Ich finde es gut, dass man ab und zu vor moralische Entscheidungen gestellt wird. Aber wie ich in der jeweiligen Situation handle hängt stark von meiner jeweiligen Rolle ab. Heute habe ich zum Beispiel einen Dunkelelfen-Assassinen angefangen, mit dem ich auf jeden Fall, auch noch die Dunkle Bruderschaft spielen werde. Auch wenn ich die Quests noch nicht kenne, glaube ich nicht, dass mein RL-Gewissen mich daran hindern wird (meckern wirds wahrscheinlich schon).
Mit meinem ersten Charakter habe ich auf der guten Seite angefangen und kam irgendwann im Laufe der Hauptquest in eine Höhle der Mythischen Morgenröte, wo man mich anfangs für einen Anwärter hielt. Ich folgte deren Anweisungen und schließlich verlangten sie von mir, einen unschuldigen, auf einem Altar liegenden Gefangenen zu töten um mich zu beweisen. Da habe ich beispielsweise einen alten Stand geladen und die Verstellung gleich anfangs aufgegeben, weil der Char eben hauptsächlich nach meinem Gewissen lebte.
Sollte ich mit meinem Assassinen auch an diese Stelle kommen, werde ich (oder besser: wird er) aber wahrscheinlich den Anweisungen der Morgenrötler folgen. (Ich hab keine Ahnung, ob das überhaupt geht. Aber wenn es geht, würde er es machen.) Da steht dann die Gewissenlosiskeit des Elfen über meinem Gewissen.
Mit Autoritätshörigkeit hat das allerdings nichts zu tun (weder bei mir noch bei dem Elfen). In der Rolle des Elfen versuche ich halt bloß möglichst unauffällig vorzugehen.

Im übrigen muss ich euch zustimmen, dass diese Gewissenskonflikte nur bei NPCs auftreten, die man näher kennt, oder die wirklich auf den ersten Blick unschuldig sind. Ich hatte zum Beispiel keine Probleme damit, die vielen Morgenrötler zu töten. Mit dem Vater des Grauen Prinzen aus der Arena, hatte ich allerdings schon etwas Mitleid, nachdem ich sein Tagebuch gelesen hatte. Das beschränkt sich also nicht nur auf die Leute, die nicht selbstständig angreifen.

Nur nochmal zur Klarstellung: Mit Gewissenskonflikt, -problem, -biss und Mitleid meine ich, nur eine kurze gedankliche Reaktion, die mir sagt, dass das, was ich bzw mein Charakter gerae getan habe/hat, falsch oder unnötig war oder mich dazu bewegt, etwas nicht zu machen (siehe Beispiel). Albträume oder sowas bekomme ich davon nicht.