Zu den Medikamenten gegen Schizophrenie: Immerhin gibt es die katatone Form der Schizophrenie fast nicht mehr und das ist allein den Medikamenten zu verdanken. Eine schizophrene Erkrankung verschlecht sich nämlich mit der Zeit und die Medikamente sind auch meist die einzige Möglichkeit wieder "normal" zu leben. Aber die Medikamente sind auch kein Allheilmittel, sie unterdrücken die Krankheit nur, aber sie heilen sie nicht. Deswegen verfallen jene, die jahrelang ein Medikament gegen Depression nehmen, wieder in die Depression, wenn sie das Medikament auch nur einen Tag absetzen. Ähnlich ist es bei Schizophrenien die Wahnvorstellungen tauchen sehr schnell wieder auf.
Außerdem sollte man sich von der absurden Vorstellung des Arztes als gottähnliches Wesen, das alles kann, Abstand nehmen. Es gibt kein Medikament, das eine psychische Störung heilt! Außer natürlich die organisch bedingten.
Genauso ist ein Psychotherapeut machtlos, wenn der Patient gar keine Therapie will. Wenn der Patient sich auf eine Therapie einlässt, ist eine Besserung bis Heilung möglich. Ich sage bewusst möglich, da nicht jede Therapie eine Besserung bringt. Da entweder der Therapeut der falsche war. Bei einem Therapeuten, bei dem man sich nicht wohlfühlt, wird auch keine Therapie möglich sein. Der Therapeut arbeitete mit dem falschen Methoden (= falsche Schule). Es gibt auch Therapeuten, die fahrlässig sind und eine Störung therapieren wollen, für die sie nicht ausgebildet sind. Ein Therapeut wie auch ein Arzt kann Fehler machen.
Es gibt auch Studien, wonach bereits Psychoedukation, die ein Teil jeder Verhaltenstherapie ist, signifikante Besserungen erzielte.
Ja und man kann auch wieder von selbst gesund werden. Die meisten Depressionen gehen von selbst wieder weg, auch Psychosen können wieder verschwinden oder man bewältigt die psychische Störung selbst.
Es gibt ja auch Selbsthilfegruppen, Internetseiten, Bücher etc., wenn man professionelle Hilfe nicht mag.

Genug der Informationen ich hatte zwar noch nie Zwänge, aber subklinisch soziophobe Züge. Ich war in keiner Therapie, hätte mir aber sicher nicht geschadet. Natürlich wusste ich zu der Zeit nicht, dass man mir dabei helfen hätte können. Naja, wie wird man soziale Ängste los? Meine Methode war mich angstauslösenden Situationen auszusetzen, d.h. mein Zimmer zu verlassen und auf die Straße zu gehen. Andere fremde Menschen impulshaft (Impulsivität war für mich damals ein Fremdwort, da ich durch die Angst zu stark gehemmt wurde. Ich habe es übrigens es auch mit Alkohol versucht; nur bewirkt bei mir Alkohol nach der ersten kurze Phase der reduzierten Hemmung, dass ich sehr sehr nachdenklich werde und das bereits ab der dritten, vierten halbe Bier. Ich hasse den Zustand, weshalb ich schon seit einer Ewigkeit keinen richtigen Rausch mehr hatte.) anzusprechen oder einfach loszureden, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Im Nachhinein habe ich zwar stundenlang darüber reflektieren müssen. Müssen heißt, dass ich die Szenen immer wieder im Kopf durchgegangen bin, aber jetzt geht es mir beträchtlich besser. Die Angst kommt nicht mehr in der Stärke, in der sie früher aufgetreten ist oder ich bemerke sie nicht mehr so stark. Die physiologische Reaktion bemerke ich dann erst im nachhinein. Meine Angst vor Hunden habe ich auch nicht wirklich ablegen können, aber ich habe mich auf ein gegenseitiges Koexistieren geeinigt.
Was hat das mit Zwängen zu tun, naja Zwänge gehören ebenfalls zu den Angststörungen und wenn man Zwängen nicht nachgibt, bekommt man Angst. Vielleicht kann man Zwänge auch begegnen, indem man sie aushält. Die Angst wird früher oder später abnehmen. Vielleicht hilft auch sich die Angst bewusst zu machen.