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@MagicMagor:
Vielleicht habe ich mich etwas ungünstig ausgedrückt, so dass du dich gezwungen sahst mich zu berichtigen. Ich habe durchaus verstanden, worauf SDS mit "Realismus" ansteuerte, der zweite Satz in meinem Post sollte eigentlich auch ironisch rüberkommen.
Was sind Mythen und Sagen? Es sind alte Überlieferungen, die aus Zeiten stammen, in denen die Angst der Menschen vor dem Übernatürlichen so groß war, dass sie dieser Angst ein Gebilde verschaffen mussten, um damit klar zu kommen. Je nachdem, woher man stammt, kommt man auch mit unterschiedlichen Vorstellungen in Berührung. Ich für meinen Teil habe den Großteil meiner Kindheit mit russischen Märchen und Erzählungen verbracht und in diesen sind Drachen alles andere als intelligent und weise. Sie sind riesig und deshalb auch mächtig, einige können Feuer spucken, andere können fliegen, aber kein Drache war auch nur im Entferntesten weise. Zwerge hingegen sind klein, intelligent, kräftig gebaut, haben oft die Rolle eines legendären Waffenschmieds und sind sonst eigentlich mindestens auf der Ebene eines Menschen. Warum sollte ein Zwerg es nicht schaffen können einen Drachen zu besiegen, ein Mensch schafft es doch auch? Dass ein kleinwüchsiges Wesen nicht gleich Zwerg ist, sollte wohl klar sein, so gibt es auch Wesen, die klein, dumm und in der Regel nur die dreckige Arbeit erfüllen, wie beispielsweise die Arbeit in Minen. Das trifft eigentlich nicht gerade die asiatischen Vorstellungen von Fabelwesen, jedoch sind wir oft umgezogen und das mehrmals in ein anderes Land, wo ich wieder mit völlig anderen Vorstellungen konfrontiert wurde. Ich denke, dass ich gerade dieser Tatsache zu verdanken habe, dass ich heute so offen gegenüber anderen Vorstellungen bin und fremde nicht so kritisch betrachte, wie es hier so manch einer macht. Ich sehe nicht ein, wieso ich mich nur auf die eine Seite der Münze fixieren und die andere Seite an dieser messen soll. Für mich sind Mythen, Sagen und Legenden nichts weiter als kulturell unterschiedliche Ansichten über das Übernatürliche. Westliche Ansichten halten sich streng an die Überlieferungen, sind recht einfach gestrickt (je größer, desto mächtiger) und haben oft den Tod als Anhaltspunkt für die Wesen und Geschehnisse. Östliche hingegen und speziell die Asiaten sehen im Übernatürlichen keine exakten Gebilde, zumindest optisch betrachtet, vielmehr konzentrieren sie sich auf das Innere und die damit verbundenen Fähigkeiten. Das Übernatürliche kann alle Formen annehmen und erscheinen wie es einem beliebt ist. Es kann beispielsweise nur ein streunender Hund scheinen und dennoch gleichzeitig ein mächtiges Wesen darstellen, beispielsweise einen Dämon. Die Kraft und Magie wird mit der Seele verbunden und nicht mit der äußeren Hülle. Das verstehen, oder wollen viele nicht verstehen und beim Geringsten Unterschied zu ihren westlichen Vorstellungen hört man dann meistens nur noch "BAH, UNREALISTISCH!!!11". Mir geht's einfach nur darum, dass diese Aussagen absoluter Mist sind. Man sieht auch in diesem Thread oft genug, dass die Leute hier so sehr von westlichen Ansichten über Fabelwesen (imo besonders, nein teilweise wahrscheinlich nur durch westliche Rollenspiele; du kannst mir nicht erzählen, dass gerade in der heutigen Zeit, wo der erste Kontakt eines Menschen größtenteils der Fernseher und später die PC/Videospiele sind, es Mythen in der ursprünglich vollen und reinen Erzählform leichter Zugang zum Menschen haben, als durch Spiele oder Filme; und gerade da sind es oft nur vermischte oder stark gekürzte Formen) geprägt sind, dass sie andere nur noch belächelnd ansehen, oder gar den Rücken zukehren. Welcher Liebhaber von westlichen RPGs könnte sich einen Kaktus als Gegner vorstellen, ohne sich dabei halb tot zu lachen, aber bei einem Gegner, wie einem Skelett, sich vollkommen in seinem Element wiegt... Welcher Liebhaber von westlichen RPGs hält die Monster in der Final Fantasy-Reihe (gerade diese spiegeln, meiner Meinung nach, am Besten die östlichen Ansichten über Fabelwesen wieder) nicht für absolut lachhaft, übertrieben und deplatziert... Wahrscheinlich nur sehr, sehr wenige. Ich weiß, dass ich nichts dagegen machen kann, da Schubladendenken und subjektive Wahrheit den Menschen unzertrennlich angewachsen sind, dennoch sehe ich keinen Grund dafür, nicht meine Meinung darüber zu sagen. Wer sich immernoch nicht vorstellen kann, worum es mir geht: Alles ist relativ!!!111 >
Geändert von Kyuu (11.09.2006 um 14:21 Uhr)
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