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Mythos
Heute war gestern noch morgen
Ja, der Titel ist ein wenig eigentümlich gewählt.
Gestern Abend war ich an eine Vorführung des Films "Que Sera" (Arbeitstitel ist derselbe wie der Threadtitel). Das ist ein Dokumentarfilm über das erste Generationenhaus in der Schweiz (Schönegg, Bern). Ein Generationenhaus ist ein Gebäude, welches Altersheim und Kindertagesstätte beinhaltet. Ziel einer solchen Kombination ist es, die Generationen zusammen zu führen.
In dem Film standen 5 Bewohner des Altersheims im Vordergrund. Man sieht das alltägliche Leben in einem solchen Heim, genau so, wie es ist.
Am Abendesstisch: Alle sitzen mit der gleichen, desinteressierten Miene am Tisch, niemand spricht etwas.
Den ganzen Tag lang vegetieren die Leute vor sich hin und scheinen nur auf ihren Tod zu warten.
Die Konversationen zwischen den Bewohnern beschränken sich auf ein Minimum, und wenn mal etwas gesagt wird, sind das entweder Streitereien oder nichtssagende, beinahe komische, Dialoge.
Drei Beispiele, welche die Lage dieser Bewohner zeigt.
Eine alte Frau (90 Jahre alt) meinte "Während dem ganzen Leben gibt man Sorge, dass man alt wird. Jetzt da ich alt bin, wäre es vielleicht besser gewesen, nicht ganz so viel Sorge zu geben".
Eine andere Frau ist neu ins Heim gezogen, weil sie zu Hause umgefallen ist und deshalb nicht mehr alleine wohnen kann. Sie war kontaktfreudig. "Aber mit wem?" fragt sie im Heim.
Eine andere Frau meinte "Das ist nicht mein Daheim. Wir sind hier in einem Altersheim".
Ich habe diese Erfahrungen nicht nur im Film gemacht, sondern auch in dem 2-Wöchigen Praktikum, welches ich vor 1.5 Jahren in einem Altersheim gemacht habe. Es ist so. Ein schlichtes Dahinvegetieren.
Der Film hat mich tief berührt. Ich habe mich schon mehrfach mit dem Gedanken des Alt werdens befasst (klar, mit meinem 18, knapp 19 Jahren ist es noch ein langer Weg). Der Gedanke, dass ich im Alter nur noch vor mich hin vegetiere und auf den Tod warten muss, macht mir Angst.
Ebenso die Vorstellung, bereits dement zu sein und nicht mehr zu wissen, was ich tu. Nicht mehr zu wissen, was ich tun soll und was ich vor zwei Minuten getan habe.
Habt ihr euch auch mal mit dem Gedanken befasst, bzw. wie denkt ihr darüber?
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