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Thema: Studiengebühren

  1. #1

    Studiengebühren

    Oder, wie sie heute nett umformuliert genannt werden, Studienbeiträge.

    Da meine Uni letzten Mittwoch welche beschlossen haben, schreibe ich einfach mal auf, wie sozial gerecht sie sind und wohin mein Geld fließt.

    Oft wurde von CDU/FDP argumentiert, Studienbeiträge seien gerecht, weil sonst die Krankenschwester das Studium des Chefarztsohnes finanziert. Im deutschen Steuersystem ist es so, daß wer mehr verdient, mehr zahlt. Heißt, vom Chefarzt gehen auch mehr Abgaben in das Bildungswesen als von der Krankenschwester, da diese weniger bezahlt. Zudem ermöglichte es der barrierefreie Zugang zur Hochschule auch dem Krankenschwestersohn, ein Studium aufzunehmen.

    Mit Gebühren sieht das schon anders aus. Während sich ein Chefarzt noch 500€ jedes halbe Jahr wird leisten können, ist das für eine Krankenschwester schon eine ungleich höhere Belastung. Und stellt euch mal vor, sie hat mehr als ein Kind, das studieren will.

    Also, um das auszugleichen, sollen die Studiengebühren nachlaufend bezahlt werden können, also nach dem Studium, wenn man dann besser verdient. Mal ganz davon abgesehen, daß das ein Mythos ist (Uniabgänger verdienen im Schnitt in den ersten Jahren weniger, als wenn sie im Vergleich nach dem Abitur eine Berufsausbildung angefangen hätten), stimmt daran ein kleines Detail nicht: Die Gebühren sind nicht nachlaufend, man muß sie mit Krediten finanzieren.

    Dieser wird ohne Bonitätsprüfung von der Landesbank angeboten, heißt, jeder bekommt ihn. Also doch sozial gerecht für den Krankenschwestersohn? Da, anders als vorher, keine Koppelung an das Einkommen vorliegt, ist das schonmal zweifelhaft. Nun kommt aber das Wort Kredit ins Spiel, und damit *Zinsen*. Es ist so: Man muß mehr Geld zurückzahlen, als man bekommt, denn so funktionieren Kredite. Das ist auch der Unterschied zum Bafög, wo der "Kredit" zinslos ist. Erst war der Zinssatz für unter 5% angekündigt. Heute steht er zwischen 7-8%, und er wird wohl final bei knapp 9% liegen.

    Ein ehemaliger Schulkollege von mir hat eine Ausbildung als Bänker gemacht. Ich habe ihn durchrechnen lassen, wie viel mehr der Krankenschwestersohn durch Zinsen bezahlen muß, beim aktuellen Zinssatz, 10 Semester Studium, ideale Rückzahlbedingungen (also Berufseinstieg direkt nach dem Studienabschluß und so weiter). Gleichzeitig rechnete ich es selbst einmal durch.

    Wir kamen auf recht unterschiedliche Ergebnisse. Grund: Er wußte nichts von der in NRW eingeführten Kappungsgrenze bei 10.000€, kam deshalb noch höher, während ich bei 10.000€ aufhörte.

    Durch Zinsen, Zinseszinsen, Zinseszinseszinsen und so weiter, bedingt durch die lange Kreditlaufbahn in der nichts zurückgezahlt wird (eben das Studium), wachsen die Schulden immer und unvermeidlich auf 10.000€ an. In Bundesländern, wo die Kappungsgrenze höher liegt werden es also noch mehr.

    Heißt:
    Chefarztsohn bezahlt 500€ Studiengebühren pro Semester.
    Krankenschwestersohn bezahlt 1.000€ Studiengebühren pro Semester.

    Sozial gerecht. Alles klar. Die weniger begüteten müssen doppelt soviel zahlen.


    Und wohin fließt das Geld? Wohin gehen die 1.000€ jedes Semester?
    500€ -> Zinsen, ab ins Bankwesen
    125€ -> Ausfallfond
    200€ -> Verwaltung
    175€ -> Uni, zur Verbesserung der Lehre

    Der Haushalt der Unis wurde zwar, wie versprochen, diesmal nicht gekürzt, aber nicht an die Inflation angeglichen. Und bei den Studentenwerken wurde massiv gespart. Effektiv hat die Uni über 250€ weniger Geld pro Student zur Verfügung. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen."

    Ich könnte kotzen. Und mußte das einfach mal loswerden.

  2. #2
    Hm, wäre interessant ob das in der Praxis wirklich so läuft, wie von dir befürchtet.
    Die Langzeitfolgen wären eine Beobachtung wert.
    Wer, bzw. welche Gruppe studiert wohl in 5 Jahren ?

  3. #3
    Danke für deinen Post, bg2408. Ich kotze mit.

    Ich hab mich zwar an ner Uni beworben, aber irgendwie hätte ich da ein lachendes und ein weinendes Auge wenn sie mich nehmen sollten, denn ab nächstem Jahr werden bei uns in Ba-Wü auch Studiengebühren verlangt. Und woher nehmen wenn nicht steh... äh, also doch einen Kredit aufnehmen. Also wenn ich unsere finanzielle Situation anschaue, dann hätte ich mich besser nicht bewerben sollen

  4. #4
    tja...jetzt kotzen wir schon zu dritt...ne wirklich, das ist schon ne Sauerei. Grade wo in Deutschland die Chancen für sozial benachteiligte Kinder so gering sind, noch Studiengebüren zu erheben, ist heftig.

    Dazu kommt: In Deutschland haben wir wirklich keine Bevölkerungsexplusion, sondern einen beklagenswerten Geburtenrückgang. Die meisten möglichen Eltern können es sich nicht leisten, Kinder zu bekommen und ihren Lebenstandard zu halten...und dann das!

  5. #5
    rechne ruhig noch weiter. es hätte keine logik, wenn die gebühren nicht noch auf 1000 euro pro semester steigen würden. hier in berlin gibts ne IT-schule, an der man 560 euro im monat zahlen muss.

    das ganze bildungssystem wird kippen. da es bei uns keine kultur der stipendienvergabe gibt, müssen sich auch leute verschulden, die zum beispiel in amerika ein stipendium hätten.

    übrigens, was macht eigentlich der hochverschuldete absolvent, wenn er zur geschäftsgründung ein darlehen braucht? dann läuft er mit einem schuldenberg von etlichen tausend euro rum. die banken werden ihm dann liebend gern einen weiteren kredit hinterhertragen.

    das system ist verfahren und es wird noch viel schlimmer kommen.

  6. #6
    Das wirklich schlimme daran ist, das wohl wirklich erst alles kollabieren muss, bevor eingesehen und verstanden wird, was da in die Wege geleitet wurde.
    Sehr schade, sehr arm... Deutschland.

  7. #7
    perfide finde ich lediglich, dass die Studiengebühren von jenen Herrschaften beschlossen werden, die seinerzeit selbst keine Gebühren zahlen mussten, die die ganzen fetten Jahre mitgemacht haben und nun der jungen Generation Diät verordnen wollen

    teilweise findet man ja heutzutage nicht mal mehr einen Schüler- oder Studentenjob, weil diese Tätigkeiten von 1 Euro-Jobbern oder 400 € Kräften ausgeführt werden

    aber wartet mal ab, in nicht mal 10 Jahren, werden von den Konzernen als Abwanderungsgrund fehlende Fachkräfte angegeben, wo jetzt noch zu hohe Lohnstückkosten herhalten müssen, die schmieden jetzt schon an ihrer Ausrede von morgen, wenn sie sich heute nicht an der Bildung beteiligen

    ansonsten sind Studiengebühren im 2. Bildungsweg schon längst an der Tagesordnung, von daher sollten Gebühren der Bildungsgerechtigkeit wegen, wenn auch nicht in der Höhe, schon diskutiert werden

  8. #8
    Zitat Zitat von Caldewych
    ansonsten sind Studiengebühren im 2. Bildungsweg schon längst an der Tagesordnung, von daher sollten Gebühren der Bildungsgerechtigkeit wegen, wenn auch nicht in der Höhe, schon diskutiert werden
    Lehn ich ab, auch wenn ich nicht mehr davon betroffen bin:

    Bildungsgerechtigkeit ist ein poplistischer Schwachsinnsbegriff, Vollzeitstudenten und Berufstätige, die irgendwelche Abschlüsse (nach-)machen gleichbehandeln zu wollen ist unmöglich -- die Voraussetzungen sind zu unterschiedlich. Auf der einen Seite sind Studenten, die mit unsicherer Berufsperspektive aber hoch verschuldet in die Arbeitwelt entlassen werde, auf der anderen teilweise gut Verdienende, die sich irgendwelche Zusatzqualifikationen verschaffen wollen (und dabei häufig noch von Ihren Arbeitgebern subventioniert werden).

  9. #9
    Zitat Zitat von Staada
    Lehn ich ab, auch wenn ich nicht mehr davon betroffen bin:

    Bildungsgerechtigkeit ist ein poplistischer Schwachsinnsbegriff, Vollzeitstudenten und Berufstätige, die irgendwelche Abschlüsse (nach-)machen gleichbehandeln zu wollen ist unmöglich -- die Voraussetzungen sind zu unterschiedlich. Auf der einen Seite sind Studenten, die mit unsicherer Berufsperspektive aber hoch verschuldet in die Arbeitwelt entlassen werde, auf der anderen teilweise gut Verdienende, die sich irgendwelche Zusatzqualifikationen verschaffen wollen (und dabei häufig noch von Ihren Arbeitgebern subventioniert werden).
    Irrtum, die Regel sind weder gut verdienende (das wird ja gerade angestrebt), noch subventionierte Nebenbeistudierende

    im Übrigen kann ich´s echt nicht mehr haben, wenn Vollzeitstudenten einerseits Nebenbeistudierende beinahe "verunglimpfen" und andererseits sich selbst als ach so arm und bemitleidenswert hinstellen

    aber bitte, ich hab noch keinen Vollzeitstudenten nach einer 5 Tage-Arbeitswoche am Samstag in der Uni oder nach einem 9 Stunden Arbeitstag bis 21:30 Uhr im Abendgymnasium sitzen sehen,

    im Übrigen haben viele Nebenbeistudíerende bereits einen eigenen Hausstand und familiere finanzielle Verpflichtungen, da sind 600,- € Semestergebühr bei einem Monatsnetto von 1.300,- € wahrlich vom Munde abgespart, also erzähl mir hier nix...

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