Zum Ende des Universums habe ich gerade die folgende Überlegung gelesen:
Zitat Zitat von Gerhard Börner: Kosmologie (Fischer Taschenbuch Verlag)
Die immerwährende Expansion hat entscheidende Bedeutung für den Endzustand des Kosmos. Es gibt keine zeitliche Grenze der Zukunft und so kann jeder physikalische Prozess, auch der langsamste, bis zu seinem Ende ablaufen. Zunächst einmal wird es dunkel, wenn die Sterne ihren Kernbrennstoff verbraucht haben und die letzten Supernova-Explosionen verglüht sind. Die Biosphäre der Erde wird spätestens in 5 Milliarden Jahren vergehen, wenn die Sonne sich zum Roten Riesen aufblähen und bis über die Erdbahn hinaus ausdehnen wird.

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In phantastich langen Zeiträumen, die das jetzige Weltalter von 15 Milliarden Jahren weit übersteigen, werden danach durch die Abstrahlung von Gravitationswellen sich umkreisende Himmelskörper ineinander stürzen und in Schwarzen Löchern enden. Jedes von der Schwerkraft beeinflusste System wird letztendlich zu einem Schwarzen Loch. Riesige Schwarze Löcher, geformt aus den Sternen ganzer Galaxien, streben in einem dunklen Kosmos immer weiter auseinander. Dazu wird es immer "kälter", denn die Temperatur der Hindergrundstrahlung fällt ebenfalls ständig. Dies ist das etwas trübselige Bild, das die Kosmologen vom Ende des Universums zeichnen.
Das Bild ist aber noch nicht ganz vollständig, denn wenn Stephen Hawking mit seiner 1974 formilierten These von der Zerstrahlung Schwarzer Löcher Recht hatt, so lösen sich nach 10^40 Jahren auch die Schwarzen Löcher völlig in langwellige Strahlung auf. Wie zu Anfang, so besteht also auch am Ende das Universum aus Strahlung, allerdings mit Temperaturen, die nur unmerklich über dem absoluten Nullpunkt liegen.

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Die physikalischen Prozesse steuern unausweichlich auf den Kältetod und das Verschwinden aller Objekte in Schwarzen Löchern zu.

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Wie lange aber könnte sich intelligentes Leben an die Veränderungen im langsam erkaltenden Kosmos anpassen?
Das ist tatsächlich ein ziemlich trübseliges Bild, aber es scheint sehr wahrscheinlich, dass es so enden wird.

Zunächst müssen wir mal zusehen, dass wir in den nächsten 5 Milliarden Jahren hier wegkommen, um nicht von unserer Sonne verschluckt zu werden. Aber ich bin recht zuversichtlich, dass wir das schaffen. Immerhin haben wir es in den letzten 100 Millionen Jahren von den Bäumen runter, in den letzten 100 Jahren in die Luft und in den letzten 50 Jahren auf den Mond geschafft.
Andererseits werden die Leute wahrscheinlich faul werden, sobald es virtuelle Realitäten gibt, die ansprechender als die Realität sind (man bedenke die Anziehungskraft der weder taktilen, noch olfaktorischen noch gustatorischen virtuellen Realität "World of Warcraft". Eine spürbare, geruchlich und geschmacklich wahrnehmbare und vor allem frei gestaltbare VR wäre doch wesentlich attraktiver als die Realität). Hinzu kommt die Schwierigkeit, nicht vorher zu Grunde zu gehen, z.B. durch das Herumspielen mit Viren oder Atombomben.
Die Hoffnung ist, dass wir bis dahin so etwas wie eine technische Singularität erreicht haben, damit wir das Denken endgültig den Maschinen überlassen können, in der Hoffnung, dass die sich darum kümmern, dass uns nichts passiert. Allerdings werden wir in diesem kalten, dunklen Universum dann doch nicht ewig überleben können, irgendwann ist es eben zu Ende, auch wenn uns wohl noch mehr als 10^40 Jahre Zeit bleiben.

Die einzige Hoffnung, die uns bleibt, ist die Quantenphysik, die uns eventuell eine Möglichkeit eröffnen könnte, nochmal von vorne anzufangen oder das Universum zu verlassen, wenn es ungemütlich wird, aber diese Hoffnung ist wohl Science-Fiction.