Zitat Zitat
Original geschrieben von Lee
Die Menschen müssen wieder ihre Bedürfnisse zurückfahren.
Erstens das, und zweitens müssen sich die Menschen langsam drüber klar werden, daß sie für ihr Leben selbst verantwortlich sind (zumindest der Großteil) - kein Staat dieser Welt wird es sich auf Dauer leisten können, alles und jedes als meritorisches Gut zu betrachten, nur weil ein öffentliches Interesse daran besteht... irgendwann muss man einfach sagen: Ok Leute, ihr wollt dieses und jenes, wir können es uns aber nicht leisten, das weiter zu diesem Preis anzubieten, also erhöhen wir die Steuern/Gebühren, oder fahren das Angebot zurück.

Grundsicherung ja, aber medizinische Top-Versorgung zum Nulltarif für absolut jeden Staatsbürger, gratis Kindergartenplätze statt nur geförderte... naja... wäre schön, aber kann man sich das leisten? (IMO Nein).

@[KC]Cunner
Neoklassisch ansetzen muss man sowieso, die einzige Alternative wäre der Marxismus
Das Problem ist eher, daß (innerhalb der Neoklassik) die Politiker immer noch gerne als Keynesianisten agieren würden (mit dem Unterschied, daß die in der Rezession aufgebauten Defizite im Boom nicht wieder abgebaut werden - abgesehen davon, daß wir schon länger keinen Boom mehr hatten), die Budgetzahlen, vor allem in D, hingegen eher einen strikt monetaristischen Kurs erfordern würden (IMO), nur setz mal bei Stagflation auf einen restriktiven Ausgabenkurs, als Poliktiker... die nächsten Wahlen kommen bestimmt, und dein Nachfolger als Kanzler wird es dir in 10 Jahren danken, daß du die Sanierung eingeleitet hast, aber du selbst hast nicht wirklich was davon... wieder mal das alte Problem des politischen Konjunkturzyklus.

@Gewerkschaften
Die müssen sich mal ganz fix auf die neuen Beschäftigungsmodelle einstellen, sonst sind die gaaaanz schnell weg vom Fenster und in der Bedeutungslosigkeit verschwunden... die Klientel ist nun mal nicht mehr der 9-5 Fulltime worker, das ist eine aussterbende Spezies... atypische Beschäftigungen nehmen immer mehr zu, und das ist an den Gewerkschaften bisher nahezu spurlos vorübergegangen... bin selbst freier Dienstnehmer (dh am Papier selbständig) und für mich ist absolut kein Schwein zuständig, und wenn ich mich im Büro und im Bekanntenkreis umschaue, ist das mehr und mehr Usus in Grossfirmen... abgesehen davon, daß alle Prognosen aussagen, daß zukünftig mehr und mehr amerikanische Verhältnisse einziehen werden, mit Jobwechsel alle 2 Jahre.
Während die Gewerkschaft immer noch darauf schaut, daß möglichst alle Arbeitnehmer eine Lebensstellung in einem einzigen Betrieb behalten können, sollten sie sich schleunigst dafür einsetzen, daß die Leute Flexibilität lernen bzw ihnen diese Flexibilität ermöglichen - die Augen vor der gesellschaftlichen Realität zu verschliessen und auf Durchhalteparolen zu setzen ist halt auf Dauer keine Lösung.