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Thema: Kurzgeschichte(n)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erstmal zur Ersten: Für den Fall, dass jenes Graffiti wirklich die Metapher für einen Haltepunkt in sienem Leben darstellt, gehst du zu wenig darauf ein. Vielleicht näher beschreiben, wie er sich daran klammert. Das Verhalten des Polizisten schreit förmlich nach einer Interpretation, aber ich kann da keine finden. Scheu dich übrigens nicht, uns deine Version mitzuteilen, dann kann man ganz bestimmt mehr dazu sagen. Und weil Neo meinte, die Geschichte sei zu kurz und inhaltslos, nicht unbedingt, aber mir kommt es vor, als würdest du eine triviale Problematik mit trivialen Metaphern ausdrücken, was immer gefährlich ist, weil man dazu neigt, beides verwischen zu lassen. Was die Vorgaben angeht, schließ ich mich Neo an.

    Zitat Zitat
    obwohl der spartanische Stil schon passt
    word. Deshalb find ich die Atmosphäre auch in Ordnung.



    Das zweite ist auf jeden Fall schon vielschichtiger interpretierbar.
    Oder um es deutlich auszudrücken: Ich kapiers nicht. : A
    Wer ist "sie"? Du wechselst oft die Pronomen, was gewiss als Stilmittel durchgeht, aber spätestens in der dritten "Strophe" ist es allen voran verwirrend.
    Nimms mir nicht übel, aber in Anbetracht der ersten Geschichte bezweifle ich, dass da soviel dahinter steckt, wie ich eigentlich erwarte. @_@ Klär uns mal auf. ^^''
    Und mit den Wiederholungen hast dus scheinbar. Die Lichtsache hat Potenzial, erscheint aber gezwungen. Wenn ich weiß, um was es geht, kann ich vll noch nen Verbesserungsvorschlag machen. XD

  2. #2
    Eine intentionelle Aufklärung also:

    Zur namenlosen Kurzgeschichte in der Bahnhofsunterführung

    Die Stimmung, die ich hervorrufen wollte, war eine der Machtlosigkeit; des Ausgeliefertseins in einem trostlosen Ort / Zustand (ich fand dafür die Bahnhofsunterführung perfekt trostlos).
    Die Spritze, bzw. das Spritzen, ist ein Symbol für das Sich-Abfinden mit dem Mittelmass, für das Sich-Fügen oder eher: gefügig machen.
    Die Bahnhofsunterführung in all ihrer Trostlosigkeit hingegen ist ein Symbol für die Grenze zwischen der 'High-Society' und dem 'Abschaum', wohingegen der Mann auf dem Boden liegt, was vollkommenster Kontakt mit dem Abschaum ist. Sein Kopf ist allerdings nach oben gerichtet. Er hat sich noch nicht ganz mit dem Mittelmass abgefunden.
    Die Passanten hingegen laufen aufrecht; sie stellen die Intellektuellen dar.
    Das Wichtigste - weswegen ich es unentwegt wiederhole - ist, dass der Mann nicht aufstehen kann. Er will sich zu den Intellektuellen erheben, aber er hat 'gelernt' (injiziert), dass er sich mit dem Mittelmass abfinden muss.
    Der Polizist (= Hüter der Ordnung) mahnt den Mann, dass es seine Bestimmung, die natürliche Ordnung ist, aufzustehen (ergo als Intellektueller zu gelten).
    "Der Polizist hat ihn nie davon abgehalten." meint in diesem Zusammenhang, dass sich die natürliche Ordnung erst aufdrängt, als genug injiziert wurde, um den Anspruch auf Individualität / Verewigung zunichte zu machen.
    Das Graffiti schliesslich ist die künstlerische (=individuelle) Äusserung des Abschaumes, weswegen es auch auf Beinhöhe des Polizisten ist. Der Mann fixiert es als letztes Anstreben von Individualismus, wobei er sich gleichzeitig allerdings völlig mit dem Mittelmass identifiziert (indem er es als Kunst anerkennt).

    Die ganze Geschichte bezieht sich auf meine seit Jahren anhaltende Situation, in der ich mich mir selber gegenüber verpflichtet fühle, mich künstlerisch zu verewigen, aber mich zur Vorbeugung von allzu grosser Enttäuschung wie vorletzten Dezember (--> Psychiatrie) auch zwinge, mich mit dem Mittelmass abzugeben. Jetzt habe ich die Angst, dass meine Individualität verschwunden ist.

    Könnte ja wahr sein. ;_;

    Möglicherweise 'erkläre' ich auch noch Die Wand heute Abend. Ich wäre wirklich froh über Hinweise, wie ich in Zukunft meine Absichten besser rüberbringen kann, statt euch hier im Dunkeln tappen zu lassen.
    Vergesst übliche Zurückhaltung, es tut mir gut, auseinandergerupft zu werden. ^_~

    Geändert von Mister Brightside (09.10.2006 um 17:25 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von Mister Brightside Beitrag anzeigen
    Eine intentionelle Aufklärung also:

    Zur namenlosen Kurzgeschichte in der Bahnhofsunterführung

    Die Stimmung, die ich hervorrufen wollte, war eine der Machtlosigkeit; des Ausgeliefertseins in einem trostlosen Ort / Zustand (ich fand dafür die Bahnhofsunterführung perfekt trostlos).
    Die Spritze, bzw. das Spritzen, ist ein Symbol für das Sich-Abfinden mit dem Mittelmass, für das Sich-Fügen oder eher: gefügig machen.
    Die Bahnhofsunterführung in all ihrer Trostlosigkeit hingegen ist ein Symbol für die Grenze zwischen der 'High-Society' und dem 'Abschaum', wohingegen der Mann auf dem Boden liegt, was vollkommenster Kontakt mit dem Abschaum ist. Sein Kopf ist allerdings nach oben gerichtet. Er hat sich noch nicht ganz mit dem Mittelmass abgefunden.
    Die Passanten hingegen laufen aufrecht; sie stellen die Intellektuellen dar.
    Das Wichtigste - weswegen ich es unentwegt wiederhole - ist, dass der Mann nicht aufstehen kann. Er will sich zu den Intellektuellen erheben, aber er hat 'gelernt' (injiziert), dass er sich mit dem Mittelmass abfinden muss.
    Der Polizist (= Hüter der Ordnung) mahnt den Mann, dass es seine Bestimmung, die natürliche Ordnung ist, aufzustehen (ergo als Intellektueller zu gelten).
    "Der Polizist hat ihn nie davon abgehalten." meint in diesem Zusammenhang, dass sich die natürliche Ordnung erst aufdrängt, als genug injiziert wurde, um den Anspruch auf Individualität / Verewigung zunichte zu machen.
    Das Graffiti schliesslich ist die künstlerische (=individuelle) Äusserung des Abschaumes, weswegen es auch auf Beinhöhe des Polizisten ist. Der Mann fixiert es als letztes Anstreben von Individualismus, wobei er sich gleichzeitig allerdings völlig mit dem Mittelmass identifiziert (indem er es als Kunst anerkennt).

    Die ganze Geschichte bezieht sich auf meine seit Jahren anhaltende Situation, in der ich mich mir selber gegenüber verpflichtet fühle, mich künstlerisch zu verewigen, aber mich zur Vorbeugung von allzu grosser Enttäuschung wie vorletzten Dezember (--> Psychiatrie) auch zwinge, mich mit dem Mittelmass abzugeben. Jetzt habe ich die Angst, dass meine Individualität verschwunden ist.
    gratuliere, da hast du dir ja richtig gedanken gemacht.
    lesen wir es nochmal gemeinsam:

    Zitat Zitat
    Das Aufstehen fällt ihm schwer. Der Mann hält immer noch eine Spritze in seiner rechten Hand. Und das Aufstehen fällt ihm schwer. Sein linker Arm ist immer noch mit einem braunen Lederriemen abgebunden. Ja, das Aufstehen fällt ihm schwer. Er schaut sich um und sieht nichts weiter als die grauen Wände einer Bahnhofsunterführung. Die wenigen Leute, welche diese Unterführung zu so später Stunde noch nutzen, passieren ihn mit einer augenfälligen Abschätzung. Ekel spiegelt sich in den stur geradeaus gerichteten Augen der Passanten wieder. Der Mann, dem das Aufstehen immer noch schwer fällt, entscheidet sich gerade, die Augen zu schliessen und sich zu erholen, als ein Polizist sich zu ihm herunterbeugt. Er nimmt seine Dienstmütze ab. „Steh auf!“ Das Aufstehen fällt ihm schwer. Nein, aufstehen, das ist ihm nicht möglich. „Steh auf!“, drängt der Polizist weiter. Wie lästig diejenigen, die den Mann nur für Abschaum halten, doch immer noch weiter auf ihm herumtrampeln. Nächte um Nächte hat der Mann, der immer noch auf dem Boden liegt, hier bereits zugebracht. Der Polizist hat ihn nie davon abgehalten. „Was ist das in deiner Hand?“ Als ob er das nicht genau wüsste. Zwischen den Beinen des Polizisten scheint ein Graffiti hindurch. Der Mann fixiert es. Dann geht alles viel leichter.
    merkst du was? natürlich merkst du nix, du hast die geschichte geschrieben, und wenn ich sie quote, warum solltest du sie dann auch lesen? aber tu mir jetzt ehrlich den gefallen und lies deine geschichte nochmal. bitte.

    fertig?

    hey komm, lies sie wirklich.

    jetzt.

    fertig?

    schön.

    was gemerkt? wahrscheinlich nicht, aber ich helf dir auf die sprünge.

    deine geschichte mag zwar mehr intention haben als eine nutte pusteln auf den lippen, aber sie ist total lieblos, abgehackt und scheisse geschrieben. solche geschichte kotzen mich an. leute wie du kotzen mich an. du kotzst mich an.
    du hast die geschichte voll in die scheisse geritten, möcht ich sagen. denn du hast offenbar nicht begirffen, worum es beim geschichtenschreiben oder geschichtenerzählen geht. es geht um unterhaltung. und deine drecksgeschichte unterhält kein bisschen und erwarte kein falsches mitleid wegen deinen so toll ausgedachten metaphern, die übrigens sehr pedant und spießig reingesetzt wurden. würg.

  4. #4
    Zitat Zitat von M-P
    solche geschichte kotzen mich an. leute wie du kotzen mich an. du kotzst mich an.
    du hast die geschichte voll in die scheisse geritten, möcht ich sagen. denn du hast offenbar nicht begirffen, worum es beim geschichtenschreiben oder geschichtenerzählen geht. es geht um unterhaltung. und deine drecksgeschichte unterhält kein bisschen und erwarte kein falsches mitleid wegen deinen so toll ausgedachten metaphern, die übrigens sehr pedant und spießig reingesetzt wurden. würg.
    Hmm... ich weiss nicht, wie ich genau auf diese Aussagen reagieren soll. Weisst du, gewissermassen denke ich, ich muss sie mir zu Herzen nehmen. Andererseits machst du mir das schwer, weil du in einem Tonfall schreibst, der fast danach schreit, in einer reinen Provokation enthalten zu sein.
    Jedenfalls will ich nicht, dass einer denkt, ich erwarte in irgendeiner Weise Mitleid. Ich erwarte Aufrichtigkeit. Und ab deiner Aussage rätsle ich wohl noch lange, bis ich herausgefunden habe, ob sie aus Aufrichtigkeit oder Provokation entstanden ist.
    Im Grunde genommen tippe ich auf ersteres, dem du zweiteres beimischst. So könnte man alle deine Posts zusammenfassen... und letztlich gibst du mir weiterhin Klarheit, dass ich an der Umsetzung meiner Ideen noch einiges zu feilen habe.
    Insofern danke.

  5. #5
    @Brightside:
    Nimm das Geschreibsel von M-P nicht allzu ernst, anscheinend kann und will er gar nichts konstruktives zu Geschichten beitragen. Ist viel leichter was kaputt zu machen, als beim Zusammenkleben zu helfen, nicht wahr M-P.

    Zu deiner Interpretation der ersten Geschichte:
    Schön, dass du dir da so viel gedacht hast, hätte man wirklich seinen Spaß dran, soetwas zu deuten. Aber wo ist die Geschichte zu der Interpretation? Im ersten Thread? Nö, da hab ich nachgesehen und ich finde sie nicht..

    Also:
    Man kann in jedes Wort und in jeden Satz und sei er noch so doof oder so kurz etwas reindeuten, aber schau dir mal Texte von bekannten Autoren an, dort gibt der Text von sich aus, ohne Zuhilfenahme irgendwelcher aus der Luft gegriffenen Ideen schon soetwas her. Du musst deine Gedanken irgendwie in die Worte reinkriegen, am besten mit Stilmittel oder sowas, damit auch ein Leser der nicht deine Gedanken kennt, die Geschichte in deinem Sinne (oder zumindest in einem sinnvollen Sinne) deuten kann.

    Wie gesagt es klingt zwar hart, aber für mich hat deine erste Geschichte kaum einen Anspruch auf eine Deutung, weil ich ebenso an einem Einkaufszettel heruminterpretieren kann

    Zu deiner zweiten Geschichte schreib ich später vielleicht noch etwas, hat mir auf jeden Fall um Längen besser gefallen als die erste - war zumindest mein erster Eindruck. Obwohl ich so äußerliche Spielereien wie Textflussänderungen als absolut überflüssig ansehe. Ich denke immer, da will jemand inhaltliche und stilistische Schwächen kaschieren..

    Bye

  6. #6
    Zitat Zitat von NeoInferno
    Also:
    Man kann in jedes Wort und in jeden Satz und sei er noch so doof oder so kurz etwas reindeuten, aber schau dir mal Texte von bekannten Autoren an, dort gibt der Text von sich aus, ohne Zuhilfenahme irgendwelcher aus der Luft gegriffenen Ideen schon soetwas her. Du musst deine Gedanken irgendwie in die Worte reinkriegen, am besten mit Stilmittel oder sowas, damit auch ein Leser der nicht deine Gedanken kennt, die Geschichte in deinem Sinne (oder zumindest in einem sinnvollen Sinne) deuten kann.
    Ja, soweit so gut, aber ganz so einfach finde ich das nicht... Mir ist klar, dass nur die Übung das machen kann, aber ehrlich gesagt bin ich einer der Kandidaten, die auch die Texte der 'Grossen' nicht 'richtig' interpretieren; zumindest entspricht es nicht den Vorstellungen der Literaten.

    Zitat Zitat von NeoInferno
    Obwohl ich so äußerliche Spielereien wie Textflussänderungen als absolut überflüssig ansehe. Ich denke immer, da will jemand inhaltliche und stilistische Schwächen kaschieren..
    Na gut, die Textflussänderungen habe ich von meinem Space übernommen. Wieso ich sie dort gemacht habe weiss ich nicht mehr. Vielleicht tatsächlich um zu kaschieren.

    Jedenfalls danke, damit habe ich wesentlich mehr anfangen können. Ich werde demnach auch noch einen Haufen KGs hier rein posten, die von dir oder sonstwem zerrissen werden können.

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