Also ich finds auch bescheuert! Noch dazu wusste ich bis vor kurzem gar nicht, dass es so etwas gibt und wunderte mich bei Dragon Quest VIII schon ziemlich, was das denn soll. Ich dachte mir dann, dass da sicher irgend ein Geheimnis dahintersteckt und der Held vielleicht auch so verzaubert ist, wie der König und die Prinzessin. Aber dann habe ich Suikoden V gesehen und da ist es noch schlimmer, finde ich. Nicht nur, dass der Prinz nichts spricht, hat er auch noch so alberne Auswahltextboxen!
Was ich auch schlecht finde: Wenn man die Hauptfigur selber benennen muss. Wieso haben die Teile keinen eigenen Namen? Kein Name - keine Sprache und auch sonst wenig dahinter - da könnte man die Kerle doch gleich ganz weglassen!
Was ich auch schlecht finde: Wenn man die Hauptfigur selber benennen muss. Wieso haben die Teile keinen eigenen Namen? Kein Name - keine Sprache und auch sonst wenig dahinter - da könnte man die Kerle doch gleich ganz weglassen!
Ich mag es eigentlich, wenn ich die Namen ändern kann.
Und das der Hauptchara nicht spricht hat mich eigentlich auch nicht gestört. Eigentlich kann ich auch auf Sprchausgaben verzichten, weil ich meistens viel zu sehr damit beschäftigt bin den deutschen Text zu lesen.
Und diese Spiele mit Cloud, Tidus, Yuri, Ryu, Justin, Sora etc. sind dann keine Rollenspiele oder was?
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Doch, die japanische Version. Du selber spielst keinen eigenen Charakter, sondern steuerst andere Charaktere durch die vorgegebene Handlung. Demnach könnte man ja auch Jack und Daxter als RPG bezeichnen, dem Spiel fehlen aber die typischen Merkmale wie erschlagende Statistiken und ein (Runden-)Kampfsystem. Was imo auch die einzigen Faktoren sind durch die ein Konsolen RPG als solches definiert wird.
Wenn du eine Rolle spielen würdest hättest du Handlungsfreiheit und wärst eine aktive Figur in der Spielwelt, wie etwa in der westlichen Interpretation. Darunter fällt auch die Namenswahl.
Aber ich will hier die alte Diskussion nicht schon wieder entfachen^^
Ab etwa 4 Jahren entwickelt der Mensch die Fähigkeit zur Empathie. Manche Entwickler wollen jedoch auch ihre jüngeren Fans ansprechen, weshalb sie einfach den Spieler zum Hauptcharakter machen, doch da dieser eine ganz andere Stimme hat, muss er natürlich selbst sprechen. Das Problem liegt ganz klar bei dir, hast du etwa nicht solche Sachen, wie: "Na warte!", "Och nö!" und "Drei Potions, bitte!" gerufen? Wenn nicht, dann hast du das Spiel ganz einfach falsch gespielt. Interaktive RPGs, das sind die Spiele von morgen!
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Kleine Zwerge ab etwa vier bis zehn Jahren sind ja wahrscheinlich auch die Hauptzielgruppe für Spiele, in denen es um Mord und Todschlag, Kriege, das Ende bzw. die Zerstörung der Welt, Multiple Persönlichkeiten, etc geht
Will heißen, wenn der Inhalt eines RPG schon so anspruchsvoll ist, vorausgesetzt die Japaner zerstören den Anspruch nicht mit Japano-Humor oder Japano-Heldenpathos, dann sollte man auch von den Konsumenten dieser Spielgattung erwarten können, dass sie von einem sprechenden Hauptcharakter intellektuell nicht überfordert werden.
Zum Thema an sich: Bei Spielen wie den alten Zelda-Episoden oder Paper Mario stört mich ein stummer Held herzlich wenig. Bei Breath of Fire beispielsweise aber störe ich mich mittlerweile an dem stummen Ryu, mal von BoF V abgesehen. Gerade in Teil 2 hätte ein sprechender Ryu, viel mehr zur ohnehin guten Atmosphäre beigetragen. Mit optimaler Identifizierung hat das nichts zu tun. Stumme Helden enden meist als gut gemeinter Avatar, der nicht mehr als eine digitale Variable für die Persönlichkeit des Spielers ist. Und da liegt der Hund begraben. Japanische RPGs bieten zu wenig interaktiven Freiraum, als dass ein stummer Held gerechtfertigt wäre. Da möchte ich schon das Privileg genießen, Gespräche in eine bestimmte Richtung zu lenken, oder mehr oder minder eigenständig zu handeln, sofern dies die Möglichkeiten der Plattform zulassen. Warum muss ich das ganze Spiel über ein 08/15 Japano-Teenagerheld sein? Vielleicht möchte ich auch mal die Fronten wechseln und nicht immer Opfer der fixen Idee sein, dass das Gute ohnehin immer gewinnen muss, blabla. Würde man Nebencharaktere, Handlung, Musik, Kampfsystem und generell den Stil japanischer RPGs mit dem Bewegungsfreiraum, interaktiven Freiraum und der Größe der Weltkarte des westlichen RPGs vermischen, so wäre ein stummer Held gerechtfertigt, da an dessen Platz wirklich der Spieler treten kann. Alles andere ist meiner Meinung nach vergebens.
Hm, ich hab vor kurzem BoF 3 und 4 durchgespielt und zocke momentan Chrono Cross, das ist also genau mein Thema.
Ich hasse es, wenn der Mainchar nicht spricht. Wie soll er denn eine Entwicklung durchmachen, wenn man sich immer nur seine Worte denken muss, das ist imo schwachsinn. BoFIV hat es mit sogar soweit verleidet, dass ich kurz vor Ende einfach abgeschaltet habe und mich gleich an CC gesetzt hab. Ist zwar auch ätzend dort, aber das Spiel kann insgesamt wenigstens soweit überzeugen, dass es mir nicht soviel ausmacht, dass ich gleich ausmachen will...
Trotzdem macht es keinen Sinn, dem Mainchar keinen "Character" zu geben, der sich in RPGs nunmal ausschließlich in den Dialogen wiederspiegelt. Soviel mehr Arbeit würde es nicht machen...
Trotzdem macht es keinen Sinn, dem Mainchar keinen "Character" zu geben, der sich in RPGs nunmal ausschließlich in den Dialogen wiederspiegelt. Soviel mehr Arbeit würde es nicht machen...
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Falsch! Nur weil ein Held nicht spricht, heißt das noch lange nicht, dass er über keinen Charakter verfügt (Ausnahme Suikoden IV ). Das Verhalten einer Person spiegelt sich nicht allein in dessen Worten wieder, sondern auch allgemein in der Gestik, Mimik und dem Handeln. Ein Ryu beispielsweise nickt ständig oder schüttelt den Kopf. Klar, aber einem gewissen Punkt mag das manch einen stören (mich persönlich nicht, ich mag Ryu), doch so kann man wenigstens problem ablesen, wie er denkt und für welche Überzeugung er eintritt. Es ist nicht so, dass ein Held, nur weil er stumm ist, lediglich als überflüssiges Werkzeug dient. Sein Tun und Handeln reicht fast vollkommen um ihn einschätzen zu können. Schlechtes Beispiel:
"Sollen wir den bösen Zauberer vernichten? Was denkst du, Ryu?" Ryu nickt.
Dafür braucht es keine Worte (liegt auch daran, dass es kein alzu tolles Beispiel ist und 99% aller RPG Helden, ja sagen würden, aber es reicht um wenigstens ein klein wenig zu verdeutlichen, was ich meine), um mehr über die Gesinnung und das Denken des Chars zu erfahren
Und was die Entwicklung eines Charakters angeht: Hm.. geb ich dir zu einem Großteil recht. Die meisten stummen Helden entwickeln sich nicht wirklich weiter - viele der Sprechenden jedoch auch nicht. Ryu aber beispielsweise (Ja, ich bleib bei dem, weil ich ihn mag ^^) macht in BoF3 durchaus eine Entwicklung durch. Zu Beginn wirkt er sehr unbeholfen und ist fast nur von anderen abhängig, aber später im Spiel, wenn er erwachsener wird (in BoF3 ist das wörtlich zu nehmen) ändert er sich auch ein wenig. Er tritt für seine Überzeugung ein und trifft mehr eigene Entscheidungen, auch wenn sich das nur aufs Nicken und Kopfschütteln beschränkt. Man merkt eindeutig, dass er eben während des Spiels wesentlich reifer wird.
Natürlich, ich finde ebenfalls, mit einem sprechenden Charakter ließe sich das noch ein wenig besser umsetzen, aber dennoch ist die Aussage, dass ein stummer Held keine Persönlichkeit besitzt oder nutzlos ist, einfach, zumindest wenn es nach mir geht, falsch und vollkommen unbegründet.
Das Verhalten einer Person spiegelt sich nicht allein in dessen Worten wieder, sondern auch allgemein in der Gestik, Mimik und dem Handeln. Ein Ryu beispielsweise nickt ständig oder schüttelt den Kopf.
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Komisch...bei mir hat der immer nur den Kopf geschüttelt, egal ob die Anwort positiv oder negativ war xD
Zitat
Ryu aber beispielsweise (Ja, ich bleib bei dem, weil ich ihn mag ^^) macht in BoF3 durchaus eine Entwicklung durch. Zu Beginn wirkt er sehr unbeholfen und ist fast nur von anderen abhängig, aber später im Spiel, wenn er erwachsener wird (in BoF3 ist das wörtlich zu nehmen) ändert er sich auch ein wenig. Er tritt für seine Überzeugung ein und trifft mehr eigene Entscheidungen, auch wenn sich das nur aufs Nicken und Kopfschütteln beschränkt.
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Tut mir leid, aber in BoF sah ich das mehr als Plotentwicklung, weniger als Characterentwicklung.
Ryu wird erwachsen, das stimmt. Daraus folgt logischerweise, dass er auch ein wenig reifer und stärker wird, klar. Aber man erfährt in keinster Weise etwas über seinen wahren Character. Was denkt er, was fühlt er, etc. etc.
Das der Held der Geschichte, stärker wird, die Welt rettet, sich opfert, etc. etc. , das könnte auch in einem demenstprechenden Geschichtsbuch in der jeweiligen Fantasywelt stehen. Als Characterentwicklung empfinde ich für meinen Teil das aber nicht.
Sowohl BoF als auch CC haben eine tolle Story, aber sowohl Ryu, als auch Serge ziehen für mich die Qualität des Spiels um einiges runter.
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.
Was die Definition Rollenspiel betrifft ist mir jetzt klar, worauf Haebmann hinauswollte.
Aber mir ist auch klar, dass ich nach dieser Definition eigentlich gar kein Freund "richtiger "Rollenspiele bin. Ich erlebe gerne eine vorgegebene Geschichte, wobei eine gewisse Linearität für mich sogar erwünscht ist, denn bei sozusagen "unendlichen" Freiheiten hätte ich dann immer das Bedürfnis ALLES zu machen, was nicht geht und mich in Verzweiflung treiben würde.
Daher bin ich unendlich dankbar, dass es diese Sorte Japano RPG mit vorgegebenen Handlungsablauf und vorgegebenen Charakteren und mit viel Film, Romantik und epischen Geschichten samt bombastischer Musik gibt und offenbar viele Käufer auch so denken, sodass mir der Spielspaß noch viele Jahre nicht ausgeht.
Da 90% der RPG Main Chars dieser Generation nervige Pussys waren bin ich stark dafür das sie ab next Gen wieder anfangen die Schnauze zu halten.
Das ne Story sicherlich nicht am Fehlen eines sprechenden Helden scheitert, wissen wir alle spätestens seit der Chrono Serie.
Bei mir aktuellles Beispiel:
Wie kann man Yuri, der in SH1 ne verwegene Sau und in SH2 ein depressives Wrack ist, bitte mit dieser Pussy von Main Char aus SH: FTNW ersetzen ?
Das ne Story sicherlich nicht am Fehlen eines sprechenden Helden scheitert [...]
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Nö, das nicht. In der Regel trägt ein sprechender Hauptchara aber sehr viel zur... Atmosphäre, schlicht zur Unterhaltung bei. Selbst "Pussys" wie Tidus und Co.
Gerade in der heutigen Zeit - im Gegensatz zu 16- oder 32bit Zeiten gibt´s ja Sprachausgabe und Zwischensequenzen - sind stumme Helden einfach beschissen. In einem Digital Devil Saga bspw. hätte ein sprechender Chara Wunder bewirkt - hier ist er ja, anders als andere stumme Helden, stark in die Story involviert, in Szenen die sich über _ihn_ drehen (ich will nichts spoilern, spreche da insb. DDS2 an) sagt er aber KEIN Wort und steht einfach regungslos da - obwohl er gerade etwas schockierendes über seine Person erfahren hat. Pfui Teufel. Das nimmt ganz einfach Unmengen an Emotionen weg.
Oder ganz aktuell Suikoden 5: am Anfang des Spiels wird die Prinzessin von allen auf den Arm genommen, als sie dann zu ihrem Bruder rennt, sich in seine Arme wirft und nach seiner Hilfe schreit stehen aber nur 2 unglaubliche langweilige Antwortmöglichkeiten zur Verfügung. Da geht so unglaublich viel Charme flöten.
Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.
Atmosphäre, schlicht zur Unterhaltung bei. Selbst "Pussys" wie Tidus und Co.
Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.
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Gut, das mag deine Ansicht sein.
Ich hingegen behaupte eben, dass manch ein Spiel wesentlich besser abschneiden könnte, wenn der Mainchar eben nicht zu jeder Kleinigkeit seinen "Omg, I am so boring" Brei hinzugeben würde. Tidus hat zu FF X nichts ausser einen gewaltigen Nerffaktor hinzugefügt.
Emotionen ? Ja, sich genervt über einen Char Aufregen ist ja auch ne Emotion was ,...?
Wenn es die Softwareschmieden heutzutage nicht hinbekommen auch nur über den Tellerrand der langweiligen stereotypen RPG Mainchars zu schauen, sollen sie es doch bitte ganz sein lassen.
RPGs werden heutzutage Cineastischer ? Pah - wieso hat dann diese Entwicklung bei den (Main)Chars bitte nicht mit Einzug gehalten? Jeder 0/8/15 Hollywood streifen hat intressantere Hauptcharaktere als wir im RPG genre atm oft vorgesetzt bekommen.
Im Ernst:
Ich kann die Pussys nichtmehr sehen. Ich mag stumme Mainchars mindestens genauso wie ich ( gute ) sprechende Chars mag. Beides hat seine Vorzüge. Stumme Chars nerven einen nicht, man kann sich seinen Teil hinzu denken und Emotionslos werden Geschichten durch sie auch nicht, man hat ja auch noch Nebencharaktere, die das ganze interessant machen können.
Ergo: stumme Helden sollten endlich begraben werden. Übrigens genau wie Zufallskämpfe.
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Mit den Zufallskämpfen gebe ich dir vollkommen Recht, aber es gibt Spiele bei denen man – so meinen Erfahrungen nach gut und gerne auf Plappermäuler verzichten kann. Bei Paper Mario 1 und 2 war es meiner gut, dass Mario nicht gesprochen hat. Irgendwie untermalten seine vergebenen Versuche sich durch Mimik und Gestik mitzuteilen niedlich, was heute bei der Flut an Pseudoniedlichen Rollenspielen (gerade aus dem asiatischen Raum) relativ selten vorkommt. Und ob sich ein Held wie Link nun fragt, ob er nun lieber das Masterschwert oder das Standardschwert benutzen soll, um den Endboss des Dungeons zu killen, ist mir relativ egal. Mir reicht es da hingegen dass er sich vor allem durch nervige Interjektionen mitteilt, was er schon seit Zelda-A Link to the Past macht. Ergo: Bei Spielen, in denen die spielbare Figur „nur“ Mittel zum Zweck ist, also eine Figur die als Existenzberechtigung einfach mal der Auserwählte ist, auf den die Welt schon seit Äonen wartet, dann muss der Held nicht unbedingt sprechen, sofern die komplette Handlung spätestens seit Einschalten der Konsole offenbart sein dürfte. Jene seltene Gattung an Charakteren, die
1. in die Handlung integriert sind und
2. gut in die Handlung integriert sind und
3. gut in die Handlung integriert sind, ohne das der Spieler mangels Kreativität seitens der Geschichtenschreiber, das ein oder andere Déjà-vu-Erlebnis durchmachen muss,
sollten unbedingt in der Lage sein, sich auch verbal mitzuteilen. Die von dir angesprochene Szene bei DDS 2, ging klarerweise unter weil der betroffene Charakter dazu nicht in der Lage war. Das erinnert mich jetzt an den N 64-„Megarollenspielknaller“ Holy Magic Century. Bei folgender Szene wurde mangels sprechendem Charakter, einfach alles versaut.
Also das nenne ich mal Inszenierung!
Zitat von Dolem
RPGs werden heutzutage Cineastischer ? Pah - wieso hat dann diese Entwicklung bei den (Main)Chars bitte nicht mit Einzug gehalten? Jeder 0/8/15 Hollywood streifen hat intressantere Hauptcharaktere als wir im RPG genre atm oft vorgesetzt bekommen.
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Das ist eine rhetorische Frage. Die Spiele werden, dem kontinuierlich wachsendem Leistungspotential der Konsolen sei dank, immer bombastischer. An jeder noch so unwichtigen Ecke im Spiel macht es Boom, Bang und wieder Boom. Beschwörungsanimationen von Zaubersprüchen, Summons, etc dauern schon fast länger als der Kampf an sich. RPGs werden immer massentauglicher, wenn auch nicht immer erfolgreicher (Im Ausland), was Verkaufszahlen von Rollenspielen sehr oft beweisen. Unter dieser Bombastoptik leidet nun sehr, sehr oft die Qualität der Handlung an sich. Bei keiner Generation an Rollenspielen, habe ich mir so schwer getan Lieblinge zu finden, wie bei der nun im sterben liegenden 128-Bit-Generation. Skies of Arcadia, Shadow Hearts 1 &2, … ein paar sehr gute Spiele gibt es ja noch, aber kein Vergleich zu 16- oder 32-Bit-Zeiten. Ich gehe sogar soweit pauschal zu behaupten dass das Repertoire an innovativen Ideen mittlerweile relativ erschöpft ist, was vielleicht auch daran liegen mag, dass die Entwickler ihre guten Ideen schon in den vergangenen Tagen verbraucht haben und heute nur mehr kopieren oder weiterentwickeln. Ich sehe das also eher so. Nicht jeder Hollywood-Streifen hat interessantere Charaktere wie ein RPG, sondern eher äquivalent. Sowohl Mainstream-Hollywood als auch das durchschnittliche RPG haben fast nur noch nervende Stereotype als Charaktere. Ich warte bereits seit einem Jahr darauf, dass sich der umstrittene Quotenschwarze alias Sprücheklopfer aus dem amerikanischen Film auch in den RPGs etabliert. Gute und potentialschwangere Projekte wie Xenosaga und dergleichen sind, ohnehin schon zum scheitern verurteilt, noch bevor sie den Sprung vom Papier in die Datenwelten der Entwicklungskits schaffen. Da wird innerhalb einer zusammenhängenden Serie (!!!) an Szenen und Handlung gekürzt was das Zeug hält, große Teile der Handlung (Lost Jerusalem bzw. Episode 4-6) gar über Bord geworfen, Handlungselemente per Hanygame veröffentlich, das Design und die Präsentation zwecks Massentauglichkeit immer wieder geändert, etc. Was rauskommt ist ein halbgares Spiel (bzw. Reihe), bei dem man die Umstände unter denen es entstand einfach anmerkt. Es gibt Spieler denen dieser Umstand nicht stört, aber ich hätte gerne eine Trilogie bekommen, die wie aus einem Guss wirkt. Gott sei dank, gibt es Entwickler wie Atlus, etc die mit Spielen wie Shin Megami Tensei, usw. auch weniger konventionelle und massentaugliche Produkte an den Mann bringen.
Zitat von Dolem
Stumme Chars nerven einen nicht, man kann sich seinen Teil hinzu denken und Emotionslos werden Geschichten durch sie auch nicht, man hat ja auch noch Nebencharaktere, die das ganze interessant machen können.
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Es sei denn man spielt eben Rollenspiele wie Breath of Fire 2 oder Terranigma (Ark konnte ja auch nicht sprechen, oder? Erinnere mich nur mehr vage an Terranigma). Da wären die Hauptcharaktere sehr gut in die Handlung integriert und entweder die Nebencharaktere im Sinne von Party sprechen zu wenig darüber, oder mangels ihrer Existenz (in Spielen wie Zelda, Terranigma, etc) gar nichts. Da wäre ein sprechender Charakter höchst wünschenswert.
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.
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Ja stimmt, bei Ryu ist es nicht so schlimm. Allerdings imo trotzdem noch schlechter, als wenn er reden würde, einfache Gesten reichen bei komplexen Problemen einfach nicht aus. Ich bin da also eher der Meinung von Squall2k.
Wobei ich BoF 3 ohnehin nicht so mochte, ganz abgesehen von Ryu.
Zitat
Was die Definition Rollenspiel betrifft ist mir jetzt klar, worauf Haebmann hinauswollte.
Aber mir ist auch klar, dass ich nach dieser Definition eigentlich gar kein Freund "richtiger "Rollenspiele bin. Ich erlebe gerne eine vorgegebene Geschichte, wobei eine gewisse Linearität für mich sogar erwünscht ist, denn bei sozusagen "unendlichen" Freiheiten hätte ich dann immer das Bedürfnis ALLES zu machen, was nicht geht und mich in Verzweiflung treiben würde.
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Schon mal "Baldur's Gate II" gespielt?
Also ich bin da ziemlich deiner Meinung, auf keinen Fall zu vogelfrei. Ich will gern möglichst immer wissen, wohin ich als nächstes muss und genug Sidequests haben, ums Ignorieren zu können. XD
Btw: da letztens "Fluch der Karibik" lief, habe ich sogar doch noch einen stummen Filmcharakter gefunden: den komischen Piraten (habe mir den Namen nicht gemerkt <_<), der keine Zunge und seinen Papagei zum Sprechen trainiert hat.
Macht allerdings das Kraut auch nicht wirklich fett, in punkto Beweislage...
A human is a system for converting dust billions of years ago into dust billions of years from now via a roundabout process which involves checking email a lot.
Ryu ist ein gutes Beispiel! Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass ich bei ihm gar nicht gemerkt habe, dass er nicht spricht. So gesehen hängt es tatsächlich nicht nur von der Stimme ab, sondern auch von der Mimik, die ja z.B. bei DQVIII bei dem Helden überhaupt nicht vorhanden ist.
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Wenn Helden wie Ryu sich durch Gestik und Mimik (bei 32-Bit-Spielen noch nicht so ausgereift, wenn überhaupt vorhanden) ausdrücken, dann finde ich es nicht so schlimm, wenn sie das Maul nicht aufmachen. Bei den Recken aus BoF (3 und 4) fand ich zum Beispiel diese typischen Manga- und Anime-Stilmittel wie die Tropfen, etc herrlich. Komischerweise aber hat mich der Held bei DQ VIII nicht gestört. Für mich war das Spiel einfach ein traditionelles 8-Bit-RPG im 128-Bit-Gewand, von daher war mir das relativ egal, zumal die Handlung ohnehin nur Mittel zum Zweck war. Bei Yuri aus Shadow Hearts hätte ich sein freches Maul schon verdammt vermisst. Außerdem habe ich den namenlosen Helden von DQ VIII einfach nach mir benannt, und wenn ich wegen dem Schwierigkeitsgrad mal wütend den Controller in die Ecke warf, erfüllte das meinen Anspruch an Emotionen, auch wenn diese dann wohl eher auch in falsche Richtung gehen, wenn ich mich anstelle des Helden ärgern darf.
Zitat von Dolem
Das ne Story sicherlich nicht am fehlen eines sprechenden Helden scheitert, wissen wir alle spätestens seit der Chrono Serie.
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Das stimmt schon, aber gerade am Beispiel Breath of Fire 2 kann man auch das Gegenteil beweisen. Breath of Fire 2 war von der Handlung her für damalige Verhältnisse sehr gewagt. Gut, Xenogears ging relativ kurz danach noch ein paar Kilometer weiter, aber das tut hier nichts zur Sache. Ryu war in BoF 2 sehr gut in die Handlung eingebaut, aber da er nie sprach, zerstörte das einiges an Atmosphäre. Als Ryu erfuhr was er eigentlich ist, hätte ich mir schon einen langen Dialog gewünscht… Zumal ich partout nicht einsehen will, dass man interessante Storydetails wie etwa Ninas Herkunft durch Comics erfahren muss, während diese im Spiel nur angedeutet werden. Außerdem hätte man aus Ray einen viel besseren Gegenspieler machen können… Hätte Capcom sich etwas mehr Zeit gelassen, dann wäre imo BoF 2 zu einem der besten RPGs der damaligen Ära geworden. Aber das ist leider kein Breath of Fire 2 – Thread, also möge man mir meinen Exkurs verzeihen.
BTW bin ich etwas überrascht, dass so viele unter euch, die komplexe Handlungsfreiheiten eines West-RPGs so fürchten. Ich war bei Wild Arms etwa damals auch oft sauer, da man nicht immer wusste wo man nun hin muss, aber irgendwie passte diese Desorientierung zur Wüste Filgaia. Vielleicht wäre die Goldene Mitte zwischen beiden Rollenspielgattungen wohl genau das Richtige, wie auch immer diese aussehen mag…