Wird dann jetzt aus dem Schwerbehinderten Ausweis ein Schwer-anders-Begabter-Ausweis?
Tut mir leid, das konnte ich mir nicht verkneifen.
Zum Thema:
Man kann es auch wirklich übertreiben. Gerade das Beispiel das Trigaram brachte finde ich prägnant. Keine wirklich emanzipierte Frau besteht auf die weibliche Nennung ihres Berufes. Man (Frau) ist dann eben Maler, Schreiner, Kaufmann. Ich kenne so viele
Friseurinnen die sich selbst als Friseuse bezeichnen .
Ausserdem wird auch nicht in die andere Richtung geschaut. Es gibt keine Krankenbrüder sondern Krankenpfleger, eine männliche Hebamme wird nicht zum Hebammer.
Bei den Sinti und Roma kann es zu ziemlichen Ärger kommen, wenn man sie mit der falschen Bezeichnung anredet (also einen Sinti als Roma und anders herum). Aber ich stimme auch zu, das Zigeuner ein Schimpfwort ist.
Die Frage bleibt aber trotzdem offen, wie man dann bestimmte Gruppen nennen soll. Ich weiß schon lange nicht mehr, wie man einen Menschen mit dunkler Hautfarbe nennen soll (nicht das es für mich wichtig ist). Neger auf keinen Fall, aber Farbiger oder Schwarzer finde ich genau so Abwertend. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das Behinderte lieber anders Begabte sein wollen. Das ist eigentlich genau so als wenn man mit dem Finger auf sie zeigt.
Es kommt immer auf den Ton und den Kontext an, wie man die Begriffe benutzt. Mit der richtigen Herablassung kann " du anders Begabter" auch eine nette Beleidigung sein.
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