Letztendlich geht es ja auch in der Fantasy wie in fast jedem anderen Literaturgenre darum, die "großen Fragen" und ewigen Konflikte, mit denen wir Menschen uns herumschlagen, in eine neue Form zu gießen. Aber Fantasy kommt von Phantasie - ich will Welten sehen/lesen/mir vorstellen/beschrieben kriegen, die über die Realität oder das, was andere schon erdacht haben, hinaus gehen. Dazu gehören mehr als böse hässliche Orks und gute, bogenschießende schöne Elfen, obwohl das natürlich auch seinen Reiz hat und in der tolkienschen Form durchaus zu Recht ein Benchmark ist.
Walter Moers ist mit seinem Zamonien imho ein gutes Beispiel für wirklich innovative Fantasy. Ein weiterer Klassiker, der mir in letzter Zeit sehr ans Herz gewachsen ist, ist die Erdsee-Saga von Ursula K. LeGuin (daher auch mein Nick

) - der "Held" ist eigentlich gar keiner, Orks und Elfen gibt's auch keine (dafür aber jede Menge Drachen), aber es wird im Laufe der sechs Bände ein komplettes Universum samt historischem und mythologischem Hintergrund, mit überzeugenden Charakteren und vielen Einzelheiten aufgebaut.
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