Warum kann der Protagonist nicht einfach mal mit einer völlig handlungsirrelevanten Person zusammenkommen? Ich glaube das liegt vor allen daran dass viel Dramaturgie draufgehen würde wenn dem so wäre. Das Liebespärchen war von beiden Personen her gesehen soweit ich mich erinnern kann, fast immer relevant für die Handlung. Durch die Liebe zweier Protagonisten kann noch mal sehr viel an Spannung gewonnen werden. Viele Spieler von japanischen Rollenspielen sind gerade in dem Alter, in dem das andere (oder meinetwegen auch gleiche) Geschlecht interessant wird. Diese können da besonders mitfiebern, wenn sie merken dass beispielsweise aus dem nihilistischen Misanthrop Squall, plötzlich ein barmherziger extrovertierter Mensch wird, der seine geliebte Rinoa retten will. Damit das ganze besonders spannend wird, müssen beide Seiten des zukünftigen Pärchens viel Screentime abbekommen, zwecks Gefühlsvermittelung. Was würde der Kinogänger sagen, hätte sich bei Star Wars die Prinzessin in einen unbekannten Ewok verliebt, während Han und Luke eine Beziehung eingehen, Chewbaca kastrieren lassen und als reinrassigen Maltesermischlingsrüde an Jabba verkaufen? Liebesbeziehungen, die sich in einem möglichst unpassenden Rahmen (Krieg) anbahnen, steigern die Spannung ungemein. So kitschig sie oft präsentiert werden mögen, Liebesbeziehungen zwischen Protagonisten sorgen sicherlich auch durch die Mundpropaganda dafür, dass sich ein Spiel sehr gut verkauft. Ich warte derweil vergebens auf den Einzug von (eindeutig_weil_geouteten) homosexuellen Charakteren, oder dramatisch-bösen Enden einer Liebesgeschichte.