Nun, ich bin kein Befürworter von Krieg und finde diejenigen, die ihn als Mittel einsetzen primitiv, aber solange die Menschheit keine zwei Evolutionsschritte weiter ist, kommt man offensichtlich nur mit Diplomatie nicht weiter.

Leider geht es in der pazifistischen Diskussion hierzulande allzu oft unter, wer hier für den größeren Terror sorgt. Das ist die militante Hisbollah, deren Existenz auf der Vernichtung Israel basiert. Es gab zwar Versuche auf diplomatischer Ebene mit den Ländern, in denen sich die Hisbollah versteckt, zu einer friedlichen Lösung zu kommen, aber diese Terroristen verstehen anscheinend nur die Sprache der Gewalt.

Ständiges Bombardement vom Libanon aus auf israelische Städte sorgten dafür, dass Israel sich gezwungen sah sich zu verteidigen. Deshalb sind sie nun in den Libanon eingerückt und versuchen dort, die Hisbollah zu vernichten. Diese mischt sich munter unters Volk, was ein besonders boshafter taktischer Zug ist, da Israel mit Militärschlägen gegen sie nur an Ansehen und Unterstützung verlieren kann, weil auch immer Unschuldige getroffen werden. Leider erkennen die Libanesen dies in ihrem Leid nicht und lassen sich stattdessen von der Hisbollah gegen die "bösen Israelis" aufhetzen; jedenfalls steigt die Unterstützung für die Terroristen im Libanon.

Der Krieg gegen diese Terrororganisation ist sehr schwierig und auch tragisch, denn er wird auf dem Territorium einer dritten Partei (Libanon) ausgetragen, die sich nun schweren Angriffen auf ihre Hauptstadt und Infrastruktur ausgesetzt sieht und sich (zu Recht) fragt, ob sie offiziell in den Krieg gegen Israel eintreten soll. Schließlich hat der Libanon genauso wie Israel ein Recht auf Frieden, Sicherheit und Selbstverteidigung um den Schutz seiner Bürger gewährleisten.

Und dann gibt es (in meinen Augen militante) Kräfte, die den Krieg Israels gegen die Hisbollah stellvertretend für den Krieg "Islam gegen die westliche Welt" hochstillisieren. Keine Frage sind die Beziehungen und Verhältnisse in Nahost ziemlich kompliziert und verfahren, dennoch glaube ich nicht, dass sich der Großteil der Welt davon angesprochen fühlt. Aber vielleicht wird der dritte Weltkrieg nicht so klar struktriert ablaufen wie die zwei vorherigen WK und man könnte provozierend (oder pauschalierend) sagen, wir befinden uns bereits (z.T. unfreiwillig) in einem dritten Weltkrieg, den die betroffenen Parteien aber jeweils anders sehen: die westliche Welt führt Krieg gegen den islamischen Terrorimus und die islamische Welt führt Krieg gegen den Westen. Wie gesagt ist das sehr pauschal und oberflächlich formuliert, aber das könnte der dritte Weltkrieg sein.