Zitat Zitat von Tigerlily
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.
Wenn Helden wie Ryu sich durch Gestik und Mimik (bei 32-Bit-Spielen noch nicht so ausgereift, wenn überhaupt vorhanden) ausdrücken, dann finde ich es nicht so schlimm, wenn sie das Maul nicht aufmachen. Bei den Recken aus BoF (3 und 4) fand ich zum Beispiel diese typischen Manga- und Anime-Stilmittel wie die Tropfen, etc herrlich. Komischerweise aber hat mich der Held bei DQ VIII nicht gestört. Für mich war das Spiel einfach ein traditionelles 8-Bit-RPG im 128-Bit-Gewand, von daher war mir das relativ egal, zumal die Handlung ohnehin nur Mittel zum Zweck war. Bei Yuri aus Shadow Hearts hätte ich sein freches Maul schon verdammt vermisst. Außerdem habe ich den namenlosen Helden von DQ VIII einfach nach mir benannt, und wenn ich wegen dem Schwierigkeitsgrad mal wütend den Controller in die Ecke warf, erfüllte das meinen Anspruch an Emotionen, auch wenn diese dann wohl eher auch in falsche Richtung gehen, wenn ich mich anstelle des Helden ärgern darf.

Zitat Zitat von Dolem
Das ne Story sicherlich nicht am fehlen eines sprechenden Helden scheitert, wissen wir alle spätestens seit der Chrono Serie.
Das stimmt schon, aber gerade am Beispiel Breath of Fire 2 kann man auch das Gegenteil beweisen. Breath of Fire 2 war von der Handlung her für damalige Verhältnisse sehr gewagt. Gut, Xenogears ging relativ kurz danach noch ein paar Kilometer weiter, aber das tut hier nichts zur Sache. Ryu war in BoF 2 sehr gut in die Handlung eingebaut, aber da er nie sprach, zerstörte das einiges an Atmosphäre. Als Ryu erfuhr was er eigentlich ist, hätte ich mir schon einen langen Dialog gewünscht… Zumal ich partout nicht einsehen will, dass man interessante Storydetails wie etwa Ninas Herkunft durch Comics erfahren muss, während diese im Spiel nur angedeutet werden. Außerdem hätte man aus Ray einen viel besseren Gegenspieler machen können… Hätte Capcom sich etwas mehr Zeit gelassen, dann wäre imo BoF 2 zu einem der besten RPGs der damaligen Ära geworden. Aber das ist leider kein Breath of Fire 2 – Thread, also möge man mir meinen Exkurs verzeihen.


BTW bin ich etwas überrascht, dass so viele unter euch, die komplexe Handlungsfreiheiten eines West-RPGs so fürchten. Ich war bei Wild Arms etwa damals auch oft sauer, da man nicht immer wusste wo man nun hin muss, aber irgendwie passte diese Desorientierung zur Wüste Filgaia. Vielleicht wäre die Goldene Mitte zwischen beiden Rollenspielgattungen wohl genau das Richtige, wie auch immer diese aussehen mag…