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Original geschrieben von Taro Misaki
wenn(jetzt nichts gegen tarantino und seine fans) quentin tarantino solche szenen in seine filme einbauen würde, dann würden alle fans wieder schreien:"boah wie geil" oder "mann, das ist jetzt schon kult"
das ist etwas ganz anderes. von tarantino filmen erwartet man genau das. man geht ins kino, um den edelsten trash zu sehen den es gibt. bei matrix war das wohl kaum der fall, vor allem, weil es das im ersten teil nicht gab.

mir war das ganze einfach viel zu übertrieben. so übertrieben, dass es seinen stil komplett verloren hat. ich sehe den beginn dieses problems schon am ende von matrix 1, wo neo superman like davonfliegt. wäre danach schluss gewesen, wäre das okay. ich glaube den leuten zwar, dass die fortsetzungen von anfang an drin waren, aber ich vermute, dass sie nicht mit dem erfolg des ersten filmes gerechnet und nicht erwartet hatten, die fortsetzungen machen zu können. neos status hat mir von dem moment an nicht mehr gefallen. es war total langweilig, so einen gottgleichen übermenschen als protagonisten zu haben. schon, er war nicht unbesiegbar, aber neo war in seiner rolle einfach nicht mehr liebenswert. er wurde uninteressant meiner meinung nach, der zuschauer brauchte sich um ihn keine gedanken mehr zu machen, weil er ja sowieso etwas höheres ist.
es wäre schon besser gewesen, wenn diese entwicklung wenigstens langsamer von statten gegangen wäre. wenn er erst am ende des dritten teils die macht gehabt hätte, die er schon am ende des ersten bzw. anfang des zweiten hatte.
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das was mit reloaded an komplexität mit reingekommen ist, ist doch wohl um einiges umfangreicher als im 1. teil, nicht dass ich den ersten teil schlecht finde, ist immer noch einer meiner lieblingsfilme(und die anderen beiden teile auch), aber allein das gespräch mit dem architekten bietet mehr informationen, als der gesamte 1. film
mir kam es bei sowas noch nie auf quantität an. ich kenne kurzfilme mit weniger informationen zur geschichte als alles andere, auf das mindeste reduziert, die aber trotzdem durch ihren ganz eigenen charme überzeugen. diesen charme hinter der story von matrix habe ich vermisst. wen interessiert schon, was der architekt so alles offenbart, wenn es informationen sind, die einen nicht zufriedenstellen können. das ist nicht komplex, das ist völlig abgehoben.
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die leute sind wahrscheinlich enttäuscht, weil mit dem 1. teil was vollig neues erlebt haben, zum ersten mal bullet-time effekte(die effekt waren im ersten teil komischer weise noch kult, aber in den anderen beiden teilen, finden die leute sie nicht mehr so gut, was erwarten die denn)
diese dinge hätten in den fortsetzungen auch kult werden können, hätte man sie richtig eingesetzt. aber davon war kaum etwas zu sehen. die "virtuelle kamera" aus reloaded fand ich nicht besonders gut, da man doch sehr stark erkannt hat, dass es nur computeranimation war und nicht echt wirkte. abgesehen davon durfte man sich mit imho eher billigen zeitlupeneffekten zufrieden geben.
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zum ersten mal eine umgebung in dieser art, wenn man die leute fragt, was sie sich vorher von den beiden letzten teilen erhofft haben, dann sagen sie immer nur:"dass sie hoffentlich so geil werden wie der erste, weil die story und die efffekte so geil waren", aber was konkretes sagen sie nicht, jetzt sind in den beiden anderen teilen sowohl die story, als auch die effekte um einiges umfangreicher geworden, und die zuschauer meckern trotzdem, ich würde gerne mal wissen, wie diese leute die trilogie fortgesetzt hätten
es ist nicht meine aufgabe gewesen, diese geschichte zu schreiben, doch hätte ich es getan, glaub mir, hier wären nicht so viele enttäuschte leute. das gilt nicht nur für mich, sondern für genug andere. das schlimme ist nämlich, dass für jeden die vielen dinge auf der hand liegen, die schief gelaufen sind.

ich für meinen teil zum beispiel fand die sache mit agent smith völlig behämmert. gehen wir mal davon aus, es ginge hier nicht darum, die story, so wie sie jetzt ist, in ihren grundbausteinen zu erhalten. wenn es ganz anders hätte kommen können. ich hätte die smith geschichte komplett weggelassen. imho war das die übertriebendste und unnötigste sache der ganzen geschichte. klar, der virus infiziert die ganze matrix. irgendwie sollte es in den filmen doch um die matrix gehen. im dritten teil fehlte mir irgendwie die existenzgrundlage dafür. sie hätten den film auch anders nennen können ... und neo bekommt seinen ultimativen aus der luft gegriffenen gegenspieler. uhm, hö?
ich hätte mir stattdessen etwas ausgedacht, das sich viel mehr am ersten teil orientiert. natürlich sollte zion darin vorkommen, und natürlich würde die letzte schlacht gegen die maschinen eine rolle spielen, aber eben alles noch auf dem boden der tatsachen und nicht so abgehoben wie wir es kennengelernt haben. das hat mich schon nach dem zweiten teil gestört, aber ich ging die ganze zeit davon aus, der dritte würde das wieder geradebiegen können.
es mag sich billig anhören, zu sagen, man hätte eine reinkarnation des ersten films machen sollen, aber letztenendes ist es genau das, was die fans gewollt hätten und die begeisterung hätte bei einer guten umsetzung ohne probleme für zwei fortsetzungen gereicht, ohne dabei langweilig zu werden. immerhin hätte es die neuen effekte und auch storymäßig einige neue ideen geben können, nur nicht in dem ausmaß.
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also ich finde es arm, wenn leute mit der -boahmatrixwareineactionrevolutionjetzterwarteichdasselbevondenfortetzungen-brille- ins kino gehen, dann ist es doch schon vorprogrammiert, enttäusch zu sein, weil es einfach nicht möglich ist, in der heutigen zeit, mit unseren tricktechnischen möglichkeiten, so eine revolution nochmal hinzubekommen, sowas qualitativ hochwertiges in der art erwarte ich allerfrühstens in 5 jahren wieder, wenn überhaupt
ich glaube, dass genau das die wenigsten erwartet haben. vielmehr haben die brüder versucht, das mit dieser durchgeknallten und am ende praktisch nicht mehr vorhandenen story sowie den effekten in quantität, nicht qualität, auszugleichen.
ich gehe grundsätzlich nur ins kino, um eine geschichte zu erleben. natürlich möchte ich unterhalten werden, doch genau das passiert in erster linie über die story. ich fand star wars episode 1 gut, nicht, weil es mit damals grandiosen effekten daherkam, sondern vor allem dadurch, dass mich die eigentlich so simple geschichte mit ihrer liebe zum detail angesprochen hat. ich fand episode 1 sogar besser als 2. natürlich haben mich die special effects fasziniert, doch das wäre nicht möglich gewesen, gäbe es da nicht eine handlung, die diese szenen rechtfertigt.
in den beiden matrix fortsetzungen hatte ich das gefühl, dass es genau andersherum ist. die effekte rechtfertigen die handlung. im vorab drehbuch wird bei der schlacht um zion gestanden haben "und dann kämpfen sie". eigentlich passiert überhaupt nichts, außer dieser tatsache natürlich. wie oft gab es darin kämpfe, die man ohne probleme hätte weglassen können, aber trotzdem eingebaut wurden, nur des kampfes selbst wegen. man denke nur an neos erste begegnung mit seraph.
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meine wertung:

teil 1: 9,8/10
teil 2: 9,6/10
teil 3: 9,8/10

gesamt: 10/10
meine wertung:

teil 1: 5/5 wobei ich inzwischen schon eher zu 4/5 tendiere ...
teil 2: 2/5 jetzt, nachdem man weiß, wozu das alles gut gewesen sein soll
teil 3: 1/5 geballer ohne ende und nette effekte aber nichts dahinter, zusammen mit reloaded sehr enttäuschend imho

gesamt: knapp 3/5, vielleicht weniger. matrix als trilogie ist imho enttäuschend und setzt den guten ersten teil deutlich herab.