Nietzsches Zarathustra habe ich etwa bis zur Hälfte gelesen, aber dann wegen Metapher-Overkill weggelegt.

Was Zukunftsvisionen betrifft, so gefallen mir vor allem die der Transhumanisten, wie sie beispielsweise Ray Kurzweil beschreibt. Die Übertragung des menschlichen Geistes in die Maschine, virtuelle Realitäten und all diese Spielereien haben schon ihren Reiz. Und die immer glaubhaftere Darstellung in Science-Fiction Filmen mit Hilfe von Computertechnik lässt all diese Visionen heute mehr und mehr als technisch realisierbar erscheinen. Leider überschätzen die Transhumanisten den technischen Fortschritt: Sie glauben, ihre vollkommene Welt irgendwann nochmal zu erleben. Viele der bekannten Vertreter leben geistig schon fast in ihrer Traumwelt. Die derzeitige Welt ist für sie nur ein störendes Hindernis, das ihnen den Zugang zu ihrem Paradies versperrt.

Zitat Zitat von ZEIT online
Der Mensch, so die transhumanistische These, ist nur eine Art Missing Link, das das Optimum an Entwicklung darstellt, was die Evolution zu leisten vermag. Die Evolution wird übrigens von More als viel zu langsam und in vielerlei Hinsicht als erfolglos dargestellt, da ihr beispielsweise ein klar determiniertes Ziel fehlt. Dieses Telos zu definieren, ist seiner Ansicht nach die eigentliche Aufgabe des Menschen, der im 21. Jahrhundert die Evolution endgültig entmündigen und seine weitere Entwicklung in Form einer wissenschaftlich- technisch gesteuerten Postanthropogenese selbst übernehmen soll. Die ersten Etappen dieser von den Extropianern forcierten und herbeigesehnten Entwicklung sind gezielte Eingriffe in das Erbgut des Menschen sowie die Ergänzung und Verbesserung seines Körpers und Geistes durch eine Vielzahl von Prothesen wie implantierbare Chips oder künstliche Exoskelette. Auf der Wunschliste ganz oben steht dabei eine direkte Vernetzung des Gehirns mit dem Computer und dem Internet. Außerdem soll mit allen nur zur Verfügung stehenden technischen Mitteln das Leben verlängert werden.

Doch das so entstehende Hybridwesen aus Mensch und Maschine, Cyborg genannt, wird auch nur als Übergangsform angesehen, da der menschliche Körper dank seiner biologischen Herkunft und Beschränktheiten nicht als zukunftstauglich angesehen wird. Stattdessen sollen Roboter oder Chips den Geist des Menschen übernehmen und ihn somit unsterblich machen. Die entsprechende Technik nennen die Entropianer „Uploading“, ein Prozess, bei dem das Bewusstsein eines Menschen aus dem Gehirn – wie auch immer – extrahiert und digital gespeichert werden soll. Um die angestrebte Unsterblichkeit auch garantieren zu können, sollen natürlich möglichst viele Kopien erstellt werden, die, im ganzen Universum verteilt, selbst bei der Zerstörung einzelner Pseudoindividuen, die ewige Fortexistenz sichern sollen. Auf diese Weise sollen die Kopien gleichzeitig das Universum erforschen, ihm die letzten Geheimnisse entreißen und es vor der Entropie bewahren, sprich beherrschen.
Quelle (zeit.de)
So sieht die Vision der Transhumanisten etwa aus. Zusammen mit den technischen Spielereien, die prophezeit werden, übt diese Vision natürlich eine enorme Anziehungskraft auf technikbegeisterte Menschen wie mich aus.
Inzwischen betrachte ich diese ganze Bewegung etwas nüchterner, aber ich denke immernoch, dass Technologie eine Schlüsselbedeutung in der weiteren Entwicklung der Menschheit haben wird (okay, eigentlich trivial), auch wenn noch nicht völlig klar ist, in welcher Form.

Zitat Zitat von Arkon
Denn wo heute schon Navigationssysteme Einzug halten, wird es in meiner Zukunft gar keine Menschen mehr geben. Autopiloten und Navigationssysteme zusammen können ebenfalls funktionieren und Menschen ersetzen.
Die Frage ist nur, welchen Sinn eine Fahrzeug mit Autopilot und Navigationssystem erfüllt, wenn man den Menschen ausschließt ...

Zitat Zitat von Arkon
Der Mensch verkommt zu einem reinen Konsumenten.
Gibt's heute ja schon fast. Man schaue sich die amerikanische Außenhandelsbilanz an: 650 Milliarden (!) Dollar ... im Minus.