Ich weiß ja zum einen nicht, wieso man fünf Jahre später immernoch eine Schweigeminute dazu einlegt, zum anderen nicht, wieso man um diesen Tag ohnehin einen solchen Kult macht, dass sich die Medien draufstürzen wie Weihnachten und Ostern.
Der Anschlag in allen Ehren und mein tiefstes Mitleid an die Angehörigen der Betroffenen schon allein, weil sie nie wirklich ihre Ruhe finden und ständig wieder an die Todesfälle erinnert werden.
Zum anderen halte ich mir auch mal vor Augen, dass beim Irakkrieg, der ja das Echo auf den Anschlag war, eine größere Zahl an Zivilisten getötet wurde, die gegen die einmarschierenden Besatzer ebensowenig eine Chance hatten wie die knapp 2600 Menschen, die bei den Anschlägen auf die Twin Towers ums Leben gekommen sind.

Pfingsten '02 war ich am Ground Zero. Man kommt sich vor wie in Disney Land. Eigentlich nur eine weitere Attraktion für die eigene Bevölkerung, die dadurch daran erinnert werden soll, dass der Moslem ein Feind ist (nicht die Terroristen oder extremistischen Moslems. Nein, der Moslem ist der Fein. )
Hat für mich keinen Symbolcharakter. Damals war ich noch schockiert. Heute frage ich mich nur noch, was man damit erreichen will, wenn man die Geschichte jedes Jahr aufs neue aufwärmt und zum trauern aufruft.