Der Punkt, den SDS hier angesprochen hat, ist weniger der fehlende Realismus in der Bedeutung von "Wiederspiegelung der Realität" sondern eher Realismus im Sinne "logisch konsistent".Zitat
Die Figur des Drachen wurde nicht von West-RPGs erfunden. Das Fabelwesen "Drache" ist enstanden aus diversen Mythologien und fand darüber seinen Einzug in die fiktionale Literatur und in letzter Konsequenz auch in die Computer- und Videospiele. Je nachdem aus welchem Kulturraum man kommt verbindet man den Begriff "Drache" automatisch mit bestimmten Eigenschaften. So ist ein Drache in der Regel ein großes Reptil, flugfähig und kann Feuer speien. Je nachdem wird ihnen ein sehr hohes Alter und hohe Intelligenz zugesprochen. Interessant ist, daß die Vorstellung von Drachen in Asien und Europa stark unterscheidet. Während westliche Drachen eher als riesenhafte Raubtiere dargestellt werden sind asiatische Drachen sowohl in ihrer Form anders (mehr schlangenförmig) als auch in ihrem Charakter. Asiatische Drachen sind in der Regel sehr weise und gute Charaktere. Dennoch sind auch hier einige Faktoren identisch (Reptil und flugfähig).
Ebenso sind Zwerge mit bestimmten Vorstellungen verknüpft, kleinwüchsig, goldgierig, gute Bergleute, bärtig und eher rauhbeinig.
Die Tatsache, daß wir aufgrund unseres kulturellen Hintergrunds mit bestimmten Begriffen bestimmte Vorstellungen automatisch verbinden ist für Autoren sehr nützlich, denn wenn ich sage "Hans ist ein Zwerg" hat der Leser sofort ein Bild von Hans im Kopf, während wenn ich sage "Hans ist Hiskala" hat der Leser keine Ahnung wie er sich Hans vorstellen soll, ich muss erst die Rasse "Hiskala" beschreiben.
Und um jetzt auf das Problem Drache vs. Zwerg zurückzukomen, wenn man eben diese Vorstellungen von Zwerg und Drache zugrunde legt, die das Groß der Leute der im Kopf hat, ist es einfach unmöglich, daß ein Zwerg gegen einen Drachen gewinnt. Um dieses Kräfteverhältnis wirklich zu erzeugen müßte man beide Gestalten soweit umformen, daß kaum jemand sie noch als Drache und Zwerg bezeichnen würde.
Der Mensch denkt nunmal in Schubladen, so funktioniert unser Gehirn. Statt sich darüber zu beschweren sollte man sich lieber überlegen wie man das vorteilhaft nutzen kann.
Ansonsten kann ich, was die Eingangsfrage angeht, nur SDS zustimmen. Interessant ist aber auch, daß in der Makercommunity oft bestimmte Konzepte aus Ost-RPGs imitiert wird, ohne daß es eine technische Notwendigkeit dafür gibt. Ich kenne zB kein Spiel, das alleine für den Computer entwickelt wurde, das das Speichern nur an bestimmten Punkten erlaubt. Bei Konsolenspielen war dies durchaus auf den geringen Speicher zurückzuführen, da man bei wenigen möglichen Speicherpunkten weniger abspeichern musste, als wenn man überall das Speichern erlaubt. Selbiges übrigens gilt für die begrenzte Anzahl an Speicherslots. Bei den Speicherpunkten kann ich das durchaus noch als Gameplaytechnisches Mittel gelten lassen, aber eine begrenzte Anzahl an Speicherslots macht für ein PC-Game mMn keinen Sinn. Zu schade, daß man das im 2k nicht so einfach umgehen kann.