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Thema: Inspiration und Schatten

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von NeoInferno Beitrag anzeigen
    Ähm...hab da ne ganz verrückte Idee: Wie wäre es, die gesamte Geschichte formatierungslos zu lassen und nur die Stellen, die du betonen willst o.Ä. kursiv zu setzen? Dann gäbe es sowas wie ne bessere Lesbarkeit und dadurch - unglaublicher weise - wäre man angeregter, nun, den Text wirklich zu lesen.
    okay. dachte zwar, dass es gut lesbar ist, aber gut.

  2. #2
    Zuerst noch eine kleine Formsache: Bei mir ist der zweite Storyteil irgendwie viel breiter als die anderen Threads, könnte an den beiden Kursivtags liegen, die noch drin sind oder so. Kannst du mal schauen, ob du die Breite wieder normal hinkriegst?

    Zur Geschichte:
    Ist größtenteils wirklich gut, flotter, bildhafter Schreibstil, bis jetzt recht interessante Story (und ich bin immer noch sauer auf dich, weil du mir den Twist verraten hast :P). Nur einige Stellen sind etwas unauthentisch, möchte ich sagen.

    Wie kommt zum Beispiel eine unqualifizierte(?) Aushilfspflegerin von einem Augenblick zum anderen zu einem Vollzeitjob inklusive ner Menge neuer Verantwortung?

    Dann sind die Ausführungen von Dr Emmer etwas zu holzhammermäßig und pauschal. Die meisten Psychologen sind scheiße, Erick auch. Das sind so alles Sachen die er einfach in den Raum stellt, ohne dass man es als Leser überprüfen kann. Wieder mal typisches "tell", wo eigentlich ein "show" hingehört. Vielleicht wäre ein kurzes Fallbeispiel mit Teresa und nem Psychologen gut gewesen oder Emmer hätte von sowas erzählt oder so..

    Dann: "Sie sind einfühlsam, geduldig und intelligent". Der Mann sieht die Frau zum ersten Mal und sagt sowas? Nie und nimmer.

    "Karin rüttelte an der Bettdecke und kleine, rote Schmetterlinge kamen zum Vorschein. Sie bewegten sich und schienen davonfliegen zu wollen, ehe sie einen Kreis bildeten und verstummten."
    - Soll wohl eine Metapher für die Blutflecken sein, oder? Als solche ist sie sehr irreführend und wirkt nicht in der Weise, die du beabsichtigt hattest. Vor allem der zweite Satz lässt mich an alles andere als Blut denken. Nur dadurch, dass das Blut hiernach erwähnt wird, kann man etwas mit der Metapher anfangen. Ich würde das nochmal überdenken.

    Und die Handlungsstränge des Vaters sind mir nicht abwechslungsreich genug. Er sitzt quasi jeden Tag nur herum und vegetiert vor sich hin. Ich meine, bei dieser Figur ist das vollkommen nachvollziehbar, aber trotzdem kann man dieses "abgeschottet/alleine sein" auch etwas spannender erzählen, auch wenn er weiterhin nur zu Hause rumsitzt.

    Aber ansonsten ist die Geschichte sowohl stilistisch als auch inhaltlich wirklich eine sehr runde Sache, die ich gerne lese. Bin gespannt, wie es weitergeht.

    Neo

  3. #3

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von NeoInferno Beitrag anzeigen
    Zuerst noch eine kleine Formsache: Bei mir ist der zweite Storyteil irgendwie viel breiter als die anderen Threads, könnte an den beiden Kursivtags liegen, die noch drin sind oder so. Kannst du mal schauen, ob du die Breite wieder normal hinkriegst?

    Zur Geschichte:
    Ist größtenteils wirklich gut, flotter, bildhafter Schreibstil, bis jetzt recht interessante Story (und ich bin immer noch sauer auf dich, weil du mir den Twist verraten hast :P). Nur einige Stellen sind etwas unauthentisch, möchte ich sagen.

    Wie kommt zum Beispiel eine unqualifizierte(?) Aushilfspflegerin von einem Augenblick zum anderen zu einem Vollzeitjob inklusive ner Menge neuer Verantwortung?

    Dann sind die Ausführungen von Dr Emmer etwas zu holzhammermäßig und pauschal. Die meisten Psychologen sind scheiße, Erick auch. Das sind so alles Sachen die er einfach in den Raum stellt, ohne dass man es als Leser überprüfen kann. Wieder mal typisches "tell", wo eigentlich ein "show" hingehört. Vielleicht wäre ein kurzes Fallbeispiel mit Teresa und nem Psychologen gut gewesen oder Emmer hätte von sowas erzählt oder so..

    Dann: "Sie sind einfühlsam, geduldig und intelligent". Der Mann sieht die Frau zum ersten Mal und sagt sowas? Nie und nimmer.

    "Karin rüttelte an der Bettdecke und kleine, rote Schmetterlinge kamen zum Vorschein. Sie bewegten sich und schienen davonfliegen zu wollen, ehe sie einen Kreis bildeten und verstummten."
    - Soll wohl eine Metapher für die Blutflecken sein, oder? Als solche ist sie sehr irreführend und wirkt nicht in der Weise, die du beabsichtigt hattest. Vor allem der zweite Satz lässt mich an alles andere als Blut denken. Nur dadurch, dass das Blut hiernach erwähnt wird, kann man etwas mit der Metapher anfangen. Ich würde das nochmal überdenken.

    Und die Handlungsstränge des Vaters sind mir nicht abwechslungsreich genug. Er sitzt quasi jeden Tag nur herum und vegetiert vor sich hin. Ich meine, bei dieser Figur ist das vollkommen nachvollziehbar, aber trotzdem kann man dieses "abgeschottet/alleine sein" auch etwas spannender erzählen, auch wenn er weiterhin nur zu Hause rumsitzt.

    Aber ansonsten ist die Geschichte sowohl stilistisch als auch inhaltlich wirklich eine sehr runde Sache, die ich gerne lese. Bin gespannt, wie es weitergeht.

    Neo

    danke das sind genau die sachen, die man selbst nicht so merkt und erst anderen beim lesen richtig auffallen.

    1) aushilfskräfte können auch aufgenommen werden. war bei mir selbst so. ich habe ein jahr freiwillig gearbeitet und bekam nur 200€ deswegen dieser part. dann wurde ich fix aufgenommen und habe erst dannach meinen behindertenpädagogen gemacht. im sozialbereich geht das teilweise wirklich fix und wenn personalnot herrscht, kann das sehr schnell gehe mit aufnahmen. ich spreche aus erfahrung. ab 2007 wird es aber wahrscheinlich so sein, dass man eine ausbildung braucht um überhaupt eingestellt zu werden. ich habe selbst 2 kollegen, die keinerlei ausbildung haben und bereits 7 jahre da arbeiten

    2)mit dr. emmer hast du recht. da sollte ich noch ein konkretes beispiel nennen und den satz wo er karin lobt, umändern.

    3) ohja. der vater wird sich noch ändern. glaube mir ^^ der spoiler war nicht so schlimm, wie du dängst. es gibt noch genug verwirrungen

    4) hmm wegen der forumsache, bei mir wird es ganz normal dargestellt. sonst hätte ich es gleich geändert. kann das am laptop liegen? ich habe ein 16:9 display, vielleicht sehe ich deswegen nicht

    Geändert von Leon der Pofi (15.10.2006 um 19:00 Uhr)

  4. #4

    Leon der Pofi Gast
    Die kalte Jahreszeit brach herein. Die Bäume verloren ihre bunten Kleider und wurden kahl.
    Karin nutzte den Herbst, um einen geeigneten Psychologen für Teresa zu finden. Doch ein Vorstellungsgespräch wich dem anderen. Eine innere Stimme sagte ihr, dass irgendwann jemand kommen musste, dem sie vertrauen konnte. Sie wollte einen einfachen Menschen, der sich wirklich um seine Patienten kümmert. Mit Herzblut seine Arbeit verrichtet. Oder noch besser, es gar nicht als Arbeit betrachtet

    Die meisten erfüllten dieses Kriterium nicht. Sie saßen im Anzug da und aus ihrem Mund kamen nicht gefühlsvolle Worte, sondern pädagogisch korrekte Sätze, die aus einem Lehrbuch gestammt haben könnten. Doch eine Person war anders. Rebecca Irvine.
    Sie trug einen hellblauen Pullover und einen schwarzen Rock. Ihre Haare waren nach hinten gebunden und wurden durch einen lila Haargummi davon abgehalten, nach vorne zu fallen.
    Ihre Erscheinung war erfrischend anders. Doch sie wirkte nervös.

    Noch bevor Karin sie etwas fragen konnte, erkundigte sich Rebecca um Teresas Gesundheitszustand. Das hat bis jetzt noch niemand getan. „Entschuldigen sie, ich wollte nicht gleich fragen, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Rebecca.“. Sie reichten sich die Hände und Karin merkte, wie die Hände der jungen Frau zitterten. Sie war sichtlich nervös und knabberte während ihrer Unterhaltung ständig an den Fingernägeln. Für viele Menschen ein Grund, Bewerber abzulehnen. Sie war 25 Jahre alt und gerade mit dem Studium fertig geworden. Außer ein paar Praktikumsstunden, hatte sie keinerlei Berufserfahrung. Hier wurde also nicht nur um die freie Stelle gehandelt, sondern auch um Rebeccas Zukunft.

    Endlich erwachte die innere Stimme, auf die Karin lange wartete. Ja. Sie hatte ein gutes Gefühl. Nach einem halbstündigen Gespräch, welches überwiegend von Teresa handelte, bekam Rebecca die Zusage. Ihr Gesicht strahlte eine Freude aus, die beinahe ansteckend wirkte.

    Der erste Dezember, war gleichzeitig Rebeccas erster Arbeitstag. Von Teresas Zimmer aus, hatte man einen herrlichen Ausblick in den Garten des Spitals. Das Mädchen saß vor dem Fenster und beobachtete, wie sich der Schnee vom Geäst der Bäume löste und auf den Boden rieselte. Rebecca legte ihre Hände auf Teresas Schulter. Karin vermutete, dass sie zusammenzucken würde. Dem war jedoch nicht so. Das Mädchen drehte sich um und sah Rebecca in die Augen. Schwarz und Blau trafen aufeinander. Sie lächelten.

    Das erste Förderprogramm sollte sein, Frau Hamlinton zum Sprechen zu ermutigen.
    Karin holte ein Kartenspiel, auf dem verschiedene Gegenstände abgebildet waren.
    Rebecca nahm eine Karte und hielt es Teresa vor das Gesicht. Ein rotes Auto war abgebildet.
    „Auto. A…u….t…o“. Das Mädchen öffnete den Mund, jedoch lösten sich nur ein paar Wortfetzen, welche sich wie das Gebrabbel eines Kleinkindes anhörten. Es war nicht viel, aber der Versuch zählte.

    Rebecca vermutete, dass Teresas geistiger Zustand normal, das Sprachzentrum jedoch geschädigt ist. Ob die Kopfverletzungen, oder ein traumatisches Erlebnis als Ursache in Frage kommen, war zu dem Zeitpunkt noch unklar.

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    Ich drehte mich um. Meine Wohnung war jetzt so weit entfernt, dass ich das Gebäude kaum mehr erkennen konnte. Aber ich spürte, dass es der richtige Weg war. Endlich konnte ich mich wieder frei bewegen. Ich entschloss spontan, einkaufen zu gehen. Vor ein paar Monaten, war dieser Gedanke noch unvorstellbar. Ich ließ mir alle Lebensmittel von einer Firma liefern, oder bat meine Nachbarn um Hilfe. Die rollten meistens nur mit den Augen, halfen mir jedoch trotzdem. Das Getratsche ignorierte ich. Hinter geschlossenen Türen, gab es sicher nur das eine Thema. „Der Schriftsteller von unten, ja genau der. Der verliert langsam den Verstand. Dieser Kerl sperrt sich nur noch in seiner Wohnung ein!“.

    Achtundneunzig. Neunundneunzig. Hundert! Ich klammerte mich an die Straßenlaterne und blickte wieder zurück. Ich spürte die Blicke der Passanten, die mich zu durchbohren schienen.
    Aber ich kam mir auch verrückt vor. Die Zeit der Isolation nagte noch an mir. Ich entwickelte merkwürdige Phobien. Dazu gehörte auch, dass ich mich jede Hundert Meter umdrehte. Idiotisch? Ja. Das war es, jedoch gab es mir ein Gefühl der Sicherheit.

    Nach einer halben Stunde erreichte ich den Mega Markt. Ein typisch amerikanisches Geschäft.
    Es bestand aus drei Stockwerken. Im Erdgeschoss gab es Lebensmittel und Kleidung, im Obergeschoss Möbel und Textilien und in der Mitte war die Elektroabteilung. Hier arbeitete meine Frau. Es war eine schöne Arbeit und in der Mittagspause fuhr sie immer nach Hause, um mir und Teresa das Mittagessen zu kochen. Ich verdrängte die Erinnerungen und ging in das Lebensmittelgeschäft. Nervös blickte ich mich um. Zu viele Leute. Ich musste immer aufpassen, dass ich niemanden anrempelte. Ich füllte meinen Einkaufswagen mit Tiefkühlpizza, Gemüse und dem wichtigsten Getränk um ordentliche Ideen zu sammeln. Bier!
    An der Fleischabteilung musste ich etwas warten, bis ich bedient wurde.

    „Wie darf ich ihnen helfen?“, fragte der Fleischhauer. Er war wirklich freundlich.
    Auch wenn seine weiße Schürze, voller Blut war. Er wirkte recht ungepflegt und seine Haare waren schmierig. Ein recht hässlicher Zeitgenosse, möchte man meinen. Aber ich war niemand, der Menschen nach Äußerlichkeiten bewertet.
    „10 Pfund Rinderhack bitte“, erwiderte ich. Ebenfalls lächelnd.

    Ich packte das Fleisch in den Einkaufswagen und stellte mich zur Kasse. Ich war total eingepfercht. Sowohl vor mir, als auch hinter mir bildete sich eine Menschenschlange.
    Ich fing zu schwitzen an. Kleine Perlen lösten sich von meiner Stirn und tropften auf den Boden. Es war unangenehm heiß. Ich hatte das Gefühl, als würden mich die anderen Menschen beobachten. Ich musste raus! So schnell wie möglich raus. Nur noch zwei Leute vor mir. Macht schneller! Beeilt euch! Ich stieg von einem Fuß auf den anderen, wie eine dicke Frau auf einem Heimtrainer. Na endlich. Ich bezahlte bei der Kassiererin, ich sah sie nicht einmal an, und rannte los. Vermutlich hielten mich alle für einen Ladendieb. Der Ausgang! Ich rannte so schnell die Straße runter, wie ich nur konnte. Meine Beine waren taub und manchmal hatte ich das Gefühl, als würde ich ins schwanken geraten. Nur noch ein paar Meter. Ich stürmte die Treppe nach oben, riss die Haustür auf und schlug sie hinter mir zu, dass ein Donnern durch das Treppenhaus hallte. Ich hatte es geschafft.
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    Rebecca stand in Teresas Zimmer, welches vollkommen leer war. Nur das Geräusch der Äste, die gegen die Fensterscheibe schlugen war zu hören. Vermutlich ging Karin mit ihr am Gang spazieren. Gerade als sie nachsehen wollte, betrat Karin das Zimmer. Sie gähnte laut. „Guten Morgen Becky. Sie sahen sich einen Moment fragend an. Teresa war verschwunden.

    Sie begannen, dass Mädchen im ganzen Spital zu suchen. Teresa war weder im Spielzimmer, noch im Fernsehraum. Sogar das Bad und die Toiletten im oberen Stockwerk wurden durchsucht. Sie war wie verschwunden.

    Man überlegte bereits ob es nicht ratsamer wäre, die Polizei zu rufen. Karin wollte gerade ihr Handy aus Teresas Zimmer holen, als sie ein leises stöhnen hörte. Es war so leise, dass man es kaum wahrnahm. Der Kleiderkasten? Karin öffnete die kleinen Schranktüren, deren Scharniere laut quietschten. Teresa lag zusammengekauert zwischen den Kleidern und war in ihrer Wolldecke eingewickelt. Sie schien wie im Tiefschlaf. Erst nachdem Karin kräftig an ihr rüttelte, öffnete sie die Augen für einen kurzen Moment. Dann verdunkelte sich die Umgebung wieder für das Mädchen.

    Erst nach zwei Tagen, wachte sie wieder auf. Irgendetwas schien gewaltsam an ihrer Energie zu zerren.

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    Haha. Geschafft! Ich verhandle gerade mit einem Buchverlag über meine Werke. Die Chancen stehen gut, dass sie veröffentlicht werden. Nun wird sich alles ändern. Ich habe wieder eine Zukunft
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  5. #5

    Leon der Pofi Gast
    Weihnachten stand vor der Tür. Karin und Rebecca dekorierten Teresas Zimmer. Überall hingen Weihnachtskugeln und Girlanden und in der Ecke stand sogar ein kleiner Weihnachtsbaum. Alles wirkte herrlich kitschig. Teresa saß meistens am Fenster und hörte Musik. „Jingle Bells“ und „Fröhliche Weihnacht überall“ waren ihre Lieblingslieder. Manchmal stand sie sogar auf und tanzte dazu.

    Auch für die beiden Betreuerinnen waren es schöne Feiertage, obwohl sie arbeiten mussten.
    Denn das Mädchen zeigte erstaunliche Fortschritte. Sie begann einzelne Wörter zu sprechen.
    „Hallo“ und „Wiedersehen“. Aber auch einzelne Namen und ihre Spielkarten, konnte sie bereits aussprechen und richtig zuordnen.

    Heiligabend. Teresa kniete unter dem Weihnachtsbaum und holte ein Packet hervor.
    Fragend blickte sie zu ihren Freundinnen. „Meins?“. Ihr Gesicht strahlte vor Freude.
    Die Beiden nickten. Sie öffnete vorsichtig das Geschenk. Ein nagelneuer CD-Player mit Kopfhörer und 5 Cd´s.

    Teresa eilte zu ihrem Schreibtisch und holte 2 Zeichnungen hervor. „Weihnachten“, stotterte die Kleine. Karin und Rebecca freuten sich wahnsinnig darüber. Auf dem Bild waren 2 große und ein kleines Strichmännchen abgebildet. Links oben eine lachende Sonne, rechts oben der Mond. Die drei Figuren wurden von einem Dach überdeckt, auf dem verschiedene Weihnachtsdekorationen angebracht waren.

    Das war die Zeit, die allen am liebsten in Erinnerung blieb.

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    Eine Absage. Die Bücher haben ihnen nicht gefallen. Meine Träume liegen in Scherben.
    Ein gelungenes Weihnachtsfest, eines erbärmlichen Lebens. Mein gespartes Geld wird auch immer weniger, bald werde ich verhungern.
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    Fortbildung. Es sollte doch nur ein Seminar werden. Karin und Rebecca bekamen ein Angebot von Dr. Emmer, welches sie berechtigte, an einem Fortbildungsabend teilzunehmen.
    Nach kurzem zögern, nahmen beide dankend an. An dem Tag der Abwesenheit, sollte sich Dr. Emmer um Teresa kümmern.

    Sie waren bereits zwei Stunden weg und lauschten einem Vortrag über den richtigen Umgang von Menschen, mit geistiger Beeinträchtigung. Es war sehr interessant.

    Dr. Emmer saß in seinem Büro, als ihm plötzlich übel wurde. Er schaffte es gerade noch auf die Toilette, wo er sich übergab. Die Grippewelle hatte sie bereits vor ein paar Tagen erreicht, jedoch fühlte er sich bis jetzt noch nie unwohl. Er konnte so unmöglich arbeiten. „Doch ich habe es ihnen versprochen“ murmelte er. Doch die Übelkeit war zu stark um es länger ertragen zu können. Er hatte unglaubliche Kopfschmerzen und konnte kaum noch etwas sehen.
    Er musste nach Hause. Diesen Abend hatte Erick Notdienst. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Was sollte schon großartiges passieren? Ausgerechnet zur Weihnachtszeit?

    Am späteren Abend, gewann die Einsamkeit Oberhand. Teresa drehte sich vom Fenster weg und verließ ihr Zimmer. Irgendwo musste doch jemand sein. Sie lugte um die Tür. „Karin?“
    Der Gang war unangenehm weiß und schmerzte in den Augen. Sie huschte schnell zum anderen Ende und ihre schwarzen Haare wehten durch die Luft. Sie kam zu einer großen Tür. Der Ausgang. Sie rüttelte so kräftig an der Tür, dass ihr ein Fingernagel abbrach. Sie schrie auf und fiel zu Boden. Sie wusste nicht, was sie machen sollte. Sie fing an zu weinen und schlug mit der Faust auf den Boden.

    Erick horchte auf. „Ich hasse Nachtdienste. Ausgerechnet jetzt muss der alte Sack krank werden“. Er kratzte sich am Oberarm und gähnte laut. Die Geräusche schienen von draußen zu kommen. Er ging die spindelförmige Treppe nach unten. Er folgte dem Klopfen und nach ein paar Minuten, fand er den Ruhestörer. Er schlich sich an und packte Teresa bei der Schulter. Sie hatte ihn nicht gehört. Geschockt sah sie ihn an. „Was machst du denn schon wieder hier draußen?!“. Teresa öffnete den Mund und wollte erzählen, wen sie suchte. Doch es kamen nur abgehackte Worte. Der Stress war zu groß. Erick hob die Kleine hoch und wollte sie in ihr Zimmer zurückbringen. Er war kein Krankenhaus gewöhnt. Früher arbeitete Erick in einer Nervenheilanstalt. Da ging man nicht besonders zimperlich mit den Patienten um.

    Teresa schnellte nach vor und biss ihm in seine Hand. Erick schrie auf und schlug ihr mit der flachen Hand in das Gesicht. Das dürfte niemand erfahren. Körperliche Gewalt gegenüber Patienten war ein Kündigungsgrund. Selbst sein Vertrag war davor nicht geweiht. Zum Glück war Teresa alleine und die anderen Patienten im oberen Stockwerk.

    Er zerrte sie in ihr Zimmer und warf sie auf das Bett. Erick wollte gerade die Spritze mit dem Beruhigungsmittel füllen, als er bemerkte, dass die Dosis nur bis zur Hälfte reichte. „Das wird schon genügen, die Kleine hat ja nicht viel auf den Rippen“.

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    Heute war der Gerichtsvollzieher bei mir. Sogar die Schreibmaschine hat man mir weggenommen. Das Zimmer ist leer. Bis auf einen Tisch, ein paar Sessel und einem traurigen, alten Mann ist alles weg. Mit der Miete bin ich ebenfalls im Rückstand. Ich versinke im Selbstmitleid.

    Die Weihnachtstage waren einfach schrecklich. Meine Gedanken waren nur noch bei meiner Familie. Die Geschichten über Weihnachtsdepressionen schienen zu stimmen. Ich schenkte ihnen nie Beachtung. Wie sollte es nun weitergehen? Oder besser gesagt, möchte ich überhaupt dass es weitergeht? Ich betrank mich mit Bier. Meine Hände waren taub, ich fühlte weder Wärme noch Kälte.

    Ich öffnete die Haustür und ging nach oben. Meine Schritte waren schwer und ich hatte große Mühe, die Treppe hochzusteigen. Ich sah aus dem Fenster. Der Schnee rieselte vorbei und ein paar Kinder spielten im Schnee. Teresa. Früher habe ich auch mit dir gespielt. Kannst du dich noch an unseren Schneemann erinnern? Wir hatten keine Karotten mehr und ich steckte ihm eine Colaflasche in den Kopf. Du hast wahnsinnig gelacht.

    Ich nahm eine Eisenstange und öffnete den Dachboden. Hier hatte ich ein paar Familienfotos versteckt und manchmal ging ich nach oben, um sie anzusehen. Heute nicht. Ich fühlte mich wie in Trance und öffnete das Fenster zum Dach. Ich setzte mich auf das Fensterbrett und starrte in die Tiefe. Ungefähr fünfzehn Meter…
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    Teresa wachte auf. Es war schrecklich kalt. Ihr Kopf schmerzte und sie fühlte sich wie im Delirium. Sie riss die Augen auf und starrte in die dunkle Tiefe. Wie war sie hier hergekommen? Das Spital war von der Dunkelheit umgeben und der Schnee leuchtete. Wo waren Karin und Rebecca? Sie stolperte und fiel nach hinten auf den kalten Boden.

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    Ich hörte die Stimmen von Lydia und Teresa. Sie riefen mich. Ich will nicht mehr alleine sein.
    Der kalte Wind pfiff um meine Ohren und hörte sich in der Tiefe an, als ob ein Rudel hungriger Wölfe auf mich wartet.

    Doch die Stimmen veränderten sich. Ich hörte plötzlich meine eigene. „Du wirst sie wieder sehen, gebe nicht auf“. Ich ging Einen Schritt nach vor. Meine Gedanken machten sich selbstständig und der Autounfall spielte sich vor meinem geistigen Auge noch einmal ab.

    Noch bevor ich realisieren konnte, was geschah, schlug ich auf dem Boden auf. Ich hatte keine Schmerzen. Im Gegenteil. Warmes Licht ummantelte mich und ich lächelte. Ich sah meine Familie und schloss die Augen. Diesmal für immer.
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    Teresa fiel vom Himmel, wie der Engel der sie immer war. Doch sie hatte noch etwas gefunden. Freunde

  6. #6

    Leon der Pofi Gast
    DAILY TIMES
    Michigan

    Der 17. Juli wird von einem tragischen Unfall umschattet. Beinahe eine gesamte Familie wurde getötet, als der Vater die Kontrolle über den Wagen verlor und dieser gegen einen Baum prallte. Sein Alkoholspiegel betrug 1,8 Promille. Vater und Mutter starben noch am Unfalls Ort. Die jugendliche Tochter, wurde aus dem Wagen geschleudert und mit massiven Kopfverletzungen in das örtliche Spital geliefert



    Patientenakte.

    Name: Teresa Hamlinton
    Wohnort: Michigan, Bakerstreet 16.
    Familienstand: Waise
    Augenfarbe: Dunkelbraun
    Größe: 1.60 Meter
    Gewicht: 90 Pfund

    Die Patientin wurde am 17 Juli in das Unfallskrankenhaus eingeliefert, wo sie der Dienst habende Arzt, Dr. Julius Emmer, in einer Notoperation versorgte.

    Beide Eltern kamen bei dem Autounfall ums Leben. Verwandte oder Bekannte, konnten nicht ermittelt werden.

    Frau Hamlinton lag 5 Wochen im künstlichen Tiefschlaf. Leider musste festgestellt werden, dass sich Auswirkungen der Kopfverletzung bemerkbar machten. Das Sprachzentrum wurde gestört und Teresa kann sich nur noch nonverbal ausdrücken.

    Betreuerin: Karin Tyler
    Therapeutin: Rebecca Irvine

    Am 7 Januar 2000 nahm sich Teresa Hamlinton das Leben.
    Ein genaues Krankenbild konnte sich uns nicht erschließen.
    Nach neuesten wissenschaftlichen und psychologischen Gutachten,
    könnten Anzeichen einer Persönlichkeitsspaltung vorhanden gewesen sein.
    Eventuell Schizophrenie.


    Ihre Bezugspersonen werden zurzeit psychologisch Betreut.
    Der Diensthabende Arzt des Unglückstages, Erick Backon wurde wegen fahrlässigem Verhalten und nachweisbarer Körperverletzung an drei Patienten auf ungewisser Zeit
    Suspendiert.



    Ich hoffe euch hat die Geschichte gefallen. Auch wenn es vielleicht ein schlechtes Ende hat, es hat mir geholfen zu verarbeiten und es ist einiges wahres in der geschichte vorhanden. Ich habe sogar ein titelbild erstellt und drucke es dann aus.

    http://www.sternwarte-geretsried.de/sofi3.jpg

    jetzt muss ich nur noch die rechtschreibfehler ausbessern, ein paar sätze ändern bzw ausbessern. ich hoffe ihr helft mir dabei.
    sollte ich vielleicht noch die ganzen anspielungen zwischen "vater-geschichte" und "Teresa" beschreiben?

    leon

    Geändert von Leon der Pofi (22.10.2006 um 10:17 Uhr)

  7. #7
    OK.
    Ich dachte bis zum Ende, meine Verwirrung wird aufgelöst, aber nichts dergleichen. @_@ Habs auf gut deutsch nicht kapiert.

    Stilltechnisch ist die Absatzgestaltung ein einziger Graus, weil sie mehr verwirrt als es nötig wäre. Einige Schreib- und Kommafehler sitzen auch drin, vll nochmal drüber lesen.

    Sonst mag ichs eigentlich. Die Charaktere sind glaubwürdig und die Atmosphäre kommt, nur am Anfang waren ein paar "krampfhafte" Metaphern, die nach "dass muss jetzt" klangen. Das Ende fand ich auch irgendwie schön, wobei die Datei vielleicht sogar schon ein Bisschen zuviel ausgeführt ist, wodurch ein Stück Atmo verloren geht. Aber sonst wirklich fesselnd. Natürlich ist das "Positive" Feeling des Endes auch zweifelhaft, aber wenn du schreibst, dass Wahres dran ist, geht das in Ordnung. ^^''

    Und ich hoffe mal, jemand erklärt noch, was nun eigentlich poassiert ist.

  8. #8

    Leon der Pofi Gast
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    OK.
    Ich dachte bis zum Ende, meine Verwirrung wird aufgelöst, aber nichts dergleichen. @_@ Habs auf gut deutsch nicht kapiert.

    Stilltechnisch ist die Absatzgestaltung ein einziger Graus, weil sie mehr verwirrt als es nötig wäre. Einige Schreib- und Kommafehler sitzen auch drin, vll nochmal drüber lesen.

    Sonst mag ichs eigentlich. Die Charaktere sind glaubwürdig und die Atmosphäre kommt, nur am Anfang waren ein paar "krampfhafte" Metaphern, die nach "dass muss jetzt" klangen. Das Ende fand ich auch irgendwie schön, wobei die Datei vielleicht sogar schon ein Bisschen zuviel ausgeführt ist, wodurch ein Stück Atmo verloren geht. Aber sonst wirklich fesselnd. Natürlich ist das "Positive" Feeling des Endes auch zweifelhaft, aber wenn du schreibst, dass Wahres dran ist, geht das in Ordnung. ^^''

    Und ich hoffe mal, jemand erklärt noch, was nun eigentlich poassiert ist.


    Geändert von Leon der Pofi (19.10.2006 um 23:21 Uhr)

  9. #9

  10. #10

    Leon der Pofi Gast
    @la cipolla

    danke ich schreibe eh bereits an einer neuen geschichte.
    habe immerhin schon 5 word seiten, werde es ende nächster woche mal vorstellen
    da ich jetzt zwei wochen urlaub hatte, ist schon einiges weitergegangen ^^

    Geändert von Leon der Pofi (21.10.2006 um 13:20 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat
    Weiß garnicht, was du hast. Ich fands am Schluss ziemlich offensichtlich.

  12. #12
    Ich bin halt ein Bisschen langsamer. >
    Wenn man nur Geschichten für die literarische Elite schreibt, kann man sich auch mit einem Wort begnügen, das lässt genügend Interpretationsfreiraum.

    Im Ernst, kann man sich streiten. Und wenn du schon so nen Egopost setzt, dann mach wenigstens auch Kritik oder Lob!
    Wir machen das hier ja nicht, um unseren Intellekt gegeneinander auszuspielen.

    EDIT: K. ._.

    Geändert von La Cipolla (22.10.2006 um 09:56 Uhr)

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