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  1. #41

    Amaurosis fugax Gast
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Galadriel
    ich finde es schon ziemlich bezeichnend für unsere gesellschaft, dass man diese beiden grundsätzlich verschiedenen bereiche überhaupt miteinander in verbindung bringen will. das heißt nur, dass es uns bereits zu gut geht, schließlich wissen die meisten von uns gar nicht, was angst, verzweiflung, armut und leid wirklich bedeuten....
    Ist dies deiner Meinung nach die Anforderung, um sich tiefsinnigere Gedanken zu machen, um verschiedene Bereiche versuchsweise gedanklich zu verbinden?
    Zitat Zitat
    egoismus ist für mich ein bewusst eigennütziges verhalten, durch das man sich selbst in irgendeiner form bereichert, wobei man notfalls auch über leichen geht.
    Dass man notfalls auch über Leichen geht, ist also Teil deiner Definition von Egoismus. Bisher habe ich noch keinen Menschen kennengelernt, der dazu fähig wäre. Ist mein gesamter Bekanntenkreis frei von Egoismus?

    Wie Ianus bin ich der Meinung, dass eigentlich alle Handlungen schlussendlich auf Egoismus - sei er nun bewusst oder unbewusst (was einen nicht zu unterschätzenden Anteil der Gründen unseres Handels ausmacht) - beruht. Ich finde Py's Unterteilung in Bewusst und Unbewusst sehr gut, da dies ein ziemlich relevanter Unterschied ist, und ich glaube es ist eben dieser bewusste Egoismus, der so verurteilt wird, und den die meisten unter dem Wort "Egoismus" verstehen. So glaube ich, dass unsere Meinungen gar nicht so unterschiedlich sind - es ist teilweise auch eine Sache der Definition.
    Zitat Zitat
    und da ich tieren kein so bewusstes denken nachsagen will und kann, halte ich es für unangebracht "egoismus" im zusammenhang mit der natur zu verwenden. jeder andere kann das gerne tun, ich finde es nicht so gut.
    Wie gesagt, Definitionssache.
    Übrigens finde ich es interessant, dass du Tieren kein bewusstes Handeln "zutraust". Ich bin der Meinung, dass eben dieses bewusste Handeln, die Abkehr von Gewohnheit und Automatismus, unser Leben in gewisser Weise lebenswert macht. Lebt das Tier also, ohne wirklich zu leben? Hmm... irgendwie habe ich mich gerade selber davon überzeugt.
    Zitat Zitat
    Es gibt viele Gründe weshalb ich die Menschheit hasse! Egoismus! Keiner achtet mehr auf den anderen, alle wollen nur noch ihren Spaß und das um jeden Preis! Weil Leute ihre Ziele verfolgen, gehen sie sogar über Leichen! Wäre ich Gott wäre die gesamte Welt NUR von Tieren bevölkert und nicht von dummen Kleingeistern!
    Eine Standartphrase, aber hast du über das Thema je wirklich nachgedacht?

  2. #42
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von avrael
    Ist dies deiner Meinung nach die Anforderung, um sich tiefsinnigere Gedanken zu machen, um verschiedene Bereiche versuchsweise gedanklich zu verbinden?

    Dass man notfalls auch über Leichen geht, ist also Teil deiner Definition von Egoismus. Bisher habe ich noch keinen Menschen kennengelernt, der dazu fähig wäre. Ist mein gesamter Bekanntenkreis frei von Egoismus?
    na gott sei dank, dass in deiner bekanntschaft niemand zum mörder tendiert das nächste mal schreibe ich "über leichen gehen", denn ich meinte das natürlich überzeichnend.

    du darfst mich nicht missverstehen. ich meinte hier nicht die gedankenliche verbindung speziell in diesem thread, sondern überhaupt. ich glaube, dass ist eine "krankheit" unserer sogenannten zivilisation, dass wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen können etwas füreinander zu tun, ohne uns dabei selbst in irgendeiner form zu bereichern. helfen ist zum weihnachtlichen spenden verkommen, und wir denken gar nicht daran, dass das vielleicht nicht überall so ist.

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von avrael
    Ich finde Py's Unterteilung in Bewusst und Unbewusst sehr gut, da dies ein ziemlich relevanter Unterschied ist, und ich glaube es ist eben dieser bewusste Egoismus, der so verurteilt wird, und den die meisten unter dem Wort "Egoismus" verstehen. So glaube ich, dass unsere Meinungen gar nicht so unterschiedlich sind - es ist teilweise auch eine Sache der Definition.
    ich glaube auch nicht, dass wir so unterschiedlicher meinung sind. der große unterschied ist nur: ich glaube nicht, dass alles, was wir für uns selbst tun, automatisch eogistisch ist. zum beispiel glaube ich nicht an "unbewussten egoismus", das wäre meiner definition nach dann eher ein lebenserhaltungstrieb oder das einfache streben nach glück.

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von avrael
    Übrigens finde ich es interessant, dass du Tieren kein bewusstes Handeln "zutraust". Ich bin der Meinung, dass eben dieses bewusste Handeln, die Abkehr von Gewohnheit und Automatismus, unser Leben in gewisser Weise lebenswert macht. Lebt das Tier also, ohne wirklich zu leben? Hmm... irgendwie habe ich mich gerade selber davon überzeugt.
    george orwell schrieb über sein buch "animal farm": die details der geschichte wollten mir ziemlich lange nicht in den sinn kommen; bis ich eines tages einen kleinen jungen sah, vielleicht zehn jahre alt, der ein riesiges zugpferd einen schmalen pfad entlang lenkte und jedesmal, wenn es sich abzuwenden versuchte, peitschte. es kam mir ins bewusstsein, dass, wenn solche tiere sich ihrer kraft nur bewusst würden, wir keine macht über sie hätten...

    das ist das eine.
    zweitens finde ich, dass es eine ziemlich typisch menschliche überheblichkeit ist, zu glauben, unsere art des bewusstseins wäre die einzige, richtige, gültige. ich traue tieren sehr wohl irgendeine art von mentalem bewusstsein zu, aber es steht wohl kaum zur debatte, dass diese nicht wie gleich wie die unsrige sein kann. sonst müssten wir uns das internet bald vielleicht mit schweinen teilen...
    Account auf Wunsch der Besitzerin gebanned. - Chocwise

  3. #43
    Habe mir auch maln paar Gedanken gemacht.
    Und zwar: Wenn jemand aus der rationalen Überlegung heraus hilft, dass die Menschheit nur überlebt, wenn alle zusammenhalten (und nehmen wir mal an, er wäre auch ein Mensch ), handelt er dann egoistisch?

    Oder Mitgefühl, Mitleid: Wenn man hilft, weil man denkt: "Wenn mir das passiert, erwarte ich das von meinen Mitmensachen auch." Kann man das als egoistisch bezeichnen?

    Oder schlechtes Gewissen: Jemand, der aufgrund des sozialen Druckes und nicht, weil er sich danach gut fühlt, jemandem hilft. Naja, das kann man wohl kaum als egoistisch bezeichnen. (Gut, dass es sowas gibt. Lieber ein Haufen Menschen mit schlechtem Gewissen, die bei ner Fernsehgala spenden, als drauf warten, dass alle Menschen plötzlich ein so großes Herz kriegen, in dem alle Menschen in Not Platz hätten...)

    Meine Auffassung ist ja eine streng ökonomische. Ich stelle mir das so vor, dass man innerlich (unbewusst) eine Kosten-Nutzen-Rechnung durchführt. Ist der Nutzen höher als die Kosten, handele ich. Wenn nicht, dann lasse ich es. Jeder bewertet natürlich Kosten und Nutzen anders (und es gibt natürlich viele Einflussfaktoren). Für manche ist ein dankbares Lächeln, das er sich erhofft, vielleicht sehr wichtig. Er würde viel dafür tun. Einem anderen ist es verdammt egal, ob sich jemand direkt vor seinen Füßen ablegt, er würde keinen Finger rühren. Aber ab welchem Punkt kann man hier von Egoismus sprechen? Ist es nicht in jedem Fall egoistisch?

    Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass, wenn jeder für sein Wohlergehen sorgt, für das Wohlergehen von allen gesorgt ist (klingt logisch, oder?). Muss wohl in Volkswirtschaftslehre gewesen sein. Und damit ist es nur eine Theorie, der IMO der reale soziale Bezug total abgeht.

  4. #44
    Zitat Zitat
    Wäre ich Gott wäre die gesamte Welt NUR von Tieren bevölkert und nicht von dummen Kleingeistern!
    Du regst dich einerseits über den Egoismus deiner Mitmenschen auf und machst andererseits Aussagen, die an Egoismus und Arroganz kaum zu übertreffen sind... ?

  5. #45
    Zitat Zitat
    ich glaube, Ianus findet gefallen daran mit das wort im mund zu verdrehen. ich bin natürlich nicht darauf aus, unsere sprache in irgendeiner form in frage zu stellen. mir geht es hier um etwas grundsätzliches. egoismus ist für mich ein bewusst eigennütziges verhalten, durch das man sich selbst in irgendeiner form bereichert,...
    Entschuldige, wenn es dir so vorkam, aber es war nicht meine Absicht, ich wollte legedlich eine genaue Definition von deinern Seite hören, und die habe ich jetzt .

    Zitat Zitat
    ich glaube, dass ist eine "krankheit" unserer sogenannten zivilisation, dass wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen können etwas füreinander zu tun, ohne uns dabei selbst in irgendeiner form zu bereichern. helfen ist zum weihnachtlichen spenden verkommen, und wir denken gar nicht daran, dass das vielleicht nicht überall so ist.
    Wieder einmal werde ich dir bösartig vorkommen: aber ich und avarael sind anscheiend der Meinung, dass es durchaus normal und legitim ist, sich selbst in irgendeiner Form zu bereichern (nicht nur materiell), sofern man damit niemand anderem Schaden zufügt. Und um mich wieder einmal explizit auf Nietsche zu beziehen: Man kann auch das Gegenteil davon, das reflexhafte 'Gutmenschentum' für eine Krankheit halten, da sich der Gutmensch ohne Egosimu selbst schädigen könnte, und das wäre evolutionstechnisch wirklich dumm.
    Deshalb bin ich der Meinung, dass Egoismus nicht das größte Übel unserer Welt ist, sondern eher solche Eigenschaften wie Schubladendenken, geistige Unbeweglichkeit, Intoleranz und mangelhafte Bildung.

    Zitat Zitat
    ich glaube auch nicht, dass wir so unterschiedlicher meinung sind. der große unterschied ist nur: ich glaube nicht, dass alles, was wir für uns selbst tun, automatisch eogistisch ist. zum beispiel glaube ich nicht an "unbewussten egoismus", das wäre meiner definition nach dann eher ein lebenserhaltungstrieb oder das einfache streben nach glück
    Muss ich jetzt plötzlich euch beiden, Galadriel und avrale zumindest teilweise Zustimmen? Denn es gibt meiner Meinung nach ein unbewusstes 'Streben nach Glück' und einen 'Lebenserhaltungstrieb', und beide sind umgangssprachlich am Besten im Wort 'Egoismus' zusammengefasst, siehe folgender Quote:

    Zitat Zitat
    Egoismus der, Selbstsucht, Ichsucht [...] Der biologisch auf dem Selbserhaltungstrieb beruhende Egoismus wird meist negativ bewertet [...] (Gefunden auf Duden.de)
    Sprichst du etwa vom selben Ding wie wir, Galadriel? Ein biologischer, in avraels System, unbewusster Egoismus, der meist übertrieben negativ bewertet wird. Denn zumindest ich versuche in keiner Weise illegalen Organhandel, Erpressung, Drogendealer und andere Verbrechen durch 'naturgegebenen Egoismus' oder 'Streben nach Glück' zu rechtfertigen.



    @RPG-Süchtling:
    Zitat Zitat
    Und zwar: Wenn jemand aus der rationalen Überlegung heraus hilft, dass die Menschheit nur überlebt, wenn alle zusammenhalten (und nehmen wir mal an, er wäre auch ein Mensch ), handelt er dann egoistisch?

    Oder Mitgefühl, Mitleid: Wenn man hilft, weil man denkt: "Wenn mir das passiert, erwarte ich das von meinen Mitmensachen auch." Kann man das als egoistisch bezeichnen?

    Oder schlechtes Gewissen: Jemand, der aufgrund des sozialen Druckes und nicht, weil er sich danach gut fühlt, jemandem hilft. Naja, das kann man wohl kaum als egoistisch bezeichnen.
    Alle drei wären egoistisch:
    Der Erste, weil es beim Überleben 'der Menschheit' auch um sein Überleben geht - schließlich handelt es sich auch bei ihm um einem Menschen.
    Der Zweite: "Wenn mir das passiert, erwarte ich das von meinen Mitmensachen auch." Das ist doch banalstes ökonomisches Denken, eine Kosten-Nutzen-Rechnung.
    Der Dritte: Es ist der soziale Druck, der sein schlechtes Gefühl macht, das schlechte gefühl wird er nach der Spende wohl nicht mehr habem?

    Zitat Zitat
    Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass, wenn jeder für sein Wohlergehen sorgt, für das Wohlergehen von allen gesorgt ist (klingt logisch, oder?). Muss wohl in Volkswirtschaftslehre gewesen sein. Und damit ist es nur eine Theorie, der IMO der reale soziale Bezug total abgeht.
    Manchmal behindert man sich aber gegenseitig bei seinem Streben nach Glück, zum Beispiel wenn zwei dasselbe wollen. Dann würde das Wohlergehen des einem auf dem Rücken des anderen aufgebaut werden - folglicherweise ist nicht mehr für alle gesorgt. Das habe ich bei irgendeinem alten Grieche gelesen, ist aber auch nur Theorie.

  6. #46
    so ich habe meine Meinung zum Egoismus erweitert, mal sehen, was ihr davon hält:

    also ich unterscheide jetzt zwei Arten Egoismus wahrzunehmen, Egoismus an sich selbst wahrzunehmen und Egoismus an anderen Personen wahrzunehmen.
    Beim ersten Fall spielen die persönlichen Intentionen, wie in meinem vorigen Post eine wichtige Rolle. Und auch hier unterteile ich egoistisches Verhalten in eines, das bewusst gemacht wird und sich speziell für den Vorteil - unter Vorteil meine ich sowohl einen in materieller als auch in psychischer Weise und Vorteil zeichnet sich durch einen Erwerb aus, mag er noch so kurz oder klein sein - der eigenen Person dient, also diese Intention in dem Vordergrund steht, auch wenn mitunter Vorteile für andere Personen sich ergeben und in eines, das unbewusst abläuft und durch Gefühle, Affekte, Werte, Normen, Gewohnheiten etc. gesteuert wird, also zu welchen wir keine kognitive Steuerung haben. Doch auch bei diesem steht der persönliche Vorteil im Vordergrund und man kann es jedoch erst durch spätere Selbstreflexion erkennen und als egoistisches Verhalten definieren.
    Der zweite Fall lässt sich wiederum in zweite Abschnitte teilen, nämlich egoistisches Verhalten, das persönlich als egoistisches Verhalten intendiert ist und egoistisches Verhalten, das zwar nicht persönlich beabsichtigt ist, jedoch von der Umgebung, also den Personen, die es beobachten, als solches empfunden wird. Das Motiv, mag es nun bewusst oder unbewusst sein, beim zweiten ist hier vielleicht die Hilfleistung einer Person in Not und nicht der persönliche Vorteil, der durch späteres Lob hervorgerufen wird, aber es wird von außenstehenden Personen als egoistisches Verhalten interpretiert, da diese nur das Lob sehen und nicht die eigentliche Intention und die positive Hilfeleistung.

    Ich glaube, egoistisches Verhalten kommt hier am stärksten zum Ausdruck in der subjektiven bewussten Entscheidung sich einen Vorteil zu verschaffen.

  7. #47
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von avrael
    Die Definition aus dem (als sehr vertrauenswürdig geltenden) Brockhaus:

    Egoismus der, Selbstsucht, Ichsucht [...] Der biologisch auf dem Selbsterhaltungstrieb beruhende Egoismus wird meist negativ bewertet [...] (Gefunden auf Duden.de)
    jaja, ich kenne die duden-definition. aber mal ehrlich, wenn ihr so dogmatisch sein wollt....
    nee, spaß beiseite.
    ich unterhalte mich mit den leuten gerne in unserer sprache und -wie es im duden steht -egoismus wird meist negativ bewertet. das ist eben so.
    das heißt, wenn ich egoismus sage, dann meine ich nicht den, der auf dem Selbsterhaltungstrieb (der ja was positives ist) beruht, sondern die bewusste Ichsucht, mit der man anderen zumeist schaden zufügt (in psychischer und physischer weise).

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Deshalb bin ich der Meinung, dass Egoismus nicht das größte Übel unserer Welt ist, sondern eher solche Eigenschaften wie Schubladendenken, geistige Unbeweglichkeit, Intoleranz und mangelhafte Bildung.

    muss ich mich angesprochen fühlen?

    schubladendenken, geistige unbeweglichkeit und intoleranz sind reine bequemlichkeiten, die oft (aber nicht immer) mit mangelnder bildung einhergehen. auch eine art des egoismus, wenn du mich fragst.

    und mangelhafte bildung -es stimmt, auch das ist ein übel. aber ich kenne wirklich nette, liebe menschen, die reichlich ungebildet sind genauso wie gebildete menschen, die sowas von saudumm sind....als gebildetem menschen fällt einem das vielleicht gar nicht so auf, weil man sich dann meistens mit gebildeten menschen umgibt. aber wenn man mal über seine schublade hinaus sieht: bildung und blödheit können hand in hand gehen wie das verliebteste paar...

    ich bin aber deiner meinung, falls du damit meintest, mangelnde bildung ist vor allem deshalb gefährlich, weil ungebildete menschen sich zu leicht von gebildeten menschen "versklaven" lassen.
    das stimmt leider
    ansonsten gäbe es keine moderne sklaverei, keine volksverhetzungen, keine bürgerkriege etc.
    schöne neue welt.
    Account auf Wunsch der Besitzerin gebanned. - Chocwise

  8. #48

    Amaurosis fugax Gast
    @Lysandros:
    Meiner Meinung nach keine wirkliche Erweiterung, "nur" eine weitere Unterteilung. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, allerdings sind immer weitere Unterscheidungen möglich, und ab einem gewissen Punkt muss man sich dann doch nach dem Sinn fragen. Ausserdem finde ich, dass solche Einteilungen den Blick aufs Ganze verschlechtern können.
    Zitat Zitat
    und -wie es im duden steht -egoismus wird meist negativ bewertet. das ist eben so.
    Nun, wenn wir nun jedoch lediglich den negativ gemeinten Sinn von Egoismus nehmen, ist es unwarscheinlich, dass eine psychologische/philosophische Diskussion entstehen würde, da man so nur wiederholen könnte, wie schlecht der Egoismus doch sei.
    Aber du hast natürlich recht, das Wort "Egoist" wird nur für Leute verwendet, die der eigenen Empfindung nach auffallend egoistisch sind. Dennoch denke ich, dass man beide Seiten des Egoismus berücksichtigen muss, so wie es Lysandros getan hat.
    Zitat Zitat
    Deshalb bin ich der Meinung, dass Egoismus nicht das größte Übel unserer Welt ist, sondern eher solche Eigenschaften wie Schubladendenken, geistige Unbeweglichkeit, Intoleranz und mangelhafte Bildung.
    Wie Galadriel schon sagte, schlussendlich kann man, wie so viel eben, auch diese Eigenschaften wieder auf den Egoismus zurückführen. Ausnahme ist natürlich mangelhafte Bildung, aber ich denke nicht, dass dies ein gewaltiges Problem ist. Ich bin der Meinung, dass man auch ohne Bildung eine schöne Existenz aufbauen kann. Andererseits wird eine angemessene Bildung von der Gesellschaft verlangt, was das Leben eines Ungebildeten erschweren kann.
    Zitat Zitat
    ansonsten gäbe es keine moderne sklaverei, keine volksverhetzungen, keine bürgerkriege etc.
    Ich sehe den Zusammenhang zwischen Bildung und Verhetzungen/Kriegen noch nicht ganz...

  9. #49
    Zitat Zitat
    Ich sehe den Zusammenhang zwischen Bildung und Verhetzungen/Kriegen noch nicht ganz...
    ach, ne?
    war doch in der ganzen historie immer so: ein halbwegs intelligenter, aber verrückter mensch sucht sich ein paar dumme, schwingt ein paar schlaue worte und haben mit einem mal die - größtenteils ungebildeten- massen hinter sich.

    und ich gebe dir recht, man braucht nicht viel bildung, um sich eine schöne existenz aufzubauen. zumindest wäre das so, wenn wir in einer besseren welt leben würden. leider gibt es in dieser welt immer leute, die anderen menschen nicht ihren wohlverdienten frieden lassen wollen. und man ist anfälliger für lügen, wenn man weniger bildung hat. ich wünschte, es wäre nicht so.
    Account auf Wunsch der Besitzerin gebanned. - Chocwise

  10. #50
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von avrael
    @Lysandros:
    Meiner Meinung nach keine wirkliche Erweiterung, "nur" eine weitere Unterteilung. Ich habe nichts dagegen einzuwenden, allerdings sind immer weitere Unterscheidungen möglich, und ab einem gewissen Punkt muss man sich dann doch nach dem Sinn fragen. Ausserdem finde ich, dass solche Einteilungen den Blick aufs Ganze verschlechtern können.
    differenzierteres Strukturieren hilft öfters voreilige Schlussfolgerungen zu ziehen und kann auch helfen eigene stereotypische Einstellungen aufzulösen, aber du hast Recht, immer weiter zu unterteilen würde zur Unübersichtlichkeit beitragen. Ich habe mich auch auf 4 Fälle beschränkt.

    Allgemein sehe ich aber auch Egoismus als persönliche Charaktereigenschaft, die durch einen Anpassungsvorgang oder Lernprozess einem Kind vielleicht nicht direkt, sondern durch Umweltbedingen anerzogen wurden und es hat sich so ergeben, dass dieses Verhalten ihm dienlich war.

    Zitat Zitat
    Zitat von Galadriel
    ich meine damit natürlich nicht, dass nur menschen mit wenig bildung auf solche dinge hereinfallen, aber zum bestimmt zum größeren teil.
    Ich glaube da spielt auch noch etwas anderes mit, nämlich dass Menschen sich sehr gerne solidarisch verhalten und sich gerne Führungspersonen unterordnen, wenn sie die Verantwortung auf sich nehmen und das gilt nicht nur für Menschen mit wenig Bildung...
    Menschen mit mehr Bildung haben die Möglichkeit eine bessere Lösung, wie die einfache Unterordnung, zu finden und öfters geben sich auch solche solidarisch, damit sie ein wenig an der Macht der Führungsperson antizipieren können.

  11. #51
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Lysandros
    Ich glaube da spielt auch noch etwas anderes mit, nämlich dass Menschen sich sehr gerne solidarisch verhalten und sich gerne Führungspersonen unterordnen, wenn sie die Verantwortung auf sich nehmen und das gilt nicht nur für Menschen mit wenig Bildung...
    Menschen mit mehr Bildung haben die Möglichkeit eine bessere Lösung, wie die einfache Unterordnung, zu finden und öfters geben sich auch solche solidarisch, damit sie ein wenig an der Macht der Führungsperson antizipieren können.
    das habe ich natürlich bedacht.
    aber vergiss nicht: große intelligenz schließt keinesfalls große dummheit aus.

    die führermentalität der meisten menschen ist eine tatsache, die mir persönlich sehr an die nieren geht. aber ich glaube auch nicht, dass man dagegen wirklich etwas tun kann. manchmal ist der mensch ein herdentier.
    Account auf Wunsch der Besitzerin gebanned. - Chocwise

  12. #52
    Zitat Zitat
    Ich glaube da spielt auch noch etwas anderes mit, nämlich dass Menschen sich sehr gerne solidarisch verhalten und sich gerne Führungspersonen unterordnen, wenn sie die Verantwortung auf sich nehmen und das gilt nicht nur für Menschen mit wenig Bildung...
    Zitat Zitat
    das habe ich natürlich bedacht.
    aber vergiss nicht: große intelligenz schließt keinesfalls große dummheit aus.
    Ihr beide habt Recht, aber leider nur am Rande erwähnt, welchen Einfluss Emotionen auch auf einen kühlen Denker haben können: Siegmund Freud hat im Zusammenhang mit dem Nazionalsozialismus ein Spezielles 'Patriotismus-Gefühl' im Menschen beschrieben, das ihn zur Solidarität mit einer für ihn unüberschaubaren Gruppe, wie einem Staat oder einem Volk aufruft.
    Man kann dieses ziemlich einfach durch die Verwendung von gewissen Schlagwörtern wie 'Volk', 'Nation', oder in den USA, 'Kinder' und 'Zukunft' aktivieren (wenn man euch auch beigebracht hat, was die Stimmung in den USA beim Ersten Golfkrieg plötzlich umgeschwenkt hat, wisst ihr, von was ich rede). Hitler und ein ganzer Haufen anderer Nazis mussten folglich gar nicht Schlau sein, es reichte vollkommen, sich solcher Schlagworte zu bedienen.
    Und wenn ihr glaubt, das würde heute und vor allem im deutschsprachigen Raum nicht mehr funktionieren, dann solltet ihr euch Filme wie 'Braveheart' oder 'Der Patriot'(nomen est omen?) anschauen, und darauf achten, was in den Szenen gesagt wird, in denen ihr eine Gänsehaut bekommt...sehr Symptomatisch dafür wäre die Folterszene in 'Braveheart', in der er "Freiheit!" als sein letztes Wort hinausschreit.

    Hätte ganz Österreich und Deutschland um diese Tatsache gewusst, wären die Nazis ziemlich blöd dagestanden...aber da haben einerseits noch mehr Faktoren mitgespielt und andererseits war unser Thema doch keine Gesellschaftsdiskussion mit historischer Perspektive?


    Zitat Zitat
    das heißt, wenn ich egoismus sage, dann meine ich nicht den, der auf dem Selbsterhaltungstrieb (der ja was positives ist) beruht, sondern die bewusste Ichsucht, mit der man anderen zumeist schaden zufügt (in psychischer und physischer weise).
    Ich werde dann mal Infos zur 'Ichsucht' suchen, denn bis jetzt kann ich mir darunter leider nichts Vorstellen, und das Wort neu zu definieren wird nur für Verwirrung sorgen

  13. #53
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Galadriel
    wäre es nicht ein wenig egoistisch, alle menschen von der welt zu radieren, nur weil man die menschheit im allgemeinen hasst?
    Ich finde eher es wäre für alle beteiligten eine Wohltat! Die Tiere würden in einer besseren Umwelt leben, die Menschen landen mit dem Dodo, den Dinos und der Dronte im Papierkorb der misratenen Pläne und die Natur kann sich auch wieder erholen!


    (click it!) Visit mich in my Forum!
    Krasset Englisch! Ein Hoch aufs Bildungssystem!

  14. #54

    Amaurosis fugax Gast
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Kangarooo
    Ich finde eher es wäre für alle beteiligten eine Wohltat! Die Tiere würden in einer besseren Umwelt leben, die Menschen landen mit dem Dodo, den Dinos und der Dronte im Papierkorb der misratenen Pläne und die Natur kann sich auch wieder erholen!
    Es gibt in der Natur keine missratenen Pläne, da jede natürliche Existenz auch Teil der Natur ist. Die Natur kann sich selbst nicht zerstören, sie kann sich nur verändern, ihre Form wechseln.

    Aber wenn du die Selbstzerstörung der Menschen für das Beste hältst, möchte ich dich nicht davon abhalten, mit gutem Beispiel voranzugehen.

  15. #55
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    einerseits noch mehr Faktoren mitgespielt und andererseits war unser Thema doch keine Gesellschaftsdiskussion mit historischer Perspektive?
    da hast du allerdings recht
    ich fürchte, das ist meine schuld. ich schweife gerne vom thema ab.

    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Ich werde dann mal Infos zur 'Ichsucht' suchen
    ich werde dich nicht davon abhalten. alles leben ist lernen.

    Zitat Zitat
    Es gibt in der Natur keine missratenen Pläne, da jede natürliche Existenz auch Teil der Natur ist. Die Natur kann sich selbst nicht zerstören, sie kann sich nur verändern, ihre Form wechseln.
    auf die gefahr hin mein "streit"süchtiges image zu verlieren: ich gebe dir voll und ganz recht.

    Zitat Zitat
    Aber wenn du die Selbstzerstörung der Menschen für das Beste hältst, möchte ich dich nicht davon abhalten, mit gutem Beispiel voranzugehen.


    Zitat Zitat
    Man kann dieses ziemlich einfach durch die Verwendung von gewissen Schlagwörtern wie 'Volk', 'Nation', oder in den USA, 'Kinder' und 'Zukunft' aktivieren (wenn man euch auch beigebracht hat, was die Stimmung in den USA beim Ersten Golfkrieg plötzlich umgeschwenkt hat, wisst ihr, von was ich rede). Hitler und ein ganzer Haufen anderer Nazis mussten folglich gar nicht Schlau sein, es reichte vollkommen, sich solcher Schlagworte zu bedienen.
    also, auch wenn es nicht zum thema passt, aber das muss gesagt werden: menschen, die andere menschen so gekonnt kontrollieren können, müssen über eine gewisse, wenn auch perverse art der intelligenz verfügen. meistens sind es die männer hinter den großen führern, die wirklich was im kopf haben. zum beispiel: george bush ist nicht gerade die große leuchte, oder? wenn er gegen osama bin laden schach spielen würde, können wir uns ja denken, wer gewinnen würde. aber glaubst du echt, die leute HINTER bush sind so blöd wie er? nein, die sind vollprofis, geniale kalkulierer. natürlich hat jeder führer mal mehr, mal weniger gute denker in seinem team, aber schlagwörter alleine reichen nicht, um das volk bei laune zu halten ("brot und spiele!"). leider bedeutet schlauheit ja nicht moralisches verantwortungsbewusstsein.
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  16. #56
    Zitat Zitat
    auf die gefahr hin mein "streit"süchtiges image zu verlieren:
    Nichts bekommt man leichter und wird man schwerer los, als einen Ruf. Er verfolgt einen sogar noch nach seinem Tod als NACH-Ruf

  17. #57
    Ich kann dier sagen das ich egoismus pur erlebt habe ich kann mich noch genau erinnern das ich auf der Klassenfahrt von 20 Leuten zusammen getretten wurde hat zwar nicht weh getan aber meine sogenannten Freunde haben mir nicht geholfen sagten etwas von ist ja nicht mein Problem ich bin wohl etwas junger als ihr aber ich musste das eben so lernen.
    Das mit der Vergewaltigung ist total feige ich finde das einfach Scheiße ich hätte denn Typen sofort denn Hals gebrochen wenn das vor mir passiert wäre.

  18. #58
    Zitat Zitat
    Ich kann dier sagen das ich egoismus pur erlebt habe
    Du bis nicht allein, bei Gott nicht.. von sieben bis fünfzehn hielt ich das Leben auch für unglaublich Scheiße, aber das Schulsystem filtert anscheinden die größten Idioten mit der Zeit aus.

    Aber zurück zum Thema: Ich habe keine Definition von 'Ichsucht' gefunden, auch keine von 'Selbstsucht', weder im Net noch in den versch. Lexikas. Das Wort taucht aber auf einem Haufen religöser Sites aller Weltreligionen außer dem Islam und bei der NDP auf.

    Avrael, könntest du mal nachschlagen? Ich hoffe, du findest noch so eine nett religionsfreie Definiton wie bei Egosimus.

  19. #59
    Zitat Zitat
    Original geschrieben von Ianus
    Avrael, könntest du mal nachschlagen? Ich hoffe, du findest noch so eine nett religionsfreie Definiton wie bei Egosimus.



    was für eine plackerei...




    vielleicht solltest du, anstatt ne definition in irgendwelchen schinken oder im internet-labyrinth (vergeblich) zu suchen, einfach mal jemanden auf der straße fragen, was er sich darunter vorstellt.

    "slow down, babe" §PEACE
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  20. #60
    "Ein großer Teil der philosophischen Probleme sind Scheinprobleme und können durch korrekten Sprachgebrauch gelöst werden."

    So, oder so ähnlich sprach Wittgenstein.

    Aber wenn du dich lustvoll streiten willst, hier meine Definition, garantiert Religiös und garantiert Subjektiv:

    "Die Ichsucht ist ein Phänomen der Anhaftung des Geistes an die materielle Welt und äußert sich im Streben nach Macht, Besitz, Ruhm und anderen weltlichen Reichtümern."

    I CHOOSE YOU, ZEN-BUDDHISM!! *poff* :
    Sie muss gemeinsam mit dem Ich durch Zazen (Meditation) und Satori (Erleuchtung) überwunden werden, um das Eingehen in das Nirvana zu ermöglichen.

    Sollen wir jetzt einen kleinen Religionkrieg anstifte?

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