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Egoistisches Handeln ist doch mehr oder weniger ein bewusster Akt; wenn man jemanden hilft ohne es bewusst zu machen, ist es dann egoistisch?Ich glaube man sollte hier mehr die Handlungsintentionen und bewusst und unbewusst behandeln. Sagt man sich selber bevor man jemanden hilft "Super, jetzt kann ich mir eine emotionale Befriedigung holen" oder hat man nachdem man jemaden geholfen hat, dieses angenehme Gefühl? Vielleicht ist im zweiten Fall der Akt des Helfens bewusst, kann man dabei aber davon ausgehen, dass die emotionale Befriedigung bewusst hervorgerufen wurde?
Ob jemand vor der Handlung schon unbewusst abschätzen kann, wie das Ergebniss aussehen wird, in deinem Beispiel: Wenn irgendjemand einem Anderen hilft, kann der Helfende dann damit rechnen, sich danach besser zu fühlen? Ich persönlich halte das für eine einfache Frage, die Antwort lautet: 'JA'. Denn solch unbewusste Entscheidungen trifft man den ganzen Tag zu tausenden, das beginnt schon wenn wir ein Getränk auswählen, oder uns in ein Forum einwählen, und meiner Meinung nach ist jede dieser unbewussten Überlegungen eine Egoistische, immer mit dem Grundsatz :"Nützt es mir?".
Wäre es nicht so, dann würden viel mehr Menschen von hohen Gebäuden herunterspringen, und erst während des Fallens über die Folgen nachdenken.

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Jedoch wird egoistisches Verhalten mehr von außen definiert, als von der Person selbst, da es ja unbewusst abläuft.
Bitte was jetzt? Ist Egoistisches Handeln eine unbewusste Entscheidung, und jede bewusste Handlung automatisch Egoistisch oder umgekehrt, wie im oberen Quote? Ich tendierte dazu zu sagen, dass der Mensch immer egoistisch handelt UND theoretisch immer bewusst handeln könnte, wenn er nur wollte.
Können wir 'Das Egoistisches Verhalten' denn überhaupt definieren, ohne das wir zur gleich zur christlichen Moralkeule greifen müssen?

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Dem egoistischen Handeln liegen für mich zwei Grundkomponenten zugrunde, die Intention egoistisch zu handeln und dass dieses Handeln bewusst abläuft. Bewusst heißt für mich, dass es geplant ist oder sonst irgendwie durchdacht wurde. Beim unbewussten egoistischen Handeln, das ich eher als egoistisches Verhalten bezeichnen würde, fehlt diese Komponente;
Wie ich oben sagte, viel zu viele Überlegungen laufen unbewusst oder im Affekt ab, der Wunsch nach Selbstbefriedigung, der ihnen zu Grunde liegt, wird dem Menschen nur leider nicht bewusst.


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wie kann man sich als Ganzes, Einheit sehen?
Intellektuell und Logisch funktioniert das nicht, denn Begriffe wie 'Alles' 'Einheit' und 'Ewigkeit' bezeichnen nichts Existierendes, und können deshalb nicht erfasst werden. Aber wenn dich das nicht stört, versuch es mal mit Zen, obwohl ich dir jetzt schon vorraussagen kann, dass die Erfahrung nicht sonderlich viel in deinem Leben verändern wird, sofern du sie dir nicht sofort von einem Roshin ausdeuten lässt; so war es zumindest bei mir. Aber die Frage passt ja nicht wirklich zu Thema.


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amnesty international schauen, wo immer wieder berichte über menschen gezeigt werden, die ihr leben aufs spiel setzen, um anderen menschen ein lebenswürdiges leben zu ermöglichen. ich finde so etwas wundervoll.
Diese stehen wie vielen Menschen gegenüber, die nichts tun, oder sich Aktiv am Menschenrechtsverletzungen beteiligen? Es ist pervers, aber ich versuche immernoch vom allgemeinem auf das Spezielle zu kommen, und nicht umgekehrt. Ich will nicht Freuds größten Fehler wiederholen, und nur die Krankheit beschreiben, aber nicht den Normalzustand, den ich zu erreichen suche.

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Ich glaube man sollte hier die Unterscheidung zwischen prosozialen Verhalten und empathischen altruistischen Verhalten machen. Prosoziales Verhalten sehe ich mehr als Ursprung von lerntheoretischen Prozessen, während altrustisches ich mehr als Gefühlsübertragung und die darauffolgende Hilfeleistung von Gefühlen abhängig sehe, aber auch der Umgang mit Gefühlen wird meist gelernt.
Wenn auch der Umgang mit Gefühlen gelernt ist, hat der Mensch dann überhaupt noch irgendenen Bereich, der ihm Angeboren ist?
Ach ja, und Sublimierung ist doch prinzipiell immer etwas krankhaftes, eine Art Fetischhandlung. Nur was 'gute' von 'schlechter' Sublimierung unterscheidet ist doch, dass die 'gute' einen Wert erzeugt, der über den der puren Ableitung hinausgeht -- Wertetst du hier nicht wieder nach der Regel der Nützlichkeit und des kleineren Übels?

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die definition aus dem brockhaus mag ja stimmen, zumindest sprachtechnisch. ich halte egoismus trotzdem für einen zu VERmenschlichenden ausdruck, egal was er nun tatsächlich bedeutet.
Dann musst du mir und avarel aber schon einen besser passenden Ausdruck Anbieten, wir können die Diskussion nur mit Worten führen, Visionen und Einblicke in unsere Gehirnwindungen können wir dir leider nicht zuschicken.