Ergebnis 1 bis 20 von 36

Thema: Gibt es Unterschiede bei der Auffassung von Geschichten?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Zitat Zitat
    nein, hat auch keiner behauptet. der hauptgrund für fehlende kreativität ist eher, das die leute sich immer wieder dasselbe reinziehen und wenig abweichungen kennen - ist ja auch einfacher so. oder trends und sowas nachlaufen. ist ja auch ok so, hab ich kein problem mit, bei anderen.
    Ja, da hab ich mich schlecht ausgedrückt, ich wollte eigentlich auf das "wieso wird sie nicht genutzt" hinaus.

    Zitat Zitat
    ich meine, du bist doch eigentlich ein recht gutes beispiel für die nicht-kreativität, die viele spielemacher hier haben. du erzählst nach den alten immer gleichen strickmustern geschichten, die harmlos für den spieler sind. vielleicht spannend oder sowas, ok. aber du tust nichts...nichts einschneidendes. weil du nicht den wunsch dazu verspürst, warum auch immer. du brichst keine strukturen auf, du änderst nichts. du erzählst eine geschichte, von vorne bis hinten, mit ein paar wendungen. aber..wie soll man das vergleichen.
    Das kommt darauf an, wie man Kreativität definiert. Innovativ bin ich nicht, das stimmt, aber etwas schöpferisches sind die Spiele trotzdem. Harmlos, ja das sollen die Geschichten auch sein. Ich erzähle Geschichten, die ich selber gerne mag. Davon abweichen könnte ich nur, wenn sie mir selber nicht mehr gefallen würden. Geschichten an sich haben immer gleiche Grundbausteine, man kann eigentlich nur die Details verändern. Das Geschichtenerzählen selber kann man sicherlich stärker varieren, aber wie gesagt, ich wähle dafür die Form, die mir am besten gefällt.

    Zitat Zitat
    hast du denn gar kein interesse daran, neue gedanken oder sichtweisen einzugeben? vielleicht teile deines gehirnes freizuschalten, die du noch gar nicht kennst?
    Ich bin dazu bereit mich über neue Gedanken und Sichtweisen zu informieren, aber ob sie mir dann gefallen oder nicht ist eine ganz andere Frage. Von Kreativität ihrer selbst wegen halte ich jedenfalls nicht viel, sie ist für mich erst dann notwendig, wenn mir das alte nicht mehr gefallen würde. Und btw. ... glaubst du denn wirklich, die Programmierung unseres Gehirnes lässt sich beeinflussen? ^^

    Zitat Zitat
    du sagst, das du früher westRPGs gespielt hast, von den alten welche. und das du keines von den enuen gespielt hast, aber das die grundstrukturen sich deiner meinung nach nicht gewandelt haben. worauf baust du diese meinung auf? darauf, das du ein oder zwei testberichte gespielt hast? du weißt doch eigentlich, das so ein testbericht dir nichts zum spielgefühl sagen kann...ist bei mir zumindest so, und ich glaube, bei dir auch.
    Ich konnte mich bis jetzt so gut wie immer auf meine Intuition verlassen. Vermutlich würden mir westliche Spiele Spaß machen; mir macht so gut wie jedes Spiel Spaß. Aber ich muss Prioritäten setzen, da ich kaum alle Spiele der Welt spielen kann und mir bestimmte mehr Spaß machen als andere. Westliche Spiele setzen auf Dinge, die für mich in einem Rollenspiel nicht unbedingt so wichtig sind. Außerdem entspricht deren Art des storytellings auch nicht ganz meinem Geschmack. Wie gesagt, ich verlasse mich da auf meine Intuition und auf meine Erfahrung mit Spielen.

  2. #2
    Zitat Zitat von Kelven
    Und btw. ... glaubst du denn wirklich, die Programmierung unseres Gehirnes lässt sich beeinflussen? ^^
    Glaubst du denn wirklich, die Programmierung deines Gehirns ließe sich nicht beeinflussen?
    Ich glaube ganz entschieden daran, aber das Gehirn funktioniert halt nicht auf so einfache Weise, dass man sich nur schnell was einreden braucht damit es zu einer Wirklichkeit wird. Sowas muss von innen kommen aber wer das nie erlebt hat, wird es auch nicht verstehen.

    Zitat Zitat
    Aber du vergisst dabei einen kleinen Punkt: Nur ein ausgefallener Stil macht eine Geschichte nicht gut. Wenn du tausend Seiten Müll auf faszinierende Art schreibst, feiert dein befreundeter Literaturprofessor vielleicht eine Party zu ehren deiner Genialität, aber niemand, dem du das Ding nicht in die Hand drückst, wird es kennen, weil kein Verlagslektor auf die Idee käme, es drucken zu lassen. Form über Inhalt funktioniert bei Medien, in denen es darum geht, eine Story zu erzählen, einfach nicht.
    Vielleicht braucht das Zeug einfach ne Weile bis die Menschen so weit sind es zu verstehen. Nietzsche wurde seiner Zeit auch nur als Wahnsinniger verspottet.

  3. #3
    Zitat Zitat von Medley
    Vielleicht braucht das Zeug einfach ne Weile bis die Menschen so weit sind es zu verstehen. Nietzsche wurde seiner Zeit auch nur als Wahnsinniger verspottet.
    war er ja auch

    oder joyce. der typ konnte in einem satz 8 verschiedenen bedeutungen haben, einfach dadurch, das er sich nicht an die geltende rechtschreibung hielt. heute finden ihn diese ganzen professoren ganz prima, aber damals haben sie ihn ausgelacht oder für verrückt gehalten.

  4. #4
    Zitat Zitat
    oder joyce. der typ konnte in einem satz 8 verschiedenen bedeutungen haben, einfach dadurch, das er sich nicht an die geltende rechtschreibung hielt. heute finden ihn diese ganzen professoren ganz prima, aber damals haben sie ihn ausgelacht oder für verrückt gehalten.
    Und das ist genau das, was ich meine: "diese ganzen professoren" finden ihn "ganz prima", aber zeig mir mal einen Otto-Normal-Bürger, der dir erzählt, dass er die Bücher von JJ für "unterhaltsam" hält. Wahrscheinlich wirst du schon gewisse Schwierigkeiten damit haben, jemanden zu finden, der schonmal eines gelesen hat.

  5. #5
    Zitat Zitat von Liferipper
    Und das ist genau das, was ich meine: "diese ganzen professoren" finden ihn "ganz prima", aber zeig mir mal einen Otto-Normal-Bürger, der dir erzählt, dass er die Bücher von JJ für "unterhaltsam" hält. Wahrscheinlich wirst du schon gewisse Schwierigkeiten damit haben, jemanden zu finden, der schonmal eines gelesen hat.
    es ging darum, das die ihn damals auch unverständlich und dumm fanden. sinnlos. heute nicht mehr. vielleicht kommen deine otto-normal-bürger ja auch irgendwann dahinter. nicht darum, das dich jemand für besonders schlau hält. aber das hättest du auch schon in meinem letzten post nachlesen können.

  6. #6
    Zitat Zitat
    es ging darum, das die ihn damals auch unverständlich und dumm fanden. sinnlos. heute nicht mehr. vielleicht kommen deine otto-normal-bürger ja auch irgendwann dahinter. nicht darum, das dich jemand für besonders schlau hält. aber das hättest du auch schon in meinem letzten post nachlesen können.
    Anscheinend hast du nicht ganz verstanden, worauf ich hinauswill, also nochmal von vorne:
    JJ ist bekannt.
    Ist er bekannt, weil er allgemein ein "guter" Schriftsteller war?
    Nein, er ist bekannt, weil er einen ungewöhnlichen Stil hatte.
    Wäre er bekannt geworden, wenn sein Stil der "normale" Erzählstil wäre?
    Wohl eher nicht.
    Worauf will ich jetzt damit heraus?
    Dass etwas außergewöhnlich (und deshalb eventuell bekannt) ist, bedeutet nicht automatisch, dass es auch "gut" ist. Du kannst nicht sagen, dass in Zukunft nur noch (oder auch nur wesentlich mehr) Meisterwerke (ob jetzt Bücher, Maker-Spiele oder was-weiß-ich) erscheinen würden, wenn man grundsätzlich neue Wege geht. Oder um es ganz vereinfacht auszudrücken: Mist bleibt Mist. Egal wie man ihn präsentiert.
    Von daher sehe ich absolut nichts falsches daran, sich auf festgetretenen Pfaden zu bewegen. Innovation um der Innovation willen brigt praktisch überhaupt nichts.

  7. #7
    Zitat Zitat von Liferipper
    Anscheinend hast du nicht ganz verstanden, worauf ich hinauswill:
    JJ ist bekannt.
    Ist er bekannt, weil er allgemein ein "guter" Schriftsteller war?
    Nein, er ist bekannt, weil er einen ungewöhnlichen Stil hatte.
    Wäre er bekannt geworden, wenn sein Stil der "normale" Erzählstil wäre?
    Wohl eher nicht.
    Worauf will ich jetzt damit heraus?
    Dass etwas außergewöhnlich (und deshalb eventuell bekannt) ist, bedeutet nicht automatisch, dass es auch "gut" ist. Du kannst nicht sagen, dass in Zukunft nur noch (oder auch nur wesentlich mehr) Meisterwerke (ob jetzt Bücher, Maker-Spiele oder was-weiß-ich) erscheinen würden, wenn man grundsätzlich neue Wege geht. Oder um es ganz vereinfacht auszudrücken: Mist bleibt Mist. Egal wie man ihn präsentiert.
    Von daher sehe ich absolut nichts falsches daran, sich auf festgetretenen Pfaden zu bewegen.
    ich hab doch schon vorhin geschrieben das nur "ungewöhnlich" nicht = gut ist...lies nochmal...vielleicht kapierst dus dann. und ja, er war ein guter erzähler. finde ich. was du darüber denkst, kann mir ja egal sein^^ joyce stil hätte gar kein anderer seien können, weil die geschichten die er geschrieben hat eben nicht nur aus einfacher characterzeichnung und nacheinander ablaufenden handlungen bestanden. die geschichten hätten einfach nicht existiert. ich verstehe nur nicht so ganz, wo du in meinen posts herausliest, das ungewöhnlich = toll ist. ist es nicht. allerdings denke ich, das es tatsächlich mehr "meisterwerke" gäbe, wenn die leute die festgetretenen pfade verlassen würden. wenn das nie jemand getan hätte, dann hätten wir ne menge kram nicht gehabt, der recht toll ist, egal ob im kunst oder in irgendeinem anderen bereich. von mir aus kannst du das ja auch alles ganz toll so finden, hab ich ja gar nichts gegen. mich hats nur irgendwann angefangen zu langweilen. was nicht heißt, das ich nicht ab und zu auch mal den kopf abschalten und saw oder riddick oder sowas gucken kann.

  8. #8
    Künstlerische Freiheit setze ich weder mit Qualität, noch unbedingt mit künstlerischem Anspruch gleich. Videospiele haben es in ihrem eigenen Kosmos noch relativ leicht mit innovativen bzw. kreativen Storykonzepten aufzuwarten (weshalb es vielleicht auch weniger schlau ist andere Medien mit in das Thema einzubeziehen), mir persönlich geht es auch hauptsächlich um das Setting, da ist noch so viel Platz nach oben und daraus können natürlich auch tolle Spielmechaniken resultieren (oder aber eben auch umgekehrt).
    Um mal wieder den Bogen zu den Spielchen zu kriegen =P.

  9. #9
    Um mal auf das thema der Plot holes und fehlende kreativität zurück zu kommen:

    Ich denke mal das es in Spielen manchmal schwierig ist Storylines extrem gut aufzubauen. In Resident Evil z.B. (eines der unlogischsten Spiele überhaupt, trotzdem ein Kassenknüller) Ist die Story zwar ausgereift, aber zum beispiel lässtr sich ja nicht einwandfrei erklären wieso die Forscher im ersten Teil z.B. so viele Rätzel in ihr eigenes Haus einbauten. Es ist einfach absolut unlogisch das es sowas gibt. Deswegen finde ich es immer schwer RPG- Spiele und Storylines mit einem Makergame zu vereinigen. zum Teil zumindest.

    Ich halte eine Story für gut, wenn sie etwas neues zeigen kann. Innovation steht für mich da an der höchsten stelle. Was jedoch zum Erfolg einer gute Story beiträgt sind die Charaktere. Ohne gut ausgearbeitete Charas, mit denen man sich gut identifizieren kann, kann das Spiel die Story nicht schmackhaft machen. Wie man z.B. bei UiD sieht: die charas sind alle sehr verschieden, mit großer Absicht. Das die charas sympathisch sind, kann viel zum Storyverlauf beitragen und auch dazu, dass man die Story gut findet. ich denke mal es lässt sich pauschal garnicht mal RICHTIG sagen was eine gute Story ist, zumindest nicht für die allgemeinheit. jeder hat seine Vorlieben.

  10. #10
    An Nosf3ratu:
    Ja, du hast genau Recht.
    Eigentlich sind die Charaktere am allerwichtigsten.
    Natürlich interessiert mich eine Geschichte vor allen Dingen dann, wenn sie von jemanden erlebt wird, den ich erkenne.
    Wahrscheinlich hast du da exakt den wichtigsten Punkt angesprochen.
    Zitat Zitat von Killwen
    - Analytische Menschen legen mehr Wert darauf, dass sie eine Geschichte auf einer logisch-mathematischen Ebene berührt.
    Äh... ich erflehe inbrünstig deine Verzeihung, aber ich verstehe nicht, was du meinst.
    Was Gefühle sind, weiß ich, aber was ist mit logisch-mathematischer Ebene gemeint.

    Natürlich, wenn ich als Hobbyquantentheoretiker eine Michael Crichton-Roman
    lese (Information: Er sucht sich neue Wissenschaftsinnovationen, greift die absurdesten Abwandlungen heraus, wandelt sie weiter ab, schreibt eine Geschichte daraus und nachher klingt es für die einen faszinierend, für die anderen einfach nur haarsträubend... ich bin ein anderer) bin ich natürlich genervt, wenn der mir da klar machen will, dass ich, nur weil einige Quanten sich um Zeit nicht ganz kümmern, Zeitsprünge machen könne, zudem rückwärts.
    Aber das ist, wie ich glaube, wirklich nur Geschmack und darüber hinaus exakt das, was du NICHT meinst.

    Hinzugefügt:
    Ehjo, ich bin ja voll der Provinzheld, ey.

    Noch hinzugefügter:
    He, da ist ja noch ein Grafikthread von Kelven... wollen wir das Forum "Kelven-Philosophie-Forum" nennen? War kein Angriff, deine Beiträge sind echt klug.

    Geändert von Topp (28.09.2006 um 21:43 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Topp Beitrag anzeigen
    An Nosf3ratu:
    Ja, du hast genau Recht.
    Eigentlich sind die Charaktere am allerwichtigsten.
    Natürlich interessiert mich eine Geschichte vor allen Dingen dann, wenn sie von jemanden erlebt wird, den ich erkenne.
    Wahrscheinlich hast du da exakt den wichtigsten Punkt angesprochen.

    ...

    Natürlich, wenn ich als Hobbyquantentheoretiker eine Michael Crichton-Roman
    lese (Information: Er sucht sich neue Wissenschaftsinnovationen, greift die absurdesten Abwandlungen heraus, wandelt sie weiter ab, schreibt eine Geschichte daraus und nachher klingt es für die einen faszinierend, für die anderen einfach nur haarsträubend... ich bin ein anderer) bin ich natürlich genervt, wenn der mir da klar machen will, dass ich, nur weil einige Quanten sich um Zeit nicht ganz kümmern, Zeitsprünge machen könne, zudem rückwärts.
    Aber das ist, wie ich glaube, wirklich nur Geschmack und darüber hinaus exakt das, was du NICHT meinst.

    Thx zum ersten und beim zweiten kann ich dich verstehen.

    Viele Geschichten neigen zu "kreativer Übertreibung" wenn es um RPG'S geht. Aber ich denke das ist auch eine Frage der Vorlieben und sogar ein kleiner Generationskonflikt. Wenn man mal sich Geschichten ansieht (ob in der Literatur oder sogar im TV) sind viele der heutigen Geschichten sehr überdreht.

    Was die Charaktere angeht, müssen sie meiner Meinung nach menschlich wirken, mit Stärken und Schwächen. Eckig und kantig. Das beste Beispiel dafür sind bisher die Charas aus Unterwegs in Düsterburg und von: Von Menschen und Dämonen.
    Ich finde eine gute Story wird von solchen Charas sehr getragen. Was bei vielen Spielen leider der Fall ist:

    Die Storyline ist sehr gut, aber der Storyverlauf wird durch die 08/15 Charaktere langweiliger gemacht als sie eigentlich ist. Da finde ich es immer Schade um die Geschichte.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •