?Zitat von Whiz-zarD
Und zweitens gibt es heute massenweise mehr Spieler als zu Zeiten des C64 und die Spiele sind viel mehr in der Öffentlichkeit als früher wo das ganze nur den Freaks ihr eigen war.
EDIT: Hab den Abschiedsbrief mal durchgelesen:
"Als letztes möchte ich den Menschen die mir was bedeuten, oder die jemals gut zu mir waren, danken, und mich für all dies Entschuldigen!"
Scheinbar gab es niemand, der ihm wirklich wichtig war. Einfach ne Entschuldigung für sowas ist recht armseelig, ebenso sein ganzes depressives Gequatsche. Leid tut mir der Typ definitiv nicht... und zielen konnte er wie gesagt nicht mal.