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Evil Mastermind
RPG-Quest: Das Dunkle Volk
Ein eiskalter Wind fegte durch die Stadt, welche unter vielen anderen Gebäuden das Rathaus des Fürstenhauses Telvanni beherbergte. Die Sonne war hinter einem dichten und grauen Wolkenband gänzlich verborgen. Statt wärmenden Strahlen des großen Himmelskörpers prasselten kalte Regentropfen durch dünne Nebelschwaden auf den Boden der mit großen Steinen gepflasterten Straße, welche sich einmal um den großen in der Mitte stehendem Turm von Neloth durch die ebenfalls aus Pilzen erwachsene Stadt wand. Die typische Bauart der Telvannistädte, welche ihre Städte im wörtlichen Sinne mit Hilfe von Magie wachsen ließen und nicht aus Stein erbauten wie die anderen Fürstenhäuser oder das Kaiserreich. Die am Rande der Stadt stehende kaiserliche Festung Wolfenhalle wirkte deplatziert zwischen den organisch geschwungenen Formen der Telvannigebäude, aber dennoch mächtig. Die Stimmung der Stadt war spürbar bedrückt und auch ängstlich, dies konnte jeder der drei Gefährten merken, während sie die Straßen durchquerten, um zu Tel Naga vorzudringen.
Die Haare von Draven waren durchnässt und das Wasser lief ihm das bretonische Gesicht herunter, als sie endlich die Pforte des großen Pilzturmes hinter sich gelassen hatten und im Trockenen standen. Abgesehen von ihm, dem Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni, waren noch das Ratsmitglied Zareg, welcher ebenfalls ein Bretone war, und der Erzmagier der Magiergilde Vvardenfells anwesend, der Dunmer Malukhat. Letzterer nicht wirklich auf den Wunsch Dravens hin und er wusste immer noch nicht genau, was die Motive des Erzmagiers für sein Mitkommen waren. Wollte er einfach nur Spaß und Abwechslung, um seine Langeweile zu überwinden? Seine Worte hatten so geklungen und dass ihm das Fürstenhaus Telvanni etwas bedeuten könnte, schloss Draven aus. Ebenso, dass er aus reiner Gutherzigkeit handelte, denn dies schien nicht zu ihm zu passen, so weit der Erzmagister dies beurteilen konnte. Nun gut, er kannte ihn auch erst seit ungefähr einer Stunde, aber als freundschaftlich konnte man das Verhältnis der beiden nun wirklich nicht beschreiben. Gegenseitige Abneigung traf es wohl besser, dementsprechend war Dravens Laune auch, dass er diesen Malukhat nun mitschleppen musste. Aber ihm blieb nichts anderes übrig, denn der schnellste Transport von Balmora nach Sadrith Mora war nun mal der Teleport in der Magiergilde. Und dies war das Reich von Malukhat, was ihm als wunderbares Druckmittel gedient hatte.
Weit oben in den Turm waren sie inzwischen geführt worden, in die Gemächer von Neloth, dem Herrn von Tel Naga und damit auch Sadrith Mora. Dem Telvanni, mit dem Draven nie so gerne zu tun hatte. Immerhin hatte er den damals noch jungen Sprecher von Aryon böse ausgenutzt. Sehr viel Überzeugungsarbeit war notwendig gewesen, die Robe für ihn zu besorgen, die er auch am heutigen Tage trug und die Belohnung damals waren zehn läppische Draken, und dies war nur eins der Beispiele. Seit dieser Zeit hatte der Bretone ihn gemieden und auch als Erzmagister nur selten mit ihm zu tun gehabt, nämlich wenn es nötig war. Aber nun hatte Neloth offiziell um Hilfe gebeten, weil er mit der momentanen Situation nicht klarkommen konnte. Der Magier konnte nicht verhehlen, dass er grad etwas Genugtuung verspürte, denn der sonst immer gereizte und unhöfliche Neloth war nun stinkfreundlich, als er seinen Erzmagister samt Begleiter willkommen hieß. Als er erfuhr, dass der ihm unbekannte Dunmer der neue Erzmagier war und helfen wollte, hatte er einen merkwürdig verwirrten Gesichtsausdruck, sagte aber nichts dazu. In Dravens Augen ein Zeichen dafür, wie groß die momentane Bedrohung war.
In aller Ausführlichkeit erzählte Neloth von den Vorfällen. Zunächst seien nur ein paar Leute vermisst gewesen, doch dann wurden Tage später die ersten bestialisch zugerichteten Leichen in der Nähe der Stadt aufgefunden, meist blutleer und mit Bisswunden. Alles eindeutige Indizien für Vampire, wie der Bote von Neloth bereits erzählt hatte, der elende Schleimer, den Draven vor der Ratstaverne in Balmora getroffen hatte. Der Herr Tel Nagas erzählte weiter, er hatte Wachen geschickt, aber ihnen erging es nicht besser als den anderen. Entweder man sie niemals wieder oder man fand ihre blutleeren Kadaver. Sogar Vampirjäger hatte er angeheuert, die besten die er finden konnte. Immer dasselbe Ergebnis, der Kopf des Dunkelelfen war während der Erzählung immer rötlicher geworden und er hatte die Faust bereits lange zur Faust geballt. Es war seine Stadt, aber er konnte überhaupt nichts tun, seine Wut war nur verständlich. Er war es definitiv nicht gewohnt, eine „Opferrolle“ zu spielen, entweder war er selbst ein Befehlender, der andere herumkommandieren konnte oder aber ihn interessierte nichts, eine sehr beliebte Einstellung bei den hohen Telvanni.
Die gesamte Schilderung der Situation, welche unter anderem von den letzten Leichenfunden berichtete, hatte den halben Nachmittag über gedauert. Als die drei wieder ins Freie traten, hatte der Regen glücklicherweise aufgehört, auch wenn die Sonne immer noch hinter dichten grauen Wolken verborgen lag. Nebel war noch stellenweise vorhanden und der Wind war immer noch kalt.
„Wir sollten erst einmal in eine warme Taverne gehen und unser weiteres Vorgehen in dieser Sache besprechen, vielleicht sogar ein paar Gerüchte aufschnappen“, schlug Draven seinen beiden Begleitern vor. Neloth hatte ihnen angeboten, Wachen zur Unterstützung mitzuschicken, aber der Erzmagister verwies ihn auf später, erst mal müssten sie immerhin herausfinden, wo sich die Vampire versteckt halten könnten. Dafür war keine Armee erforderlich. Dies war nun das Reich von Draven, die Stadtbewohner kannten den Erzmagier und auch Zareg war kein Unbekannter. Doch trotz aller Höflichkeit konnte man die Angst in ihren Augen sehen, die Angst vor der Gefahr, welche ihr Unwesen trieb. Die Gefahr, welche es nun zu beseitigen galt.
Angenehm warme Luft schlug den dreien entgegen, als sie in die Taverne traten...
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Mythos
RPG-Quest: Kagrenacs Artefakte
Das Buch lag auf dem obersten Etage des Schrankes. Doch Revan wäre kaum der Grossmeister der Morag Tong geworden, hätte er seinen wertvollen Besitz nicht geschützt. Er packte eine Sonde aus seinem Umhang und deaktiverte die Falle, welche er installiert hatte. Nicht, dass er den Mitgliedern seiner Gilde nicht vertraut hätte, aber das Eindringen eines Fremden war immerhin möglich, wenn auch unwahrscheinlich.
Seine schlanken, aber kräftigen Finger griffen nach dem schweren und alten Buch. Es schaute von aussen ziemlich vergammelt aus, und liess auf keinerlei wichtigen Inhalt schliessen. Doch der Grossmeister wusste es besser.
Er öffnete den Buchdeckel, welcher den Blick auf eine wunderschön verzierte Seite freigab. "Kagrenacs Werkzeuge" war auf der ersten Seite zu lesen.
Die ebenholzfarbene Hand des mächtigen Dunmers blätterte die Seite um und begann zu lesen.
Er hatte dieses Buch schon lange nicht mehr angerührt. Man konnte die Macht spüren, die dieser Kagrenac, der Kriegsfürst der Dwemer, einst besessen hatte.
Keening, die Seelenklinge. Eines der drei Werkzeuge, die benötigt waren, um dem Herzen von Lorkhan die Menge Energie abzunehmen, derer man benötigt um ein Gott, oder besser, ein Halbgott zu werden.
Wraithguard, der Seelenschutz. Nötig, um die beiden Artefakte zu führen. Wer die beiden Dwemer-Waffen ohne Seelenschutz benutzt, stirbt innert Sekunden einen schnellen Tod.
Aufgeregt blätterte Revan weiter. Jahre lang hatte er sich nicht mehr so aufgeregt erlebt. Es passte nicht zu seiner sonstigen ruhigen Art.
Der Dunkelelf las weiter. Endlich lag diese Passage vor ihm, die er gesucht hatte. Hier handelte es sich um Suner, den Seelendonner oder Seelenhammer. Der Seelendonner war ebenso nötig, wie Keening, um ein Halbgott aus sich zu machen.
Wenn elpede das Kurzschwert innerhalb des Geisterwalls gefunden hatte, so war es höchst wahrscheinlich, dass sich der Hammer ebenfalls dort befand. Das war es, was Revan gesucht hatte, und er zu finden hoffte.
Der Grossmeister packte das Buch in seinen Umhang und schloss den Schrank. In einer Kommode befanden sich zahlreiche Fläschchen, die diverse Tränke enthielten. Der Dunkelelf wollte ein paar Heiltränke einstecken, besann sich dann aber seinen Wiederherstellungskünsten. Eher würde er Unsichtbarkeitstränke brauchen, denn in der Schule der Illusion war er nicht allzu bewandert. Eine Karte des Gebites innerhalb des roten Berges war sicherlich nützlich - auch sie fand den Weg in die Tiefen des Umhangs, der so gekonnt die hervorragend gefertigten Waffen und einige der brillantesten Rüstungsteile ganz Tamriels verdeckte.
Revan benutzte den Rückkehr-Zauber, den er bei Fast Eddie in Balmora vorbereitet hatte. Es schien grad niemand im Haus zu sein, also machte sich der Grossmeister stumm auf den Weg durch die zweitgrösste Stadt Vvardenfells. Sein Ziel war nicht etwa der Schlickschreiter. Nein, er suchte die Magiergilde auf. Schneller nach Ald'ruhn konnte man von hier aus nicht kommen. Es kostet zwar ein wenig mehr als der Schreiter, was aber angesichts des immensen Vermögens des Grossmeisters keinen Unterschied machte. Ausserdem wollte er so schnell wie möglich zur Geisterpforte gelangen.
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RPG-Quest: Alte Lasten
"Nun denn, dann kommt, wir sollten Balmora erstmal verlassen, zu Eurer eigenen Sicherheit", meinte Jarlaxle und wandte sich abrupt um. Magiergilde, Schlickschreiter, zu Fuss? Er wusste es nicht. Noch steckte das jüngste Geschehen ebenso wie das vorher Erfahrene zu tief in ihm, als dass er fähig gewesen wäre, mit seiner sonstigen kaltblütigen Gelassenheit zu reagieren. Und überhaupt: welcher Tempel als erstes? Gnisis? Aldruhn? Vivec? Den Tempel von Balmora würde er sich für einen späteren Zeitpunkt aufheben, wenn die erste Aufregung über das hier Geschehene verebbt wäre. Nun, Aldruhn wäre eine gute Möglichkeit, entschied er bei sich, danach wäre Gnisis der nächste Weg.
Er dreht sich zu Rak'Talzar um und meinte: mein nächster Weg oder besser gesagt, unser nächster Weg sollte zum Tempel von Aldruhn führen. Am besten nehmen wir den schnellsten Weg dorthin durch die Magiergilde". Er wartete keine weitere Antwort ab und ging schnellen Schrittes zur Gilde, die er wachsam durchquerte, immer auf der Hut vor unvorhergesehenen Ereignissen und - wie er sich selbst eingestehen musste - in Angst vor einem neuerlichen Anfall. Der Senche hinter ihm folgte ihm ebenso angespannt und kampfbereit, schwieg aber, als wäre er sich der feindseligen Blicke der dunmerischen Gildenangehörigen nur allzu bewusst.
Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte sich Jarlaxle durch diese, dem Khajiit entgegen gebrachte Abneigung, gestört. Bisher waren die Khajiit für ihn auch nichts anderes gewesen als Tiermenschen, ebenso wie die Argonier. Zwar lehnte er persönlich die Sklaverei ab, hatte aber diese Rassen ebenso wie die menschliche niemals als gleichberechtigt mit der elfischen angesehen. Doch dieses Bild war schon durch Draven ins Wanken geraten, den bretonischen Erzmagister der Telvanni.
Und noch eine Schwäche stellte der Söldnerführer plötzlich bei sich fest: er vermisste tatsächlich Draven sowie auch Revan. Ein Söldnerführer sollte dem Zweck dienen und keine Freundschaften schließen oder empfinden. Das war stets sein Motto gewesen und er war gut gefahren damit. Diese Veränderung in seinem Empfinden würde ihn eines Tages in Schwierigkeiten, wenn nicht gar Gefahr bringen, doch wiederum war nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.
War eigentlich jemals Zeit für Gedanken und Gefühle oder stets nur für Aktionen und Reaktionen, dachte er plötzlich mit leichter Verbitterung und fragte sich, ob er langsam zu alt für seine Position würde.
Zur Geildenführerin gewandt, meinte er nur kurz: "zweimal Aldruhn bitte", bezahlte den verlangten Preis für sich und Rak'Talzahr und betrat den Teleportationskreis. In Sekunden drehte sich die Welt, wurde schwarz, unscharf und verlor die Konturen. Im nächsten Moment aber spürte er wieder festen Boden unter den Füssen und befand sich in der Magiergilde von Aldruhn. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass der Khajiit ebenfalls da war. Er nickte ihm leicht zu ebenso wie der hochelfischen Gildenführerin hier in Aldruhn und bewegte sich Richtung Ausgang.
"Was genau seid Ihr eigentlich oder sollte ich besser sagen, wer genau seid Ihr eigentlich? Bestimmt kein einfacher Tagelöhner in Eurem Land, oder irre ich mich?", fragte er den Senche unterwegs.
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Ritter
Ald´Ruhn
Während sie durch die Dunklen Hallen der Magiergilde schlenderten, musste der Senche einige aufdringliche Fragen des Dunkelefen erdulden.
"Rak´Talzar hat viele Pflichten in Heimat, sehr Wichtig in staatsgeschäften,führt sehr viele Aufgaben für Elsweyr aus,egal welcher Art." Der Ausgang war passiert,da beantwortete der Senche die nächste Frage "Rak´Talzar ist,was er ist, ihr kennt vielleicht nur kleine Suthay-Raht, aber in Elsweyr unzählige Sorten von Khajiit, von Suthay bis Ohmes-Katzen, sehen fast aus wie Elfen. Rak´Talzar ist ein Senche,einer der Kriegerarten von Elsweyr, neben Cathay-Raht Senche sind Beste Soldaten Elsweyrs" Der Söldnerführer blickte ein wenig verwirrt drein,als er so viele Begriffe auf einmal vernahm, doch es war verständlich,bei sovielen Khajiitarten,die es gibt...
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Sadrith Mora / Taverne
Malukhats schwarzer Umhang war durchnässt, lange, strähnige Tropfen lösten sich aus dem Stoff und ließen bei jedem seiner Schritte ein leises, kaum vernehmliches Trommelsolo auf dem Boden erklingen.
Er hatte es bereits von draußen hören können, die gedämpften Gespräche, die gedrungen in der Luft gelegen hatten, doch als die drei Gefährten die Taverne betreten hatten, waren sie verstummt. Aller Augen harrten nun auf ihnen, so voller Hoffnung und doch so resignierend ob der unsichtbaren Bedrohung. Unsichtbar fürwahr, denn niemand, der ausgezogen war der Bedrohung ein Ende zu setzen, war zurückgekehrt.
Und die Toten reden nicht.
Dieses bedrückte, angsterfüllte Schweigen, welches den gesamten Raum erfüllte, ihn in all seinem Ausmaß vollkommen einzunehmen schien.
Sie versuchen den Anschein von Normalität zu erwecken, dachte Malukhat bitter. Doch wollte und konnte es ihnen unter diesen Umständen nicht gelingen. Diese verdammte Stille... Sie würde ihn noch den letzten Nerv rauben. Wie ein bleierner Umhang legte sie sich auf seinen Körper, zwang ihn hernieder gleich zweier kräftiger Hände, die mit festem Griff seine Schultern umkrallten. Als lag all die Last Vvardenfells nun auf seinen Schultern.
Die Hände zu Fäusten geballt machte er einen weiteren Schritt in den Raum hinein. Die Unterhaltung mit Meister Neloth hatte ihn ermüdet und ein schier unerschöpflicher Hunger nagte an ihm. Er hatte keine Zeit für Mitleid, die hatte er noch nie gehabt.
Mitleid ist etwas für Schwächlinge!, hatte ihm sein Vater eingebläut, ein überzeugter Anhänger der abtrünnigen Priester. Bis zu seinem Tode war er ein gebrochener alter Mann gewesen, das wusste der Erzmagier. Ebenso wusste er, dass jener Mann nun auf ihn hinabstarrte, mit einem höhnischen Lächeln auf den Lippen gegenüber dieser Laune der Natur, die er gezeugt hatte.
Malukhat machte auf dem Absatz kehrt, er hatte keine Lust auf diese gedämpfte Stimmung, doch statt die Taverne zu verlassen, ging er in den Eingangsbereich und öffnete die Tür. Ein Schwall vom Regen rein gewaschener Luft drang in den Raum, ließ die Anwesenden frösteln. Erst einmal den Umhang auswringen, bevor er die Räumlichkeiten noch mehr verdreckte, als er es ohnehin schon getan hatte.
Nein, kein Mitleid. Nicht von ihm. Niemals wieder sollte jenes überwältigende Gefühl der Trauer Besitz von seinem Geiste nehmen, seine Sinne benebeln. Er durfte nicht schwach sein, weder in den Augen des Vaters noch in denen der gesamten Welt.
“Die Starken fressen die Schwachen“, sagte er flüsternd, mit steinerner Miene seinen Umhang auswringend. „Die Starken überleben, die Schwachen sterben.“
Seine Hände krampften sich um den Stoff, während er das daraus triefende Wasser betrachtete, welches in kleinen Rinnsalen die noch trockenen Stellen des Bodens benetzten.
Noch konnte er sich nicht zu den anderen umdrehen. Sie sollten sein Gesicht nicht sehen, zu einer zornigen Maske verzerrt.
Es waren nicht die Gedanken an eine Bedrohung durch Vampire, es waren die an seinen verhassten Vater. Ihm würde er es schon noch zeigen. Doch sich selbst belügen würde Malukhat niemals, dazu war er schlichtweg zu stolz. Doch hatte er sich nicht selbst belogen, als er sich angeboten hatte, mitzukommen? Nein, nicht „angeboten“ – er hatte sich geradezu aufgezwungen. In seinem tiefsten Inneren hätte er wissen müssen, dass es Dinge gab, aus denen er sich besser heraushielt, aber sein vorlautes Mundwerk war schon immer schneller gewesen als sein Verstand.
Er konnte Draven nicht leiden, Draven konnte ihn nicht leiden. Mit diesem Zareg hatte er noch kein persönliches Wort gewechselt, aber das war auch nicht wichtig. Konnte er sich auf die beiden verlassen, wenn es um Leben und Tod ging?
Der Erzmagier wusste es nicht, aber nun war es zu spät, um darüber nachzudenken. Seit er in die Augen jener gequälten Seelen geschaut hatte, die diese Stadt bewohnten, wusste er, dass es kein Zurück mehr für ihn gab. Und wenn er es recht bedachte, hatte es nie eines gegeben. Gekettet an sein eigenes Schicksal ersoff er seinen Schmerz gleichwohl seines Verstandes in Alkohol, betäubte all die Qualen mit kurzweiligen Frauengeschichten, rannte von jenem ungewissen Abenteuer in das nächste.
Ob dies hier jenes oder nächstes war, vermochte er ebenso wenig zu sagen. Aber er würde hier bleiben und keinen Stein auf dem anderen lassen, solange die Vampire nicht gestellt waren, das schwor er sich in Gedanken beinahe schon feierlich.
Er wollte niemandem helfen.
Er tat das nur für sich.
Sollten Erzmagister Draven und alle anderen doch von ihm denken, was sie wollten, das war nicht wichtig. Worte waren nur Schall und Rauch, alleine Taten zählten.
Auch wenn du ein hochnäsiger, sturer Bock bist, Draven… Du kannst dich auf mich verlassen", waren seine letzten Gedanken, als er sich gelassen und mit arrogantem Blick wie eh und je den Versammelten zuwandte.
„Was stehen wir hier so blöd herum?“, sagte er Zareg direkt in die Augen blickend. „Wollen wir hier nun Quartier beziehen oder nicht?“
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Schwertmeister
Sadrith Mora
Er dachte sich anfangs. “Was will den der?“, und überlegte kurz, ob er überhaupt antworten sollte. Dann entschied er sich auf eine Antwort:“ Was weiß ich? Wieso fragst du mich so blöd? Draven wird schon wissen, wohin wir jetzt gehen. Er ist ja unser furchloser Anführer.“
Malukhats Reaktion bestand aus einem eiskalten Blick, den er zurück gab.
Die Taverne war voll von Leuten verschiedenster Kulturen. Während einerseits Dunkelelfen geheimnisvoll in der Ecke saßen und andere Elfen in der Taverne umhergingen, sah man auch einen Bretone und ein Khajiit fehlte auch nicht.
Zareg folgte den beiden anderen Magiern, Draven als vordester, die sich einen ruhigen Platz in der Ecke der Schenke aussuchten. Die Schankraum war in Wirklichkeit eine riesige Aushöhlung eines noch riesigeren Pilz-Baumgewächses und dementsprechend verliefen einige Ranken und Äste mitten durch den Raum. Die Taverne war aber dennoch sehr gemütlich. Als sich die drei zu einem Tisch setzten, dauerte es nicht mehr lange, bis eine Dumnerin die Bestellung aufnahm.
Zareg saß am Tisch und dachte über die Bedrohung nach. Sie schien größer zu sein, als er früher gedacht hatte und die Leute in der Schenke wirkten von außen her betrachtet weder beunruhigt, noch beängstigt, doch der Schein trug, doch wenn man ihre Gesichter betrachtete, als sie gerade mal nicht lachten, das sowieso sehr gezwungen aussah, schien die Fassade der fröhlichen Miene, plötzlich wie auseinandergebröckelt. Auch die drei am Tisch sitzenden Magier machten keine freudigen Gesichter. Sogar Malukhat schien nun nicht mehr in so fröhlicher Aussicht auf das Abenteuer zu sein, wie es anfangs ausgesehen hatte. Die Nachrichten Meister Neloths waren mehr als beunruhigend gewesen. Anscheinend hatte selbst der große Widerstand seinerseits wenig gebracht und man konnte nicht einmal vermuten, wo sich die Vampire aufhielten und wann sie wieder angreifen wollten. Sie hatte keinen Plan, was sie nun machen sollten und wo sie mit der Suche beginnen sollten.
Zareg nippte an einem Becher Cyrodiilischen Weinbrandes , Malukhat trank einen Skooma und auch Draven trank ein Getränk, das Zareg nicht identifizieren konnte. “Blut!“, dachte er sich einen kurzen Moment und erschauderte eines verrückten Lachens wegen, dass er schnell unterdrücken musste. Er dachte sich, dass er schon wieder viel zu lange Zeit unter Menschen war.
Lange Zeit brach keiner dieses elende Schweigen. Es war direkt zum Zermürben. Man konnte jedem ansehen, wie sie den Gedanken nachhangen und auch Zareg zerbrach sich seinen Kopf. Immer und immer wieder versuchte er darauf zu kommen, wo sich die Vampire aufhalten könnten, doch er hatte keine, oder eher zu wenige, Informationen. “Theoretisch könnten sie von überallher kommen und überall sein.“, dachte er sich.
Wieder waren einige Minuten verstrichen und noch immer war noch kein weiteres Wort gefallen. Nun reichte es Zareg. Mit einem Ruck stand er auf und entfernte sich vom Tisch. Das die beiden andern Magier nicht eine Miene verzogen hatte und Zareg irgendwie aufgehalten hatten, störte ihm nicht im geringsten. Fluchartig verließ er die Taverne. Ihm war die Idee gekommen, wo er vielleicht Informationen, herbekommen würde. Er hatte noch einige Telvannibekannte, die ihm noch einen Gefallen schuldig waren.
Mit stetigem Schritt folgte er der feuchten Strasse, die an den eigenartigen Pilzbauten vorbeigingen. Er war gespannt, ob sich der Telvanni noch an ihn erinnern konnte. Zareg war sich sicher und ein schelmisches, schadenfrohes Grinsen breitete sich aus und ließ ihm einen Moment vergessen, in welche misslichen Lage er gerade steckte. Wieder schauderte er. Eine kranke Stimme meldete sich in seinem Kopf. Sie schrie nach ihm, dass er zum Roten Berg kommen solle. Zareg befürchtete das Schlimmste: Eine seiner “Wahn“ – Attacken kündigte sich schon wieder an. Es könnte sofort passieren, oder aber auch ein wenig dauern. Er wusste es nicht, doch die Vorzeichen, waren wieder da gewesen. Bald würde passieren.
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Sadrith Mora / Taverne
Toll... Da war dieser Zareg einfach davon gegangen und ließ Malukhat mit diesem unangenehmen, übelgelaunten Draven alleine, der nur manchmal gedankenverloren an seinem Getränk nippte, den Becher dann wieder abstellte und sinnend die halbleere Skooma-Flasche betrachtete, die in der Mitte des Tisches stand.
Er mochte noch so ein verdammter, hochnäsiger, arroganter, unsympathischer Trampel sein - dumm war er gewiss nicht. Doch um eine intelligente Lösung für das Vampir-Problem zu finden reichte es einfach nicht aus, ohne jegliche Anhaltspunkte darüber nachzudenken. Fakt war: Sie wussten nicht wo sich die Vampire aufhielten; sie wussten nicht, was die Vampire vor hatten; sie wussten nicht, wie groß die Gruppe der Vampire war; sie wussten nicht, welche Art Vampire ihnen auflauerte. So konnte der Dunmer es ewig weiter halten, einen Schluck von seinem Skooma nehmen und blöd in die Gegend herumstarren.
Ab und an riskierte er einen Blick hinüber zu dem Erzmagister, doch der nahm keine Notiz von Malukhats Anwesenheit. Wieso sollte er auch? Er war nicht sonderlich begeistert gewesen von der Idee, der Erzmagier würde ihn und Zareg begleiten. Von Anfang an war dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt gewesen. Doch auch Malukhat hatte das nicht gesehen. Aber woher hätte er wissen sollen, wie aussichtslos die Lage war? Er konnte ja nicht ahnen, dass nur so wenig an Informationen preis zu geben waren, die tatsächlich zum Auffinden und Ausheben des Nestes der Vampire führen konnte.
"Gnaa!", entfuhr es ihm so laut, dass alle anderen Gäste verstummten und sich ihm zuwandten. Wahrscheinlich aber lag letzteres eher an der Tatsache, dass er aufgesprungen war und mit der Faust auf den Tisch geschlagen hatte. Selbst Draven blickte nun zu ihm auf, allerdings mit einem Ausdruck tiefster Missbilligung in den Augen. Doch das störte den Dunmer nicht im Geringsten. Er kannte die Haltung des Erzmagisters ihm gegenüber, denn jener machte keinen Hehl daraus.
Sollte er doch denken, was er wollte. Sollten alle denken, was sie wollten. Wieder einmal konnte er dazu nur sagen, dass er nun einmal war, wie er war, und sich für nichts und niemanden ändern würde.
Seine eigene Meinung gegenüber Draven hatte sich allerdings drastisch verändert. Nicht, dass er den Mann plötzlich mochte, nein, ich Gedanken verfluchte er ihn immer noch, aber größtenteils war er ihm nur noch egal.
Es war einfach leichter für den Dunmer zu leben, wenn er alles eiskalt an sich vorüberziehen ließ, jedwede Kritik, und sich einfach nur auf ein Ziel konzentrierte. Und sein Ziel war nun das Töten der Vampire, die dieser Stadt ein solcher Dorn im Auge war, der ihr ein solches Leid zugefügt hatte.
Aber erstmal... "werde ich mir verdammt noch mal ein Zimmer nehmen und mich pennen legen! Ist ja nicht zum Aushalten hier!"
Wieder hatte er es laut gesagt, wieder waren alle Beteiligten vollkommen baff und konnten über ein solches Verhalten nur den Kopf schütteln, schon wieder war es ihm ausversehen herausgerutscht und schon wieder war es Malukhat nicht ein Stückchen peinlich. Er hatte sich inzwischen daran gewöhnt, des Öfteren einfach zu sagen, was er dachte, egal wie wenig es zu einer Situation oder zu einem Thema passte. Das machte nun einmal seinen Charakter aus.
Als er sich mit dem Wirt schnell um die Beschaffung eines Zimmers unterhalten hatte, den Schlüssel in der Hand hielt und sich schließlich noch einmal zu den Gästen umwandte, verneigte er sich tief, allerdings nur zum Ausdruck seines vorgenannten Ausbruches wegen, und machte sich dann auf in sein Zimmer. Schlafen würde er wohl noch nicht. Ingesamt erhoffte er sich sogar, noch einmal eingehender mit dem Erzmagister und dessen kleinen Begleiter sprechen zu können, aber das lag im Endeffekt bei letzteren. Ausschließen konnten sie ihn ja nicht aus der Planung, so viel stand fest.
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Evil Mastermind
Sadrith Mora - Taverne
Toll, da saß er nun alleine mit seinem Getränk in der Taverne und hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Immerhin war es nicht kalt, zumindest nicht von der Temperatur her. Wenn man die Passanten betrachtete, musste man jedoch feststellen, dass die Stimmung sehr kalt und bedrückt war, das fiel immer wieder sofort auf, sobald man sich umsah. Dies zu verdrängen war leider unmöglich, aber warum sollte man auch, immerhin war die Gefahr nun mal allgegenwärtig und so abstrakt, dass man nicht einfach hingehen und sie beseitigen konnte. Wer unvorsichtig war und die Situation als trivial abtat, der begab sich in noch größere Gefahr, eine der nächsten blutleeren Leichen zu sein.
Der Erzmagister nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher und dachte darüber nach, warum Zareg wohl so einfach ohne ein Wort verschwunden war. Eigentlich fand er es ein wenig unverschämt und er hoffte, dass es wenigsten einen guten Grund für dieses merkwürdige Verhalten gab und er nicht einfach aus plötzlicher Angst das Weite suchte. Malukhat hatte sich nun ein Zimmer gesucht, aber sie hatten eh kein Wort gewechselt. Warum hätten sie auch sollen, dass sie sich nicht riechen konnten, war offensichtlich. Und wenn Draven ehrlich sein sollte, interessierte ihn auch nicht, ob der Erzmagier nun in seinem Zimmer saß oder draußen im Regen oder sonst wo. Aber warum war er überhaupt hier, immer wieder schlich dieser Gedanke sich ein, wenn er eigentlich über etwas anderes oder am liebsten gar nichts nachdenken wollte. Sollte er nicht vielleicht doch die Vorteile nutzen, die dieser leicht depperte aber dennoch mächtige Gefährte ihm bot? Er hatte sich aufgedrängt, die beiden mochten sich nicht, aber sie hatten anscheinend dasselbe Ziel - warum auch immer er sich für Vampire interessierte - und waren gemeinsam unterwegs. Und der wichtigste Punkt war, Draven war ratlos und brauchte jemanden zum Reden, um sich auszutauschen. Zareg war weg, alle Besucher der Taverne konnte er auch vergessen, es blieb ihm nur eine Möglichkeit, wenn er nicht weiter still an seinem Tisch sitzen und Löcher in die Luft gucken wollte.
Grummelnd murmelte der Erzmagister vor sich hin, während er sich erhob und zum Wirt ging. Der Dunmer teilte ihm auf Anfrage hin mit, welches Zimmer Malukhat bezogen hatte und sogleich setzte Draven sich in Bewegung. Irgendwie widerwillig, aber irgendwie auch nicht. Konnte ihm dieser Malukhat nicht einfach egal sein, wie so viele andere Leute? Nicht sehr viel später stand er vor der Tür und haderte mit sich selbst, ob er jetzt anklopfen oder einfach wieder umkehren sollte. Grad wollte er sich wieder zurück in den großen Tavernenraum begeben, da entschied er sich doch zum Anklopfen.
"Malukhat, seid Ihr wirklich schon müde oder habt Ihr noch etwas Zeit?"
Der Bretone hasste sich selbst grad für diese Aktion, er kam sich so vor, als würde er jetzt bei dem Erzmagier angekrochen kommen. Bei dieser Person, die er gar nicht dabei haben wollte und die er auch nicht mochte. Was zur Hölle sollte das? Warum verhielt er sich auf einmal so ... dämlich? Es musste daran liegen, dass diese Bedrohung auch ihn verwirrte und er etwas dagegen tun wollte. Wie er selbst schon vorher erkannt hatte, gab es außer dem Erzmagier Malukhat sonst niemanden mehr in der Taverne, mit dem er etwas konstruktives besprechen konnte. Das musste es sein. Oder er war verrückt geworden, egal... Er wartete vor der Tür und horchte, ob sich etwas dahinter rührte.
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Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Zimmer
Um ehrlich zu sein, Malukhat hatte auf dieses Klopfen gehofft. Aus seiner unter dem Mantel geschützten Tasche hatte er ein Buch gezogen, sich auf dem weichen Bett niedergelassen und nach Entzünden der kleinen Öllampe auf dem Nachtschrank das Lesen begonnen. Allerdings war er zu abgelenkt von all seinen Gedanken gewesen, als dass er wirklich hätte "lesen" können. Hätte man ihn gebeten, das Buch zuzuschlagen, die Überschrift des Bandes zu betrachten und schließlich den ersten Buchstaben des ersten Wortes laut vorzulesen, er hätte es nicht vermocht. Seufzend hatte er das Buch beiseite gelegt, sich in die Kissen sinken lassen und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen an die Decke gestarrt, jeden einzelnen Spalt im Holz unter die Lupe genommen, war ihm mit den Augen bis zu seinem Ausgangspunkt gefolgt, hatte es dann doch aufgegeben und einfach die Augen geschlossen in der Hoffnung, einschlafen zu können.
Doch nicht einmal ein leichter Dämmerschlaf war ihm vergönnt gewesen und hatte seine Gedanken fortgetragen.
Und endlich war es geschenen... Dieses Klopfen... Der Erzmagier wusste, wer vor seiner Tür stand, dafür brauchte er nun auch wirklich nicht lange raten. Es musste einfach Draven, der Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni sein.
Irgendwie war es schon fast ein Armutsbekenntnis, dass Malukhat gerade auf ihn gewartet hatte. Einen Moment schwieg er. Wahrscheinlich wähnte Draven sich in jenem Moment selbst als einen Irren, überhaupt freiwillig die Gegenwart des Erzmagiers zu suchen. Aber da konnte Malukhat sich auch irren, immerhin tat Draven seiner Meinung nach nichts, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, über die Vor- und Nachteile. Aber auch hier konnte der Dunmer falsch liegen.
"Herein!", sagte er schließlich, und nach wenigen Sekunden stand der Ermagister in der Tür. "Kommt ruhig herein und setzt Euch."
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Evil Mastermind
Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Zimmer
"Danke", antwortete der Erzmagister knapp und setzte sich auf einen Stuhl, der sich neben dem Bett Malukhats vor einer hölzernen und kleinen Kommode befand. Seine Augen schweiften kurz in dem kleinen, aber recht gemütlichen Zimmer umher, bevor sein Blick bei dem Erzmagier stehen blieb. Innerlich war er erleichtert, dass Malukhat ihn reingebeten hatte, auch wenn ihn sein eigenes Verhalten diesbezüglich immer noch ein wenig irritierte. Allerdings versuchte er, sich davon nichts anmerken zu lassen und sich nun auf das Wesentliche zu konzentrieren. Er schloss kurz die Augen und schüttelte diese ganzen verwirrenden Gedanken so gut es ging von sich, um dann wieder den Dunkelelfen anzublicken und das Wort zu erheben.
"Also", fing er an. Moment, was wollte er jetzt eigentlich sagen? Hätte er sich vorher vielleicht überlegen sollten, bevor er an eine Türe klopft und eine andere Person vom Schlaf abhielt. Na ja, es ging um die Bedrohung und Vampire, er würde jetzt einfach den Mund öffnen und irgendwas würde schon hervorsprudeln. Warum kam er sich nur so merkwürdig vor, war er übermüdet oder waren Drogen in seinem Getränk gewesen? Egal...
"Dürfte ich eure Meinung zu den Vorkommnissen hier erfahren? Habt Ihr Erfahrungen im Kampf mit Vampiren oder weshalb wolltet Ihr uns unbedingt begleiten, Erzmagier? Wenn ja, wie würdet Ihr nun vorgehen? Ich würde vorschlagen, wir schauen uns die Fundstellen der Leichen, vielleicht sogar die Leichen selbst an. Und falls wir keine Hinweise finden, sollten wir uns vielleicht zunächst die Ahnengräber in der Nähe anschauen, ein beliebter Ort für Vampirverstecke."
Dann schwieg er und schaute bemüht etwas desinteressiert den Dunmer an, welcher Trebonius bezwungen hatte und nun an seiner Stelle Erzmagier Vvardenfells war.
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Sadrith Mora / Taverne / Malukhats stilles Kämmerlein
Wow... Es war einfach... Einfach... Unfassbar... Malukhat war einfach nur baff. Ja, in der Tat, zum ersten Mal in seinem Leben schienen ihm die Worte ausgegangen zu sein. Als er sich langsam aufgesetzt hatte, waren sie wohl einfach so aus seinem Kopf gefallen, und schließlich nach den Worten Dravens vollkommen verschollen in den ewigen Weiten des Nutzlose-Gedanken-aber-was-solls-Nirvanas. Boah... Und das hatte dieser Erzmagister geschafft, nur mit wenigen Worten, was der Erzmagier auch nur mit folgendem, bereits gefallenem Wort bezeichnen konnte: Unfassbar.
Erwartungsvoll, aber dabei betont desinteressiert an der Person Malukhats an sich, sah der Erzmagister ihm direkt in die Augen.
Toll... Was sollte er also nun erwiedern? Was erwartete Draven eigentlich von ihm? Dass er eine Ahnung von etwas hatte, wovon er natürlich keine Ahnung hatte? Halt, nein, er hatte ja eine Ahnung, er kannte sich mit Vampiren einigermaßen aus. Na ja, ein wenig. In Ald'ruhn war er einmal auf einen gestoßen, doch dieser war so dämlich gewesen, sich bis zur Morgendämmerung damit aufzuhalten, dem Erzmagier zu erklären, aus welchem Grund er ihn nun beißen und das Blut aus dem Hals saugen würde. Aber was sollte man auch schon anderes tun, als die Zeit zu vergessen und von seinem Opfer genervt zu sein, wenn man idiotischerweise immer wieder die Frage "warum?" an den Kopf geschmissen bekam. Wirklich dreist, aber es hatte nun einmal gewirkt. Das war aber auch Malukhats einzige Begegnung mit einem Wesen dieser Spezies gewesen. Ansonsten hatte er sein Wissen aus Büchern geschöpft. Doch wen wunderte es, dass er sich nun, wo er so intensiv in den hintersten Ecken seines manchmal recht beschränkten Hirns nach eben jenem Wissen suchte, es nicht fand.
"Also...", begann er etwas stockend, legte noch eine Pause ein, um seine Gedanken zu ordnen, und sprach dann weiter: "Ich hatte bisher nur eine Begegnung mit einem Vampir, und die ist mir nicht unbedingt unangenehm sondern eher faszinierend erschienen. Sie sind wie wir auch, nur eben untot - Ihr versteht? Natürlich versteht Ihr... Auf jeden Fall geht ja das Gerücht, man könne einen Vampir nur mit Silber und dergleichen töten, auch durch Sonnenlicht. Das mag ja alles stimmen, doch auch mit magischen Waffen wie auch normalen Waffen kann man sie bezwingen."
Mooooment... Silber? Vampire? Was hatte er da nun schon wieder durcheinander gebracht? Und wieso, verdammt noch mal, benahm er sich so dämlich dem Erzmagister gegenüber? Nein, es musste eher lauten: Wieso benahm er sich immer so dämlich, wenn es darauf ankam, dass er mal nicht dämlich war?
"Nun denn... Es gibt drei verschiedene Arten an Vampiren, aber welche dieser Arten hier ihr Unwesen treibt, kann ich erst in Erfahrung bringen, wenn ich die Leichen untersucht habe... Und ich meine damit sämtliche Leichen, die sich haben auffinden lassen. Das ist schon einmal eine gute Idee gewesen." Ein Bekenntnis, welches auszusprechen ihn große Mühe bereitete. Er selbst hatte noch nicht einmal darüber nachgedacht, dass man die Toten untersuchen konnte. Natürlich war ein solches Verfahren an den toten Körpern ungern gesehen, aber was kümmerte es Malukhat schon, was man so über ihn dachte? Immerhin hatte er eine zeitlang als Totenbeschwörer praktiziert. Mit einem Schulterzucken, welches Draven wohl nur schwer zu deuten vermochte, fügte der Erzmagier noch an: "Und das mit den Orten hatte ich auch bereits in Betracht gezogen."
Lüge, aber egal. Was kümmerte es diesen Bretonen, wenn er einen Faden seinerseits aufgriff und ihn weitersponn? Hauptsache sie kamen zusammen zu einem Ziel. Und wenn dieser Zareg anstatt das Weite gesucht zu haben genau das tat, was er von einem wie ihm erwartete, dann hätten sie unter Umständen demnächst noch die ein oder andere hilfreiche Information. Andererseits konnte ihm das bedrückte Schweigen zu Tisch auch zu viel geworden sein. War wohl ein kleiner hippeliger, hyperaktiver Bretone, bestimmt ein merkwürdiger Geselle... Aber Malukhat kam gedanklich wieder einmal vom Thema ab, und bevor er vergaß, was er eigentlich hatte sagen wollen, drängte er alles anderen beiseite und konzentrierte sich auf die ihm gekommene Erleuchtung: "Wir könnten die Orte, an denen die Toten gefunden worden sind, auf einer Karte verzeichnen und nach einer eventuellen Struktur suchen, die darin liegt. Es stimmt schon, im Grunde sind Vampire nichts anderes als blutdürstige Bestien, aber dumm sind sie auch nicht. Und genau das macht sie so gefährlich: Intelligenz gepaart mit wilder Tollheit. Das ist der gewisse Unterschied. Mensch, Mer und alle anderen Rassen Tamriels, also alle lebenden, zivilisierten und intelligenten Wesen, sehen bereits bei einer kleinen Krankheit, einer einfachen Verletzung den Tod vor Augen. Doch Vampire... Eine verwundete Bestie sieht ihr Auslöschen nicht kommen, wenn sie in die blanke Klinge läuft. Sie verschwendet keinen Gedanken daran."
Nun war er also doch wieder ins Erzählen gekommen, ins Philosophieren über unbekannte Tatsache, die er sich einfach mal so zusammen gereimt hatte. Aber was sollte ein Vampir - ein Untoter - auch Angst vor dem Erlöschen des Lebens haben? Er erinnerte sich an den wilden Guar, ein verdammt großes Vieh von außerordentlichem Stockmaß, welches seine kleine Schwester gerissen hatte... Vor vielen, vielen Jahren. Vater hatte ihn mit einem geschickten Schwerthieb geblendet, doch das Tier hatte nicht nachgegeben, immer wieder blindlinks angegriffen... So mochte es unter Umständen auch bei den Vampiren sein, denn Bestien, in der Tat, das waren sie. Sie hatten es nicht verdient, in dieser Welt zu verweilen, nicht einmal das Recht auf eine simple Duldung ihrer Existenz.
"Mist!", knurrte Malukhat schließlich und ballte die Hände zu Fäusten, kniff die Augen zusammen. "So ein verdammter Mist. Was für einen Schwachsinn ich mir da wieder zusammen gereimt habe!"
Doch dann erlangte er die Fassung wieder zurück und ließ ein schwaches, wehmütiges Grinsen erkennen, welches eigentlich frech und desinteressiert hatte erscheinen sollen.
Jetzt schon wusste der Dunmer, dass die nächsten Tage eine einzige Tortur werden würden. Einen ganzen Nachmittag hatte Neloth gebraucht, um ihnen über alle derzeit bekannten Einzelheiten Bericht zu erstatten. Wahrscheinlich würden sie nun sämtliche Orte abklappern, an welchen er die Leichen untersuchen würde, falls man sie nicht schon längst an einen Ort geschafft hatte, an dem sie für ihre letzte Ruhe vorbereitet wurden.
"Ah!" Malukhat schnippte mit den Fingern seiner rechten Hand. "Da fällt mir doch glatt noch etwas ein - Blutbanken! Vampire bewahren ihre Opfer teilweise auf in sogenannten Blutbanken, das sind Räume, in denen die Lebenden zusammen gepfercht wie eine Guar-Herde ihr tristes Leben leben, von den Vampiren gefüttert werden, damit sie nicht sterben und sie noch reichlich Blut produzieren. Sind sie dann allerdings 'aufgebraucht'" - Er hob beide Hände an und formte aus Zeige- und Mittelfingern zwei Hasenohren - "sind sie nutzlos und werden, soweit ich das beurteilen kann, getötet. Aber die meisten sterben schon aufgrund des hohen Blutverlustes."
Mehr konnte Malukhat Draven auch nicht berichten - noch nicht. Er würde einige Nachforschungenbetreiben, was in diesem Fall bedeutete, dass er den winzigstens, partikelartigsten Rest seines Wissens aus seinen Gehirnwindungen zusammen kramen und zu Papier bringen würde. Die Zeit, eine Bücherei aufzusuchen, war ihnen einfach nicht vergönnt. Zudem musste man nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass das, was in den Büchern geschrieben stand, auch wirklich der Wahrheit entsprach und nicht einfach der Feder eines vorlauten Wichtigtuers entstammte.
Malukhat hob seinen Kopf, erwiderte den Blick Dravens mit einem Ernst, der so überhaupt nicht zu seiner Person passen wollte, und wartete darauf, dass der Erzmagister eine Meinung zu dem eben besagten abgeben und eine Entscheidung über den weiteren Verlauf der "Jagd" fällen würde.
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Evil Mastermind
Sadrith Mora / Taverne / Malukhats Kämmerlein
Auch wenn Draven sich möglichst nichts anmerken lassen wollte, so war er ziemlich überrascht, wie sachlich Malukhat doch sein konnte. Natürlich hatte er damit rechnen müssen, dass sein Gegenüber nicht ganz doof ist, aber so wie er ihn bisher kennengelernt hatte, war es einfach nur unerwartet. Sollten sie beide doch gut zusammenarbeiten können? Er mit diesem Malukhat? Nein, das konnte eigentlich nicht sein. Draven wollte nur ein wenig über die Situation reden und Malukhat war nichts weiter als die letzte noch verbliebene Möglichkeit, ein paar Worte darüber zu verlieren. Er war eine Notlösung und der Erzmagister hatte nichts ernsthaftes als Erwiederung erwartet. Und nun? Hm, die Worte des Erzmagiers machten Sinn, es passte einfach nicht zu dieser Person, die sich ihnen so aufgedrängt hatte und allgemein manchmal etwas - wie konnte man es am besten audrücken - dämlich wirkte. Doch dann fiel Draven auf, dass Malukhat ihn anschaute. Vielleicht sollte er nun endlich seine Verwunderung verdrängen und versuchen, seine Gedanken mal auf die eigentliche Sache zu lenken. Möglichst schnell, er hatte jetzt schon zu viel Zeit mit seinen Gedanken über den Erzmagier verschwendet. Es musste für diesen ja so aussehen, als würde er ewig überlegen. Dabei hatte er noch nicht einmal angefangen damit. Sich innerlich eingestehend, dass die Anwesenheit Malukhats ihn irgendwie immer wieder verwirrte, dachte er nun über die Vampirsache nach und stotterte schon mal los, während er noch gar nicht wußte, was genau er sagen wollte.
"Nun, ähm", begann er. Wurde Zeit, dass ihm etwas einfiel.
"Ihr scheint tatsächlich einiges über Vampire zu wissen. Mein Wissen beziehe ich ebenfalls hauptsächlich aus Büchern und bekam niemals einen Vampir zu Gesicht in meinem bisherigen Leben. Ist vielleicht auch gut so, ich bin wirklich nicht scharf darauf."
"Moooment!" schaltete sich sein Geist ein, wollte er jetzt Smalltalk halten mit dieser Person, die er nicht mochte? Nein, also...
"Wie dem auch sei, Eure Idee mit der Karte ist sehr gut, an soetwas dachte ich auch schon."
Kleine Notlügen waren erlaubt, damit man sich etwas wichtiger machen konnte.
"Zunächst sollten wir uns vielleicht ausruhen, es dämmert bereits draußen und in der Nacht auf Vampirjagd zu gehen, wenn man noch gar nichts über den Gegner weiß, erscheint mir nicht sehr weise. Morgen sollten wir zunächst die Leichen anschauen, vielleicht fällt uns ja etwas auf. Dann würde ich vorschlagen, ein paar Passanten in der Stadt auszufragen und eine Karte anzufertigen, damit wir Anhaltspunkte für die Suche bekommen. Einfach so loszuziehen wäre wohl auch nicht sinnvoll. Was meint Ihr dazu?"
Draven konnte sich gerade noch verkneifen, Malukhat mitzuteilen, dass er ihn für einen gleichberechtigten Partner hielt, immerhin war er kein Mitglied seines Hauses und somit auch kein Untergebener. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, war es gar nicht so schlecht, den Erzmagier dabei zu haben, sein Wissen, seine Ideen - die mit der Karte war wirklich ausgezeichnet, darauf hätte Draven auch selbst kommen sollen - und seine momentane Ernsthaftigkeit hatten den Erzmagister zutiefst beeindruckt. Hoffentlich merkte man ihm das nicht an. Diesmal gab er sich keine Mühe, unbedingt einen desinteressierten Blick aufsetzen zu müssen, als er Malukhat wieder ansah. Es hätte sowieso grotesk gewirkt, immerhin hatte er den anderen ja um seine Meinung gebeten und nun bei der zweiten Nachfrage war es wohl nicht mehr zu übersehen, dass er wirklich Interesse an der Meinung des anderen hatte. Der ernste Blick Malukhats jedoch verwirrte ihn immer noch ein wenig, er wirkte so... anders.
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Sadrith Mora / Taverne / Malukhats stilles Kämmerlein
„Nein, da habt Ihr Recht“, entgegnete Malukhat dem Erzmagister und dachte angestrengt nach. Eigentlich war das ja nicht seine Art, also nachzudenken, wenn es um ein gefährliches Abenteuer ging. Normalerweise lautete sein Motto in dieser Hinsicht draufkloppen, ohne nachzudenken. Aber immerhin war es ja Draven, der dieses Unternehmen leitete, also hing auch die vollkommene Entscheidungsgewalt von ihm ab. Da hatte er sich eine gigantische Bürde auferlegt… Wenn er auch nur einen Fehler machte, wenn er versagte, dann würden selbst die Mitglieder seines Hauses so ihre Zweifel hegen. Aber der Bretone schien nicht einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er sich selbst in den Ruin führte.
„Ihr würde mich nun gern ein wenig ausruhen, wenn es Euch Recht ist, immerhin hatten wir einen langen Tag.“ Malukhat fuhr sich mit der rechten Hand über den kahlen Schädel, und kratzte sich dann am Hinterkopf. Ja, so langsam war er müde geworden, schade nur, dass dadurch dieses doch recht ertragreiche Gespräch abgebrochen werden musste. Wer konnte schon ahnen, wie die beiden Männer morgen wieder miteinander um können, miteinander kommunizieren würden?
„Aber… Um doch noch einmal auf Eure Frage zurückzukommen – alles, was wir bis jetzt wissen, ist, dass hier Vampire am Werke sind. Wir kennen nicht einmal ihre Rasse, oder die Anzahl ihrer Gruppe. Es könnte schwerwiegende Folgen haben, stürzten wir uns einfach blindlings auf sie. Zumal wir die uns gegebene Zeit auch ruhig lukrativ benutzen können, da wir noch nicht wissen, wo sie sich aufhalten.“
Noch nicht, wie gesagt, das sollte sich wohl bald ändern. Er würde schon noch hinter dieses Geheimnis kommen. Und noch etwas anderes beschäftigte den Erzmagier: Eine Vampir-Leiche, an der er herum experimentieren konnte. Beinahe hätte er gelächelt, als er daran dachte, wie die Orkin Sharn gra’Muzgob wohl auf eine solche Rarität reagieren würde. Große Augen würde sie machen, den Mund nicht mehr zu bekommen… Aber nein, Draven sollte ihm unter diesen Umständen schon einen Strich durch die Rechnung machen. Dazu war der Erzmagister sicherlich zu tugendhaft. Totenbeschwörung war verboten, aber Malukhat konnte nicht sagen, ob die Telvanni nun unbedingt mit die größten Feinde dieser praktisch schwarzen Magie waren.
Und dabei fiel ihm eines auf: Er konnte Draven nicht einschätzen. Also, seinen Charakter schon, aber weder seine kämpferischen wie magischen Talente. Das war schon einmal schlecht. Er musste gewiss ein starker Mann sein, aber dem Erzmagier war es schon fast lieber, er würde es nicht sein. Vielleicht würde er irgendwann sogar versuchen, ihn zu töten, nur um herauszufinden, ob er es auch schaffen konnte.
Schlechtes Betriebsklima mochte man das nennen, oder so.
Bevor der Erzmagister sich erheben und das Zimmer verlassen konnte, hielt Malukhat ihn noch einmal auf. Für einen Moment bedeutete er dem anderen, zu warten, machte sich an seiner unter dem Bett versteckten Tasche zu schaffen und zog ein kleines, im dämmrigen Licht der Kerze silbern aufflackerndes Fläschchen heraus. Jenes reichte er dem verdutzten Draven mit den Worten: „Ein starker Heiltrank. Nun, ein Heiler ist meist eigentlich die bessere Lösung, aber wer weiß, was da auf uns lauert.“ Der Dunmer sann einige wenige Sekunden über das eben gesagte nach, dann fügte er noch an: „Aber denkt ja nicht, dass tue ich für Euch, das mach ich allein für mich. Ich will später keinen Klotz am Bein haben, falls Ihr oder dieser Zareg verwundet sein solltet.“
Und da kam ihm noch ein weiterer, wenig beruhigender Gedanke: "Wo ist der Kleine eigentlich?"
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Schwertmeister
Sadrith Mora - Umgebung, dann Tel Aruhn
Es hatte nun wieder zum Regnen begonnen und er war noch immer nicht dort, wo er hin wollte. Nach einer Zeit gelangte er zum Ufer des Meeres, konzentrierte sich und führte den Zauber aus, um auf Wasser gehen zu können. Glücklicherweise war er ihm gleich gelungen, dass ihn überraschte, da er im Gebiet der Veränderung nur wenig gelehrt bekommen hatte. Nur das allernötigste hatte er sich beibringen lassen, aber auch selber beigebracht.
Wenn Zareg sich nicht täuschte müsste er nur zwei Inseln weiter nach Westen gehen, um denjenigen aufzusuchen, den er zu finden gedachte. Ein Telvanni in Tel Aruhn schuldete ihm noch einen Gefallen und Zareg wusste genau, dass dieser ihm weiterhelfen würde und könnte. Zareg wusste, das der Telvanni, dessen Namen ihm immer wieder entfiel, früher selbst ein Vampir war. Mithilfe Zaregs hatte er sich dann heilen lassen und wurde seitdem öfters von Vampiren heimgesucht, aber auch Menschen, die ihn einst kannten, hatten ihn verstoßen und wollten nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Immer wieder während des Weges kam diese Stimme in seinem Kopf und verrückte Ideen waren die Folge. Außerdem entrang ihm zwischendurch ein krankes Lachen, dass er nicht unterdrücken konnte. Eigenartige verrückte Bilder schossen ganz kurz durch seine Gedanken, die ihm völlig fremd schienen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis eine seiner “Wahne“ folgen würde. Vorher würde er aber die Informationen bekommen.
Zareg wanderte noch immer konzentriert auf dem Wasser und sah schon die erste Insel vor sich, die vor Tel Aruhn war. Sie bestand aus schroffen Gesteinen und war nur an wenigen kleinen Stellen ein wenig bewachsen. Ein Kagouti wanderte auf dem Fleck hin und her und suchte nach Essen. Zareg weichte ihm jedoch aus, da er nicht kämpfen wollte, denn mit solch sinnlosen Magieverschwendungen wollte er sich nicht abgeben. Mit einem ordentlichen Feuerball wäre das Tier gestorben, doch selbst dies war zuviel der Mühe wert für so ein Tier.
Nun war er wieder auf Festland, überquerte das kleine bisschen Insel und wirkte erneut den Spruch, um auf Wasser zu gehen.
Nur mehr geraume Zeit und er wäre in Tel Aruhn.
Im großen und ganzen bestand Tel Aruhn aus einem riesigen Baum, der vollgeziert mit Häusern und Stiegen wimmelte. Auch unterirdische Gänge, die in das untere der Insel führten, konnte man betreten. Eigentlich war es eine stinknormale Telvannistadt.
Jetzt musste Zareg nur mehr nach dem ehemaligen Vampir suchen. Normalerweise versteckte dieser sich im Untergrund und führte sein eigenes tristes Leben, aber das wusste Zareg auch nicht mehr genau, denn das letzte Mal, als er mit der Person gesprochen hatte, war vor einigen Monaten gewesen. Es konnte aber auch sein, dass er noch immer hier wohnte.
Mit wenig Enthusiasmus schaute er zuerst dort nach, wo er sich letztens befunden hatte: IN einem Raum, tief unter der Stadt. Gleichzeitig dachte er über dessen Namen nach.
Während er so durch die Tür, hinab zu den Gängen in der Erde gestiegen war, war ihm der Name eingefallen. “Myrain Dargeth“, dachte er sich. Die fremde Stimme meldete sich wieder einmal im Kopf:“ Klingt fast wie Dagoth, hahahahahaha!“. Ein irres Lachen drang durch seine Kehle, hallte an der Wand wider und wurde gleich wieder von Zareg erstickt. Ein Schaudern jagte über seine Haut. “Ein eigenartiger Name für eine eigenartige Person“, fügte er seinen Gedanken zu und folgte der Treppe weiterhin nach unten.
Die Luft war stickig und stank muffig. “Kein guter Platz zum Wohnen“, flüsterte der Bretone vor sich hin. Er hatte bisher niemanden entdeckt, dass ihm insgeheim wunderte, da auch hier Leute wohnten. Myrains Zimmer war irgendwo durch eine geheime Tür in der Wand versteckt. Man musste nur einen geheimen Schalter drücken. Langsam tastete er sich der Wand entlang, auf der Suche nach einer Nische oder Einhöhlung der hölzernen Wand. Dann spürte er eine kleine Einwölbung, die man nur entdecken würde, wenn man danach suchte. Kein besonders sicheres Versteck, aber es reichte, um sich vor neugierige Nachbarn zu schützen. Leicht drückte er dagegen und langsam öffnete sich neben ihm eine in der Wand versteckte Tür.
Der Raum war mittelgroß und voll von Blutspuren, die der Farbe wegen frisch zu sein schienen. Ein süßlicher Verwesungsgestank wehte Zareg entgegen und er würgte.
In einer großen Blutlache vor ihm lag eine Leiche. Sie schein unberührt, doch die zwei Bissspuren an der Kehle sagten Zareg genug, um zu wissen, dass es sich hierbei um einen Vampirangriff. Das war aber nicht das einzige im Raum. Viele andere Leichen stapelten sich im hinteren Bereich. Manche zeigten die gleichen Bissspuren auf, andere waren ausgeblutet. Ein wahres Horrorszenario, dass Zareg frösteln ließ. Dennoch spürte er nicht den Drang, sich übergeben zu müssen, schließlich hatte er schon oft genug Leichen seziert, während seiner Nekromantiestudien und war an den Anblick zwar nicht gewöhnt, aber es bedurfte schon mehr, um ihn zum Erbrechen zu bringen.
Er dachte sich schon, was hier passiert sein könnte. Die Vergangenheit Myrains hatte ihn eingeholt, die Vampire hatten sein Versteck gefunden und ihn getötet. Was der Grund dafür aber war, konnte Zareg nicht einmal erahnen.
Erst als er sich vom Schock erholt hatte, untersuchte er die Lechen genauer, konnte aber momentan nichts herausfinden, was ihm weiterhelfen konnte. Außerdem hatte er nicht genug Licht, um die Leichen noch genauer untersuchen zu können. Gerade, als ihm dies einfiel, ging die Tür des Raumes zu und er stand in völliger Dunkelheit da. Völlige Panik überflutete ihn und er begann zu schreien. Gerade jetzt half ihm seine Klaustrophobie nicht gerade weiter. Dann wurde er schlagartig auf den Boden gerissen. Ein schreckliches Zischen war das letzte, was Zareg noch hörte, bevor er mit dem Kopf auf den Boden aufschlug.
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Mythos
Ort: Weg von Ald'ruhn zur Geisterpforte
Das Reisen per Magiergilden-Teleport war eigentlich nicht sehr viel anders, als per Rückkehr-Zauber. Revan genoss den Augenblick totaler Freiheit, als er durch Raum und Zeit glitt. Die Zeit schien still zu stehen - was sie auch tat - während sich um ihn herum rasend schnell verchiedene undefinierbare Objekte bewegten. Sterne, Nebelschwaden, alles schien in diesem Moment um den Grossmeister herum zu sein.
In Wahrheit jedoch dauerte die Reise nur wenige Sekunden. Man konnte während dem Teleport kaum mehr als drei Mal die Augen auf und zu schlagen, bevor man am Zielort ankam. Dem Dunmer kam die Reise aber viel länger vor.
Willkommen in Ald'ruhn, Reisender. War der Aufenthalt im Nirgendwo angenehm? fragte die schneidende Stimme einer Altmerin, die ihn am Ende seiner Reise empfing.
Danke der Nachfrage, es war ausserordentlich... befreiend.
In der Tat war der Teleport befreiend für Revan. In der Zeitspanne, als er sich im ... Nichts, wie die Altmerin so schön sagte, befand sah der Dunmer die Sache klarer. Irgendwie schien ihm seine "Mission" nicht mehr so dringlich. Natürlich wollte er immernoch so schnell wie möglich das Artefakt in den Händen, oder besser: Die Kiste in der das Artefakt war, in den Händen halten. Jedoch ging ihm auf, dass es nicht mehr auf Sekunden ankam. Es war möglich, weiteste Strecken in Sekundenschnelle zurückzulegen, was also nützte es, sich dermassen zu beeilen? Der Grossmeister hatte noch nicht mal einen Drittel seines Lebens hinter sich. Da kommt es auf Sekunden nicht an, dachte er sich.
Die Altmerin blickte ihn fragend von oben herab an.
Etwas nicht in Ordnung, verehrter Herr? Soll die Reise noch weitergehen?
Nichts dergleichen. Lebt wohl.
Nachdem Revan seinen Kopf wieder aus dieser unangenehmen Postition, die man immer einnehmen musste, während man mit einem Altmer sprach, erlöst hatte, verliess er den Teleportraum.
Irgendwie waren die Dunmer doch die wahren Elfen. Altmer sind zu gross und zu zerbrechlich, während die Bosmer zu klein und plump waren.
Doch weitaus schlimmer als fremdländischen Elfen empfand der Grossmeister die Anwesenheit des Kaiservolks auf Resdayn. Menschen! Kurzlebig und schwach. Jedoch hatte er in Draven erkannt, dass auch Menschen durchaus sympathisch sein konnten.
Er musste sich gegenüber zugeben, dass seine Abneigung Menschen gegenüber hauptsächlich von den Nord herkam. Wieviele von diesem Volk, das einst das alte Resdayn der Chimer und Dwemer überfallen hatte, standen wohl auf den Strassen seiner Heimat, praktisch nackt und angeblich ausgeraubt?
Er hing in letzter Zeit zu sehr seinen Gedanken nach. Kopfschüttelnd verliess er die Magiergilde in Ald'ruhn. Kaum hatte er die Tür geöffnet, schlug ihm ein heisser roter Wind entgegen. Aschenstürme. Er war zuhause.
Sogleich wandte er sich gen Osten und marschierte, sich gegen den Wind stemmend, in Richtung Geisterpforte.
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Evil Mastermind
Sadrith Mora - Taverne
Immer noch hatte Draven größte Mühe seine leichte Verwirrung über dieses von Malukhat an den Tag gelegte Verhalten zu verbergen, aber das Gespräch schien sich so langsam dem Ende zuzuneigen und sobald er den Raum verlassen hätte, könnte er alles rauslassen und müsste sich nicht länger zurückhalten. Nur noch ein wenig Selbstbeherrschung... Dennoch ging dem Bretonen die Sache die ganze Zeit durch den Kopf, der Erzmagier schien kompetent und durchaus ernst sein zu können, vielleicht musste er sich dies nun einfach eingestehen und so akzeptieren. Er kannte ihn ja auch noch nicht allzu lange und vielleicht, aber auch nur vielleicht, hatte er ihn zu früh als etwas behämmert abgestempelt. Oder er würde am morgigen Tag in seinem Zimmer - Moment, er hatte noch gar keins - aufwachen, die beiden würden sich treffen und alles wäre wieder "normal" also gespannt und gegenseitige Ablehnung. Wer konnte das schon genau wissen?
Als Malukhat ihm dann den starken Heiltrank reichte, war es um die Selbstbeherrschung des Erzmagisters geschehen. Er starrte ihn mit einem verwunderten Blick an, als er das Fläschchen entgegen nahm. Er war sogar so verdutzt, dass er nicht mal auf die ersten Worte seines Gegenübers reagieren konnte. Normalerweise hätte er gesagt, ihm wäre es klar, dass ein Heiler eine bessere Lösung ist und sich zugleich erkundigt, ob Malukhat ihn für einen Idioten hielt. Dies gelang ihm nicht, aber als der Erzmagier dann den zweiten Satz hinterherschob, wandelte sich sein Blick und auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab, denn dieser Satz passte wieder besser zu dem Erzmagier, wie er ihn bisher kennengelernt hatte.
"Ist mir schon klar, aber dennoch danke ich Euch dafür. Ich werde mir nun auch ein Zimmer nehmen und mich ebenfalls zur Ruhe begeben."
Dann stand er auf, deutete eine leichte Verneigung an und machte sich auf den Weg zur Tür.
"Weswegen Zareg so einfach verschwunden ist und was er vor hat, weiß ich übrigens auch nicht. Ich hoffe, er taucht bald wieder auf und ich bin gespannt auf seine Begründung für dieses plötzliche Verschwinden. Es war nicht sehr klug, um diese Zeit noch loszuziehen, denn die Nacht steht kurz bevor und die Vampire brauchen sich nicht weiter vor dem Licht der Sonne zu fürchten und können sich frei bewegen", sagte er noch im Vorbeigehen zu Malukhat, bevor er das Zimmer verließ und die Tür schloss. Sein Weg führte ihn zum Wirt der Taverne, welcher ihm einen Zimmerschlüssel aushändigte. Als er sich in seinem eigenen Zimmer seiner Rüstung entledigte und sich aufs Bett legte, dachte er über Zareg nach und hoffte, ihm war nichts zugestoßen.
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Sadrith Mora / Taverne / Malukhats stilles Kämmerlein
Malukhat verweilte noch eine Zeit bewegungslos am Rand des Bettes, starrte an die Tür, die Draven so eben verlassen hatte. Ein interessanter Mann in jedem Fall, soviel musste der Erzmagier sich eingestehen, aber dass die beiden gute Freunde werden konnten, bezweifelte er doch sehr stark. Vielleicht würden sie gut zusammen arbeiten können, konnten sich mit der Zeit aufeinander einspielen, aber die gegenseitige Ablehnung würde wohl niemals schwinden.
Es war Malukhat aber auch im Grunde vollkommen schnuppe, wie seine Beziehung zu dem Erzmagister der Telvanni war. In seinem Leben gab es einfach keinen Platz für Freundschaften. Dinge wie "Liebe", "Zuneigung" und "Freundschaft" als selbe konnten einen im Endeffekt doch nur behindern. Wenn es zum Kampf kam, und ein Mitglied der Gruppe als Geisel genommen werden sollte, hatte er gewiss kein Problem, dennoch anzugreifen und den Kumpanen seinem Schicksal zu überlassen. Wer anders handelte war einfach nur schwach. Ganz vorn auf der Prioritätenliste musste einfach das Ziel des Auftrages stehen, ob man sich ihn nun selbst gegeben hatte oder er einem gegeben wurde. Menschlichkeit zählte nicht viel, wenn es um Leben und Tod ging.
Malukhat war gewiss kein Verräter, doch stand er nun einmal von Natur aus nicht auf Gruppendynamik.
Seufzend erhob er sich, was seine müden Knochen schon fast nicht mehr mit machen wollten. Die beiden Männer hatten einige Zeit geredet, also würde er einen langen, gesunden Schlaf nun gebrauchen können. Als er sich seinen inzwischen wieder angetrockneten Umhang von den Schultern zog, kam seine Rüstung zum Vorschein, die indorilischen Schulterplatten, der prunkvolle Harnisch gefertigt aus einer Aneinanderreihung von Drachenschuppen. Das Abrüsten war immer das schwierigste Unterfangen des Tages für ihn, ebenso am nächsten Morgen das Anlegen seiner Rüstung. Die redoranischen Beinschienen und Stiefel waren ebenso schwer die die Schulterplatten, der Harnisch und Armschienen.
Vorsichtig ordnete er die Rüstungsteile auf dem leicht durchgetretenen Läufer neben seinem Bett an, unter denen feine, schwarze Kleidung zum Vorschein gekommen war. Auch hiervon befreite er sich, zog allerdings eine weiße Hose aus feinem Leinen über, die er nur zum Schlafen nutzte und in seiner Tasche immer mit sich führte.
So legte er sich also auf sein Bett, dessen Decke noch leicht feucht war von dem nassen Umhang, und kuschelte sich in die weichen Kissen.
Zu blöd, dass er sein Sonnen-Kuschelkissen nicht mitgenommen hatte, mit ihm war das Einschlafen einfach leichter und ging bei Weitem schneller. Doch auch so glitt er schnell hinab in die tröstliche Umarmung des Vergebens und Vergessens... Wieder nur für eine Nacht, wieder für ein weiteres, unbarmherziges Erwachen.
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Mythos
Ort: Ald'ruhn - Geisterpforte
Der Aschensturm verrichtete seine Arbeit gut: Die Leute, welche sich noch auf der Strasse befanden, taten gut daran, so schnell wie möglich in ihre Häuser zu kommen. Aschenstürme waren nichts unübliches, dementsprechend waren die Personen des Aschlandes gut auf diese Naturereignisse vorbereitet. Revan als Ratsherr des Hauses Redoran war mit dem Klima in dieser Region ebenfalls bestens vertraut. Er hüllte sich tief in seinen Umhang und schritt unbeirrt weiter. Allzu lange dauerten diese Stürme nie.
Schon hatte er das Tor der leergefegten Hauptstadt des Redoran-Gebiets hinter sich gelassen und sah die Zinnen der Buckfalter-Legion, die sich langsam aus dem Sturm herauslösten.
Keine zehn Meter vor sich sah der Grossmeister der Morag Tong einen Dunmer, der sich in dem stäubenden Sand förmlich zu suhlen schien. Er hatte seltsam rotes Haar, und einen nackten Oberkörper. Ihn mit einem abschätzigen Blick bedenkend wollte Revan vorbeigehen.
Plötzlich wandte sich der Mann an den mächtigen Dunkelelfen, dem der Sturm ebenfalls nichts auszumachen schien.
Der rothaarige Dunmer hatte gläserne, abwesende Augen und einen vollkommen emotionslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Das sechste Haus wird stärker.... Fürst Dagoth Ur hat nur geschlafen... Aber er ist zurückgekehrt...Folgt seinem Ruf..
Wie bitte?
Der unserigen sind viele, Herr. Fürst Dagoth Ur wird uns erlösen..
Unglaublich! Ein verträumter Dunmer, der offensichtlich den Verstand verloren hatte. Hatte er das wirklich? Vielleicht war es ja wahr, was er erzählte... Das würde sich auch mit elpedes Erzählung decken.
Fürst Dagoth Ur ist erwacht? Er lebt wieder?
Jawohl Herr, Fürst Dagoth ist zurückgekehrt.. Schliesst euch uns an.. Werdet wie wir..
Er wollte es eigentlich nicht laut sagen, aber angesichts der Neuigkeiten bemerkte er geistesabwesend, den Aschensturm mittlerweile völlig ignorierend.
Das fehlte mir gerade noch. Den ganzen Tag halbnackt in der Landschaft stehen und fremde Leute anzulabern..
ARRRGHH!!! FREVEL!!! Der Andere schien vollkommen übergeschnappt zu sein. Er zückte eine primitive Keule, vermutlich aus Chitin und attakierte den Grossmeister.
Schneller als es der verträumte Dunmer hätte wahrnehmen können, hatte Revan seinen Krummsäbel Blaues Licht in der rechten Hand. Er schwang ihn mit einer solchen Leichtigkeit und Anmut, wie es nur ein jahrelang trainierter Kämpfer fertig bringen konnte. Der scharfe Krummsäbel, neben Revans anderem, Eistod, der vermutlich schärfste und wertvollste Krummsäbel Tamriels sauste durch die Luft und schnitt die Chitin-Keule wie ein Blatt Bittergrün entzwei.
Der angreifende Gegner schien dies weder zu bemerken, noch zu stören. In einer Art Kampfrausch, wie es Revan nur von den unzivilisierten Nord her kannte, stürmte er weiter und lief in den stoisch ruhigen Grossmeister hinein.
Der rothaarige Dunmer kam leicht aus dem Gleichgewicht und wurde von Revan unsanft nach hinten gestossen.
Weshalb habt ihr mich angegriffen? Sprecht!
Vom Boden her sah der besiegte Dunkelelf seinen Gegner an, immer noch mit demselben verträumten Blick. Er schien die Worte Revans nicht zu bemerken. Er stand auf und trat gleich darauf nach Revan. Dieser aber zog das tretende Bein nach oben, sodass der Andere gleich wieder hinfiel.
Weshalb?!
Doch sein Gegner hielt nichts von Konversation. Ein weiteres Mal schlug er nach dem Grossmeister der Morag Tong, dem es langsam aber sicher zu bunt wurde. Er schlug mit seiner linken Faust hart auf das Gesicht seines Gegners, der nun ohnmächtig nach hinten fiel. Er wollte ihn nicht töten. Es war nicht seine Art, wehrlose Gegner hinzurichten.
Langsam, über das, was der seltsam anmutende Dunmer gesagt hatte, nachdenkend zog Revan weiter durch den Aschensturm, der allmählich schwächer zu werden schien.
Nun, irgendwie war die Situation komlplizierter als zuvor.
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Schwertmeister
Tel Aruhn - Untergrund
Zareg öffnete die Augen. Schlimme alptraumhafte Träume hatte er gehabt und immer wieder war diese Stimme vorgekommen, die ihn versuchte zum Roten Berg zu rufen. Er schauderte. Er wusste zuerst nicht, wo er sich befand, als er sich dann an das Zischen und an den Aufprall erinnerte. Gerade jetzt fiel ihm erst auf, dass es in seinem Kopf hämmerte. Es lag gefesselt in völliger Dunkelheit. Erst als sich seine Augen endlich an das Licht gewöhnten, merkte er, dass er noch immer im gleichen Zimmer war. Und mit dieser Erkenntnis kam auch der Gestank der Verwesung wieder zurück. Nur diesmal war er viel schlimmer, als zu dem Augenblick, wo er das Zimmer betreten hatte.
Zuerst wunderte er sich darüber, bis ihm schlussendlich auffiel worauf er lag. Er blickte nach unten und starrte in tote Augen. Unter ihm stapelten sich Leichen und wenn ihm nicht etwas einfiel, um aus dieser Situation zu kommen, würde er auch so enden. Zareg fragte sich, was der Vampir, der ihn wahrscheinlich gefangen hielt, wohl mit ihm vorhatte. Normalerweise sollte er schon von ihm ausgesaugt worden sein. Nur warum war das nicht der Fall? Diese Frage schoss ihm durch den Kopf. Wollte sich der Vampir einen Happen für später aufbehalten, oder wollte andere Vampire den Bretonen vom Blut “befreien“? Obwohl ihm die Frage nicht aus dem Kopf gehen wollte, dachte er sich, dass es sowieso keinen Unterschied machte. Er musste hier raus.
Mit den Händen tastete er die Seile ab, die seine Füße fesselten. Der Vampir war vorsorglich gewesen und hatte ein sehr robustes Material, Hanf, genommen. Auch die Hände waren mit dem gleichen Seil gefesselt. Er versuchte sich zu bewegen doch viel geschah nicht. Das einzige war etwas in seinem Inneren. Angst und Panik durchfluteten ihn. Seine Phobie meldete sich wieder einmal. Für einen, der an Klaustrophobie litt, war es schrecklich sich nicht Bewegen zu können. Mit aller Kraft wandte er sich hin und her und schaukelte auf und ab. Tränen der Verzweiflung traten in seine Augen. Es war so, als wäre er man in einem Sarg eingesperrt, dass eigentlich seiner Situation sehr ähnelte, wenn man an die Leichen dachte, die unter ihm lagen. Er bewegte sich immer weiter, bis er plötzlich von den Leichen hinabrollte und sich auf dem Boden befand. Nun versuchte er sich zu beruhigen, um sich einen Weg zu überlegen, wie er hier wieder herauskam. Er dachte eine ganze Weile darüber nach, ob er sich nicht seiner Magie zum Nutzen machen konnte, kam aber zum Schluss, dass er sie zumindest nicht an sich selbst anwenden konnte, weil er sich sonst verletzen könnte. Dann schaute er sich ein bisschen im Raum um, so wie es sein derzeitiger Kopfradius zuließ, entdeckte aber nichts brauchbares, mit dem er die Fesseln zerschneiden könnte.
Lange überlegte er, und erst dann kam ihm schlagartig eine Idee: Er würde sich seine Kenntnisse in Nekromantie zu nutze machen, in dem er sich eine Dienerkreatur beschwor, die ihn dann von den Fesseln befreien könnte. Langsam bewegte er sich in eine gute Position und führte den Zauber aus. Die ersten paar Mal gelang er nicht, da er die Hände nicht richtig unter Kontrolle hatte, doch dann schaffte er es plötzlich. Ein Skelettkrieger erschien. Sein Körper bestand nur aus Knochen, wie der Name schon sagte und als Waffen dienten ihm ein rostiger Säbel und ein Rundschild, das auch leichten Rost aufwies. Er überführte dem Skelett die Gedanken und zwang die Kreatur, mit Hilfe des Schwertes, die Fesseln zu lösen. Zareg versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben, als die Dienerkreatur die Handfesseln zu lösen versuchte.
Schon bald lagen zwei Hanfseile lose am Boden. Zareg stand da und genoss die Hand- und Beinfreiheit, richtete seine Rüstungsteile wieder auf gemütliche Positionen und hob auch noch seinen Zauberstab auf, der ihm wohl abgenommen worden war. Danach schickte er das Skelett weg, um nicht unnötigerweise Magie zu verschwenden.
Bevor er jedoch von dem Ort floh, zündete er noch ein Stück Holz an, dass er am Boden gefunden hatte und schaute sich um. Der Raum hatte sich nicht wirklich verändert. Eigentlich fiel ihm ein, dass er dies auch nicht genau sagen konnte, da er den Raum zum ersten Mal richtig betrachten konnte. Außer den zahlreichen Leichen und Blut entdeckte er aber nichts von Interesse. Das einzige, was vielleicht einen Hinweis darauf geben könnte, was hier passiert war, war ein Zettel, der in der Hand des toten Myrain war. Diesen steckte er sich in seinen Rock und verließ den Raum. Er musste so schnell wie möglich zurück nach Sadith Mora und Draven und Malukhat finden, um ihnen über den Lagerplatz der Vampire zu erzählen. Vielleicht würde der Zettel auch Informationen enthalten, aber an dies dachte er schon nicht mehr. Er wollte nun endlich wieder raus aus diesem eigenartigen Raum und wieder die Oberfläche erreichen.
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Sadrith Mora / Taverne / Malukhats stilles Kämmerlein
Malukhat erwachte schweißgebadet aus seinem unruhigen Schlaf, sein Körper zitterte, ein Großteil seiner Decke befand sich nun geflissentlicher Weise auf dem Fußboden und nur ein kleiner Zipfel bedeckte noch seine Füße. Mit fest zusammengebissenen Zähnen fragte er sich, wie man nur dazu kam, sich so einen Mist zusammen zu träumen.
Eigentlich konnte man nicht einmal sagen, dass es ein wirklicher Alptraum gewesen war, eher hatte er dem Dunmer erheblich weiter gebracht, was seine Ressourcen an dem Wissen über Vampire anging. Während seines Schlafes war er noch ein kleiner Junge gewesen, an einem Tisch sitzend im Hauptstützpunkt des Kaiserlichen Kultes, und studierte fleißig die Kunst der Magie. Na ja, es war eher noch die trockene, fast steinerne Theorie gewesen, die er sich anzueignen versuchte. Um nun auch noch wirklich ehrlich zu sein, von dem Tisch hatte ihm der Einband mit der Aufschrift "Die Legionen der Toten" unverhohlen entgegen gestarrt. Es war ein wahrer Kampf mit dem Buch gewesen, wie es eigentlich mit jedem gewesen war, und er hatte sich dabei erwischt, wie er es beinahe aufgeklappt hätte. Seufzend hatte er den Kopf sinken lassen, bis jemand an seine Seite getreten und ihm eins mit der Rute über den Schädel gezogen hatte. Der Schmerz war auch nach dem Erwachen immer noch in seinem Kopf zugegen.
Auf jeden Fall hatte er nun, alleine schon dank des Namens des Buches, einige wissenswerte Informationen hervorkramen können, die ihm vorher einfach entfallen waren. Vor allen Dingen aus dem Grunde, dass sie nun zumindest die Stärke des Gegners jedweder Art Vampir zum Trotz einschätzen konnten. Sie waren gefährlich, sie waren verdammt stark. Selbst der schwächste Vampir einer Gruppe war unendlich viel stärker als die meisten anderen Untoten. Sie hatten lange Zeit in Morrowind als ausgestorben gegolten und waren bei den Dunmern besonders verhasst gewesen. In früheren Zeiten waren sie von Ordinatoren und Kriegswappenträgern nach Malukhats Wissen vollkommen ausgerottet worden. Aber einige Nester mussten im Dunkeln versteckt gelegen haben, da sich die stetig anzeigende Zahl der Vampire entweder durch ihren heimlichen Zufluss aus der Außenwelt erklären ließ, oder durch das Erwachen langer Zeit im Verborgenen geruhten Vampiren. Vampire unterscheiden sich je nach Alter und angesammeltem Wissen in Hinblick auf die Materie, aus der sie bestehen, und auf ihre Macht, doch, wie gesagt, selbst die Schwächsten unter ihnen waren den meisten anderen Untoten haushoch überlegen.
Während Malukhat dies alles überdachte, schlug ein weiterer Gedanke wie ein fester Fausthieb in seinem Hirn ein. Hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich waren es keine Aschenvampire, die hier in Sadrith Mora zu Werke gingen. Aschenvampire sind keine echten Vampire und keine Untoten, dazu sind sie nicht nur gefährlich sondern extremst gefährlich. Ihr Geist und ihre Materie mögen durchaus durch ein magisches Verfahren erhalten werden, allerdings hatten einige "heilige" Krieger des Tribunals-Tempels (Malukhat musste das Wort "heilig" in Zusammenhang mit jenen Kämpfern einfach sarkastisch hervorheben) hatten bereits vor etwas längerer Zeit in Erfahrung bringen können, dass Zaubersprüche, die bei Untoten Wirkung zeigen, gegenüber Aschenvampiren wirkungslos sind.
Der Erzmagier hatte keine Ahnung, welche Zauber man anwenden musste, um einen Aschenvampir in die Knie zu zwingen, zweitens sind sie, was Kampferfahrung und Bestialität anging, verdammt, verdammt stark, agil und zäh - kurzum: Der Dunmer wusste, ein solch mächtiges Wesen konnte er niemals besiegen, ebenso wenig wie Draven oder Zareg; nicht einmal sie alle zusammen. Ausprobiert hatte er es noch nicht, weshalb er es nicht genau sagen konnte, aber so ein kleines Vögelchen zwitscherte ihm leise zu, dass es besser war, Leine zu ziehen, wenn es tatsächlich ein magisches Unding dieser Art war. Darauf hatte er keine Lust. Er war nicht hergekommen, um sich abschlachten zu lassen, sondern um dies seinerseits mit den Vampiren zu tun.
Ach, was belog er sich da eigentlich selbst? Er würde dennoch hier bleiben und mit lautem Kampfgeschrei in den Tod rennen. So blöd war er allemal. Und dabei ging es nicht einmal um seine nicht vorhandene Loyalität gegenüber dem Erzmagister Draven oder der anderen Rotznase.
Wie aus allen Wolken gefallen erschien ihm wie herbeigezaubert das Gesicht seines Lehrmeisters in dem Traum und ließ ihn erschauern. Nein, das konnte nicht sein... Ein Alptraum erster Güteklasse, fürwahr, das war es gewesen. Er musste dieses Bild abschütteln, so schnell wie möglich, ansonsten würde es womöglich noch seinen Geist verschlingen. Sollte er ihn jemals mit einem Wort, das auch nur annähernd dem Titel "Meister" nahe kam, so musste er sich wohl oder übel die Zunge herausschneiden und sich anschließend erhängen.
Und trotz dieses fürchterlichen Grauens brannte es ihm geradezu unter den Fingernägeln, seinem erträumten Lehrmeister Draven von seinen gesammelten Erinnerungen zu erzählen.
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