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Thema: Xenogears Romanfassung (von Shirou)

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  1. #1

    Xenogears Romanfassung (von Shirou)

    Da ich nicht weiß ob die Mods die XG RF noch hier ins Forum bringen. Mach ich es jetzt einfach mal. Schlieslich kann man IMO so eine Perle nicht verloren gehen lassen.

    Ach ja ich kopiere hier jetzt nur die Story rein und nicht die Sachen die sonst im Thread geschrieben wurden sind da ichs von einer Word Datei aus mache.


    Xenogears Romanfassung von Shirou


    Ich bin das Alpha und Omega,
    Der Anfang und das Ende,
    Der Erste und der Letzte...

    Kapitel I:

    Lahan:


    Wie ein schwarzer samtener Schleier lag die Nacht über Ignas, dem größten Kontinent der nördlichen Hemisphäre. Der Himmel war übersät von Sternen, die hell und klar über dem Land funkelten; friedliche Stille lag über den nächtlichen Ebenen, unterbrochen nur vom wehmütigen Seufzen des Windes, über den kleinen Siedlungen ebenso wie über den großen Metropolen der beiden Länder Aveh und Kislev.
    Nichts wies auf den tobenden Krieg hin, der den Kontinent seit Jahrhunderten zerrissen hatte, auf den Krieg, dessen Ursprung bereits so weit zurücklag, dass sich niemand mehr seines eigentlichen Grundes entsinnen konnte. Was den Konflikt weiter und weiter antrieb, war nunmehr nur noch der tief verwurzelte Hass auf den Feind, die Angst, dass der Gegner die Oberhand gewinnen könnte, in jenem ständigen Wettrüsten um die Ausgrabungen einer uralten, längst untergegangenen Zivilisation, die eine Waffe in sich bargen, die den Verlauf des Krieges ändern könnte – die Gears, gewaltige humanoide Kampfroboter.
    Während der vergangenen Jahrzehnte war der herkömmliche Kampf zwischen den schier unerschöpflichen Armeen allmählich durch diese neue Technologie ersetzt worden und der Krieg hatte einen Höhepunkt und eine Verbissenheit erreicht, wie es sie seit fünfhundert Jahren nicht mehr gegeben hatte...

    Der Donner schwerer Geschütze zerschnitt die Stille der Nacht wie eine messerscharfe Klinge. Eine riesenhafte nachtschwarze Gestalt jagte lautlos über die Gebirge im Nordosten Ignas' und versuchte verzweifelt, dem Sperrfeuer seiner Verfolger zu entkommen, ein Schatten, der den sternübersäten Himmel verdunkelte.
    Sie geben einfach nicht auf, dachte die junge Frau, die das schwarze Gear steuerte. Sie warf einen Blick zurück durch die Fenster des Cockpits, sodass ihr langes oranges Haar in der Bewegung hell aufflammte. Entschlossenheit trat in ihre tiefblauen Augen, als sie die Verfolger stetig aufholen sah. Sie würde jetzt nicht aufgeben, nicht nach all den Gefahren, denen sie sich ausgesetzt hatte, um dieses Gear aus den Forschungseinrichtungen Kislevs zu entwenden. Es war zu wichtig, als dass sie sich jetzt aufhalten ließe. Darüber hinaus hatten sie bereits die Grenze zu Aveh überschritten und näherten sich somit ihrem Ziel. Sie konnte nur hoffen, dass Aveh ihnen Verstärkung schickte, um Kislevs Truppen abzufangen.
    Die junge Frau wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als ein gleißender Lichtblitz das Cockpit taghell erleuchtete und zu ihrer Linken das Gear eines ihrer drei Begleiter flammend niederging. Ein Regen von brennenden Trümmern ging auf das schwarze Gear nieder und Sekunden später fühlte sie eine Erschütterung durch die stählerne Hülle laufen, als sich ein Splitter des explodierenden Kolosses wie ein Pfeil ins Rückgrat ihrer Maschine bohrte und im selben Augenblick die Leistung der Thruster praktisch auf Null sank.
    Jetzt war die Lage tatsächlich hoffnungslos; sie war nicht einmal mehr in der Lage, die Flughöhe aufrecht zu erhalten, ganz zu schweigen, den Verfolgern zu entkommen. Es gab keinen anderen Ausweg mehr, sie waren gezwungen, Not zu landen.
    Mit den letzten Reserven der Antriebe bereitete sie sich auf die Landung vor. Die dunkle Masse des Waldes wuchs zu einer Flut einzelner mächtiger Bäume an, als das Gear funkenstiebend über der Oberfläche niederging. Und dann teilte sich plötzlich das Dickicht der Bäume und gab die Sicht auf eine kleine Siedlung frei...
    Nein, nicht hier!, schoss es ihr durch den Kopf. Wenn es hier zu einem Gefecht kommt...
    Doch sie konnte nichts mehr tun, sie hatte keine Kontrolle mehr über die Maschine und so steuerte sie unweigerlich auf das kleine Dorf nahe der Grenze zwischen Aveh und Kislev zu...

    * * *

    Fei legte den Pinsel zur Seite und betrachtete prüfend sein Werk. Er war recht zufrieden damit, wie es sich entwickelt hatte, zwar wusste er selbst nicht ganz, was das Bild darstellte, doch es war eine wundervolle Harmonie von Formen und Farben und bildete ein passendes Geschenk für Alice und Timothy.
    Jetzt wo er daran dachte, konnte er selbst noch nicht ganz glauben, dass seine beiden besten Freunde Timothy und Alice tatsächlich morgen heiraten sollten, am dritten Jahrestag seiner Ankunft in Lahan.
    Drei Jahre... Es schien ihm wie eine Ewigkeit, seit er in das kleine verschlafene Dorf gekommen war, ihm war, als hätte er bereits sein ganzes Leben hier verbracht. Und in gewisser Weise war dies für ihn auch der Fall.
    Fei verwarf den Gedanken; er hatte beschlossen, sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Er schüttelte den Kopf, strich sich eine widerspenstige Strähne seines langen pechschwarzen Haares aus dem Gesicht und warf einen letzten Blick auf das Gemälde. Ein leichter Schauer durchfuhr ihn bei dem Anblick, als läge etwas Endgültiges und Absolutes in den Farben, als spräche eine ihm nicht zugängliche Botschaft aus den Tiefen des Bildes.
    Er wandte dem Chaos in der Werkstatt den Rücken zu und begab sich nach oben ins Haus.
    Der Wohnraum war freundlich und hell, die Sonne blinzelte golden durch das Blattwerk der Bäume zu den Fenstern herein und warf grünschillernde Schatten auf die weißen Wände. Das Feuer im Kamin war beinahe heruntergebrannt und nur noch ein schwaches Flackern huschte hier und da über das verkohlte Holz.
    Fei ließ sich mit einem Seufzer auf die Bank gegenüber des Feuers fallen und breitete zufrieden die Arme über der Lehne aus. Es war ruhig im Haus; Lee und seine Frau waren unterwegs, um noch die letzten Vorbereitungen für den großen Tag morgen zu treffen. Er lehnte sich behaglich zurück und schloss einen Moment die Augen. Der helle Gesang der Vögel drang von draußen in sein Bewusstsein, er ließ die Gedanken treiben, bis ihn die dunkle Geborgenheit des Schlafes umfing...



    Es regnete in Strömen, als hätte der Himmel seine Schleusen geöffnet, um die Welt von jeglichem Schmerz und Leid reinzuwaschen. Der kühle Wind zerrte am tiefblauen Umhang des Wanderers, der langsam und bedächtig den Dorfpfad entlang schritt; Blitz und Donner zerrissen ohrenbetäubend den grauen wolkenverhangenen Himmel, wie ein gewaltiges Schwert aus Licht, das die Wolkendecke spaltete und auf die Erde hernieder fuhr.
    Der Wanderer ließ sich von den entfesselten Naturgewalten nicht beirren und zog seinen vom Regen schweren Mantel fester um den Jungen in seinen Armen, während der Regen auf ihn einhämmerte, um ihn vor der Nässe und Kälte zu schützen. Seine Wunden waren auch so bereits schwer genug und dem Wanderer blieb nicht viel Zeit, ihn der Sicherheit des Dorfes anzuvertrauen.
    Er blickte hinab auf das bleiche leblose Gesicht des Jungen und fragte sich, nicht zum ersten Mal, ob er das Richtige tat. Doch er hatte keine Wahl. Lahan war ein kleines, von der Außenwelt isoliertes Dorf, für dessen Mehrheit der Einwohner Gears und der Krieg nicht mehr waren, als wundersame Gerüchte von der Welt draußen; für die selbst seine Ankunft mehr als ungewöhnlich und aufsehenerregend war. Das Dorf hatte keinen Anteil an den großen Ereignissen, die die Welt draußen in Atem hielten.
    Er konnte nur darauf vertrauen, dass es das Beste war, ihn einer Zukunft unter gewöhnlichen Menschen anzuvertrauen, so weit vom Rest der Welt entfernt, wie nur möglich.
    Der Blaue Wanderer hielt inne. Sein Blick wanderte die Häuser entlang, die, kalt und abweisend im Regen, sich zu beiden Seiten des Weges reihten. Er versuchte, sich vorzustellen, wie das Dorf wohl an einem sonnigen Tag ausgesehen hätte, erfüllt vom Gesang der Vögel und dem Lachen von Kindern.
    Es spielte keine Rolle, er konnte nun nicht mehr zurück, er musste ein Zuhause für den Jungen finden, ehe 'er' zurückkehrte. Behutsam trat er die letzten Schritte auf eines der Häuser zu und klopfte mit einem dringenden Pochen an die Tür.
    Er vernahm Schritte von innen, ein Riegel wurde knarrend beiseite geschoben und gleich darauf schwang die Tür einen Spalt weit auf und goldenes Licht floss hinaus in die Dunkelheit. Der Sturm peitschte den Regen in einem Schwall in die Behaglichkeit des Hauses und ein hagerer älterer Mann mit grauem Haar blickte mit scharfen dunklen Adleraugen hinaus in den grauen Vorhang des Regens. Ein weiterer Blitz durchzuckte das Firmament und erleuchtete die gegen das flackernde Licht des Kaminfeuers dunkel aufragende Silhouette des Wanderers.
    Der Dorfbewohner trat erschrocken einen Schritt zurück, als er den blutüberströmten Jungen in den Armen des Wanderers erblickte und bedeutete dem Fremden, hineinzukommen. Der Wanderer warf ihm einen forschenden Blick durch die kunstvoll geschnitzte Maske, die sein Antlitz verbarg, zu und legte den Jungen auf die Bank, die der Dorfbewohner ihm wies.
    Er wirkte seltsam zerbrechlich für sein Alter und zitterte im Fieber. Eine Flut pechschwarzen Haares entspross seinem kraftlos zur Seite geneigten Kopf und fiel über seine Schultern und verdeckte sein Gesicht; sein Atem ging flach, so dass nur schwer ein Lebenszeichen auszumachen war. Der grauhaarige Mann konnte sich nicht vorstellen, wer oder was diese Verletzungen verursacht haben könnte; die lang gezogenen Schnitte, die quer über Brust und Arme verliefen, wirkten weder wie die Spuren der Klauen eines wilden Tieres, noch konnte eine einfache Klinge solche Wunden reißen.
    "Sein Name ist Fei Fong Wong," sagte der Blaue Wanderer leise. Seine Stimme war von einer seltsamen Ruhe erfüllt und hallte hohl in den Ohren des Dorfbewohners wider. "Gib gut auf ihn acht."
    Der grauhaarige Mann nickte nur, den zweiten Teil der einzigen Worte, die der Fremde hinterließ nicht sofort registrierend, eilte ins Nebenzimmer und wechselte einige Worte mit seiner Frau, um den Arzt zu rufen.
    Als er sich wieder umwandte, hörte er gerade noch die Tür ins Schloss fallen. Der maskierte Wanderer war verschwunden. Er öffnete die Tür und blickte hinaus in die Dunkelheit, doch draußen war nichts mehr von der hochgewachsenen Silhouette des Fremden zu sehen...

    Verwirrt öffnete Fei die Augen. Lee hatte ihm von den mysteriösen Umständen seiner Ankunft in Lahan erzählt, auch wenn er sich nur ungern daran erinnerte, doch dieser Traum war von einer solch vertrauter Wirklichkeit gewesen, als hätte er selbst noch einmal die Ereignisse jener dunklen Nacht erlebt.
    Fei war damals fünfzehn gewesen. Es hatte Tage gedauert, bis er wieder zu Bewusstsein gekommen war; und es kam einem Wunder gleich, dass er sich so schnell von seinen Verletzungen erholt hatte, doch sie hatten ihre Spuren hinterlassen und schnitten tiefer, als man zunächst angenommen hatte.
    Denn noch Wochen nachdem er wieder bei Bewusstsein war konnte er sich an nichts erinnern, was vor seiner Ankunft in Lahan geschehen war; jeder Versuch, sich an die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens zu erinnern, stieß gegen eine dunkle undurchdringliche Mauer des Vergessens. Anfangs hatte man angenommen, es handele sich nur um eine temporäre Nachwirkung des Deliriums, in dem er gelegen hatte, doch auch nach längerer Zeit, vermochte er nicht, die Leere in seinem Leben auszufüllen. Schließlich gab er den vergeblichen Versuch auf, nach seiner Vergangenheit zu forschen, und begann ein neues Leben in Lahan.
    Bürgermeister Lee und seine Frau, die ihn damals aufgenommen hatten, hatten ihn wie ihren eigenen Sohn behandelt und die Menschen im Dorf hatten ihn freundlich aufgenommen. Auch wenn Lahan nur eine kleine Siedlung war, so hatte er hier dennoch eine Heimat gefunden und er fühlte sich, als wäre er tatsächlich hier aufgewachsen. Um nichts in der Welt hätte er das Dorf verlassen wollen.
    Tief in Gedanken versunken starrte er in die Flammen des ersterbenden Feuers. Der Anblick hatte eine beruhigende, beinahe hypnotisierende Wirkung und eine Zeitlang verfolgte er die unstete schlängelnde Bewegung der Flammen, bis sich sein Selbst ganz in ihrem Tanz zu verlieren schien. Und plötzlich wurde Fei schlagartig bewusst, was das Gemälde in der Werkstatt darstellte.
    Feuer. Feuer in all seiner faszinierenden Schönheit und Bewegung. Er wusste selbst nicht, wie es dazu gekommen war, ihm war mit einem Mal, als wäre das Bild einfach aus den Tiefen seines Herzens entsprungen und hätte seine Hand von selbst geführt, als hätte er dabei keine Kontrolle über sich selbst gehabt.
    Eine vertraute Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Immer noch voller Verwirrung wandte er sich um.
    Draußen stand Timothy ans Fensterbrett gelehnt und lugte in den Raum, gut gelaunt wie er es eigentlich immer war.
    "Hey, Fei," begrüßte er ihn. Fei seufzte innerlich; Timothy liebte solche Wortspiele.
    "Hallo, Timothy," antwortete er und ging ans Fenster, "was gibt's?."
    "Ist Lee da? Ich hab noch etwas mit ihm zu besprechen wegen morgen," erklärte Timothy, als er den Raum betrat.
    "Ach ja, morgen, deine Heirat mit Alice. Wie läuft's mit den Vorbereitungen?"
    Timothy lachte, dass seine friedlichen grauen Augen blitzten. "Erinnere mich bloß nicht daran," meinte er mit einer abwehrenden Bewegung, "Wenn ich daran denke, dass morgen bereits der große Tag ist... Es wirkt direkt unwirklich."
    "Was, bekommst du plötzlich Zweifel?" entgegnete Fei scherzhaft.
    Timothy zog in gespieltem Ärger eine Augenbraue hoch. "Hey, was denkst du von mir? Du weißt, ich liebe Alice und nichts würde mich glücklicher machen, als den Rest meines Lebens mit ihr zu verbringen," rief er.
    "Den Rest deines Lebens? Hoffentlich bereust du das nicht eines Tages... Nein im Ernst," lenkte Fei ein, "ich wünsche mir wirklich für euch, dass ihr glücklich werdet. Ich freue mich auf die Feier morgen.
    Übrigens, was Lee betrifft, ich glaube, er erledigt noch irgendwelche Besorgungen für morgen."
    "Hm, ja, das ist ja wohl auch nötig," entgegnete Timothy. Fei warf ihm einen fragenden Blick zu.
    "Du denkst doch wohl nicht daran, so morgen auf der Hochzeit zu erscheinen?" fügte er neckisch hinzu.
    Fei blickte an sich herab. Er trug eine bequeme dunkelgrüne Kampfhose und ein kurzärmeliges weißes T-Shirt mit einem blauen Streifen an Kragen und Ärmeln. Wirklich nicht der passende Aufzug für einen derart festlichen Anlass.
    "Wofür hältst du mich? Ich habe an alles gedacht," erwiderte er.
    "Wenn du das sagst...". Timothy fuhr sich verlegen durch das kurze schwarze Haar, als er sich an etwas erinnerte.
    "Ach ja...," begann er, "ich hätte beinahe darauf vergessen. Könntest du vielleicht kurz bei Alice vorbei sehen? Wie gesagt, ich habe noch einiges zu erledigen und ich bin sicher, das sie sich über ein wenig Gesellschaft freuen würde."
    "Klar doch," antwortete Fei.
    "Gut, ich seh' dich dann morgen." Timothy schickte sich an, zu gehen, als Fei ihn zurückrief.
    "Timothy...!"
    Er blickte zurück. "Ja?"
    "Ich... Ich möchte mich bedanken, bei euch beiden. Vor drei Jahren bin ich hier aufgewacht ohne irgend eine Erinnerung an mich selbst oder mein bisheriges Leben; ich wusste nicht wer ich war, woher ich kam oder was ich bisher getan hatte, trotzdem habt ihr mich sofort akzeptiert und Freundschaft mit mir geschlossen. Wenn du und Alice nicht gewesen wärt und mich ermutigt hättet, weiß ich nicht, was aus mir geworden wäre. Wirklich, ich muss mich aus tiefstem Herzen bei euch bedanken."
    Timothy sah ihn an, als hätte er gerade sein Testament verlesen.
    "Kein Grund, sentimental zu werden. Für mich ist es, als wären wir Freunde seit unserer Kindheit. Und so wird es auch immer bleiben, nicht wahr?," fragte er, als er wieder zurücktrat.
    "Natürlich," erwiderte Fei.
    Er wollte noch etwas hinzufügen, als die Tür mit einem Krachen aufflog; Fei fuhr herum und sah, wie ein kleiner rothaariger Junge von etwa zwölf Jahren hereinstürmte.
    "Hier bist du also, Fei. Ich muss mit dir reden," verlangte er.
    "Dan, was ist los? Was soll der Lärm?" ließ sich Timothy vermelden, der sich nun wieder durch das Fenster lehnte.
    "Oh, verdammt, Timothy ist auch hier. Hau ab, Tim," versetzte Dan, "Bis du meine Schwester geheiratet hast, hab ich überhaupt nichts mit dir zu tun. Ich hab hier nur etwas mit Fei zu besprechen.
    Also," wandte er sich an Fei, "ich muss mit dir wegen später reden."
    "Was ist? Hört sich an, als wär' es was ernstes."
    "Yep, eben deshalb kann ich hier nicht darüber sprechen. Eine bestimmte Person in diesem Raum," erklärte er mit einem Seitenblick auf Timothy, "könnte uns Probleme bereiten. Es ist wirklich wichtig. Wir müssen reden, unter vier Augen, von Mann zu Mann." Er warf einen resignierten Blick auf Timothy, der keine Anstalten machte, zu gehen.
    "Also, ich warte irgendwo draußen auf dich. Ich seh' dich dann. Bis später Timothy!" Damit rannte er wieder hinaus und war verschwunden, ehe Fei oder Timothy etwas erwidern konnten.
    "Was ist nur los mit ihm?," fragte Fei, mehr zu sich selbst gerichtet.
    "Ab morgen bin ich also der Schwager von diesem Kind. Das können ja schöne Flitterwochen werden...," sinnierte Tim.
    "Tja, ich schau dann mal, dass ich hier weg komm, damit Dan sein Gespräch 'unter vier Augen' mit dir führen kann. Bis dann!"
    Er lachte und schlenderte gemächlich über den Dorfweg davon.
    Fei seufzte; seine Pause war damit wohl beendet. Er wandte sich zur Tür und trat ins Freie hinaus.

    Geändert von pute703 (05.02.2003 um 04:51 Uhr)

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