So, ich danke für die Reaktionen.
Zitat von NeoInferno
Zumal sind mir beim Lesen wirklich fast keine Stilmittel und schon gar keine tiefgründige Deutungsebene aufgefallen. Vielleicht möchtest du mir erzählen, die ganze Szene um den drogenabhängigen Obdachlosen ist eine Metapher, oder eine Parabel, mit ganz ganz viel Gesellschaftskritik zwischen den Zeilen und so. Dann sage ich dir: Nein, ist sie nicht.
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Das würde ich dir nicht erzählen müssen, wenn es wirklich so wäre. Ich muss mich diesem Urteil fügen.
Zitat von NeoInferno
Hoffe du nimmst mir die starke Kritik nicht allzu übel
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Nein, ich bitte hingegen sehr darum!
Zitat von Batista
Die Wiederholung der Feststellung, dass es dem Mann kaum oder gar nicht gelingt auf die Beine zu kommen ist sicherlich der Schlüssel zur Interpretation, bringt allerdings nicht die wahrscheinlich erhoffte Wirkung, ist noch nicht ideal auf den Rest abgestimmt.
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Ja, das scheint augenfällig... ;_;
Zitat von Batista
Da steckt auf jeden Fall Potenzial drin und die Versinnbildlichung hat auf jeden Fall schon gut geklappt. Ich bin gespannt was noch von dir kommt und inwiefern du dich entwickelst
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Danke für das Interesse und das erste Zugeständnis. Ich will euch versichern, dass ich weiss, dass mir noch ein weiter Weg bevorsteht und deswegen bin ich euch wirklich dankbar für die erstmalige Kritik.
Na ja, was ich euch jetzt noch anbieten kann, ist eine etwas ältere 'Kurzgeschichte'. Sie könnte besser sein, weil ich mich weniger auf Form konzentriert habe und wirklich etwas zu erzählen hatte.
Irgendwie kann man einfach nur gut schreiben, wenn man leidet. Mir geht es einfach viel zu gut ^_~
Es heisst 'Die Wand' und ist wiederum mehr als freies Gedicht aufgebaut. Keine Ahnung, als was man es bezeichnen könnte...
Die Wand
In freier dichterischer Form
Ich gehe hinab.
Die graue, kahle Hauswand begleitet mein Schreiten trübe und kühl.
Licht wird sie hier wohl kaum mehr empfangen.
Diesen Keller habe ich mir ausgesucht, um meinem Dasein ein Ende zu setzen.
Der Lauf ist kalt.
Er liegt wartend in meinem wassergefüllten Mund, zitternd durch meine Finger.
Licht wird mich hier wohl kaum mehr empfangen.
Dieses Wesen habe ich mir ausgesucht, um meinem Dasein einen Sinn zu gebären.
Sie wacht.
Ihr Geist ist hell, klar und durchdringend scharf, gerichtet auf mich.
Licht wird er mir wohl kaum mehr bringen.
Diesen Mann hat sie sich ausgesucht, um ihrem Dasein Leid zu verleihen.
Der Schuss erfolgt.
Die schnelle, gewandte Kugel bohrt sich zielgerichtet durch meinen Schädel.
Licht wird ihr mit Sicherheit noch folgen.
Dieses Dasein habe ich mir ausgesucht, um meinem Ende eine Rechtfertigung zu geben.
Sie schreit.
Das Echo hallt abgeschwächt von Wand zu Wand.
Licht konnte sie mir nicht mehr bringen.
Diese Leidenschaft hatte sie sich ausgesucht, um ihrem Mann Leid zu bescheren.
Ehrlich gesagt mag ich es selbst nicht besonders...