Ich will euch eine kleine Geschichte erzählen, wie gestern mein Interesse an der WM sprunghaft angestiegen ist:
- Tag beginnt, wie immer, um 6 Uhr auf dem Weg zur Uni.
- kurz vor 18 Uhr haue ich aus der Vorlesung eher ab, damit ich um 20 Uhr zuhause bin - denn ich bin total kaputt.
- unglaublicherweise erwischte ich mal meinen Anschluß in Dortmund und war tatsächlich um 19:30 in meinem Heimatkaff.
Und ab da ging nichts mehr. Die ganzen Straßen blockiert voller Autos, von denen italienische Fahnen schwangen. Alle hupten, nervten, behinderten den Verkehr. Dazu zogen auch noch betrunkene, gröhlende Fußballfans durch die Stadt. Fein.
Nun ist es so, daß die Busverbindung zu mir vom Bahnhof aus derzeit (wg Kirmes und Umleitung) etwas prekär ist. Es gibt eine nahe Bushaltestelle mit Direktverbindung, die aber verlegt worden ist - etwa 2km weit weg, mit steilem Berg dazwischen. NICHT GUT. Die andere ist ideal, da fährt aber von Bahnhof kein Bus hin. Die dritte ist nen kleinen Berg weit weg, fahr ich normalerweise nicht an, ist aber immer noch näher als die verlegte Bushaltestelle.
So, was mache ich also? Erstmal fahr ich zum Rathaus - denn da gibts ne Umstiegsmöglichkeit zu den Bussen, die die ideale Bushaltestelle anfahren. Dank diesen !"$%"Q§"% Fußballfans kommt der Bus natürlich nicht voran, und ich sehe nur aus der Entfernung den Bus, den ich nehmen wollte, wegfahren. Der fährt nur stündlich.
Also mußte ich den Bus nehmen, der zu der Haltestelle hinter dem kleinen Berg hält.
Der aber, wegen den "%()Q§&$)"&% Fußballfans extreme Verspätung hatte. Letztendlich ging ich zu Fuß, und durfte mir die ganze Zeit das Gehupe antun. Mit über einer Stunde Verspätung war ich dann zuhause.
Immerhin konnte ich dabei so manches interessante Schild lesen. "Fusball! Auf Grossbildschirm!!!" zum Beispiel.
Bisher war mein Interesse an der WM nur, daß ich vom Medienrummel ein bißchen genervt war. Jetzt hasse ich sie, und wünschte mir, irgendeine Kleinigkeit (wo ist der angekündigte und von Politikern immer wieder beschworene Terrorismus, wenn man ihn mal braucht?!) würde das Drama schnell und effektiv beenden.
Und was ich auf keinen Fall will, ist, daß irgendeine Mannschaft noch ein Spiel gewinnt, von der sich in Deutschland auch nur ein Fan befindet.
So liebe Kinder, und so kam es dazu, daß ich mich daran erinnerte, weswegen ich Fußball verabscheue. Nicht, daß die besoffenen und pöbelnden Fans jeden Freitag in der Bahn nicht reichen würden. Nein. Jetzt auch noch sowas. Zum kotzen!