Wovor habt Ihr Angst?

Ich meine jetzt nicht so abstrakte Dinge wie den nächsten Weltkrieg, Arbeitslosigkeit oder den Tod eines Freundes - so schrecklich das sein mag, ich glaube, das ist nichts, wo sich bei dem Gedanken daran eine Gänsehaut bildet, der Schweiß ausbricht, Übelkeit im Magen fühlbar wird oder sich die Nackenhaare aufstellen. Ich meine das, was man medizinisch wohl als Phobie bezeichnet - Angst vor Schlangen, Angst vor Menschenmassen, Angst vor dem Zahnarzt

Letzteres hat mich auf die Frage gebracht - bei meinem letzten Zahnarztbesuch (der schon unangenehm genug war) war im Nebenzimmer ein kleiner Junge, ca. 8 Jahre, der eine solche Panikattacke hatte, wie ich das noch nie erlebt habe - vollkommen außer Rand und Band. Als ich den Arzt fragte, was denn mit dem Knaben dort angestellt würde, sagte er nur, bisher noch gar nichts - nur der weiße Kittel hatte den Jungen in einen Zustand versetzt, in dem ihm jegliche Vernunft oder Möglichkeit, ihn rational zu beeinflussen, abhanden gekommen war. Letztendlich hat die Mutter ihn aus der Praxis getragen, kreischend und strampelnd und total außer sich - man kann ihm wirklich nur wünschen, dass er nie unter Karies leiden möge.

Kennt Ihr auch solche Situationen, wo Ihr am liebsten so handeln würdet - das Hirn einfach abschalten und den Instinkten die Kontrolle überlassen? So extrem wie bei dem Jungen wird wahrscheinlich niemand mehr reagieren, ich glaube wenn man älter wird, wächst auch die Kontrolle über solche Gefühle - aber ganz ohne Ängste kommt wohl niemand aus. Bei mir persönlich sind das Spinnen, die echte Gänsehaut und den sofortigen Fluchtreflex auslösen, und große Höhen - die Höhenangst ist zwar nicht so heftig, aber stark genug, um entsprechende Fahrgeschäfte am Kirmes zu meiden