Zitat Zitat von Whitey Beitrag anzeigen
@ Rübe
Ok, wenn du sagst, dass der Konsum bzw. Luxux wichtig ist, dann frage ich dich aber: Was ich tun soll, wenn ich kaum Geld zum konsumieren habe. Wenn mein Lohn zu 80% zur Deckung meines Lebensunterhalts drauf geht, ich von den restlichen 20% eben konsumieren soll und aber gleichzeitig auch noch etwas a) für Später (= Privat Rente) und b) für schlechte Zeiten (wenn mal was kaputt geht, also waschmaschine etc) zurücklegen soll.
Von dem Risiko arbeitslos zu werden, Arbeitsverträge auf vielleicht 12 oder 24 Monatsbasis will ich gar nicht anfangen. Wie soll so bzw. auf dieser Grundlage ein vernünftiger Konsum stattfinden? Familienplanung, Kinder, Nachkommen, Rente etc. hängt da ja alles mit dran. Wenn ich meine persönlichen Kosten kaum decken kann, setze ich doch nicht auch noch Kinder in die Welt?

Da beißt sich doch die Katze selbst in den Schwanz, wenn die Arbeitgeber nicht höhere Löhne zahlen (wollen, können, keine Ahnung) können die Leute auch nicht richtig konsumieren. Wenn sie nicht richtig konsumieren können, schadet es den Arbeitgebern und diese können keine vernünftigen Löhne zahlen usw. usw. Wie soll dieser Kreislauf durchbrochen werden?
Naja, der Luxus kommt nach der Notwendigkeit, drum ist er ja Luxus. Es ist mir durchaus klar, dass man sich mit wenig Geld weniger Luxus leisten kann (bzw. Luxus anders definiert. Das wollte ich eigentlich mit dem Ziegenbeispiel sagen... und nicht irgendetwas fieses über die Menschen dort... wie auch immer). Ich habe es eben so aufgefasst, dass du grundsätzlich dafür eintrittst, das Konsumverhalten zu ändern, unabhängig vom Geld. Da geht es ja ums Wollen, das Können ist ein Kapitel für sich und du hast sicher recht, dass weniger Geld automatisch weniger Konsum bedeutet.

BTW: Kinder sind in der westlichen Welt schon fast Luxus. Zumindest erregen gewisse Statistiken diesen Eindruck.
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Zitat Zitat von dhan
Aber um jetzt teure Sachen anzufertigen braucht man wesentlich weniger Leute als um billigere (bzw. vernünftig teure) Sachen im selben Wert zu schaffen.
Hmm, da wäre ich nicht so sicher. Teure Artikel sind ja meistens teurer, weil sie nicht maschinell hergestellt werden können und deshalb deutlich mehr Arbeitsstunden benötigen.
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Der größte Teil des Geldes wandelt hier in Herstellungspreis und in die Taschen anderer reicher Personen.
Oder meintest du Reinvestition in die Firmen? Die findet nicht im nötigen Ausmaß statt.
Damit das Geld still liegt, müssten alle Reichen es unter dem Bett aufbewahren. Sobald es aber an eine Bank geht, wird es wieder bewegt, meist über Kredite. Es liegt also nicht still.
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und damit meine ich ganz normale Rohstoffe wie Eisen,
Ich halte es durchaus für möglich, dass ein Rohstoff gefunden/synthetisiert wird, der so stabil und verwendbar wie Eisen ist.
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An echte Selbstaufopferung glaub ich auch nicht, der Mensch basiert auf Egoismus, ansonsten wäre er nicht überlebensfähig.
Wenn ich jedoch egoistische Gründe nehme wie beispielsweise religiöse Belohnungen (man opfert sich auf und verdient sich damit den Himmel) oder einfach ein moralisches Gewissen (man will sich gut fühlen), bin ich an reinem Altruismus schon sehr nahe dran.
Lehnt Altruismus nicht jeden Selbstnutzen ab? Wenn man also etwas aus egoistischen Gründen tut, so kann es doch eigentlich nicht mehr altruistisch sein. Ansonsten ist das eigentlich genau meine vorgezogene Ideologie .
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Denn schließlich könnte der Mensch ja auch altruistisch handeln.
Da komme ich in Definitionsschwierigkeiten, die sich an obiges anlehnen. Wenn jegliches egoistisches Handeln den Altruismus entwertet, und man handelt in dem Ziel möglichst altruistisch zu sein (weil man es gut empfindet...), hebt sich dann der Altruismus nicht selbst auf?
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Dennoch ist die Handlung moralisch eigentlich inkorrekt
Aber ist Moral nicht kulturell subjektiv? Wenn wir einen Kanibalenstamm sehen, werden wir es doch für moralisch verwerflich halten, dass diese Menschen essen. In ihrem Moralverständnis wird es dies nicht sein.
Ist also in unserer Kultur der Kauf des Schwertes eben doch nicht amoralisch, weil wir ihn aus der Gesellschaft anders bewerten? Welche Moral muss hinzugezogen werden?
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Immer so ne Sache mit Moral und Menschen.
Allerdings .
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(nagut, der Jesus hat auch gesagt, wenn jemand einer fremden Frau nachglotzt, soll man ihn exekutieren öh äh glaub ich zumindest das das so zu interpretieren ist, der hat doch gesagt, man solle Moses Gesetze achten, unter denen unter anderem Fremdgehen mit Tod bestraft wird und dem hinzugefügt, dass das Verbrechen im Geist zu begehen nicht anders ist als es tatsächlich zu begehen oder so blöh muss ich mir mal genauer durchlesen ^^)
Hiess es nicht "Der, der ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!"? Jesus hat so weit ich weiss Gewalt absolut abgelehnt. Ich glaube, er war der einzig wirkliche Altruist, den es je gegeben hat (ok,ok, vielleicht noch Buddha, ich kenn mich aber bei jener Religion nicht aus), was ihm doch irgendwie etwas göttliches verleiht. Immerhin hat er sich geopfert, obwohl er es nicht wollte ("Lass diesen Kelch an mir vorüber gehen").
Anders herum: Jesus wäre nicht umbedingt begeistert darüber, was in seinem Namen alles getan wurde. Vielleicht hat er sich im Menschen verschätzt (was uns wieder zur Moral führt ).