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Ehrengarde
Die Vergewaltigung des Mädchens, ohne dass ihr geholfen wurde, sehe ich als Ausdruck der Apathie unserer Gesellschaft; fehlendes Mitgefühl mit dem Opfer, verschließen der Augen als Ausdruck des Verdrängens sowohl von Empathie als auch von Gewissensbissen, die ihren Ausgangspunkt bei verinnerlichten Normen haben und vielleicht auch fehlen von prosozialem Verhalten können mitunter mitbeteiligt sein. Ich würde es also nicht blos als egoistisches Verhalten bezeichnen, das wäre zu einfach und würde das eigentliche Problem nur anschneiden. Egoistisches Verhalten sehe ich hier nur als Mittel sich gegen das Gewissen durchzusetzen und ist vielleicht auch dadurch bedingt, dass wir prosoziales Handeln in der Form nicht mehr "lernen"; außerdem dient ja egoistisches Verhalten auch dazu sich selbst zu schützen, der Täter könnte auch gegen die eigene Person gehen und so kann es im inneren Kampf Oberhand gewinnen.
Bei deinem zweiten Beispiel sehe ich vielmehr das Problem darin, dass der direkte Kontakt fehlt; dein Kumpel erfährt diesen Krieg nicht und hatte vorher wahrscheinlich noch nie Kontakt mit Krieg und so besteht eine gewisse Distanz. Außerdem lässt er sich nicht vom Gruppenzwang oder welche gesellschaftliche Zwänge nun auch immer dazu leiten, dass er sich ebenso negativ über den Krieg äußert. Ich sehe das also nicht wirklich als egoistisches Verhalten, nur in geringem Maße und er hat sich ja nicht wirklich egoistisch verhalten, sondern hat nur eine Aussage getätigt, die seine Meinung widerspiegelt; vielleicht ist ihm der Krieg dennoch nicht egal, nur behauptet er es.
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