Donner weckte sie. Irgendwo - weit entfernt. Dumpf und unwirklich, aber dennoch vorhanden. Benommen rappelte sie sich auf und schaute sich um. Kahle Steinmauern, von deinen vereinzelt Wasser tropfte. Ketten hingen an einer Wand, deren Anblick allein shcon einen unerfreulichen Gebrauch verhieß und sie schlucken ließ. Wo war sie und warum? Und vor allem: wer war sie?
Langsam lüfteten sich die Schleier der Müdigkeit vor ihren Augen und sie erkannte, dass sie im Gefängnis war. Stöhnte auf. Was tat sie hier? Wenn nur die Erinnerung greifen würde. Stattdessen schienen Nebelschleier davor zu liegen und die Vergangenheit ließ sich kaum greifen. Langsam stand sie auf. Blinzelte, sah sich erneut um. Und wusste mit einmal wenigstens wieder, wie ihr Name lautete: Ninièl Nightstar. Und sie war eine Dunkelelfin, was auch der Blick auf ihre Arme und Hände zweifelsfrei bewies. Sie hatte geträumt und wirr, doch zugleich realistisch war der Traum gewesen:

Schon einmal war sie im Gefängnis gewesen. In ihrem Traum. Auchd amals hatte sie den Grund nicht gewusst. Und eines Tages waren Wachen gekommen und hatten sie auf ein Schiff gebracht. Und jenes Schiff brachte sie in eine kleine arme Hafenstadt namens Seyda Neen in Morrowind. Dort hatte man sie mit einem Schreiben freigeelassen und sie nach balmora geschickt. Und alles hatte begonnen...

Der Traum wurde unscharf, unklar, schwer zu greifen und schien ihr, je mehr sie sich um das Festhalten und Erinnern bemühte, umso mehr zu entgleiten. Die Klingen, ein Name. Caius Cosades. Kämpfe, Intrigen, Fürstenhäuser. Eine alte Vergangenheit, die sie aus einem früheren Leben eingeholt hatte, eine Schuld zu begleichen, einen Kreislauf zu schließen. Der Rote Berg, ein alter Freund,d er zum Feind geworden war. Irrsinnig. Ihre Schuld, ihre eigene Schuld. Falsche Götter, eine Festung. Ein Endkampf und Liebe und Bewunderung im ganzen Land, ihrer alten Heimat. Dann Trauer. Eine Leere, die Frage, wohin sie gehörte. Ein Relikt aus der Vergangneheit, wiedergeboren in eine Gegenwart, in der man ihr erneut huldigte und zujubelte. Und doch... Die alten Freunde von einst, sie waren nicht mehr. Und dann ein plötzlicherAufbruch, als sie es nicht mehr aushielt und der Wahnsinn sie zu überwältigen drohte. Die Trauer ihr Herz zerfraß.
An einem stillen Morgen ging sie fort. Begab sich Richtung Akavir.

Und dann endete der Traum, der so realistisch gewesen war.

Und nun war sie wieder im Gefängnis. Langsam ging sie zur Zellentür. In der Zelle gegenüber war ein weiterer Dunmer, der schmierige Vorschläge machte und höhnsch lachend erklärte, sie sie hier sterben würde. Sie wünschte, sie wäre frei. Frei, um dem Kerl eine Lektion zu erteilen. Sterben? Warum? Was hatte sie getan? Ach egal. Wenn sie sterben musste, dann sollte es wohl so sein. Noch immer hielt die Trauer und der Schmerz des Traums sie umfangen. Dann hörte sie Schritte und ging langsam zurück. Wich immer weiter zurück bis zur Zellenwand.

Und sah drei Wachen und ienen sehr teuer gekleideten Mann. Ein alter Mann, der dennocha ufrecht und wache, intelligente Augen hatte. Augen, die sahen ... Mehr als die Augen anderer Leute. Eine Wache scheuchte sie zurück. Nein, keine Wache. Den Rüstungen und Shcilden nach waren das die berühmten Klingen. Die Persönliche Elitegarde des Kaisers Uriel Septim. Jene, die nur auf den Ruf der Drachengeborenen antworteten. Und dann sprach der alte Manns ie an und erklärte ihr, dass er ihr Gesicht im Traumg esehen hatte.

Huch? Noch ein Traum, noch ein Träumer. Doch dieser hier schien in die Zukunft zu sehen. Und seine Augen schienen das Innerste ihrer Seele zu erkunden. Sie wusste schon, bevor sie es fragte, dass er der Kaiser, dass er Uriel Septim war. Sie erfuhr, dass er von den Klingen in Sicherheit gebracht werden sollte. Anschläge hatte es gegeben, seine Söhne waren ermordet. Und sie, sie würde eine Rolle in der Zukunft spielen. Eine Rolle in der Zukunft Cyrodiils.

Ach nöö, nciht shcon wieder. Erst der Traum von Morrowind und noch Cyrodiil. War es wirklich ein Traumg ewesen. Oder war sie dazu verdammt, durch die Zeiten und Kontinente zu wandern, um zu rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Im Traum hatte sie erfahren, dass sie auf Befehl jenes Mannes freigelassen worden war, welcher nun vor ihr stand. Und der ihr nun ein weiteres Schicksal unter den zwei Monden Nirns voraussagte.

Eine Geheimtür öffnete sich und dann waren der Kaiser und die kLingen verschwunden. Sie folgte ihnen auf der Stelle. Nicht nur, dass alles besser war als eine Gefängniszelle mit einem Irren gegenüber, welcher eklige Angebote machte, nein, sie fühlte sich auf merkwürdige Weise mit dem Kaiser und seinem Schicksal verbunden. Seine Augen hatten ihre Seele gesehen und der Drachengeborene hatte sie mit einem Blick, einem Blick voller Güte, Trauer und Wissen, an sein Schicksal und das Schicksal Cyrodiils gekettet.

Und so folgte sie langsam der Gruppe und fragte sich, was das Leben denn noch alles für sie bereit hielt. Nun, die nächsten Wochen und Monate würden es zeigen. ....


to be continued