ich bin in lezter Zeit kreativ
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Wenn sie sich nicht rechtzeitig geduckt hätte, wäre sein letzter Hieb ihr Ende gewesen. Mit einem Sprung zurück wich er ihrem Tritt aus und griff sofort wieder an. Sie parierte, nutzte die Wucht des Schlages als „Hebel“, wich dem weiteren Angriff mit einem Rückwärtssalto aus und landete weich zu frieden grinsend auf den Beinen. Ihr Gegner war nun knappe 6 Meter von ihr entfernt. Der Kampf dauerte nun schon eine gute volle Stunde, doch weder Erell noch ihr Gegner zeigten auch nur die kleinsten Anzeichen an Erschöpfung. Im Gegenteil, ihre Bewegungen wurden immer schneller und dynamischer, ihre Klingen verfehlten den anderen immer nur um die halbe Haaresbreite. Der Kampf war nicht länger ein Kampf sondern ein Tanz. Nun standen sie sich bewegungslos gegenüber. Erells Grinsen wurde noch breiter. Die tobende und vor Begeisterung kreischende Menge merkte den Bluff nicht. Der Mann mit dem verdeckten Gesicht, der mit gesenkten Schwertern vor ihr stand, besaß eine Kampftechnik, die ihrer nahezu identisch war. Erell konnte ohne Probleme jede seiner Bewegungen vorhersehen, ebenso wie er ihre. Dieser Kampf war wie ein harmonisches Spiel, dazu gedacht die Augen von Zuschauern zu täuschen. Für Erell war es von Anfang an klar, dieser Mann hatte nicht vor sie zu töten und beschloss für sich dieses Spiel mitzuspielen. Doch nun überrannte sie Neugier. Diese Person schien für sie schon fast wie ein Spiegelbild. Es musste einfach eine Verbindung zwischen ihr und ihm geben. Sie verengte die Augen. Wie lange wird dieser Kampf nun dauern? Hört der Bluff nun auf?
„Was ist dein Ziel!?“ Erell versuchte die grölende Menge, die mehr verlangte, zu überschreien. Doch er antwortete nicht. Stattdessen steckte er seine Schwerter in den sandigen Boden und setzte sich gemütlich hin. Die Arena explodierte darauf in Tausenden von Schreien. Die blutgetränkten Zuschauer wollten mehr und sie akzeptierten es nicht, dass die Kämpfer jetzt einfach so stehen blieben. Erell hob ihre Augenbraue und schaute ihren Gegner verwundert an. Dieser saß regungslos auf dem Boden und schien schon fast eingeschlafen zu sein, während die Zuschauer tobten. Die Wachen konnten nun nicht länger für Ordnung sorgen. In wenigen Sekunden entfachte sich auf den Tribünen eine Massenschlägerei. Menschen, die ihren Blutdurst nicht mehr vom Zuschauen stillen konnten, lebten ihn nun selbst aus. Erell schaute sich regungslos um. Sie verstand nicht länger was hier überhaupt vor sich ging. Die Tür, durch die sie in die Arena geführt wurde, ging auf und Wachen strömten aufs Kampffeld. In diesem Moment stand ihr Gegner auf, stellte sich neben sie in die Angriffsposition und meinte ruhig.
„Keine Panik, alles läuft nach Plan....“ Erell schaute ihn an und nickte. Darauf stürzten sie sich nahe zu synchron auf die Wachen. Er schlug als erster zu. Weich glitt eine seiner Klingen erst durch die Rüstung und dann durch das menschliche Fleisch. Er ließ Erell unter seinem Arm durch und sie metzelte mir einem Hieb gleich zwei Wachen nieder. Der Schnitt führte von der Hüfte des einen hoch über die Brust und das Gesicht des anderen. Beide fielen unmenschlich kreischend auf den Boden.
„Komm, sonst entkommt Auberon noch.“ Meinte der Unbekannte wieder und rannte los. Er schubste die erschrockenen Wachen zur Seite und metzelte die, die im Weg standen nieder. Erell folgte ihm. Er würde sie zu Auberon führen und deshalb folgte sie ihm. Die Erklärung was das hier sein sollte, würde sie später von ihm bekommen. Auf ihrem Weg begegneten ihnen nur wenige Leute und Wachen, was ihre Bewegung durch die engen Gänge der Arena sehr erleichterte. Ein Kampf an einem solche Ort wäre nicht denkbar gewesen. Aber zu ihrem Glück befanden sich alle gerade auf den Tribünen verwickelt in die Massenschlägerei.
„Wohin rennst du?! Die Ehrenloge ist doch in die andere Richtung!“ rief Erell.
„Auberon ist schon längst weg! Er ist auf dem Weg zu einem der Seitenausgänge!“ antwortete der Unbekannte und rannte weiter. Er schien die Arena wie das Innere seiner Westentasche zu kennen. Ohne den geringsten Zweifel an der Richtigkeit seines Weges zu haben, führte er Erell durch die Gänge der Arena, die immer breiter wurden bis die beiden direkt aus den Korridoren nach draußen in einen Wald raus rannten. Der Unbekannte bremste so plötzlich, dass Erell automatisch zur Seite weichen musste, um ihn nicht zu rammen. Was sie vor sich sah rief in ihr Enttäuschung hervor. Auberon, Blechbüchse und einige seiner Diener lagen blutbespritzt auf dem feuchten Boden und vor ihnen stand eine Gruppe hell gekleideter Leute. Erell machte einige Schritte zurück.
„Du bist spät, Coul.“ Sagte einer von ihnen.
„Was soll das? Dyne, ich sagte doch, dass ich ihn lebend will.“ Sagte plötzlich der Unbekannte neben ihr. Ein junger Mann trat aus der Gruppe nach vorn. Er war sehr groß und breitschultrig. Seine hellgraue Augen schienen im Dunkeln der Nacht zu leuchten. Er stützte sich an seine riesige Keule.
„Er hat sich selber abgeschlachtet.“ Erwiderte Dyne. „Als er sah, wie wir ein Paar seiner Leute umnieteten, um an ihn ranzukommen, schnappte er sich ein Schwert und durchbohrte seine eigene Eingeweide damit.“ Er zeigte gleichgültig auf Auberons Leiche, in der Erells zweite Klinge steckte. Coul schüttete den Kopf.
„Er mochte schon immer dramatische Abgänge.... Na ja, der Teufel wird sicherlich seinen Spaß mit ihm haben, ist jetzt auch egal....“ und er zog seine Kapuze runter, wendete sich zu Erell und lächelte „Wir haben schließlich was wir wollten.“
Erell musterte ihren „Retter“. Er war jung, sie würde ihm keine 25 Jahre geben. Seine hellbraune ungehorsame Haare fielen ihm leicht ins Gesicht. Er schaute auf sie lächelnd mit seinen warmen braunen Augen. Erell senkte automatisch ihr Schwert, aber in ihrem Blick lag immer noch Misstrauen.
„Na wo sind denn die Freudentränen, Ell? Bekomm ich nicht mal einen Kuss als Belohnung für deine Rettung.“ fragte Coul frech grinsend. Er zog ihre Klinge aus Auberons Leiche raus und reichte ihn Erell. Diese wusste nicht was sie antworten sollte.
„Hey, wenn du einen bekommst, dann will ich auch einen!“ mischte sich Dyne ein und die Gruppe lachte. Für diese Menschen schien das alles selbstverständlich zu sein, aber Erell fühlte sich immer unangenehmer. Sie senkte den Kopf.
„Stimmt was nicht, Ell?“ Coul näherte sich ihr und legte seine Hand ihr auf die Schulter. Die Berührung war warm und keines Falls unangenehm.
„Es tut mir leid, aber ich weiß nicht wer ihr seid....“ meinte Sin leise. Coul schaute sie fragend an.
„Ich meine, ich erinnere mich an nichts mehr...“ verbesserte sie sich. Coul runzelte die Stirn. Erell musste leicht schmunzeln, dieser Gesichtsausdruck stand ihm überhaupt nicht und er sah so aus, als ob er schmollen würde.
„Sicher, dass es auch wirklich Lady de Vido ist?“ fragte ein weiterer Mitglied der Gruppe.
„Natürlich.“ Schnitt Coul ab und wendete sich wieder zu Erell. „Du meinst also, du weißt nicht wer du bist, oder habe ich dich falsch verstanden?“ diese schüttete den Kopf.
„Doch, das wurde mir schon verraten, allerdings kann ich mich an keine einzelnen Personen aus dem Clan erinnern...“ darauf folgte lange Stille und diese Stille war ihr unangenehm. Sie hatte das Gefühl diese Leute enttäuscht zu haben. Coul sprach als erster.
„Nun, dann werden wir deinen Gedächtnis mal auf die Sprünge helfen, Ell.“ Er nahm ihre Hand und schleppte sie weiter in den Wald, wo einige Pferde standen. „Wir fahren jetzt erst mal zurück zum Hauptsitz. Die anderen machen sich sicherlich schon Sorgen um dich.“ Er lächelte, stieg auf eins der Pferde. Die anderen Mitglieder folgten seinem Beispiel.
„Komm, steig auf.“ Er streckte Erell die Hand entgegen. Sin schaute ihn einen Moment lang an ließ sich von ihm helfen, sich neben ihn auf das Pferd setzen. Im Schrittlauf ritten sie zurück zum Hauptsitz.
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@Dante: jetzt schmeißt du dich auch noch an kleine Kinder ran, schäm dich![]()