Hehe, das stimmt allerdings. Ich war vor dem Einzug auf das Schlimmste gefasst, große, muskelbepackte, glatzköpfige Drillinstruktoren, die einen für jeden Mist ins Klo verdonnern, um die Scheiße mit einer Zahnbürste wegzukratzen, oder beim Regen auf dem Exerzierplatz stundenlang mit dem Gewehr in der Hand stehen lassen... von wegen. Das ist in den ersten drei Monaten wirklich mit einem Spaziergang im Park vergleichbar, von der sogenannten Spezialausbildung (die letzten sechs Monate) gar nicht zu sprechen, da dort die einzige Ausbildung darin bestand, Panzer zu schrubben (kann zwar nur von Pionieren reden, aber denke kaum, dass es in anderen Bereichen großartig anders ist; ja geschossen haben wir auch).Zitat von Daen vom Clan
Die einzigen wirklichen körperlichen Höhepunkte in der Grundausbildung waren die drei Märsche (6, 10 und 26 km, wobei der letzte eigentlich 36 km hätte sein müssen, die Führung sich dann aber doch, aufgrund schwächelnden Gliedern in den Truppen - was glaubt ihr, was die für einen Ärger bekommen, wenn jemand aufgrund eines Kreislaufversagens plötzlich zusammenbricht - entschloss Abkürzungen zu nehmen), die paar Wachblöcke, die wir schieben mussten und die Amiwache, die für mich persönlich eher eine Erholung darstellte (ein Tag Wache und ein Tag frei, ohne sonstige jegliche Verpflichtungen und den ganzen Block durch nur feinste Amigerichte zum Essen *_*), nicht zuletzt weil man sich wie in diesen Hollywood-Streifen vorkam.Was den Sold angeht, hatte ich natürlich die Arschkarte gezogen, da die Kaserne nur 12 km von meiner Stadt entfernt lag, bekam ich dementsprechend wenig auch als Entfernungsvergütung ausgezahlt, wohingegen andere bis zu 500 Euro abstaubten. Dafür war ich Freitags dann auch nach 30 Minuten Fahrt zu Hause. Im Großen und Ganzen bekam ich ca. 250 Euro monatlich + Wachdienstentschädigungen und am Ende des Grundwehrdienstes nochmal saftige 700 Euro. Dazu gesagt sei, dass die Bundeswehr euch rundum versorgt und finanziert, es gibt haufenweise Vergütungen und Finanzierungen, selbst für die Fahrt nach Hause und zurück bekommt man Freifahrtsscheine für die Bahn, die während der gesamten Grundwehrdienstzeit gelten. Es gab bei uns sogar einige, denen die Bundeswehr, für die Zeit beim Bund, ihre Wohnung bezahlte und bei verheirateten Grundwehrdiensleistenden gabs auch noch andere happige Vergütungen. Manche bekamen mehr als ein Berufssoldat und das fängt schon bei 800 Euro an. Also, wer Geld in möglichst kürzester Zeit abstauben will, eine möglichst weit entfernte Kaserne anvisieren und ab zum Bund, und ja, man kann durchaus vereinbaren, wo man stationiert wird, je nachdem, ob da Plätze frei sind, oder nicht. Und Sorgen machen, dass ihr in einen Einsatz müsst, braucht ihr auch nicht, da Grundwehrdienstleistende eh nur dann eingesetzt werden, wenn keine Berufssoldaten mehr da sind.