In den letzten Monaten, seit dem Mai, rasen die Stunden irgendwie an mir vorbei. Heute zum Beispiel: Ich wache irgendwann, noch völlig müde, gegen 9 Uhr auf. Was bis zum Mittagessen war, weiß ich gar nicht mehr so genau - soweit ich mich erinnere, habe ich im Forum gelesen und Mails gecheckt. Dann Mittagessen kochen, spülen, kleinen Spaziergang um den Block um etwas wacher zu werden, und schon war es 15 Uhr. Bis irgendwann 17 Uhr halb geistig abwesend gesurft, durchs Forum geschaut, über Beiträge nachgedacht, die nie geschrieben worden sind... dann kurz telefoniert, nochmal kurz Forum, hingelegt und ein bißchen gelesen... und nun ist schon nach 10 Uhr nachts, mein erster Beitrag heute im Forum, ich habe nichts an der Website getan, nichts am Roman geschrieben, zu nichts gekommen.
Und so verstreichen immer mehr Tage bei mir, wenn ich nicht zufällig etwas wegen der Wohnung tun kann.
Das macht mich traurig, und ich kann die Wut verstehen, die durch dieses meinige Verhalten in anderen auf mich entsteht. Woher kommt das? Werde ich einfach nur älter? Ist mir, mal psychologisch betrachtet, die Balance der Bedürfnisse total durcheinander geraten, wodurch Sicherheitsbedürfnisse situationsbedingt zu dominierend im Vordergrund stehen? Oder macht der Kreislauf wetterbedingt schlapp? Wirkt sich schon das schlechte Raumklima aus? Ich weiß es nicht, ehrlich.
Wie sieht es denn bei euch aus? Hattet ihr Lebensabschnitte, in denen die Zeit förmlich an euch vorübergezogen ist? Wie seid ihr damit umgegangen? Und was meint ihr, könnte man dagegen tun?