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Thema: Gibt es Unterschiede bei der Auffassung von Geschichten?

  1. #21
    Zitat Zitat von Kelven
    Und btw. ... glaubst du denn wirklich, die Programmierung unseres Gehirnes lässt sich beeinflussen? ^^
    Glaubst du denn wirklich, die Programmierung deines Gehirns ließe sich nicht beeinflussen?
    Ich glaube ganz entschieden daran, aber das Gehirn funktioniert halt nicht auf so einfache Weise, dass man sich nur schnell was einreden braucht damit es zu einer Wirklichkeit wird. Sowas muss von innen kommen aber wer das nie erlebt hat, wird es auch nicht verstehen.

    Zitat Zitat
    Aber du vergisst dabei einen kleinen Punkt: Nur ein ausgefallener Stil macht eine Geschichte nicht gut. Wenn du tausend Seiten Müll auf faszinierende Art schreibst, feiert dein befreundeter Literaturprofessor vielleicht eine Party zu ehren deiner Genialität, aber niemand, dem du das Ding nicht in die Hand drückst, wird es kennen, weil kein Verlagslektor auf die Idee käme, es drucken zu lassen. Form über Inhalt funktioniert bei Medien, in denen es darum geht, eine Story zu erzählen, einfach nicht.
    Vielleicht braucht das Zeug einfach ne Weile bis die Menschen so weit sind es zu verstehen. Nietzsche wurde seiner Zeit auch nur als Wahnsinniger verspottet.

  2. #22
    Zitat Zitat von Medley
    Vielleicht braucht das Zeug einfach ne Weile bis die Menschen so weit sind es zu verstehen. Nietzsche wurde seiner Zeit auch nur als Wahnsinniger verspottet.
    war er ja auch

    oder joyce. der typ konnte in einem satz 8 verschiedenen bedeutungen haben, einfach dadurch, das er sich nicht an die geltende rechtschreibung hielt. heute finden ihn diese ganzen professoren ganz prima, aber damals haben sie ihn ausgelacht oder für verrückt gehalten.

  3. #23
    Zitat Zitat
    oder joyce. der typ konnte in einem satz 8 verschiedenen bedeutungen haben, einfach dadurch, das er sich nicht an die geltende rechtschreibung hielt. heute finden ihn diese ganzen professoren ganz prima, aber damals haben sie ihn ausgelacht oder für verrückt gehalten.
    Und das ist genau das, was ich meine: "diese ganzen professoren" finden ihn "ganz prima", aber zeig mir mal einen Otto-Normal-Bürger, der dir erzählt, dass er die Bücher von JJ für "unterhaltsam" hält. Wahrscheinlich wirst du schon gewisse Schwierigkeiten damit haben, jemanden zu finden, der schonmal eines gelesen hat.

  4. #24
    Zitat Zitat von Liferipper
    Und das ist genau das, was ich meine: "diese ganzen professoren" finden ihn "ganz prima", aber zeig mir mal einen Otto-Normal-Bürger, der dir erzählt, dass er die Bücher von JJ für "unterhaltsam" hält. Wahrscheinlich wirst du schon gewisse Schwierigkeiten damit haben, jemanden zu finden, der schonmal eines gelesen hat.
    es ging darum, das die ihn damals auch unverständlich und dumm fanden. sinnlos. heute nicht mehr. vielleicht kommen deine otto-normal-bürger ja auch irgendwann dahinter. nicht darum, das dich jemand für besonders schlau hält. aber das hättest du auch schon in meinem letzten post nachlesen können.

  5. #25
    Zitat Zitat
    es ging darum, das die ihn damals auch unverständlich und dumm fanden. sinnlos. heute nicht mehr. vielleicht kommen deine otto-normal-bürger ja auch irgendwann dahinter. nicht darum, das dich jemand für besonders schlau hält. aber das hättest du auch schon in meinem letzten post nachlesen können.
    Anscheinend hast du nicht ganz verstanden, worauf ich hinauswill, also nochmal von vorne:
    JJ ist bekannt.
    Ist er bekannt, weil er allgemein ein "guter" Schriftsteller war?
    Nein, er ist bekannt, weil er einen ungewöhnlichen Stil hatte.
    Wäre er bekannt geworden, wenn sein Stil der "normale" Erzählstil wäre?
    Wohl eher nicht.
    Worauf will ich jetzt damit heraus?
    Dass etwas außergewöhnlich (und deshalb eventuell bekannt) ist, bedeutet nicht automatisch, dass es auch "gut" ist. Du kannst nicht sagen, dass in Zukunft nur noch (oder auch nur wesentlich mehr) Meisterwerke (ob jetzt Bücher, Maker-Spiele oder was-weiß-ich) erscheinen würden, wenn man grundsätzlich neue Wege geht. Oder um es ganz vereinfacht auszudrücken: Mist bleibt Mist. Egal wie man ihn präsentiert.
    Von daher sehe ich absolut nichts falsches daran, sich auf festgetretenen Pfaden zu bewegen. Innovation um der Innovation willen brigt praktisch überhaupt nichts.

  6. #26
    Zitat Zitat von Liferipper
    Anscheinend hast du nicht ganz verstanden, worauf ich hinauswill:
    JJ ist bekannt.
    Ist er bekannt, weil er allgemein ein "guter" Schriftsteller war?
    Nein, er ist bekannt, weil er einen ungewöhnlichen Stil hatte.
    Wäre er bekannt geworden, wenn sein Stil der "normale" Erzählstil wäre?
    Wohl eher nicht.
    Worauf will ich jetzt damit heraus?
    Dass etwas außergewöhnlich (und deshalb eventuell bekannt) ist, bedeutet nicht automatisch, dass es auch "gut" ist. Du kannst nicht sagen, dass in Zukunft nur noch (oder auch nur wesentlich mehr) Meisterwerke (ob jetzt Bücher, Maker-Spiele oder was-weiß-ich) erscheinen würden, wenn man grundsätzlich neue Wege geht. Oder um es ganz vereinfacht auszudrücken: Mist bleibt Mist. Egal wie man ihn präsentiert.
    Von daher sehe ich absolut nichts falsches daran, sich auf festgetretenen Pfaden zu bewegen.
    ich hab doch schon vorhin geschrieben das nur "ungewöhnlich" nicht = gut ist...lies nochmal...vielleicht kapierst dus dann. und ja, er war ein guter erzähler. finde ich. was du darüber denkst, kann mir ja egal sein^^ joyce stil hätte gar kein anderer seien können, weil die geschichten die er geschrieben hat eben nicht nur aus einfacher characterzeichnung und nacheinander ablaufenden handlungen bestanden. die geschichten hätten einfach nicht existiert. ich verstehe nur nicht so ganz, wo du in meinen posts herausliest, das ungewöhnlich = toll ist. ist es nicht. allerdings denke ich, das es tatsächlich mehr "meisterwerke" gäbe, wenn die leute die festgetretenen pfade verlassen würden. wenn das nie jemand getan hätte, dann hätten wir ne menge kram nicht gehabt, der recht toll ist, egal ob im kunst oder in irgendeinem anderen bereich. von mir aus kannst du das ja auch alles ganz toll so finden, hab ich ja gar nichts gegen. mich hats nur irgendwann angefangen zu langweilen. was nicht heißt, das ich nicht ab und zu auch mal den kopf abschalten und saw oder riddick oder sowas gucken kann.

  7. #27
    Zitat Zitat von es
    natürlich. was meinst du, woher deine ganzen eisntellungen, gedanken und ideen kommen? aus dem nichts?^^ wenn man sich das wirklich bewusst macht und sich damit auseinandersetzt, dann kann man seine programmierung schon ganz schön ändern und anpassen...selbst prägungen lassen sich durch extreme erfahrungen lösen (schockzustände, drogen, sex usw)
    Also ein Teil des Wesens wird durch die Gene vorgegeben, dann kommen noch die Sternzeichen dazu (obwohl ich mir da nicht ganz so sicher bin ), aber vor allem die Sozialisation bzw. Kindheit. Ich hab bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich danach nicht ändern können - zumindest nicht ihren Charakter. Interessen schon, aber nicht ihr Wesen. Außer durch etwas, das dem Gehirn schadet (Unfälle, Schlaganfall usw.). Natürlich lernt man im Leben dazu und bekommt auch neue Eindrücke mit, aber ich bezweifle, dass das einen grundsätzlich ändern kann. Die Menschen, die glauben sich geändert zu haben - vielleicht haben die sich nur vorher selber nicht gekannt.

    Zitat Zitat von es
    das meine ich nicht...ich meine, selbst neue, vielleicht sogar ungewönliche sichtweisen zu entwickeln. natürlich kommt sowas immer auch von aussen, aber dazu muss man das äussere erstmal an sich ranlassen. das muss einem nicht mal gefallen, viele dinge, die einen später mal stark anziehen oder die man sich nicht mehr wegdenken kann, gefallen einem vielleicht anfangs nicht.
    Aber warum sollte ich das tun? Das ist die Frage, die mir dabei durch den Kopf geht.

    Zitat Zitat von es
    ich glaube, das kreativität entsteht, wenn ungewohntes aufgebrochen und mit etwas anderem kombiniert wird. das meiste andere ist meiner meinung nach nur wiederholung mit kleinen veränderungen...
    es ist egal, ob etwas neues erstmal unverstanden bleibt. du sagst manchmal "naja, das ist ja eher "kunst"". das klingt immer so abweisend, als hättest du gar keine lust, dich damit auseinanderzusetzen. klar, auch irgendwie scherzhaft. aber dazu passt, das du jetzt sagst, das du nichts von kreativität um ihrerer selbst willen hälst. ich auch nicht. aber ich tue etwas, was ich nicht verstehe und was mir vielleicht anfangs sogar unzusammenhängend und fremd vorkommt nicht einfach ab. ich glaube, das man von so etwas sehr viele neue ideen und eindrücke bekommen kann. und meistens hat sich die person schon etwas dabei gedacht.
    Ich will Kunst auch nicht ihren Wert absprechen. Nur ist für mich beim Geschichtenerzählen die Unterhaltung viel wichtiger als Kunst. Kunst kann auch unterhalten, aber nicht jede. Die Wiederholung mit kleinen Veränderungen wie du es nennst, diese Veränderung im Detail, das reicht mir völlig aus. Wie gesagt, ich erzähle Geschichten so, wie ich sie selber hören, spielen, sehen will. Und ich möchte keine kunstfertigen Geschichten, die mich nicht unterhalten (ich will damit nicht ausschließen, dass beides vereint werden könnte).

    Zitat Zitat von Medley
    Vielleicht braucht das Zeug einfach ne Weile bis die Menschen so weit sind es zu verstehen. Nietzsche wurde seiner Zeit auch nur als Wahnsinniger verspottet.
    Alle Philosophen sind wahnsinning, sonst würden die sich mit so was gar nicht erst beschäftigen.

  8. #28
    Zitat Zitat von Kelven
    Also ein Teil des Wesens wird durch die Gene vorgegeben, dann kommen noch die Sternzeichen dazu (obwohl ich mir da nicht ganz so sicher bin ), aber vor allem die Sozialisation bzw. Kindheit. Ich hab bis jetzt die Erfahrung gemacht, dass Menschen sich danach nicht ändern können - zumindest nicht ihren Charakter. Interessen schon, aber nicht ihr Wesen. Außer durch etwas, das dem Gehirn schadet (Unfälle, Schlaganfall usw.). Natürlich lernt man im Leben dazu und bekommt auch neue Eindrücke mit, aber ich bezweifle, dass das einen grundsätzlich ändern kann. Die Menschen, die glauben sich geändert zu haben - vielleicht haben die sich nur vorher selber nicht gekannt.
    na gut, wenn du sowas denkst brauchen wir da eigentlich nicht drüber zu diskutieren. warum sollte man auch neue eindrücke und gedanken haben wollen, wenn man glaubt, das man eh immer so bleiben wird und die eigene entwicklung eh nur fremdbestimmt ist^^ bzw bei dir schon abgeschlossen, wie du ja zu glauben scheinst. sonst könntest du dich ja einmischen und zb gegen deine vorlieben handeln Oo wofürs keinen grund gibt, wenn man mit allem zufrieden ist.

  9. #29
    Du kannst ja gerne schildern wie du das siehst, also wovon unser Wesen abhängt und inwieweit das später noch beeinflusst werden kann. Mir kam das immer so vor, als würdest du solche Dinge eher vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus sehen, also nichts mit Seele usw.
    Ich kann nur von dem ausgehen, was mir meine Lebenserfahrung sagt und z.B. gerade auf Klassentreffen habe ich den Eindruck gehabt, dass sich die Leute seit damals kaum verändert haben (und seit ich sie das letzte Mal gesehen habe waren schon ca. 10 Jahre vergangen). Als abgeschlossen sehe ich die Entwicklung ja auch nicht an, die Lebeserfahrung nimmt zu, man wird reifer, einige vielleicht sogar weiser. Nur glaube ich wie gesagt nicht, dass sich der Charakter grundsätzlich ändert. Wenn eine neue Facette dazukommt, dann war die schon immer da und man hat sie nur noch nicht bemerkt.

    Zitat Zitat
    sonst könntest du dich ja einmischen und zb gegen deine vorlieben handeln
    Du mußt mir dabei immer noch erklären, warum man das machen sollte.

  10. #30
    Künstlerische Freiheit setze ich weder mit Qualität, noch unbedingt mit künstlerischem Anspruch gleich. Videospiele haben es in ihrem eigenen Kosmos noch relativ leicht mit innovativen bzw. kreativen Storykonzepten aufzuwarten (weshalb es vielleicht auch weniger schlau ist andere Medien mit in das Thema einzubeziehen), mir persönlich geht es auch hauptsächlich um das Setting, da ist noch so viel Platz nach oben und daraus können natürlich auch tolle Spielmechaniken resultieren (oder aber eben auch umgekehrt).
    Um mal wieder den Bogen zu den Spielchen zu kriegen =P.

  11. #31
    Zitat Zitat
    Die Leute, die eine analytische Sichtweise haben, achten eher auf die Struktur einer Geschichte - den logischen Zusammenhang, während die mit empathischer Sichtweise eher auf die von der Geschichte erzeugten (bzw. in ihr vorhandenen) Gefühle achten.
    Nun, ähm... schwierig.

    Wenn ich als Autor mir vornehme, ich möchte gerne meine Leser zu Tränen rühren, hängt es von meinen Fähigkeiten ab, wie gut mir das gelingt.
    Die Analytiker unter den Lesern können dann sagen: "Na da schau mal einer an, der hat das aber prima gemacht mit seiner Struktur... ich bin echt ma' richtig traurig".
    Und die Empathiker sagen dann vielleicht: "Hm... ich habe keine Ahnung, warum, aber ich bin irgendwie krass niedergeschlagen".

    Ich glaube, das passt nicht zusammen!
    Die Literaturprofessoren sagen nicht: "Mann, bin ich nicht traurig, aber der alte James Joyce hatte da irgendwie den fetteren Schreibstil".

    Emotionen hervorzurufen ist ja womöglich die Kunst: Du bist gescheitert, wenn deine "Struktur" es nicht fertig bringt, den gewünschten Effekt hervorzurufen.
    Was du als Emphatiker und Analytiker bezeichnest klingt hier alleine danach, dass die Empathiker sagen, dass sie traurig sind, die Analytiker, warum.

    Wenn James Joyce mit dem, was er gebaut hat, keinen Effekt erzielt hätte, dann hätte niemand gesagt, er sei so super (Ehrlich mal: Ihn zu lesen IST anstrengend, und man wusste zu Teilen nicht, worum es geht, aber emotional war das alle Mal).
    Und wenn dem Emphatiker nicht gefällt, was er liest (spielt oder sieht... ist egal, wenn es um Geschichten geht), weil es keine Gefühle in ihm weckt, aber dem Analytiker, weil es schön aufgebaut wurde, dann ist vielleicht gar nicht der Effekt gewünscht, dass Gefühle aufgebaut werden.

    Und dann sind wir wieder da, wo du nicht hinwolltest: Bei unterschiedlichem Geschmack.

  12. #32
    @Batista
    Ein neues Setting wäre sicherlich mal interessant, aber das scheitert bei Makerspiele häufig an den Ressourcen.

    @Topp
    Zitat Zitat
    Wenn ich als Autor mir vornehme, ich möchte gerne meine Leser zu Tränen rühren, hängt es von meinen Fähigkeiten ab, wie gut mir das gelingt.
    Die Analytiker unter den Lesern können dann sagen: "Na da schau mal einer an, der hat das aber prima gemacht mit seiner Struktur... ich bin echt ma' richtig traurig".
    Und die Empathiker sagen dann vielleicht: "Hm... ich habe keine Ahnung, warum, aber ich bin irgendwie krass niedergeschlagen".
    So hab ich es eben gerade nicht gemeint. Kann sein, dass ich einfach nicht ausdrücken kann, was ich sagen will. ^^ Mir geht es nicht darum, dass empathische Menschen zwar Gefühle nachempfinden, aber nicht wissen warum und auch nicht darum, dass analytische Menschen wissen wieso Gefühle entstehen, aber sie selber nicht nachempfinden können (das wären wohl die Argumente der jeweiligen Gegenseite).

    Mal abgesehen davon, dass das alles rein hypothetisch ist - ich kann nichts beweisen, sondern gehe nur von meinen eigenen Beobachtungen aus - lassen sich diese beiden Sichtweisen so beschreiben:

    - Empathische Menschen legen mehr Wert darauf, dass sie eine Geschichte auf emotionalen Ebene berührt.

    - Analytische Menschen legen mehr Wert darauf, dass sie eine Geschichte auf einer logisch-mathematischen Ebene berührt.


    Mir ist klar, dass die Realität nicht so Schwarz-Weiss ist, dennoch glaube ich, dass es bei jedem Menschen eine Tendenz in die eine oder andere Richtung gibt. In Extremfällen, wenn die Geschichte völlig zusammenhangslos ist und fast nur aus plot holes besteht, wird sie den empathischen Menschen genausowenig gefallen, wie den analytischen Menschen eine ohne Emotionen.

    Zitat Zitat
    Was du als Emphatiker und Analytiker bezeichnest klingt hier alleine danach, dass die Empathiker sagen, dass sie traurig sind, die Analytiker, warum.
    Nein, wie gesagt, so meinte ich es nicht (s. den kursiven Absatz). Wenn man es schon so ausdrücken will, dann gehört das "warum" auf jeden Fall zu den Empathikern, denn jemand mit emotionaler Intelligenz wird auch wissen wieso jemand so fühlt wie er fühlt. Die Analytiker können dafür vermutlich eher sagen mit welchen stilistischen Mitteln in einer Geschichte Gefühle erzeugt werden (und damit will ich nicht ausschließen, dass sie die Gefühle auch nachempfinden können).

    Zitat Zitat
    Und wenn dem Emphatiker nicht gefällt, was er liest (spielt oder sieht... ist egal, wenn es um Geschichten geht), weil es keine Gefühle in ihm weckt, aber dem Analytiker, weil es schön aufgebaut wurde, dann ist vielleicht gar nicht der Effekt gewünscht, dass Gefühle aufgebaut werden.
    Auf jeden Fall, das will ich auch gar nicht abstreiten. Mir geht es ja nur darum zu sagen, dass es diese beiden unterschiedlichen Sichtweisen gibt, um mit ihnen zu erklären, wieso die einen bei bestimmten Geschichten die Hände über den Kopf zusammenschlagen und andere wiederrum total begeistert sind. Und das führt für mich dann wieder zu einer anderen Schlussfolgerung, nämlich dass man sich wegen unterschiedlichen Storyvorstellungen nicht gegenseitig an die Gurgel springen sollte - was in der Makercommunity ja keine Seltenheit ist.

    Zitat Zitat
    Und dann sind wir wieder da, wo du nicht hinwolltest: Bei unterschiedlichem Geschmack.
    Das ist nicht ganz richtig, diese beiden unterschiedlichen Sichtweisen sind natürlich letztendlich unterschiedlicher Geschmack, wenn auch von den Gehirnstrukturen vorgegeben (ok, das ist Geschmack immer). Ich wollte nur eine Erklärung finden, wieso der Geschmack so unterschiedlich ist.

  13. #33
    Um mal auf das thema der Plot holes und fehlende kreativität zurück zu kommen:

    Ich denke mal das es in Spielen manchmal schwierig ist Storylines extrem gut aufzubauen. In Resident Evil z.B. (eines der unlogischsten Spiele überhaupt, trotzdem ein Kassenknüller) Ist die Story zwar ausgereift, aber zum beispiel lässtr sich ja nicht einwandfrei erklären wieso die Forscher im ersten Teil z.B. so viele Rätzel in ihr eigenes Haus einbauten. Es ist einfach absolut unlogisch das es sowas gibt. Deswegen finde ich es immer schwer RPG- Spiele und Storylines mit einem Makergame zu vereinigen. zum Teil zumindest.

    Ich halte eine Story für gut, wenn sie etwas neues zeigen kann. Innovation steht für mich da an der höchsten stelle. Was jedoch zum Erfolg einer gute Story beiträgt sind die Charaktere. Ohne gut ausgearbeitete Charas, mit denen man sich gut identifizieren kann, kann das Spiel die Story nicht schmackhaft machen. Wie man z.B. bei UiD sieht: die charas sind alle sehr verschieden, mit großer Absicht. Das die charas sympathisch sind, kann viel zum Storyverlauf beitragen und auch dazu, dass man die Story gut findet. ich denke mal es lässt sich pauschal garnicht mal RICHTIG sagen was eine gute Story ist, zumindest nicht für die allgemeinheit. jeder hat seine Vorlieben.

  14. #34
    An Nosf3ratu:
    Ja, du hast genau Recht.
    Eigentlich sind die Charaktere am allerwichtigsten.
    Natürlich interessiert mich eine Geschichte vor allen Dingen dann, wenn sie von jemanden erlebt wird, den ich erkenne.
    Wahrscheinlich hast du da exakt den wichtigsten Punkt angesprochen.
    Zitat Zitat von Killwen
    - Analytische Menschen legen mehr Wert darauf, dass sie eine Geschichte auf einer logisch-mathematischen Ebene berührt.
    Äh... ich erflehe inbrünstig deine Verzeihung, aber ich verstehe nicht, was du meinst.
    Was Gefühle sind, weiß ich, aber was ist mit logisch-mathematischer Ebene gemeint.

    Natürlich, wenn ich als Hobbyquantentheoretiker eine Michael Crichton-Roman
    lese (Information: Er sucht sich neue Wissenschaftsinnovationen, greift die absurdesten Abwandlungen heraus, wandelt sie weiter ab, schreibt eine Geschichte daraus und nachher klingt es für die einen faszinierend, für die anderen einfach nur haarsträubend... ich bin ein anderer) bin ich natürlich genervt, wenn der mir da klar machen will, dass ich, nur weil einige Quanten sich um Zeit nicht ganz kümmern, Zeitsprünge machen könne, zudem rückwärts.
    Aber das ist, wie ich glaube, wirklich nur Geschmack und darüber hinaus exakt das, was du NICHT meinst.

    Hinzugefügt:
    Ehjo, ich bin ja voll der Provinzheld, ey.

    Noch hinzugefügter:
    He, da ist ja noch ein Grafikthread von Kelven... wollen wir das Forum "Kelven-Philosophie-Forum" nennen? War kein Angriff, deine Beiträge sind echt klug.

    Geändert von Topp (28.09.2006 um 21:43 Uhr)

  15. #35
    Zitat Zitat
    Äh... ich erflehe inbrünstig deine Verzeihung, aber ich verstehe nicht, was du meinst.
    Was Gefühle sind, weiß ich, aber was ist mit logisch-mathematischer Ebene gemeint.
    Es ist schwierig für die Sichtweise eine passende Beschreibung zu finden. Logisch-mathematisch hab ich in Analogie zu der erwähnten Reportage über die unterschiedlichen Gehirne gewählt (nach der haben analytische Gehirne im logisch-mathematischen Bereich Vorteile). In unserem Fall könne man sagen, dass bei dieser Sicht ein größeres Interesse an der Struktur der Geschichte besteht. Also wie sie aufgebaut ist, was für Stilmittel eingesetzt werden usw. Deswegen werden diese Leute öfter von den anspruchsvolleren Geschichten angesprochen.

    Zitat Zitat
    Aber das ist, wie ich glaube, wirklich nur Geschmack und darüber hinaus exakt das, was du NICHT meinst.
    Wie gesagt, ich meine nur keinen individuellen Geschmack, aber trotzdem sind beide Sichtweisen letztendlich Geschmack. Eben nur der größte gemeinsame Nenner von zwei unterschiedlichen Gruppen.

  16. #36
    Zitat Zitat von Topp Beitrag anzeigen
    An Nosf3ratu:
    Ja, du hast genau Recht.
    Eigentlich sind die Charaktere am allerwichtigsten.
    Natürlich interessiert mich eine Geschichte vor allen Dingen dann, wenn sie von jemanden erlebt wird, den ich erkenne.
    Wahrscheinlich hast du da exakt den wichtigsten Punkt angesprochen.

    ...

    Natürlich, wenn ich als Hobbyquantentheoretiker eine Michael Crichton-Roman
    lese (Information: Er sucht sich neue Wissenschaftsinnovationen, greift die absurdesten Abwandlungen heraus, wandelt sie weiter ab, schreibt eine Geschichte daraus und nachher klingt es für die einen faszinierend, für die anderen einfach nur haarsträubend... ich bin ein anderer) bin ich natürlich genervt, wenn der mir da klar machen will, dass ich, nur weil einige Quanten sich um Zeit nicht ganz kümmern, Zeitsprünge machen könne, zudem rückwärts.
    Aber das ist, wie ich glaube, wirklich nur Geschmack und darüber hinaus exakt das, was du NICHT meinst.

    Thx zum ersten und beim zweiten kann ich dich verstehen.

    Viele Geschichten neigen zu "kreativer Übertreibung" wenn es um RPG'S geht. Aber ich denke das ist auch eine Frage der Vorlieben und sogar ein kleiner Generationskonflikt. Wenn man mal sich Geschichten ansieht (ob in der Literatur oder sogar im TV) sind viele der heutigen Geschichten sehr überdreht.

    Was die Charaktere angeht, müssen sie meiner Meinung nach menschlich wirken, mit Stärken und Schwächen. Eckig und kantig. Das beste Beispiel dafür sind bisher die Charas aus Unterwegs in Düsterburg und von: Von Menschen und Dämonen.
    Ich finde eine gute Story wird von solchen Charas sehr getragen. Was bei vielen Spielen leider der Fall ist:

    Die Storyline ist sehr gut, aber der Storyverlauf wird durch die 08/15 Charaktere langweiliger gemacht als sie eigentlich ist. Da finde ich es immer Schade um die Geschichte.

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