Früher war ich immer der Meinung dass ein gutes RPG mit einem langen RPG gleichzusetzen ist. Gut, da war ich noch Schüler und hatte Zeit in Massen. Heute sieht das etwas anders aus und ich bin froh dass man Spiele wie Grandia 2 (komplett ca. 22 h) oder Shadow Hearts 1 (komplett ca. 25-28 h) verdammt schnell auch komplett durch haben kann, mit allen Sidequests, Waffen, etc. Irgendwie würden mich megaepische RPGs nicht mehr interessieren, da
1. die Zeit fehlt diese zu spielen,
2. die Lust nicht vorhanden ist zu leveln, wenn ich weiß dass ich noch gut 40 h vor mir habe,
3. ich in letzter Zeit mit der japanischen Inszenierung in Videospielen nicht gerade viel anfangen kann, wohl ein Übersättigungsmerkmal nach all den Jahren, die ich mit diesen Spielen verbraucht äh „verbracht“ habe und ganz mächtig ausschlaggebend:
4. Ich keine Lust mehr habe soviel Geld für Videospiele auszugeben, wo ich doch Filme sehr viel billiger bekomme und mit diesem Medium mehr verbinde als mit Videospielen. Ja, ich finde, dass viele Stories von Spielen als Film oder Serie besser geworden wären. Xenogears, Xenosaga, Shadow Hearts, MegaTen, etc. So was würde ich lieber sehen, als aktiv daran teilzunehmen. Ohne den ganzen Kram wie trainieren, Waffen und Rüstungen zu kaufen, Textboxen zu lesen,… Für mich ist der Film (noch) die ultimative Form der Kunst, da hier Elemente aus allen großen Bereich zu einem künstlerischem Konglomerat zusammengeschweißt werden. Bildkompositionen aus dem Bereich der bildenden Kunst, Musikuntermalung und Soundeffekte aus dem Bereich der Musik und Dialoge, Monologe, Texte im Off, etc aus dem literarischen Bereich. Wenn ein Regisseur seine Arbeit versteht, so kann mich ein gelungener Film heute um Welten leichter begeistern als ein Top-RPG. Und meiner Meinung nach taugen Rollenspiele heute noch nicht wirklich viel als „Cinematic RPG“ bzw. spielbare Filme. Da warte ich lieber noch ein oder zwei Jahrzehnte, bis der interaktive Film mal ein ausgereiftes Medium ist.
Zurück zum Thema:
Im Endeffekt ist es doch scheißegal, wie lange ein Spiel ist, oder wie gut die Grafik, Hauptsache es fesselt einen Spieler. Mir haben die 25/28 h Shadow Hearts 1 um längen besser gefallen, als etwa die 55 h Final Fantasy 10. Und wenn jemand heute unbedingt lange Spiele braucht, meinetwegen, aber ich habe keine Ahnung welch fragwürdige Philosophie diese Leute vertreten. „The longer the Game, the longer the Penis?“ } Im Endeffekt soll ein Spiel Spaß machen, nicht aber die Spieldauer. Aber bitte, jedem das Seine.