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Thema: RPG: Morrowind Rollenspielthread

  1. #1

    RPG: Morrowind Rollenspielthread

    Wegen der Downtime und dem nun genutzten Backup ist unser Rpg als Thread verloren. Ich habe es aber noch als Textdatei gesichert, und eröffne es hiermit wieder.

    Als erstes kommt die Zusammenfassung rein, die auch in dem Thread "Was bisher geschah" zu lesen ist.

    WAS BISHER GESCHAH

    Zwei von drei Fürstenhäusern in Morrowind, auch unter dem alten, angestammten elfischen Namen "Resdayn" bekannt, fühlen sich eines Tages von dem dritten bedroht. Die Häuser Redoran sowie Telvanni hören von dem absoluten Herrschaftsanspruch des Hauses Hlaalu und designierte Vertreter der beiden Häuser machen sich auf den Weg nach Vivec, um dort ihren Herausforderer zu treffen. Bei der Reisegruppe handelt es sich um zwei Redoraner, wovon der eine, Revan Baenre, zugleich der Großmeister der Morag Tong ist, der andere, Jarlaxle, ist der Söldnerführer, der mittlerweile im Dienst des redoranischen Fürstenhauses steht, seine Leute, Augen und Ohren aber überall hat. Bei beiden handelt es sich um Dunmer und zwar um geborener Morrowinder. Der dritte, der Vertreter der Telvanni, ist dessen Erzmagister persönlich und Bretone.
    Die drei treffen in Vivec ein, doch alles kommt anders als gedacht. Auf der Spur eines Halbdaedra, Halbdunmer werden sie bis nach Gnisis gehetzt, wo sie beinahe scheinbar in eine Falle tappen. Sie retten sich mit letzter Kraft daraus und rätseln, wer der scheinbar falsche General ist, der die Position des echten Generals Darius von Gnisis übernommen hat. Sie kommen darauf, dass die Camonna Tong dahintersteckt und in der Hoffnung, mehr zu erfahren, führt sie der Weg nach Balmora. Dort wird ihnen seltsamerweise ein teueres Gericht in der Taverne "Eight Plates" auf Kosten der Camonna Tong serviert. Gleichzeitig geraten sie dank des Halbdaedras dort in eine Schlägerei, nach der sich die Wege der Gefährten von diesem trennen. In der Ratstaverne, dem balmoranischen Sitz der Camonna Tong, treffen sie endlich auf den falschen General und die Überraschung ist groß, als dieser ihnen mitteilt, dass er der letzte lebende Indoril ist. Indoril, das Fürstenhaus, welches einst den Erretter Morrowinds hervorbrachte, den Fürsten Nerevar Indoril, der laut Prophezeiungen wiedergeboren wird, wenn die Not im Land am größten und die Dunmer am stärksten bedroht sind. Dazu eröffnet ihnen elpedel Indoril gleichzeitig, dass die Camonna tong mehr oder weniger Tarnung für ihn sei und seine Ziele weitaus höher und uneigennütziger gesteckt sind. Zudem hat er ein dwemerisches Artefakt in seinen Besitz gebracht, dass der Erzmagister der Telvanni untersuchen soll, da es mit einem Zauber belegt ist. Jedoch ist dieser Zauber bisher niemandem bekannt und hat jede Person, die bisher Hand an das Artefakt legte, unverzüglich getötet. Die "Einladung" elpede Indorils ist also nicht ungefährlich für den Erzmagister und fand offenbar lediglich aufgrund seiner Zugehörigkeit zu dieser Reisegruppe statt. Von den Redoran scheint elpede Indoril nichts zu wollen. Doch bevor es dazu kommt, dass Draven, der bretonische Telvanni, das Artefakt in Augenschein nehmen kann, betritt ein leichtsinniger Khajiit die Ratstaverne und fragt ausgerechnet! nach einer Person aus der Diebesgilde.


    Die letzten Posts unserer Chars:

    Zitat Zitat von James Bond
    Revan hörte den Ausführungen dieses Dunmers aufmerksam zu.
    Er war offenbar sehr alt, oder besser gesagt erfahren, hatte er doch die
    Schlacht am roten Berg miterlebt, wo der grosse Fürst Nerevar kämpfte, besiegt
    und verraten wurde. Er ist ein Verwandter Nerevars. Des in Revans Augen der
    grösste Dumer aller Zeiten. Und elpede wurde zum Verbrecher.
    Der Grossmeister der Morag Tong hatte sich lange eingehend mit den damaligen
    Ereignissen auseinandergesetzt. Er hatte die abtrünnigen Priester aufgesucht,
    und ihre Version der Geschichte angehört. Durch seine guten Beziehungen war es
    ihm sogar möglich zu Fürst Vivec persönlich vorgelassen zu werden, und ihn über
    die Geschehnisse zu befragen. Wie musste sich Nerevar wohl gefühlt haben, als er
    von seinen Freunden betrogen wurde? Doch schon wieder schweifte der Grossmeister
    ab.
    Dieser elpede hatte also den Krieg gegen die Dwemer mitgemacht. Er kannte den
    legendären Erlöser der Dunkelelfen persönlich. Er hatte ein freies Resdayn
    erlebt. Revan selbst kannte das freie Land nur aus Erzählungen, war aber
    fasziniert vom Gedanken, das wieder erreichen zu können.
    Unter dem roten Berg schien etwas zu sein, erzählte elpede. Auch Revan waren
    einige Geschichten zu Ohren gekommen, die von zunehmenden Unruhen innerhalb des
    Geisterwalls berichteten. War Dagoth Ur wieder erwacht, wie es einige Quellen
    behaupten?
    Dann dieser Darius. Ein Feind der Cammona Tong, ein Feind des Kaisers, ein Feind
    des freien Resdayns.
    Ein Krieg schien in der Tat auf Resdayn oder viel mehr auf Morrowind zuzukommen.
    Die Horden des roten Berges, die Heere des Kaisers, die Ordinatoren.. Dann die
    Häuser und alle Dunmer. elpede hatte in einer Hinsicht recht. Das Tribunal wird
    schwächer. Viel hatte Revan für die drei Götter sowieso nicht übrig. Sie waren
    durch Gier an ihre göttliche Macht gekommen und Azuras Fluch auf sich geladen.
    Was wollte elpede damit bezwecken, dass er den drei Gefährten all dies erzählte?
    So bereitwillig seine Position und Pläne darzulegen... Sicherlich tat er das
    nicht, weil ihm die drei sonderlich sympatisch sind.
    Mochten Teile seiner Worte auch Revans Einstellung wiederspiegeln, so war der
    Mann immernoch ein Verbrecher.
    Plötzlich begann Jarlaxle zu sprechen. Er attackierte elpede verbal aufs gröbste
    und bezeichnete ihn als Verräter. Er schrie das nur so heraus.
    Revan war zwar mit ihm einer Meinung, blieb jedoch total ruhig. Nur ein
    überlegtes Vorgehen konnte hier zum Erfolg führen. Er riss den Söldnerführer an
    der Schulter zurück und ermahnte ihn mit einem intensiven Blick aus seinen roten
    Augen zu mehr Bedenken.
    Als wäre nichts geschehen, wandte sich der Grossmeister wieder zu elpede.
    Warum habt Ihr Euch in Gnisis als General der Legion ausgegeben, elpede? Was
    sollte diese Verhaftung? Sollte damals lediglich das Gespräch stattfinden, das
    sich heute ereignet?
    Was bezweckt Ihr damit, uns diese Geschichten zu erzählen?
    Zitat Zitat von Dragonlady
    Immer fassungsloser hatte Jarlaxle den Erzählungen seines Gegenübers gelauscht.
    Vieles davon war ihm bekannt gewesen, anderes aber selbst für ihn, den
    Söldnerführer und "Meister der Geheimnisse" neu. Seine Gedanken überschlugen
    sich. Ein Indoril. Einst einem der edelsten aller Fürstenhäuser entstammend, ein
    Verwandter des Fürsten Nerevar Indoril. Ein Verwandter auch des Wiedergeborenen,
    sollte dieser jemals erscheinen. Was würde Fürst Nerevar zu einem Verwandten
    sagen, der zum Verbrecher mutiert war. Der sein Haus verraten und seinen Mantel
    mit dem Wind gehängt hatte. Und der gegen Herzog Vedam Dran konspirierte.
    Gewiss, Vedam Dren war ein Hlaalu, aber einer der edelsten Männer, die Jarlaxle
    kannte. Seine Ziele waren aufrichtig und klar. Kein Falsch war in diesem
    Dunkelelf, der jetzt von einem "hausangehörigen" verraten wurde. Ja, es würde
    Krieg geben, wenn der heiß ersehnte Prophezeite nicht bald erscheinen würde.
    Ihm war klar, dass elpede Indoril sein Schweigen als Ehrfurcht auslegen mochte,
    doch noch immer fehlten ihm die Worte. Der Söldnerführer atmete tief durch und
    versuchte sich zu sammeln, bevor er endlich sprach: "So, Ihr seid also ein
    Indoril! Kein Zweifel, das einst edelste Haus hat als wohl einzig Überlebenden
    einen Verbrecher hervorgebracht. Noch dazu einen, der nicht einmal an Azuras
    Prophezeiung glaubt und im Stillen wohl sogar hofft, dass sein Verwandter, Fürst
    Nerevar, niemals zurückkehren wird. Sagt mir eins, Indoril, Euch würde ein Krieg
    doch sicher gelegen kommen, gibt es doch für Eure finsteren Geschäfte keine
    bessere Zeit als das Chaos des Krieges! Ihr, der Ihr Großes hättet verrichten
    können, der Ihr Eurem wahren Haus seinen Namen hättet zurückgeben können, Ihr,
    Ihr habt Resdayn und Fürst Nerevar hundertfach verraten!". Die letzten Worte
    schrie der Söldnerführer und seine Hand fuhr zur Klinge. Niemals zuvor hatte er
    sich selbst derart außer Fassung gesehen, niemals gewußt, dass ein solcher
    Schmerz in ihm toben konnte. Der Schmerz über einen Verrat an seinem Land,
    seinem Volk und an allem, woran er glaubte.Ein Verrat an der gesamten elfischen
    Rasse, die, anstatt sich Weisheit und Sanftmut zu bewahren, durch Männer wie
    diesen zu gemeinen Verbrechern verkam. Doch bevor er blindlings vorspringen und
    den Camonna Tong-Mann ermorden konnte, fühlte der, wie die Hand Revans ihn
    zurückriß. Der Großmeister der Morag Tong schüttelte fast unmerklich mit dem
    Kopf, als wolle er ein Zeichen geben.
    Langsam bekam Jarlaxle wieder Gewalt über sich und seine Gefühle. Jedenfalls
    soweit, dass die Gefahr eines unüberlegten Angriffs zunächst gebannt war. Und so
    hörte er Revan fragen:
    "Warum habt Ihr Euch in Gnisis als General der Legion ausgegeben, elpede? Was
    sollte diese Verhaftung? Sollte damals lediglich das Gespräch stattfinden, das
    sich heute ereignet?
    Was bezweckt Ihr damit, uns diese Geschichten zu erzählen?"
    Innerlich verfluchte er sich selbst, dass ihn die Wut hatte mitreißen können,
    während der Großmeister einen kalten Kopf bewahrt und das Naheliegendste gefragt
    hatte.
    Zitat Zitat von elpede
    Schneller, als der Redoran es wahrnahm, hatte elpede einen Dolch in Wurfposition
    gebracht. In Sekundenbruchteilen wäre das Schicksal des Söldnerführers besiegelt
    gewesen, doch jener riss sich zusammen, und so verschwand der Dolch wieder in
    den Tiefen der Robe, ehe ihn jemand zu Gesicht bekam. Doch elpede war innerlich
    wütend, denn der Söldnerführer sah nicht und urteilte über etwas, das er nicht
    verstehen konnte.
    "Hütet Eure Zunge, N´Wah. Ich habe die Klingen bereits unzählige Male gekreuzt,
    als Eure Eltern noch Ratten mit Holzschwertern gejagt haben und Eure Geburt noch
    ein weit entferntes Ereignis war. Wenn Ihr Euch mit mir duellieren wollt, so
    müsst Ihr dies nur sagen und unser nächstes Zusammentreffen findet in der Arena
    zu Vivec statt. Wir können die Sache auch hier regeln, wenn Ihr wert darauf
    legt, den Boden mit Eurem Blut zu tränken.
    Nicht alles, was Ihr nicht begreift, ist deshalb falsch. Der Glaube an die alten
    Prophezeiungen hat mich nicht weiter gebracht, nie. Es mag sein, dass Fürst
    Nerevar eines Tages wiedergeboren wird. Vielleicht hat dieses Ereignis sogar
    längst stattgefunden. Doch wird dieser wiedergeborene Nerevar nicht der Fürst
    sein, den ich kannte und dem ich einst diente. Seine Seele mag diesselbe sein,
    doch wird er nichts mehr wissen von dem, was einst am roten Berg geschehen ist.
    Er wird manipulierbar sein, denn die Wahrheit hat viele Seiten und viele
    Gesichter, und er selbst wird wählen müssen, wem er glaubt. Er wird vom Tempel
    und damit vom Tribunal als Ketzer und Heuchler verfolgt werden, wenn er sich
    offenbart, was er aber muss, denn sonst kann er die Prophezeiungen nicht
    erfüllen. Der Glaube muss schon sehr stark sein, wenn man sich vorstellen mag,
    wie er die alten Prophezeiungen erfüllen will. Denn er selbst ist unwissend,
    während seine Feinde Jahrhunderte Zeit hatten, sich auf seine mögliche Ankunft
    vorzubereiten. Nicht umsonst gehören alle Dokumente, die die Schlacht am roten
    Berg beschreiben, zu den verbotenen Schriften. Nur wenige Ausnahmen gibt es,
    nämlich jene, in denen das Tribunal sich selbst verherrlicht und als Befreier
    preist, während Fürst Dagoth Ur als der Inbegriff des Bösen dargestellt wird.
    Nehmt alle Umstände zusammen und überlegt, was Ihr da redet. Die Chancen für den
    Nerevar stehen schlecht, und jeder, der die Hände in den Schoss legt und auf
    alte Prophezeiungen schwört, ist ein größerer Verräter, als ich es je sein
    könnte. Hier geht es nicht um Ansehen oder Ehre, Redoran. Merkt Euch das. Wenn
    der Feind erst vor der Tür steht, werdet Ihr keine Zeit mehr haben, Eure
    albernen Fehdehandschuhe vor dessen Füsse zu werfen und ihn zu einem ehrenhaften
    Duell aufzufordern. Ihr verlasst Euch auf Eure Tugenden und auf das Tribunal,
    die drei Götter, die Euch schon beschützen und leiten werden, und somit ist das
    Schicksal der Redoran ebenfalls besiegelt, wenn ihr daran nichts ändert.
    Es hat in den letzten einhundert Jahren mindestens ein dutzend Fremdländer
    gegeben, die allesamt behaupteten, der wiedergeborene Neverar zu sein. Doch
    schon nach kurzer Zeit hat niemand mehr je von ihnen gehört. Und - wenn ich das
    anmerken darf, denn ich habe es verfolgt - keiner jener Fremdländer hat es
    geschafft, die Zustimmung auch nur eines einzigen Ratsherren der Telvanni oder
    der Redoran für die Anerkennung als Hortator zu erhalten. Im Gegenteil, das Haus
    Redoran hat jeden, der es wagte, sich "Nerevar" zu nennen, ohne Prüfungen dem
    Tempel gemeldet und damit gesorgt, dass jene als Ketzer verfolgt und vermutlich
    ihr Ende im Ministerium der Wahrheit fanden. Soviel zu dem, was Euer Haus
    vollbracht hat. Also verschont mich mit Euren Gerede von Verrat, Ehre und
    Ansehen, Söldnerführer.
    Ich habe wichtigeres zu tun, als mich um die Ehre und das Ansehen eines Hauses
    zu kümmern, dessen Schicksal mit dem Fall von Fürst Nerevar besiegelt war. Nur
    meines Blutes wegen habe ich mächtigere Feinde, als Ihr es Euch vorzustellen
    vermögt. Da ich als vermutlich letzter noch lebender Zeitzeuge jener Ereignisse
    den wiedergeborenen Nerevar aufklären könnte, werde ich seit Jahrhunderten vom
    Tempel und vom Tribunal verfolgt. Doch einzig das Tribunal weiss, wie ich
    aussehe, was mir bislang das Leben bewahrte, denn niemand sonst wäre in der
    Lage, mich je zu identifizieren. Ein weiterer Punkt ist das sechste Haus, das
    sich in den letzten Jahrzehnten wieder erhoben hat. Noch bleibt es im
    Verborgenen, doch heisst es bei den Aschländern, dass Fürst Dagoth Ur selbst
    sich aus seinem Grab erhoben und die Führung des Hauses übernommen hat. Er wird
    sich gegen jene erheben, die ihn getötet haben - dem Tribunal."
    Wieder hatte er sich viel zu lange aufhalten lassen, viel zu viel geredet und
    dennoch, es war wichtig, dass jene erfuhren, was sich abspielte. Sie waren nicht
    einmal annähernd in der Lage, die Ausmaße der Gefahr zu begreifen und wussten
    nicht, was sich in vielen Jahrhunderten in ihren Häusern entwickelt hatte.
    "Was die Sache in Gnisis betrifft - ich gab mich nie als General aus. Ich nutzte
    lediglich die Situation, um jenen Teil der Legion zu finden, der dem Talos-Kult
    angehört und sicher weiss, wo sich General Darius verbirgt. Dass Ihr mir in die
    Quere kommt, war nicht geplant. Dieser tolpatschige Nord hat eine Menge Staub
    aufgewirbelt und Ohren aufhorchen lassen, die besser nichts gehört hätten. Seit
    jenen Ereignissen in Gnisis ist er übrigens spurlos verschwunden. Aber was will
    man auch von ihm erwarten, er ist ein Nord, kein Dunmer. Seine Leichtgläubigkeit
    und seine lockere Zunge werden über kurz oder lang dafür sorgen, dass meine
    Existenz aufgedeckt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden. Dann werde
    ich nicht nur das Tribunal und den Tempel, sondern auch die Legion im Nacken
    haben. Im schlimmsten Falle werden sich beide verbünden, um sicherzustellen,
    dass ein wiedergeborener Nerevar nur eine Quelle nutzen kann, um seine
    Geschichte und sein Schicksal zu erfahren - das Tribunal.
    Die meisten jener Legionäre, die mich in Gnisis unterstützten, sind Anhänger des
    Talos-Kultes. Doch Eurer Auftreten hat meine Pläne vereitelt. Ich musste mich
    zurückziehen und sämtliche Spuren verwischen. Eigentlich hatte ich vor,
    herauszufinden, wo sich Darius versteckt hält. Und es gibt etliche Köpfe in
    Gnisis, die dies wissen, nun aber für mich unerreichbar sind. Wärt Ihr mir
    gefolgt, wäre alles anders gekommen. Doch belassen wir es dabei, dass meine
    Pläne durchkreuzt wurden und ich nun in großer Gefahr schwebe. Mir bleiben nicht
    viele Möglichkeiten, um zu handeln. Eigentlich nur eine - die Offensive."

  2. #2
    Zitat Zitat von Bloodwyn
    Wolf fluchte, noch immer irrte er in Ald ruhn herum. Hier hatte er die Spur der
    Abenteurer verloren. Wie sollte er das seinen Vorgesetzten erklären können?
    Er beschloss zu Fuss über Caldera und Balmora nach Vivec zu gehen. Unterwegs,
    dachte er, könne er immer noch darüber nachdenken, wass er den hohen
    Tempelmitgliedern sagen sollte. Gedannkenversunken schlenderte er Balmora.
    Zitat Zitat von Dragonlady
    Jarlaxle liess den Anderen zuerst ausreden. dann aber sagte er mit
    gefährlich-leiser Stimme: "Nennt mich nie wieder N'Wah. Ich bin ebensogut
    eingeborener Dunmer von Resdayn wie Ihr, verrotteter Indoril. Ihr glaubt, es
    gehe nicht um Ehre oder Anstand? es geht immer darum. Immer und zuerst sind die
    Motive das Wichtigste. Eure sind vom Hass und der Habsucht geprägt. Ihr sagt,
    dass Ihr um das Land besorgt seid, doch habt Ihr eine seltsame Art, dies zu
    zeigen. Von allem, was je elfisch war, habt Ihr Euch längst entfernt. Und glaubt
    nicht, dass Ihr mich in einem Duell so einfach besiegen könntet. Ihr würdet eher
    eine böse Überraschung erleben. Fürst Nerevar wird bei seiner Rückkehr sicher
    nicht mehr seine Erinnerungen bewahrt haben, jedoch - wie Ihr selbst sagtet, es
    wird seine Seele sein und was macht ein lebendes Wesen aus, wenn nicht seine
    Seele? Das Haus Indoril hätte in den vergangenen Jahrhunderten erneut groß unter
    Euch werden können. Vivec war niemals ein wirklicher Feind Nerevars. Es war die
    allzu große Macht, denen niemals ein Sterblicher ausgesetzt werden sollte, die
    ihn zu dieser Entscheidung trieb. Bei Sotha Sil mag es sein Forscherdrang
    gewesen sein. Ihr mögt eine schwere Zeit hinter Euch haben in diesen sechs
    Jahrhunderten, das sei Euch unbenommen, dennoch rechtfertigt es nicht alle Eure
    Taten. Wenn es zum Krieg kommt, dann sollten Resdayns Bewohner gemeinsam gegen
    das Kaiserreich stehen. Mit Resdayns Bewohnern aber meine ich alle, die hier
    leben, sei es Elf oder Mensch, Khajiit oder Argonier. Wer hier lebt, ist
    Resdayner. Mit Eurer Sklaverei und Euren unsauberen Machenschaften spielt Ihr
    dem Kaiserreich in die Hände. Ich denke eher, Ihr werdet auf der Seite der
    Sieger sein wollen, wer immer das auch sei. Wenn nur der Profit groß genug ist
    und genügend Blut fliesst, um Euren Hass zufriedenzustellen. Nicht die Art, wie
    man eine Waffe zieht, ist von Bedeutung, sondern einzig und allein das Warum",
    schloß der Söldnerführer verächtlich.
    Er atmete tief durch und wartete darauf, dass Draven sich auch mal äußern würde.
    Zitat Zitat von Crow
    Draven jedoch blieb still, wofür es mehrere Gründe gab. Er sah keine
    Veranlassung, sich in die Streitigkeiten der Dunkelelfen einzumischen und fühlte
    sich etwas ausgeschlossen, da er nicht so viel Emotionen für die alten
    Geschichten aufbringen konnte. Er war "nur" ein Mensch, ein im Verhältnis zu
    Elfen kurzlebiges Wesen. Auch wenn er es zum Erzmagister des Hauses Telvanni
    gebracht hatte, wo es zu seinen Aufgaben gehörte, auch über die Vergangenheit
    des Landes Bescheid zu wissen, änderte dies nichts an seiner Einstellung, dass
    die Prophezeiungen des Nerevarine genau so simpler Aberglaube alter Elfen sein
    könnte, die sich die alten Zeiten auf Resdayn zurückwünschten und so wenigstens
    eine Hoffnung haben konnten. Auch wenn er Jarlaxle und Revan keineswegs für
    abergläubische Dummköpfe hielt und auch die Worte elpedes machten ihn in dieser
    Hinsicht stutzig. War vielleicht doch mehr an dieser Prophezeiungsgeschichte? Er
    hatte sie auch nie vollkommen ausgeschlossen und genau so wenig hatte er daran
    geglaubt. Eigentlich war es ihm egal gewesen, es gab wichtigeres für ihn.
    Im Haus Redoran hätte er wohl niemals so weit aufsteigen können mit seiner
    Einstellung, aber bei den Telvanni war dies möglich gewesen, hauptsächlich
    bedingt durch sein großes Potential als Magier, seinem damaligen Gönner und
    heutigem besten Freund Aryon und auch der allgemein relativ uninteressierten
    Einstellung der anderen Mitglieder des Hauses. Dennoch hatte Aryon ihm geraten,
    sich zumindest mit der Geschichte des Landes vertraut zu machen und ein wenig
    über diese Sagen und Mythen zu lernen. Noch bevor er sein Sprecher in Sadrith
    Mora wurde, denn Aryon hielt dieses Wissen für wichtig. Vor allen Dingen während
    seines Aufstiegs innerhalb des Hauses wurde Draven von ihm ermahnt, dass er das
    Haus nur gut und weise führen könne, wenn er das Volk der Dunmer gut versteht.
    Für politische Begebenheiten hatte er Berater und für solche Anlässe reichte
    sein eigenes Verständnis schon aus, aber es kam dem Bretonen so vor, als hätte
    dieser Tag einen weiteren Beitrag zum Verständnis geleistet durch die Reaktionen
    der drei Dunmer, welche er hier in diesem Raum beobachten konnte.
    Was ihn aber hauptsächlich beschäftigte war die Frage, was elpede nun eigentlich
    von ihnen wollte. Obwohl ihn seine Telvannimentalität gerade dazu anwies, ihn
    direkt darauf anzusprechen, verkniff er es sich mühsam. Es schien ihm
    diplomatischer zu sein, auf die Aussage des Camonna Tong-Führers zu warten,
    zumal dieser ihnen viel verraten hatte. Wobei Draven sich immer noch nicht
    sicher war, ob man ihm glauben konnte. Es war nun mal eine
    Verbrecherorganisation und sie erreichten nicht nur viel mit Bestechung, sondern
    auch mit purer Manipulation...
    Er drehte sich ein wenig auf seinem Stuhl und deutete Jarlaxle, welcher ihn
    wartend ansah, dass er nichts zu sagen hätte. Stattdessen musterte er elpede mit
    interessierten Augen.
    Zitat Zitat von elpede
    "Ich gebe mich geschlagen, Söldnerführer", spottete elpede sanft lächelnd.
    "Eure Weisheit ist schier unendlich. Ihr, der bis vor wenigen Tagen nicht von
    meiner Existenz wusstet und ohne meine Erzählungen noch immer im Dunkeln tappen
    würdet wie ein krankes Kagouti, seit sicher besser in der Lage, meine Handlungen
    und Taten zu beurteilen, als jeder Mann, der auf Vvradenfell lebt,
    einschließlich meiner selbst. Bemerkenswert an Eurem Urteil, das Ihr so weise
    gefällt habt, ist vor allem die Tatsache, dass Ihr nicht einmal einen Bruchteil
    meiner Taten kennt, geschweige denn die der Camonna Tong. Ihr wisst nur, was
    euch der Mann auf der Straße erzählt - nicht mehr, und nicht weniger."
    elpede lächelte noch immer sanftmütig und wohlwollend, was seinem Spott noch
    dienlicher war. Jener Redoran, der vor ihm stand, war sicher ein Mann der Tat
    und ein Mann, der wusste, wovon er sprach - aber sein Wissen war fehlerhaft,
    lückenhaft oder schlicht nicht sein eigenes.
    "Die Welt ist nicht schwarz und weiss, sondern grau, Redoran. Eure Argumentation
    verbirgt Eure Gedanken und Gefühle nicht, so sehr Ihr Euch auch bemüht. Ich
    werde Euch sagen, was in Eurem Kopf vorgeht. Ihr sucht fieberhaft nach einem
    Grund, mich zu hassen. Ihr seht in mir die Reinkarnation und die Ursache allen
    Übels, das sich auf Vvradenfell breit gemacht habt.
    Es wäre fatal, wenn es mir gelänge, Euer in drei Jahrhunderten entstandenes
    Weltbild einzureissen. Eure innerlichen Qualen lassen sich sicher noch steigern.
    Es muss schwierig für Euch sein, zu vernehmen, dass das Tribunal nicht das ist,
    was es vorgibt, zu sein. Schließlich ist die uneingeschränkte Loyalität
    gegenüber dem Tempel eine der höchsten Tugenden im Haus Redoran, nicht wahr ?
    Wer Zweifel an seiner Macht und an seinem Status ausspricht, wird ausgestoßen
    und geächtet. Nicht einmal ein ehrenhaftes Duell vermag denjenigen zu retten und
    ihm seine Angehörigkeit wiederzugeben.
    Aber wisst Ihr, so naiv und blauäuig Ihr auch seit, eines mag stimmen. Die
    Camonna Tong ist eine Organisation von Verbrechern. Doch ist sie dies nur nach
    der Rechtssprechung des Kaisers. In vielen Bezirken dieser Insel gilt die
    Rechtssprechung der Fürstenhäuser. Die Camonna Tong wird sowohl durch die
    Redoran, als auch durch die Telvanni anerkannt und es werden seit Jahrhunderten
    Geschäftsbeziehungen aufrecht erhalten, die so gar nicht zu Eurem Gerede passen.

    Und noch etwas habt Ihr vergessen. Wir sind nicht die Camonna Tong. Ich will
    Euch noch eine kleine Geschichte erzählen, auch wenn sie an Eurer Einstellung
    nichts ändern wird, denn Ihr wollt mich hassen, weil ich in Euren Augen für die
    Camonna Tong stehe. Euch ist es nie gelungen, jemanden zu finden, den Ihr
    greifen konntet, an dem Ihr Euren Hass festmachen konntet. Heute jedoch glaubt
    Ihr, jemanden gefunden zu haben, und Ihr krallt Euch daran fest, wie ein
    Cliffracer sich an seine Beute krallt, wenn er sie erst erspäht hat.
    Vor etwa 8 Jahren traf ich zum ersten Mal auf Herzog Drem. Ich erfuhr, dass
    Orvas, sein Bruder, für den ich zu diesem Zeitpunkt längst arbeitete, eine
    Tochter hatte, die sich von ihrem Vater fernhielt ob der Greueltaten, die er und
    seine Camonna Tong vollbrachten. Ich hoffte, einen Schwachpunkt in der Familie
    Dren zu finden und machte mich auf die Suche. Es gelang mir, sie aufspüren und
    mit ihr zu sprechen. Natürlich erzählte ich ihr nicht alles, ich ließ sie
    glauben, dass ich ein Mitglied der Camonna Tong sei, das aussteigen wollte. Sie
    glaubte mir, schon alleine deshalb, weil ich sie sonst auf der Stelle hätte
    töten müssen, denn auf ihren Kopf ist noch heute ein hohes Kopfgeld
    ausgeschrieben, das ihr Vater, Orvas Dren, selbst ausgesetzt hat.
    Ich weckte in ihr das Bedürfnis, etwas gegen die Geschäfte ihres Vaters zu
    unternehmen, und versprach ihr, sie zu unterstützen. Und sie erzählte mir von
    einem Khajit, der duch ihre Hilfe von der Plantage entkam und nun ein Geschäft
    im Fremdenviertel betrieb. Gemeinsam mit ihm gründeten wir eine geheime
    Organisation, deren Aufgabe darin bestand, Sklaven zu befreien und ihnen die
    sichere Heimkehr in ihre Heimatländer zu ermöglichen. Eine Mission in Ebenerz
    wurde im Geheimen von Herzog Drem genehmigt und erbaut. Die Mittel dazu
    beschaffte ich aus der Schatzkammer der Hlaalu in Vivec, zu der ich als zweiter
    Mann nach Orvas Dren natürlich Zugang habe.
    Die Organisation arbeitete erfolgreich und wuchs. Schon nach kurzer Zeit war sie
    groß genug, um nicht nur die Sklaven aus den Häusern ihrer Besitzer zu befreien,
    sondern selbst die Sklavenhändler und ihre Transporte anzugreifen. Da Orvas Dren
    mir die Aufgabe übertrug, eben jene Organisation zu finden und zu zerschlagen,
    war es mir möglich, genau das zu verhindern. Natürlich waren dafür gewisse Opfer
    erforderlich, aber das wurde in Kauf genommen. Auf einen Sklaven, der ein
    solcher blieb, kamen zehn, die befreit werden konnten.
    Ich hatte allerdings nicht mit dem gerechnet, was sich zutragen würde.. Wie
    Ihr..", er nickte dem Bretonen zu, der ihm noch immer gegenüber saß und zuhörte.

    "Wie Ihr sicher wisst, waren die Telvanni die größten Abnehmer von Sklaven. Doch
    Orvas Dren konnte den Bedarf der Telvanni längst nicht mehr decken, und so griff
    der damalige Erzmagister Gothren zu einer Maßnahme, die nicht nur höchst
    illegal, sondern bis dahin auch verpönt war. Er ließ Leute auf offener Straße
    entführen und versklaven. Waren es vorher Khajit ud Argonier gewesen, die in die
    Sklaverei verkauft wurden, so drohte dies nun jedem, der sich in das Gebiet der
    Telvanni wagte, gleich ob Bretonen, Rothwardronen, Hochelfen oder Bosmer. Die
    Telvanni haben dies stets geleugnet und tun dies heute noch, aber ich habe mit
    eigenen Augen gesehen, was sich unter dem Turm von Tel Mora abspielte.
    Herzog Drem selbst schließlich verfügte, dass die Sklavenbefreiungen reduziert
    werden mussten, denn im Kaiserreich wurden wieder Stimmen laut, die eine
    vollständige Besatzung Vvradenfells und die Entmachtung und Auflösung der
    Fürstenhäuser durch die kaiserliche Legion forderten. Ein Krieg drohte, doch er
    konnte damals noch abgewendet werden."
    elpede lehnte sich entspannt zurück und schloss für einen Moment seine Augen,
    während er schwieg. Doch noch bevor jemand reagieren konnte, blickte er wieder
    den Söldnerführer an.
    "Und die Moral von der Geschichte : Die Welt ist nicht schwarz und weiss - sie
    ist grau. Wenn Ihr nun noch immer der Auffassung seit, dass Ihr Euren
    unbegründeten Hass aufrecht erhalten wollt - nur zu, ich werde Euch sicher nicht
    daran hindern. Ihr dürft mich arrogant nennen, wenn Ihr wollt - aber ich habe zu
    viel erlebt und gesehen, als dass ich mich von Euch belehren ließe über Recht
    und Unrecht."
    Damit war der Söldnerführer für den Dunkelelfen uninteressant. Er war nicht
    wichtig, keiner von den dreien, die er eingeladen hatte, war wichtig. Verbündete
    kamen und gingen, das Rad der Geschichte ließ sich davon nicht aufhalten.
    elpede nahm wieder eines der Dwemer-Kurzschwerter in die Hand, wog es, spielte
    fast ein wenig damit. Plötzlich fiel sein Blick auf jene beiden Krieger, die
    noch immer regungslos an der Theken standen.
    "Das Artefakt... ist es noch hier oder habt Ihr es bereits nach Suran bringen
    lassen ?", fragte er.
    "Es ist noch hier", die Antwort kam leise, Ehrfurcht schwang in der Stimme des
    Kriegers mit. Der Zuhörer musste spüren, dass es sich hier um etwas besonderes
    handeln musste.
    Zitat Zitat von Crow
    "Nun, Ihr seid auch auf gewisse Weise arrogant und gebt euch auch keine
    Mühe, dies zu verdecken", sagte der Erzmagister knapp, der sich die
    ganze Zeit über bedeckt gehalten hatte. "Aber mal angenommen, wir würden
    euch glauben, wie sehen Eure weiteren Pläne aus? Was gedenkt Ihr als
    nächstes zu tun, wie sähe unsere Rolle Eurer Vorstellung nach aus und wie
    viele Leute innerhalb der Camonna Tong und sonstigen Organisationen
    habt Ihr eigentlich bereits hinter Euch?"

    Mehr sagte er nicht, aber er musste sich eingestehen, dass die
    Geschichte elpedes durchaus plausibel klang und er geneigt war, ihm zu glauben,
    auch wenn er seine Skepsis nicht so einfach ablegen konnte und wollte.
    Entweder elpede sprach die Wahrheit oder alles war nur ein Riesentrick,
    um ihn und seine Gefährten zu täuschen. Zuzutrauen war diesem Dunmer
    beides, Draven hielt ihn weiterhin für unberechenbar. Er vertraute ihm
    zwar schon etwas mehr als noch zu Beginn, dennoch schrieb er dies den
    beeindruckenden rednerischen Fähigkeiten elpedes zu, wovon er sich nicht
    ohne weiteres in die Irre leiten lassen wollte. Er war gespannt auf die
    weiteren Antworten des Dunkelelfen, während er kurz an die Situation in
    Gnisis dachte.

    Konnte man elpede glauben, so war damals einiges schiefgelaufen und sie
    hätten dieses Gespräch schon sehr viel früher führen können. Nur hatte
    die Gruppe dort absolut keine Zeit, sich mit der Legion herumzuschlagen
    und er hatte seine Rolle wirklich gut und glaubwürdig gespielt. Sie
    hatten wichtigeres zu tun dort in Gnisis, dachten sie zumindest, denn
    scheinbar waren sie wie auch elpede auf der Suche nach Darius gewesen.
    Hätte er sie damals anders angesprochen, wäre es vielleicht ganz anders
    verlaufen, aber dies war nun nebensächlich und längst überholt.

    Zu der Sklavengeschichte und Gothren hielt er sich total bedeckt, wobei
    er wußte, dass dies stimmte. Es wurde geheim gehalten und geradewegs
    totgeschwiegen, aber nachdem er Gothren bezwungen hatte, fand er
    spärliche Beweise für die Taten dieses Narren, die unvorsichtigerweise vom
    damaligen Erzmagister nicht vernichtet wurden. Draven war selbst ein Gegner
    der Sklaverei und hatte keine Sklaven bei sich in Tel Uvirith, sondern
    nur ein paar ehemalige Sklaven, welche er freigelassen hatte und die es
    vorzogen, weiterhin bei ihm zu bleiben auf freiwilliger Basis. Jedoch
    war es bei den Telvanni üblich, Sklaven zu halten und der Erzmagister
    allein konnte daran nichts ändern, da so ziemlich der gesamte Rat der
    Telvanni weiterhin auf dieses Recht bestand, welches seit Urzeiten
    existierte. Dies hatte er zu akzeptieren, aber egal, nun gab es wichtigeres.
    Zitat Zitat von Arrax
    Rak´Talzar stand auf dem nun stark schwankenden Schiff,welches bald die
    Insel Vvardenfell erreichen sollte. Es war ein Heftiger Sturm,die
    Götter müssen Zornig sein,dass sei es so schlecht mit dem Wetter meinen.
    Doch er hatte keine Zeit,sich darum zu scheren,es gibt schließlich
    wichtige Gründe für seine Anwesenheit in diesem Land. Die Wolken waren Dunkle
    und gelegentlich nagte ein Dreugh an dem Schiff,konnte aber nicht
    wirklich ein Schaden anrichten. Der Cyrodiische Fährmann nippte derweil
    weiter an seinem Weinbrand und steuerte das Schiff leicht chaotisch sicher
    in den Hafen der Stadt Ebenerz. Der Umhang des Senche-Raht wehte ein
    wenig mit dem Wind. Er war gewiss anders,in diesem Inselreich kennt man
    nur die Suthay-Raht,die kleineren,wendigeren Khajiit,die
    Senche-Tiger,von Fremden auch als Kampfkatzen bezeichnet,sind in diesem Teil Tamriels
    fremd und anders als ihre Verwandten. Wenn man die Suthay-Raht als
    Diebe bezeichnen kann,so ist er eine Art Krieger,doch ebenso leise und
    geschickt,nein, leiser und geschickter,als seine Verwandten. Mit einem
    eleganten Hops sprang der Senche-Raht auf die Steinigen Docks und sofort
    eilten einige Wächter herbei,um Papiere und Einreisegenehmigung
    anzusehen. Als diese Formalitäten erledigt waren, eilte der Senche schon in
    Richtung der Taverne,Nasses Fell stinkt ganz fürchterlich, um dort einige
    Informationen zu holen.

    Rak´Talzar bekam die gewünschten Informationen von den ein und
    ausgehenden Tavernengästen, welche ihn letztenendlich an einen Ort führten:
    Balmora. Der Senche-Raht ging mit zügigen Schritten über den Steg auf das
    Boot und nahm die Route per Schiff nach Vivec, eine wahrlich
    beeindruckende Metropole, und reiste dann per Schlickschreiter nach Balmora, hier
    würde er sie finden. Er sah und fand eine Taverne, direkt am
    Schlickschreiterhafen. Kurz bevor er eintrat, warnte ihn einer der Einheimischen
    Dunkelfen,er solle dort nicht hineingehen, dort versammle sich eine
    Gruppe,die man als die „Cammona Tong“ bezeichnete. Das interessierte den
    Senche genauso wenig, wie als wenn ein Sandkorn in Elsweyr geklaut wird.
    Er ist ein Veteran der Kriege Elsweys gegen Valenwald, eine Königswache
    in seiner Heimat. Einst verteidigte er seinen König, den verrückte
    König Dro´Zel gegen 7 bosmerische Attentäter, da können einheimische
    Rassisten und Schläger kein Problem sein. Er öffnete behutsam die Tür und
    trat ein. Vorsichtig sah er sich in dem Raum um. Hier fand er nur
    Dunkelelfen. Außer an einem Tisch. Dort sah ein Bretone,der sich mit einem
    Dunkelelfen unterhielt und 2 Dunkelelfische Begleiter hat. Er hob leicht
    den Kopf und roch den Geruch on Skooma und Alkohol. Es war für die
    Tavernenbesucher sichtlich ungwohnt, einen Khajiit hier zu sehen. Rak´Talzar
    wusste um die Sklaverei in diesem Land und wie seine Artgenossen hier
    behandelt werden. Es war ebenso erstaunlich,wie sie den doch sehr großen
    Khajiit betrachteten. Sein Gesicht war hinter der Kapuze seines Mantels
    verdeckt, lediglich den Schwanz und die Läufe waren sichtbar, ebenso
    wie die sehr scharfen Krallen.
    Er bewegte sich auf die Gruppe um den Bretonen zu.
    Zitat Zitat von elpede
    "Das, was Ihr Arroganz nennt, junger Bretone, werdet Ihr im Wesen
    eines jeden Elfen finden. Besonders ausgeprägt ist dies bei den
    Hochelfen, aber als jemand, der sich eingehend mit der Magie beschäftigt hat,
    ist Euch sicher aufgefallen, dass die Hochelfen selbst ihre Verwandten
    von oben herab betrachten. Doch sprechen wir über Pläne und Geschäfte,
    ganz wie Ihr wünscht.

    Während wir hier sitzen und plaudern, verstreicht die Zeit, und die
    Vorbereitungen, die ich seit einigen Jahren treffe, werden von meinen
    Leute vorangetrieben. So werde ich selbst ein mächtiges Artefakt
    dwemerischer Herkunft, das sich hier in Balmora befindet, nach Suran bringen. Die
    Bedeutung dieses Artefaktes liegt zu einem großen Teil im Dunkeln, doch
    weiss ich aus Aufzeichnungen, dass es sich einst im Besitz des
    Tribunals befunden haben muss. Doch zu welchem Zwecke, ist selbst mir noch
    völlig schleierhaft. Rätselhaft ist aber auch der Fundort, denn eine Gruppe
    meiner Raritätenjäger barg dieses Artefakt unter dem hohen Einsatz
    ihres Lebens aus einer alten Dwemerfestung innerhalb des Geisterwalls. Sie
    berichteten mir von seltsamen, mächtigen Kreaturen, die dort hausen
    sollen, doch noch seltsamer ist die Tatsache, dass von eben jener Gruppe
    niemand mehr am Leben ist. Sie alle starben auf mysteriöse Weise, und
    jeden meiner Männer, der das Artefakt in den Händen hielt, ereilte das
    gleiche Schicksal. So liegt es nun in einer Truhe, und niemand wagt es
    dieses Artefakt zu berühren, doch spüre ich, dass es von großer Bedeutung
    ist. Ich möchte, dass Ihr einen Blick darauf werft. Es ist ein
    magisches Artefakt, denn es leuchtet."

    elpede verstummte, denn ein Neuankömmling betrat die Taverne. Ein
    Khajit, eingehüllt in eine Robe, die ihn verbarg, doch Krallen und Schwanz
    waren zu sehen. Er bewegte sich zielstrebig auf die Gruppe zu.
    Vielleicht ein Freund der drei Wanderer ?
    Zitat Zitat von Arrax
    Anscheinend erregte der Senche die Aufmerksamkeit des scheinbaren
    Tavernenbesitzers. Zielstrebig ging er auf die Gruppe, welche am Tisch saß.
    Dort hob er leicht eine Klaue und fragte mit tiefer, Khajiit-typischem
    Stimme nach Informationen: „Ich suche Bekannte, Name ist Habasi. Sie
    soll arbeiten für die Diebesgilde hier“ Anscheinend war den
    Tavernengästen das Wort „Diebesgilde“ in ihrer Taverne kein erfreutes Thema und so
    erhoffte der Senche eine zügige Antwort, auf daß er in seiner Mission
    weiterziehen kann.
    Zitat Zitat von James Bond
    Ein Dwemer Artefakt. Sie wurden herbestellt, um ein Artefakt anzusehen?
    Der Grossmeister der Morag Tong dachte nach. Ein hohes Mitglied der
    Cammona Tong, erst noch ein Adliger des ehemaligen Hauses Indoril bat sie
    zu sich.. Ein paar Geschichten über seine Absichten und Vergangenheit..
    und jetzt ein Artefakt?
    Während Revan nachdachte, öffnete sich die Tür, und ein Khajiit kam
    herein.
    Irritiert blickte der Grossmeister zu elpede. Die Cammona Tong war im
    Allegmeinen nicht für Ausländerfreundlichkeit bekannt. War dies ein
    Spitzel?
    elpede blickte einen Bruchteil einer Sekunde irritiert den
    Neuankömmling an, zwang sich aber dank seiner Disziplin wieder zu einem
    nichtssagenden Gesichtsausdruck. Dieser kleine Moment reichte Revan jedoch aus, um
    festzustellen, dass der Mann der Cammona Tong diese Ankunft weder
    geplant hat, noch diesen Fremdländer kannte.

    Ich suche Bekannte, Name ist Habasi. Sie soll arbeiten für die
    Diebesgilde hier.

    Da war wieder diese seltsame Wortverdrehung, die so typisch für diese
    Katzenartigen Wesen war. Revan mochte die Khajiit nicht. Die, die er
    kannte waren grösstenteils hinterlistig und gierig.
    Dieser hier platzte nun mit einer Dreistigkeit, die ohne Zweifel
    ihresgleichen sucht, in die Ratstaverne der Cammona Tong ein. Der Gipfel der
    Dreistigkeit war aber, dass dieser Khajiit es noch wagte, nach der
    Diebesgilde zu fragen. Nach der Diebesgilde! In der Ratstaverne der Cammona
    Tong!
    Der Grossmeister schüttelte den Kopf. Dies tat er teilweise beeindruckt
    von der Dreistigkeit des Neuen, teilweise amüsiert über diese
    vollkommen absurde Situation.
    Wie würde wohl ihr Gastgeber reagieren? Revan entschied sich, vorerst
    abzuwarten und nichts zu sagen.
    Zitat Zitat von Dragonlady
    Jarlaxle war mittlerweile innerlich höchst amüsiert über diese ganze
    Situation. Da wurden sie von der Camonna Tong durch Gnisis gehetzt, dann
    hier sozusagen empfangen und alles offenbar nur, weil der Erzmagister
    der Telvanni ein dwemerisches Artefakt untersuchen sollte. Was hatte es
    mit diesem Teil auf sich. Der Söldnerführer hatte noch niemals zuvor
    von einem Artefakt gehört, das offenbar reihenweise diejenigen tötete,
    die es berührten. Besorgt sah er zu Draven hinüber. Wie würde der Bretone
    reagieren? Immerhin stand sein Leben auf dem Spiel. Dieser Indoril war
    höchst seltsam.

    Jarlaxle schreckte fast hoch, als sich die Tür öffnete und ein Khajiit
    hereinkam, der - ausgerechnet(!) hier in der Ratstaverne in Anwesenheit
    der Camonna Tong nach der Diebesgilde fragte. "Gute Nacht, mein Freund,
    das war vielleicht Dein Untergang", dachte er spöttisch und musterte
    interessiert die Anwesenden, gespannt auf deren Verhalten.Da jedoch
    diesbezüglich keine Antwort erfolgte, drehte sich der Söldnerführer seufzend
    wieder dem Khajiit zu und meinte: "Die Diebesgilde ist, soweit ich
    informiert bin drüben im anderen Stadtteil. Geht über die Brücke und durch
    den untersten Torbogen. Geht geradeaus und Ihr werdet eine Taverne
    sehen. Dort sollte Eure Bekannte zu finden sein. Doch sagt, wie kommt Ihr
    hierher?" Das Wort "hierher" dehnte er etwas spöttisch, um dem
    Katzenmensch die Gefahr zu signalisieren, in der er hier schwebte.
    Zitat Zitat von Crow
    Draven dachte gerade über die Worte elpedes nach, als der relativ große
    Khajit eintrat, dessen Gesicht von einer Kapuze größtenteils verdeckt
    wurde. Für einen kurzen Moment musterte er das Katzenwesen, dessen
    scharfe Krallen sicherlich im Kampfe äußerst nützlich sein konnten. Gewiss
    nicht so nützlich wie ein guter Zerstörungsspruch, aber immerhin im
    Nahkampf sicherlich wirkungsvoll. Dann sah er elpede an und gab ihm mit
    Blicken zu verstehen, dass er den Khajit genau so wenig kannte wie er,
    denn auch elpede machte einen leicht verdutzten Gesichtsausdruck aufgrund
    seines Besuchers, woraus der Erzmagister schloss, dass er ihn ebenfalls
    nicht kannte.

    Als das Wesen zu sprechen begann, musste Draven sich unweigerlich
    fragen, ob der Khajit unglaublich mutig, unglaublich dumm oder einfach nur
    total unwissend war. Einfach so ein Haus der Camonna Tong zu betreten
    und nach der Diebesgilde zu fragen, dem Todfeind dieser Verbrecher.
    Draven hörte, wie Jarlaxle antwortete und sah gespannt zu, ob der Khajit es
    noch lebend wieder aus der Ratstaverne schaffen würde. Aber er ging
    schon davon aus, immerhin war elpede kein "richtiger" Camonna Tong,
    sondern verfolgte eigene und höhere Ziele. Andererseits durfte er dies die
    "richtigen" Camonna Tong nicht wissen lassen und auch wenn keiner von
    ihnen im Raum war, so durfte sich es nicht herumsprechen, wenn er zu sanft
    mit dem Neuankömmling umsprang, vor allen Dingen konnte es gefährlich
    werden, wenn er die Diebesgilde gleich danach aufsuchen und es dort
    herumerzählen würde. Aber was beschäftigte er sich eigentlich damit? Es war
    nicht seine Sache, also wartete er stumm ab und setzte wie der
    Großmeister der Morag Tong ein nichtssagendes Gesicht auf.
    Zitat Zitat von Arrax
    Endlich,die Antwort die Rak´Tazar seit 3 Jahren gesucht hat. Dort würde
    er sie endlich finden. Ohne eine Antwort verliess er das Gbäude,ohne
    großartig über die Worte des Dunmers nachzudenken. Sofort folgte er der
    Beschreibung und fand das gewünschte gebäude in Form einer Tavern,welce
    den Namen südwall innehatte. Ihm bot sich der übliche anblick,seit er
    Elsweyr verlies. Völker aller Arten, ob Mensch ob Mer,sahen ihn verdutzt
    an. Nur nicht die Khajiit, in Elsweyr war Rak´Talzar in gewisser
    hinsicht bekannt.Sofort roch er den Geruch einiger Khajiit, darunter den,den
    er seit 3 Jahren suchte. Der Auftrag des Königs war von Gewisser
    Priorität,es war kein Staatsgeschäft, sondern eine persönliche Angelegenheit
    des Königs. Der jetzige König war jung, für einen Khajiitischen..,doch
    ein Guter König und persönlicher Freund des Senche. Der Senche glitt
    durch die Gänge und fand den Gesuchten Khajiit in einer
    Chitin-Rüstung,wie sie hier auf Vvardenfell häufig anzutreffen ist. "Rak´Tazar, Habasi
    fürchtete bitterlich,dass Rak´Tazar sie findet" Der große Senche
    schnauffte kurz,bevor er zu reden begann,was für ihn eher selten ist. "Habasis
    Bruder,der König,vermisst Schwester bitterlich,bat Rak´Tazar sie zu
    finden,folgte Spur seit langer Zeit. Habasi muss Rak´Tazar folgen zurück
    nach Elsweyr,dass Beste es für alle ist." Die anderen Mitgleder der
    Gilde lauschten Gespannt den worten der Khajiit,bevor einige die Waffen
    zuckten und den Khajiit bedrohten. "Unsere Bossin geht nirgenwo hin"
    krächzte einer der Mitglieder,ein kleiner Bosmer. "Und wenn gibt der König
    bestimmt ein fetttes Lösegeld heraus,dann nehmen wir Habasi als Geisel"
    grinste der Bosmer. Die Mitglieder näherten sich den Khajiit und der
    Senche griff Habasi am Handgelenk und zehrte sie aus der kneipe in die
    Belebten Strassen der Großstadt,verfolgt von der Meute Geldgieriger
    Diebe. Schnell rannte er mit der Gräfin in ein Haus, was sich letztenendlich
    als die erneute Ratstaverne herausstellte. Man war nun noch irritierter
    als zuvor,dass man die anführerin der Örtlichen Diebesgilde
    ausgerechnet hier finden würde,war schon ein starkes Stück
    Sp, hier geht es nun weiter
    Danke @Crow

  3. #3

    Balmora - Ratstaverne

    Jarlaxle zuckte buchstäblich zusammen, als der Khajiit erneut in die Ratstaverne hineinplatzte und diesmal auch noch eine Khajiitin, offensichtlich die gesuchte Anführerin der örtlichen Diebesgilde, im Schlepptau hatte. Lebte der Mann gern gefährlich oder wie? Was um alles in der Welt bezweckte er damit? Vorsichtig musterte Jarlaxle seine Gefährten und ebenso den Camonna Tong Mann. Würde dieser den Vorfall hinnehmen, ja überhaupt hinnehmen können, ohne sein Gesicht zu verlieren? Dieser elpede Indoril, der vorgab, höheren Zielen zu folgen und die Camonna Tong selbst nur zu benutzen, würde er die innere Stärke besitzen, die Angelegenheit mit Lässigkeit zu handhaben? Nun, entschied Jarlaxle für sich, es war in gewisser Weise ein Test für sein Gegenüber. Und der Söldnerführer war gespannt, ob elpede diesen Test bestehen würde. Denn egal, wie es ausging, man war in der Einschätzung dieses merkwürdigen Indoril dann jedenfalls ein Stück weiter

  4. #4
    Eigentlich hatte elpede sich erhoben, weil er den Erzmagier und seine Gefährten hinunter in den Tunnel unter der Ratstaverne und weiter in die geheime Höhle unter dem Odai-Plateau führen wollte, aber der Khajiit machte ihm da einen Strich durch die Rechnung, denn urplötzlich stand er wieder in der Ratstaverne, diesmal in Begleitung Habasis höchstpersönlich. Beide standen da und schnauften, wie Khajiits auf der Flucht. elpede musterte die beiden kurz. Von oben, von draußen drang Geschrei herunter, laut, aber undeutlich, wenngleich sich drei Stimmen durchsetzten.

    "Lieber drei Wachen auf dem Dach, als den Feind im Haus", murmelte elpede leise, kaum hörbar, während es so aussah, als würde er in Gedanken versinken.

    Ohne dass ein weiteres Wort gesprochen wurde, zogen sämtliche Mitglieder der Cammonna Tong ihre Waffen. Für einen Augenblick konnte man den Eindruck gewinnen, als wollten sie die beiden Khajiit angreifen, aber sie alle stürmten an ihnen vorbei, die Treppe hinauf, angeführt von den beiden Kriegern in ihren Dwemerrüstungen. Einer blieb oben an der Treppe stehen, der Rest stürmte unter der Führung des zweiten Kriegers nach draußen.

    Ruhig stand elpede an die Theke gelehnt, er sah niemanden an, schien ganz in sich gekehrt, wirkte irgendwie abwesend. Von draußen ertönte Kampfeslärm, klirrende Waffen, Befehle, die gebrüllt wurden. Eine ganze Weile ging das so, dann verstummten die Geräusche. Die Kämpfer der Camonna Tong kehrten zurück. Der Krieger, der sie angeführt hatte, stellte sich neben den Dunkelelfen.

    "Diebesgilde, 6 Mann. Einer tot, der Rest vertrieben oder von den Stadtwachen festgenommen. Sie sind bereits auf dem Weg zur Legionsfestung. Wir haben keine Verluste erlitten, keine Verletzten."

    elpede nickte kurz, dann sah er auf.

    "Ihr schuldet mir was", stellte er kurz und knapp fest, während er die Khajiit eindringlich musterte.

  5. #5

    Die Ratstaverne der Camonna Tong

    Ein kleiner Deut des Dunmers und eine bewaffnete Truppe stürmte heraus und fertigte die hinterlistigen Diebe ab. Aber der,den sie elpede nannten sprach weise,denn Rak stand nun wirklich in seiner Schuld. Er rette ihm und der Prinzessin das Leben. Ob er wohl auch auf ein Kopfgeld aus war? Oder lies die Grauhaut so etwas wie ehrgefühl diese Tat anordnen? Habasi war derweil ziemlich zittrig, anscheinend behagte ihr dieser Ort nicht besonders. "Habasi muss sich nicht fürchten. Rak´Talzar schwor, Prinzessin Habasi zurückzuringen und mit Leben zu schützen. Doch es wird Zeit, dass Habasi in Heimat zurückkehrt, zu gefährlich hier für Prinzessin. Prinzessin muss nach Ebenherz gehen, dort wird Königswache Habasi nach Hause geleiten" Der Senche drückte der Khajiit einige Hundert Goldmünzen in die kleinen Tatzen und lies sie fortgehen, blieb aber sicherheitshalber vor der Tür stehen um den Weg genaustens zu überwachen. Wenige Minuten, nachdem der Schlickschreiter mit Habasi verschwunden war, widmete sich der Senche wieder dem Dunmer zu.
    "Die Grauhaut hat Recht, Rak´Talzar schuldet Fremden etwas. Fremder soll Wunsch aussprechen und Rak´Talzar wird tun. Aber nur eine Sache, also soll Fremdling Weise wählen"

  6. #6

    Balmora - Ratstaverne

    Draven war inzwischen längst aufgestanden und hatte sich neben seine beiden dunkelelfischen Begleiter gestellt. Den einzigen hier in diesem Gemäuer, denen er wirklich vorbehaltlos vertraute.

    Der Kampf hatte etwas gedauert, aber die Diebesgilde hatte diesmal nicht wie für sie typisch im Verborgenen gehandelt, sondern wagte einen offenen Kampf. Dies war sehr leichtsinnig, da sie sich auf fremdes Terrain vorgewagt hatten und nun mussten sie den Preis dafür zahlen. Anscheinend hatte dieser unbekannte Khajit die Anführerin Habasi entführt, dachte er zuerst, aber sie wiederum schien ihm zu vertrauen und er ließ sie dann ziehen, also musste der Erzmagister sich eingestehen, dass er keine Ahnung hatte, was hier vorging. elpede durfte es nicht anders gehen, aber er hatte sehr schnell reagiert, die Bedrohung abgewendet und hatte jetzt sogar einen "Wunsch" frei. Draven war gespannt darauf, ob er richtig darauf einging oder den Khajit nur noch loswerden wollte, da er so ohne Vorwarnung hereingeplatzt war und bisher nur Ärger verursacht hatte.

  7. #7

    Ort: Balmora - Ratstaverne der Cammona Tong

    Revan konnte es kaum fassen: Der Khajjit kam wieder zurück. Und erst noch in Begleitung. Der Grossmeister wusste genau, wer die Begleiterin war.
    Inzwischen in seiner typischen Art wirklich amüsiert beobachtete der Dunkelelf die Situation.
    Die Diebesgilde zählte nun also einige Mitglieder weniger. Eine Tatsache, die Revan durchaus zufreiden zur Kenntnis nahm.
    Nun wurde die Situation aber noch seltsamer: Ein Mitglied der Cammona Tong sprach zu "einem geringeren Wesen" und forderte erst noch einen Gefallen.
    Einmal mehr schüttelte der Grossmeister der Assasinengilde beinahe unmerklich den Kopf. Die Situation amüsierte ihn wirklich.

  8. #8

    Balmora - Ratstaverne

    Jarlaxle hatte sich nicht von der Stelle gerührt und sich lediglich mit unbeteiligtem Gesichtsausdruck an die Wand gelehnt. Die Haltung und Handlung elpedes überraschte ihn gewissermassen positiv. Es schien an dem Indoril doch mehr dran zu sein, als er erst gedachte hatte. Konnte es sein, dass der Mann meinte, was er gesagt hatte? Fast schien es so. Auch die Tatsache, dass er nun mit dem Khajiit redete, sprach dafür. Ein richtiger Camonna Tong-Angehöriger hätte das wohl nicht getan. Oder diente die ganze Aktion nur dazu, ihn und seine Gefährten einzulullen und in Sicherheit zu wiegen? Der Söldnerführer zweifelte wie immer an seiner Umwelt. Doch war dies eine Eigenschaft, die ihm häufig schon das Leben gerettet hatte. Sich niemals zu sicher zu fühlen, war ihm ins Blut gegangen. Verrat und Tücke konnten überall stecken und man war besser auf der Hut, denn nur der Vorbereitete überlebte.

    Dennoch: manchmal wünschte sich Jarlaxle in einer andere Zeit zurück. In eine Zeit, in der er noch unbeschwert war und das Wort "Vertrauen" nicht nur als Wort empfand, sondern als es etwas war, dass er im tiefsten Herzen empfinden konnte. Zynismus, Misstrauen und Vorsicht waren alles, was geblieben war. Vielleicht ging es elpede Indoril nicht anders. Wenn er wirklich war, was er vorgab zu sein, dann musste er seine Rolle meisterhaft spielen, um zu überleben. Doch das permanente Spielen einer Rolle wurde mit der Zeit allzu leicht zu einer zweiten Persönlichkeit, die die echte, eigene übernehmen konnte. Und so war letztlich dennoch Vorsicht angebracht, schloss Jarlaxle seine Überlegungen mit einem leicht boshaften Grinsen im Gesicht. Der Kreis hatte sich erneut geschlossen.

  9. #9

    Katan Gast

    Dagon Fel

    Malukhat hatte sich gefragt, wie er nur so dämlich hatte sein können. Er war generell nicht der Typ Mann, der aus Spaß an der Freude erst einmal seinen Magie-Haushalt in alle Winde verstreute und zweitens einen Fußmarsch von Azura weiß wie vielen Meilen hinter sich brachte. Nun, vielleicht war er manchmal ein wenig zu bequem, aber aus welchem Grund gab es schließlich Boote und Schlickschreiter? Zum Anschauen bestimmt nicht... Also stand er seinem Absturz bei Tel Aruhn mit gespaltenen Gefühlen gegenüber: Einerseits kam er sich seltsam verdellt vor, obwohl er relativ sanft gelandet war, auf der anderen Seite schließlich war er dann erleichtert, als er das Schiff gesehen hatte, welches ihn an jenen Ort bringen sollte, den er einfach einmal spontan bestimmen würde, da er ohnehin kein bestimmtes Ziel hatte, und schlussendlich hielt er sich dann für den größten Idioten der Welt, nicht bedacht zu haben, seiner Bequemlichkeit bereits in Sadrith Mora gehuldigt zu haben. So war er denn auf das Schiff gestiegen und hatte sich einfach mal bei einem Blick auf seine Taschenkarte dafür entschieden, dass Dagon Fel doch einmal ein guter Ort war, um ein neues Opfer auszuwählen.
    Die Stadt war nicht sehr groß, was also wohl heißen konnte, dass es dort nicht unbedingt viele Wachen gab. Andererseits würden die Menschen dort ein wenig ärmlich aussehen, und das tat er gewiss nicht in seinem schwarzen Umhang und dem Rest seiner Rüstung. Malukhat war nun aber auch nicht unbedingt ein reicher Mann, seine Hand fand eher des Öfteren seinen Weg in die Geldbörsen und Eigentümer anderer Menschen, die man dank deren Unvorsichtigkeit und Naivität leicht um ihre Habseligkeiten bringen konnte. Sein Erscheinungsbild durfte dementsprechend also nicht unbedingt unter der Kategorie "unscheinbar" verstaut werden, wenn er sich innerhalb einer etwas ärmlicheren Stadt befand.
    Doch nun war es zu spät, er betrachtete den Himmel, die wenigen Wolken, die sich vor die Monde schoben und horchte auf das sanfte Rauschen der Wellen. Der Wind war kalt, doch er war warm gekleidet, es störte ihn nicht sonderlich. Ohnehin war er solche Verhältnisse gewohnt. Dagon Fel, dachte er, als er sich an den Holzdocks die alten Holzhäuser ansah, die auf Holzplanken gelegt waren. Lange nicht gesehen.
    Die Sohlen seiner redoranischen Stiefel schlugen dumpf auf dem Holz auf, als er den schmalen Gang zwischen den Hütten entlang zu festem Untergrund schlenderte. Plötzlich kam aus der Dunkelheit jemand auf ihn zu gewankt. Malukhat blieb stehen, seine rechte Hand über dem Schaft seines Schwertes schwebend, dass er den kalten Stahl unter seinen behandschuhten Fingern bereits zu spüren vermeinte. Als die Person näher kam, erkannte er allerdings, dass der Ursprung seiner Aufregung und das Kribbeln in seiner rechten Hand allein ein scheinbar betrunkener Nord mit blondem - oder hellbraunem? - Vollbart und langem, lockigem Haar war. Seufzend entspannte Malukhat seine Muskeln und erwartete, dass der Nord an ihm vorbeiwanken würde, doch genau dies tat er wider jeden Erwartens nicht. Er packte Malukhat am Arm und hielt sich daran fest.
    "He, Alter!", fuhr er den Mann an und wich ein Stück zurück. Der Mann sah zu ihm auf, seine Augen waren unter seinen buschigen Brauen geradezu versteckt.
    "Was denn?", fragte er ehrlich verwirrt und mit einer Alkohol-Fahne, bei der sich beinahe Malukhats Magen umdrehte.
    "Lass mich gefälligst los, du Drecksack!", probierte Malukhat es also noch einmal, drückte sich allerdings nun etwas deutlicher aus und mit einem drohenden Unterton in der Stimme. Aber der Nord ließ nicht locker, drängte sich noch näher an den übelgelaunten Dunmer, vergrub sein Gesicht in dessen Umhang. Was sollte der Kerl von ihm? Plötzlich war ein leises Schluchzen zu hören. Da weinte der Nord ihm doch glatt in seiner Volltrunkenheit in den Umhang! Was für eine Erdreistung!
    „Hallo! Geht’s noch? Lass mich gefälligst los, oder ich…“ Da hatte der Mann ihn auch schon losgelassen. Nun lag ein hämischen Grinsen auf seinen Lippen und seiner Kehle entstieg ein rollender Laut, als er sich umdrehte und davon lief.
    In Ordnung… Immerhin hatte er Malukhat los gelassen, in dessen Augen war das schon einmal ein Anfang, aber dass er ihn nun auch noch auslachte? Welches Spiel wurde hier gespielt. Da fuhr die Erkenntnis wie ein Blitz durch seinen Körper und seine Hand zuckte hinab zu seinem Geldbeutel – weg, verschwunden, nicht mehr da – geklaut!
    Wäre da nicht die Wut über diesen dreisten Diebstahl gewesen, hätte er sich wohl in Grund und Boden geschämt. Ein geübter Dieb, der sich hatte von einem Betrunkenen beklauen lassen… Mindestens war es da schon einmal wert, sich Gedanken und Sorgen zu machen.
    „Ich werd alt…“, sagte Malukhat leise zu sich selbst und verdrehte die Augen. Nun, er stand immer noch wie angewurzelt dort und machte sich Gedanken darüber, wie diese Gräueltat und die Unfähigkeit seinerseits nur hatten vonstatten gehen können.
    Verfolg ihn endlich, Schwachkopf!, schrie ihm sein Unterbewusstsein schließlich zu.
    „Bin schon dabei!“, flüsterte er in die Nacht, doch schon, als er den ersten Schritt gemacht hatte, musste er bedauernd feststellen, dass er zu lange gewartet hatte. Sein Geld war über alle Berge und nun konnte er weder vor noch zurück. Herrlich, wirklich herrlich… Wieder einmal spielte ihm das Schicksal einen ungeahnt grausamen Streich. Es gab nur eine einzige Chance für ihn: Nach Vivec zu gelangen und den Erzmagier Trebonius um Vergebung für seine Taten zu bitten, dieser konnte dann für ihn ein gutes Wort einlegen und er würde sein Kopfgeld los, welches er einmal aus tatsächlichem Geldmangel und zweitens seiner Prinzipien wegen nicht hatte bezahlen können. Wenn Trebonius ihm allerdings nicht vergab, dann war Malukhats Leben verwirkt und man würde ihn wahrscheinlich öffentlich hinrichten. Und hier, in Dagon Fel, begann nun das eigentliche Problem: Kein Geld, keine gemütliche Reise mit dem Schiff. Er würde sich gewiss nicht dazu herablassen, irgendwie zu Fuß nach Vivec zu gelangen – das bedeutete einen Fußmarsch über die gesamte Karte von Vvardenfell, wenn man einmal bedachte, dass Malukhat auch noch geflissentlich einen Bogen um die Geisterpforte machen würde.
    „Toll… Nun steh ich hier…“ Ehrlich gesagt wusste er momentan nichts mit sich anzufangen. Vielleicht sollte er sich vor eine Wachen stellen und ihm sagen, was für ein schrecklicher Dunmer er doch war und was er alles an Schandtaten begangen hatte. Aber das wäre irgendwie unter seiner Würde und verdammt dämlich.
    Auf Knien vor Trebonius zu kriechen, mit demutsvoll gesenktem Kopf – das war ebenfalls unter seiner Würde. Scheinbar gab es keinen Ausweg mehr aus seiner Situation und es war unwahrscheinlich, dass er sich später zum Guten bekehren lassen würde. Da brauchte es schon echte Reue, und die war nun einmal nicht anwesend.
    „Okay… Hunger… Durst… oh man…“ Wieder eines seiner Selbstgespräche, die ihn einfach nicht zu einem Schluss kommen ließen. Er jammerte sich selbst die Ohren voll. Auch irgendwie ein Armutsbekenntnis.
    Na, ich werd ja sehen, was die Zeit mir so zu sagen hat, dachte er und verließ sich nun voll und ganz auf sein scheinbar nicht vorhandenes Glück.

  10. #10

    Richtung Balmora

    Zareg war mitten auf einer Reise in Richtung Balmora. Studien zwangen ihn in diese Stadt zu gehen, um dort eine bestimmte Spruchrolle von einer der ansässigen Magier der Telvanni, namen Fast Eddie, zu holen. Er hatte strengstens vermieden, seinen Weg durch Molag Mar zu gehen und hatte Geld ausgeben müssen, um mit dem Schiff nach Ebenherz zu fahren. Zareg hatte nicht schlecht gestaunt, als er die riesige Burg zum ersten Mal erblickte. Ebeneherz war zwar lange nicht so groß wie Vivec, doch dennoch war die Stadt sehr imposant, da sie aus einer einzigen Burg bestehen zu schien. Er hatte sich sagen lassen, dass dort die „edlen“ Ritter waren und auch einige Herzöge, verschiedener Fürstenhäuser. An diesen „Edlen“ hatte er aber nicht das geringste Interesse und obwohl er genau wusste, dass sich dort auch Telvanni aufhielten, hatte er nicht die geringste Lust dorthin zu gehen. Zareg mochte zwar schon einen recht angesehenen Rang bei dem Fürstenhaus Telvanni haben, dennoch interessiert er sich nicht wirklich für die Politik und konnte sich einfach nicht damit begeistern. Eigentlich war es immer sein Wunsch gewesen, Magier zu werden. Die Politik, die noch eine zusätzliche Verantwortung seines Ranges bedeutete, hatte er immer schnell hinter sich gebracht, um sich gleich wieder seinen Studien zu widmen.
    Zareg vermied es sehr in den Kern der Stadt zu gehen, da er große Menschenansammlungen auf den Tod nicht ausstehen konnte. Als er in Vivec gewohnt hatte, hatte er sich zwar ein wenig angewöhnen können, unter vielen Menschen zu sein, aber dennoch wollte er nicht unbedingt, ein Teil großer Menschenmengen sein. Diese Angst hatte er schon, seit er klein war gehabt. Es war weniger aus das Gefühl, in die Enge getrieben zu sein, sondern sich die ganze Zeit beobachtet und hilflos zu fühlen. Langsam und stetig verließ er gleich die Stadt. Er könnte zwar auch mit dem Schiff nach Seyda Neen fahren, um von dort aus schneller in Balmora zu sein, aber er hatte seine Gründe, nicht mit dem Schiff zu fahren. Erstens, vertrug er die Reise zu Wasser nicht besonders. Ihm wurde immer fürchterlich schlecht. Der zweite Grund war finanzieller Ebene und der dritte war schlicht und einfach, dass er sowieso Zeit hatte und er lieber auf eigene Füße umherging, um vielleicht, die eine oder andere Pflanze oder Beere zu finden, die er untersuchen konnte. Zareg hatte nämlich sowieso vor, sich mehr dem Studium der Alchemie hin zu geben.
    Er folgte der Straße nach Pelagiad. Die Reise ging schnell voran und als er sich dass nächste Mal umdrehte, war die Burg, nur mehr ein kleines graues Bauwerk am Horizont. Immer wieder entdeckte er mal eine Pflanze Goldkante oder eine Cohmbeere und hatte schon bald ein Säckchen voll damit, dass er dann in die Innenseite seiner Rüstung steckte.
    Pelagiad bestand zur hälfte aus einem Dorf und zur anderen hälfte aus einer Burg, doch das alles bemerkte Zareg nur flüchtig, als er vorbeiging. Einem See folgend, erreichte er dann eine Abzweigung, die nach Balmora zu gehen schien. Zuerst musste er aber ein gefährliches ödes Vulkangebiet, die man Foyada nannte, durchqueren um zuerst zur Mondfalter Festung und dann nach Balmora zu gelangen.
    Der Magier war mitten in der Schlucht, als er plötzlich ein knurren, oder grollen hörte. Er drehte sich um und entdeckte das Vieh. Der Alit näherte sich mit eigenartigem Schritte. Khurad versuchte sich zu konzentrieren, aber wenn er ohne Schaden davonkommen wollte, musste er seine Waffe ziehen. Der Stab, war leicht, aber tödlich. Er summte hinab und traf den Alit auf dem Kopf. Das Tier grunzte fürchterlich, doch es hatte gar nicht mehr Zeit zum Zurückweichen, als Zareg nochmals den Stab hinabsausen ließ und der Alit umfiel. Jetzt hatte der Magier Zeit einen Zauber auszuführen, um das Biest zu töten, dass sich am Boden krümmte und verzweifelt versuchte, sich aufzurichten. Flammen schossen aus Zaregs Hand und der Alit verbrannte. Dann ging der Magier wieder weiter und als er dann bei der Festung vorbei war, sah er schon Balmora. Eine sanfte Stadt, mit vielen Häusern. Über dem Fluss, der sich durch die Stadt schlängelte und sie in zwei hälften teilte, spannten sich Brücken. Zareg betrat Balmora und überlegte, wo er jetzt hingehen sollte. Er dachte sich, dass er eigentlich gleich zu Fast Eddie gehen könne. Er wohnte irgendwo auf der anderen Seite der Stadt.
    Fünf Minuten später war er auch schon beim Haus, klopfte an und Eddie machte gleich auf und begrüßte Zareg mit den Worten:“ Ich grüße euch Meister!“ Als Zareg dann in dem unordentlichen Zimmer war fügte Eddie noch:“ Ich habe die Schriftrolle hier vorbereitet.“ Hinzu- Zareg antwortete nicht, nahm die Schriftrolle und gerade als er aus der Tür gehen wollte sagte Eddie plötzlich:“ Meister, der Erzmagister ist in der Stadt. Er erwartet euch in der Ratstaverne!“ Zareg blickte kurz verwirrt drein und sprach sein erstes Wort:“ Okay, ich mache mich gleich auf dem Weg.“ Aus der Tür draußen hörte er noch von Eddie:“ Es ist ein Ehre, mit euch gesprochen zu haben.“ Zareg einziger Kommentar war noch ein leichtes Knurren. Er hasste diesen Kriechen.
    Nach ein paar Minuten war er schon in der Ratstaverne und entdeckte den Telvannichef Draven. Er fragte sich, was er wohl von ihm wolle.

  11. #11

    Katan Gast

    Dagon Fel

    Nun, inzwischen hatte Malukhat herausgefunden: Die Zeit hatte ihm etwas zu sagen - nur leider nichts Gutes. Wie immer. Eine Nacht unter freiem Himmel, weit abseits von Dagon Fel, um nicht allzu sehr aufzufallen - und als Obdachloser wollte er nun auch nicht öffentlich tituliert werden! Aber war sein Leben ihm denn nicht mehr wert als sein verdammter Stolz?
    "Nein, das ist es nicht!", hatte er entschieden, als der wilde Guar ihn im Schlafe angegriffen hatte. Das wilde Tier hätte ihn wohl getötet, hätte er nicht so einen leichten, unbequemen Schlaf auf dem weichsten Stück Boden gehabt, welches sich hatte auffinden lassen.
    Als er sich schließlich mit eiskaltem Wasser gewaschen und sich seine Rüstung übergezogen hatte, kam er sich irgendwie zerknittert vor. Mit einem leicht fatalistischen Gesichtsausdruck fasste er sich an die Stirn und stöhnte gequält auf.
    "Gnaa... hab ich 'nen Schädel!", waren die Worte, mit denen er sich abermals auf nach Dagon Fel machte. Als er sich langsam der Steinummäuerung näherte, in der die etwas besseren Häuser standen, kam ihm auch schon eine Wache entgegen. Malukhats Blick verfinsterte sich, als er dachte Nicht schon wieder. Er legte seine Hand an den Griff seines Bloody Shine, dann ließ er wieder davon ab. Nein, er sollte sich nicht darauf einlassen, noch einen Menschen zu töten, das hatte er in Sadrith Mora bereits getan, ohne jeglichen Grund, wie es schien. Die Wachen taten auch nur ihre Arbeit. Aber sie konnte ihn trotzdem genauso gut in Ruhe lassen. Dann dachte er an den Ring, der ihm vor Jahren von seinem Vater geschenkt worden war. Dieser wiederum hatte ihn von seinem Großvater bekommen und so weiter. Er nannte sich "Indoril Nerevars Siegelring", eine Erinnerung an die Verfechter des Hauses Indoril, eine Bezeichnung der Blutlinie der abtrünnigen Priester, die er durchbrochen hatte.
    Nun stand die Wache direkt vor ihm, allerdings ohne jegliches Anzeichen auf einen folgenden Angriff.
    "Wir griffen des Nachts einen Dieb auf", erklärte der Mann mit fester Stimme, jedoch auch mit einem Ton der Höflichkeit darin. Dann hob er einen Geldbeutel. "Er war betrunken, und als er in der Zelle wieder zu sich kam, erzählte er uns, dass er den Geldbeutel einem Fremden gestohlen hatte. Außer euch habe ich keinen auffälligen Fremden entdecken können, also nehme ich an, dass dies euch gehört?"
    Malukhat griff danach. Ja, das war sein Beutel, seine hart gestohlenen Drake...
    "Da habt Ihr richtig gedacht, gehört mir. Danke." Sein Gesichtsausdruck wirkte hart, als wenn er sich gedacht hätte: Das Geld ist zwar weg, aber da, wo es herkommt, habe ich noch mehr davon. Er machte einen reichen Eindruck, aber innerlich machte seinen Herz einen Sprung, als er daran dachte, dass er sich beinahe darauf hätte besinnen müssen, in irgendeines dieser verfallenen Häuser einzusteigen und die ohnehin schon mittellosen Bewohner um ihr letztes Kleingeld zu erleichtern. Ohne Skrupel hätte er es getan, aber nun hatte der Zufall - oder wer auch immer - dafür gesorgt, dass nicht noch mehr Menschen unter ihm hatten leiden müssen. Nun, auf diese Art konnte man dem Glück wohl auch auf die Sprünge helfen. Mit einem Handwink über den Rücken hinweg verabschiedete er sich von der Wache, denn sein Ziel waren nun die Docks. Er hatte eine Entscheidung getroffen, eine folgenschwere, wie man annehmen musste. Er wollte nach Vivec gehen, zu Trebonius in die Magiergilde. Das Kriechen hatte er nicht vor, er wollte den Dummkopf eher bei seiner Ehre packen. Wie hatte die Aufgabe noch gleich gelautet? Finde etwas über das Verschwinden der Zwerge heraus? Na klar, das machte er, Malukhat, einfach mal so nebenbei! Nein, nein… Von Trebonius hatten sie alle einen Hals, und das wusste er auch, doch niemand hatte ihn bis jetzt zu einem Kampf herausgefordert. Hatten sie sich nicht getraut? Oder sich einfach mit ihrer Stellung in der Magiergilde abgegeben? Trebonius wusste, wie die anderen hohen Mitglieder über ihn dachten, und wenn sich ihm nun ein Gesetzloser gegenüberstellte, der einst zu den Magiern gehört hatte, und ihn zu einem Kampf auf Leben und Tod herausforderte, musste er einfach annehmen. Malukhat konnte nichts verlieren – außer seinem Leben natürlich, aber das machte dann auch nichts mehr. Gewann er auf der anderen Seite allerdings, dann hatte er sich den Rang als Erzmagier verdient und sein Kopfgeld war passee. Einen Versuch war es wert, so dachte er und machte ich auf den Weg zu den Docks.
    „Gnaa!“, rief er plötzlich aus und blieb abrupt stehen. Wofür hatte er denn nun die Zauber Makieren und Rückkehr gelernt, wenn er sie ohnehin nicht benutzte. Und nun wollte er zu den Docks gehen und seine Drake für eine Schifffahrt ausgeben, die seinen Zweck nicht erfüllte und nur Zeit in Anspruch nahm. Wertvolle Zeit, die er nicht hatte. Er hob gerade die Hände um zu dem Zauber anzulegen, da besann er sich eines Besseren, er schlug die Hände vor das Gesicht.
    „Welchen Ort hab ich denn überhaupt mit dem Zauber markiert?!“
    Es gab mehrere Möglichkeiten: Entweder die Magiergilde in Balmora, der kaiserliche Kult in Ebenherz, Indoranyon und schlussendlich die Magiergilde in Vivec, direkt vor den Füßen Trebonius’.
    Aber es war nun einmal so, dass die anderen Ausweichmöglichkeiten nicht unbedingt vorteilhaft für ein Weiterleben seinerseits waren.
    „Was glotzt du so bescheuert?!“, brüllte er einen jungen Bretonen an, der sich tatsächlich dorthin gestellt und dem merkwürdigen Schauspiel beigewohnt hatte. Wenn Malukhat scharf nachdachte, dann kam es schon einmal vor, dass er sich in Streitgesprächen mit sich selbst, Haare raufen und etlichen Gestikulierungen verlor und so seine Gedanken vor sich selbst unbewusst zu verdeutlichen. Genialität und Wahnsinn gehen nun einmal gern Hand in Hand, streichelte er sein Ego selbst gerne mal, dachte er doch nicht einmal darüber nach, dass Einbildung auch eine Bildung sein konnte.
    „Hau ab, Nervensäge, oder soll ich dir Beine machen?!“, knurrte Malukhat ihn an, woraufhin der junge Mann auch von dannen zog.
    „Immer diese Schwachsinnigen, die nichts Besseres zu tun haben, als andere Leute zu belästigen!“
    Ruhig, Brauner, sagte er schließlich zu sich selbst, diesmal in Gedanken, und atmete tief durch. Er hob die Arme und vollführte die notwendigen Bewegungen für den Rückkehr-Zauber. Er spürte, wie sein Körper, von dem warmen Licht umrundet, langsam seine Gestalt verlor, sich in seine Partikel auflöste und verschwand. Er hatte früher immer gedacht, für diese Art der Dematerialisierung wäre ein Medium nötig, auf dem es schließlich aufbauen konnte, doch mit der Zeit hatte er erkannt, dass das Medium eines jeden Zaubers in der Magie lag, die jedem Körper von Geburt an innewohnte. Somit blieb es bei jeder Person jeglicher Rasse selbst, ob sie das Zaubern erlernen wollte oder nicht.
    Schließlich begann sein Körper wieder eine feste Materie anzunehmen. Als der Zauber sein Ende gefunden hatte und Malukhat die Augen öffnete, weiteten sie sich sofort voller Schrecken.
    „Ach du Scheiße…“

  12. #12

    Balmora - Ratstaverne

    Als Draven immer noch auf die Reaktion elpedes auf den Khajit-Neuankömmling wartete, öffete sich ein weiteres Mal die Tür zur Ratstaverne und ein weiterer Bretone trat ein, diesmal allerdings eine für den Erzmagister nicht unbekannte Person. Es handelte sich um Zareg, der ein paar Jahre jünger als Draven war, ebenfalls dem Rat der Telvanni in Vvardenfell angehörte und seinen Sitz in einem Turm nahe Nchuleft in Vos hatte.

    Er hatte einen Ruf als unberechenbar, manchmal wie besessen schien er zu wirken, wobei er sogar auf Unschuldige losging. Aber Draven hatte dennoch Sympathien von ihm, denn sie beide hatten eine Gemeinsamkeit, als Bretonen war der Aufstieg innerhalb des Hauses schwer für sie gewesen, aber sie beide hatten sich durchsetzen können, auch wenn es Zeit und Mühe gekostet hatte. Ihm war dennoch nicht ganz wohl, auch wenn es hieß, die letzten dieser "Wahnen", wie Zareg es selbst nannte, seien schon einige Zeit her gewesen, fragte er sich innerlich, warum Fast Eddie gerade
    ihn hierher schicken musste. Nicht auszudenken, was passieren konnte, würde jetzt etwas derartiges mit ihm geschehen.

    Aber nun gut, an der Situation konnte man nun nichts mehr ändern. Irgendwo war er auch froh, Unterstützung aus seinem eigenen Haus an seiner Seite zu haben. Dennoch sollte er Jarlaxle und Revan bei Gelegenheit über Zareg aufklären, sollte Revan als Großmeister der Morag Tong oder Jarlaxle als stets gut informierter Söldnerführer nicht schon Bescheid wissen. Privat kannte er den anderen Bretonen so gut wie gar nicht, bisher gab es nur einige Gespräche eher oberflächlicher Natur, wie auch zu einigen anderen Meistern, die ihm nicht so nahe standen wie sein Mentor und guter Freund Aryon.

    Er ging zu Zareg und lächelte ihm zur Begrüßung zu, während er ihn zur Seite nahm und einige Worte zuflüsterte:
    "Danke für Euer Kommen, ich bat Eddie um Unterstützung, für den Fall, dass es hier zu Gewalt kommen könnte. Die Situation hat sich zwischenzeitlich aber beruhigt und vielleicht ist elpede kein Feind, wie wir ursprünglich annahmen. Dennoch beruhigt es mich, nun Verstärkung hier zu haben. Bitte folgt mir."

    Er ging zu seiner alten Position zurück und nickte Revan sowie Jarlaxle zu. Auf Worte verzichtete er, da im Moment immer noch andere Dinge von Wichtigkeit waren.

  13. #13

    Katan Gast

    Vivec/Tempel - Vivec/Fremdenviertel

    Auf Malukhats Lippen tat sich ein Lächeln auf, dann begann er leise zu lachen. Irgendwie war das ja klar gewesen. Wie hätte es auch anders kommen sollen? Ein bisschen Nachdenken und er wäre vielleicht, aber auch nur sehr vielleicht, unter Umständen, ein winzig kleines bisschen auf die Idee gekommen, wo genau er seine Markierung zur Rückkehr gesetzt hatte. Er schüttelte den Kopf, immer noch leise lachend über sich selbst und die Situation, in die er geraten war. Hätte er nur ein wenig besser nachgedacht, fünf Minuten länger, er hätte es gewusst oder es mindestens erahnen können.
    Er befand sich auf einer Wohninsel in Vivec. Das war der springende Punkt. Aber nicht das Problem, denn gewissermaßen hatte er auch nach Vivec gewollt. Das Problem lag eher in der Wahl der Wohninsel…
    „Vivec, Tempel… Gnaa…“, sagte er dann und fragte sich, wie er es nur wieder geschafft hatte, sich in eine solch ausweglose Situation zu buchsieren. Und da hatte er die Antwort: Es musste so sein! Schicksal! Vorherbestimmung! Es musste ja immerhin einen Grund geben, warum er so viel Pech hatte.
    Nun, wie dem auch war – er würde es ertragen wie ein richtiger Mann. Das heißt, wenn er erst einmal die Lösung gefunden hatte, wie er das hier überleben sollte, würde er es auf sich nehmen wie ein richtiger Mann. Irgendwo musste man ja Prioritäten setzen.
    Rechts von ihm befand sich ein Boot, mit dem er zuerst zur Hlaalu-Wohninsel und von da aus zum Fremdenviertel gelangen konnte. Da tat sich dann das nächste Problem auf: Wie an der Wache vor der Halle der Weisheit unbemerkt vorbeikommen?
    Er könnte sich als alte Frau verkleiden und sich dann heimlich an dem Kerl vorbei schleichen. Nein, dieser Gedanke war nicht zu verwirklichen, ja – geradezu grotesk! Ein echter Mann wie er! Also wirklich – wo sollte er denn die Klamotten herbekommen?
    Nein, das musste auch anders gehen! Da kam ihm ein Geistesblitz!
    „Ich kann doch einfach! Einfach… Die kennen mein Gesicht doch nicht! Die wissen doch nur, dass ich diese Rüstung trage! Und die ist verdeckt von dem Mantel! Darauf muss ich einfach nur achten, dass die die Rüstung nicht sehen!“
    Ein triumphierendes Grinsen ließ sein Gesicht erstrahlen, als er den Arm hob und mit den Fingern schnippte. Da erkannte er plötzlich die Maske eines Ordinatoren, der um die Ecke bei der großen Treppe schielte.
    „Ähm…“ Malukhat kratzte sich am Hinterkopf. „Passt schon! Nur ein kleiner… ja, keine Ahnung, was war das denn? Ich meine…“
    Da hatte sich der Ordinator bereits mit den Worten: „Immer diese verrückten Touristen!“ abgewandt. Malukhat öffnete den Mund zu einer heftigen Erwiderung, klappte ihn dann allerdings wieder zu. Nein, diesmal sollte er wohl auf den Erhalt seines Stolzes und seiner Ehre verzichten, man konnte das auch später noch richten. Und da der Kerl ihn jetzt nicht erkannt hatte, würde er es auch nicht tun, wenn er sich einfach mal so mir nichts dir nichts zu dem Boot begab.
    „Also, du Teufelskerl, dann mal ab mit dir!“, motivierte er sich selbst und straffte die Schultern. Auf halbem Wege winkte er der Wache noch einmal mit seinem süßesten Leck-mich-sonst-wo-Lächeln zu und wandte sich dann der Dunmerin vor dem Bootsanleger zu.
    „Hlaalu-Wohninsel, wenn ich bitten dürfte!“, sagte er mit übertrieben guter Laune und ging den Steg hinunter. Die Frau folgte ihm kopfschüttelnd und schon bald legten sie ab.

    Es dauerte nur wenige Zeit, bis sie an der Hlaalu-Wohninsel ankamen, von der aus Malukhat sich gleich weiter zum Fremdenviertel schippern ließ. Er hätte auch gut zu Fuß gehen können, aber er war nun einmal von Natur aus faul und hatte die Dienste, die die Gildenführer ihm in der Magiergilde geleistet hatten, mit Freuden zur Kenntnis genommen. Und demnächst wollte er sich auch wieder jene Dienste zu Nutze machen können.

    Okay… tief ein- und wieder ausatmen… Nun befand er sich also im Fremdenviertel. Gut, er konnte nicht mehr zurück. Doch, er konnte noch. Aber er würde nicht. Nur: Wie sollte er Trebonius dazu bringen, gegen ihn zu kämpfen? Nun ja: „Da ist er! Schnappt den Verräter!“ vonseiten des amtierenden Erzmagiers könnte durchaus schon einmal ein guter Auftakt sein, aber das war irgendwie nicht das gewünschte Ziel. Das musste er also schon mal irgendwie anders regeln.
    Er ging zum obersten Stockwerk der Wohninsel und betrat durch das große, hölzerne Tor den Platz. Als er einen Ordinatoren sah, machte er noch größere Schritte, obwohl er wusste, dass die wahre Gefahr innerhalb der Magiergilde drohte. Inzwischen hatte er nämlich raus, dass die Ordinatoren ihn merkwürdigerweise nicht als einen gesuchten Mörder identifizieren konnten, so seltsam dieser Umstand auch war. Entweder war es ihnen egal oder sie wussten es tatsächlich nicht oder sie nahmen ihre Arbeit einfach nicht ernst genug. Wie dem schlussendlich auch sein sollte, Malukhat beschwerte sich nicht darüber. Erst einmal musste er sich mit Trebonius unterhalten, sich dann noch mal mit Trebonius in der Arena „unterhalten“, und dann konnte er sich endlich wieder seinen Studien zuwenden und ein bisschen frischen Wind in die Reihen dieser lustlosen, scheinbar durch Trebonius Herrschaft degenerierten und an starren Verhaltensregeln festhaltenden Zauberer bringen. Die Magiergilde musste mal wieder ein bisschen Werbung machen! So konnten die doch keine Mitglieder kriegen, wenn die sie immer nur mit dem Wissen längst vergangener Zeiten bei Laune zu halten versuchten. Die Gildenhäuser brauchten einen neuen Anstrich! Ein neues Werbeschlagwort musste her! Und dann – am Ende seiner Bemühungen angelangt – würde er sich als alter Mann in seinen Stuhl zurück lehnen und den Ruhm genießen, der ihm Zeit seines Lebens zuteil geworden war.
    Klar, schaltete sich sein Unterbewusstsein wieder einmal ein. Und was passiert als nächstes? Klippenläufer paaren sich mit Flederschatten?
    „Okay… Ich geb’s ja zu…“, meinte er resigniert ob dieser Schlagfertigkeit seiner selbst. „Man kann’s auch übertreiben.“
    Und so trat er dann durch die Tür zum Gildehaus der Magier zu Vivec.

    „Ihr seid doch…!“, fuhr die braunhaarige Bretonin herum, und die weißhaarige Dunmerin folgte ihr mit ihren stechend roten Augen, die sich nun ebenfalls vor Schreck und Verwunderung ja.
    „Ja, der bin ich!“, rief Malukhat selbstgefällig und fuhr sich über den kahlen Schädel. „Oder jedenfalls meine ich zu sein, was Ihr meint, oder wen Ihr meint.“ Er verdrehte die Augen und dachte noch einmal genau nach. „Na ja… Ich müsste mich wohl schon sehr irren, wenn nicht.“
    Die Bretonin schien hin und her gerissen zu sein zwischen ihrer mehr als offensichtlichen Verwirrung und einem direkten Angriff mit einem todbringenden Feuerball. Scheinbar entschied sie sich für ersteres, denn sie stand weiterhin mit weit offenem Mund da und starrte den dunmerischen Magier einfach nur an. Auch die Dunmerin schien nicht mit seinem Auftauchen gerechnet zu haben – aber wer hatte das schon? Der Überraschungseffekt war also wieder einmal auf seiner Seite.
    „Ich will nur mal eben mit unserem ehrwürdigen Oberhaupt Trebonius reden!“, sagte er und es sollte niemanden wundern, dass er dabei verdammt sarkastisch klang. Da erhob die Bretonin schließlich doch noch die Hand, um einen Zauber auszusprechen, ließ es aber schließlich doch, da Malukhat vor seiner Bannung eines der höchsten Mitglieder der Magiergilde gewesen war. Demnach musste er schon stark sein, trotz seines recht rüpelhaften Auftrittes und diesen roten, glasklaren Augen, aus denen einzig und allein die Wildheit sprach. Sie hatte diesen Mann bereits des Öfteren erlebt. Eine Bestie in Dunmergestalt, ebenso jedoch auch ein Idiot und Tollpatsch, der sich wohl vorkam, als war er der Nabel der Welt und über das Chaos, welches er regelmäßig anrichtete, erhaben.
    „Geht ruhig… Ich werde Euch gewiss nicht aufhalten“, gab sie schließlich nach und starrte ihn abwertend an. Und zum ersten Mal in seinem Leben erkannte Malukhat in ihr eine Person, die ihre Augen vor niemandem – nicht einmal vor den Daedrafürsten selbst – niederschlagen würde. Somit wurde sie also zu einem Punkt auf seiner Tagesordnung, dem er sich später zuwenden würde. Auf jeden Fall sollte sie noch merken, was es bedeutet, ihn so missbilligend anzustarren. Er würde den Kampf gegen Trebonius schon nicht verlieren, er kannte dessen Stil. Malukhat selbst hatte sich einen eigenen Stil aufgebaut und war trotz des Verbotes des Kaiserreichs, was die Totenbeschwörung anging, nicht abgeneigt, einen Skelettfürsten auf den Plan zu rufen, wenn nichts anderes mehr gehen sollte.
    Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht trat Malukhat an der Bretonin vorbei und ging hinaus auf einen Gang, der rechts und links nach unten abfiel. Er nahm den rechten Weg; allein aus alter Angewohnheit, denn mit dem anderen gelangte man an selbiges Ziel.
    „Alle Wege führen nach Cyrodiil“, sagte er wieder einmal zu sich selbst. Ebenso verhielt es sich auch mit der vivecschen Magiergilde. Er ging noch einen weiteren Gang entlang, der zweite Stock, von dem aus er bereits zu Trebonius hinabblicken konnte, der auf dem Platz im Zentrum stand, in eines seiner Bücher vertieft. Es kann lesen!, scherzte Malukhat innerlich, wagte es aber dennoch nicht, seinem Frohmut bereits in diesem Moment Luft zu machen. Schließlich musste er nur noch an der cyrodiilischen Gildenführerin vorbeigehen, die wie so gut wie immer an ihrem Platz in einem abgetrennten Raum stand. Ja, dies war ein Gildenhaus, in dem es wirklich an nichts fehlte, was Luxus betraf. In Balmora hatten sie für die Teleportationen nur eine kleine, abgetrennte Ecke – in Caldera nicht einmal diese. Doch hier in Vivec hatte man extra einen Raum abgeteilt, an dessen dem Eingang gegenüberliegenden Seite ein Vorhang befestigt war, der das große Auge, das Zeichen der Magier, bezeichnete. Am oberen Ende der Treppe, dort, wo man nur nach unten auf den kleinen Platz sehen musste, blieb Malukhat stehen und schwang seinen Umhang beiseite, sodass der prächtig gefertigte Drachenschuppenkürass und die indorilischen Rüstungsteile zum Vorschein kamen, ebenso wie die Beinschienen und Stiefel, die einst einer redoranischen Wache in Balmora gehört hatten. Schließlich, um diesem Bild offensichtlicher Überlegenheit noch den letzten Schliff zu verpassen, stemmte er die Arme in die Seiten und reckte sein Kinn.
    „Hey! Trebonius!“, rief er, und der glatzköpfige Erzmagier in der lila Tunika wandte sich erschrocken zu ihm um. Seine Augen waren zuerst erschrocken, sein Mund überrascht geöffnet, doch seine Verwirrung wich, als er seinen Gegenüber erkannte.
    „Ach, Ihr seid es, Malukhat. Schreit doch nicht so herum! Wir sind in einer Magiergilde und auf keinem Marktplatz.“
    „Gnaa…!“ Diese verdammte Ruhe. Wieso störte ihn das an diesem Mann nur so? Es war einfach nervig, überheblich – kurzum: dieses Verhalten trieb ihn an den Rand des Wahnsinns. Wieso hatte er sich überhaupt Sorgen gemacht, Trebonius könnte sofort den Befehl geben, ihn zu töten, wo der Alte sich doch immer so selbstsicher gebärdete?
    Trebonius hob den Kopf, als müsste er kurz nachdenken, dann wandte er seinen Blick wieder Malukhat zu und sagte: „Mir war klar, dass Ihr hier irgendwann wieder auftauchen würdet. Ihr seid bis jetzt zu allem zu spät gekommen – eigentlich solltet Ihr längst am Galgen hängen.“
    „Ich lasse mich von Euch nicht reizen“, entgegnete Malukhat ruhig, doch in seinem Inneren loderten wütende Flammen. Doch er durfte es noch nicht herauslassen. Er war nicht der Schlauste, was praktisches Denken anging, doch immerhin wusste er, dass er sich seine Kräfte lieber bis zum Kampf mit dem Erzmagier aufheben sollte.
    „Und ich komme auch nicht bei Euch angekrochen, wie Ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt. Andererseits bitte ich dennoch um Neuaufnahme.“
    „Neuaufnahme? Wie kommt Ihr denn auf diese absurde Idee?“, wollte Trebonius wissen, nun deutlich interessierter als zuvor.
    „Ach, Ihr kommt doch ohne Hilfe gar nicht aus. Ihr solltet nach jedem Strohhalm greifen, den Ihr kriegen könnt, oder sehe ich das falsch?“ Malukhat verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Augenbraue. Gerade, als Trebonius etwas erwidern wollte, erhob er abermals das Wort: „Kommt schon! Ihr könnt mir doch nicht weiß machen, dass Ihr nicht wisst, wie innerhalb unserer Kreise über eure nur allzu deutliche Unfähigkeit gesprochen wird. Ohne Leute, die etwas drauf haben, kommt Ihr doch gar nicht aus.“
    „Mir ist es egal, wie die anderen Mitglieder dieser Gilde über mich denken! Ich bin der Erzmagier und das hat auch seine Gründe! Wenn Ihr denkt, Ihr seid etwas Besseres als ich, dann irrt Ihr Euch aber gewaltig!“ Und so hatte Malukhat Trebonius genau dort, wo er ihn hatte haben wollen.
    „Beweist es mir“, meinte er lässig und grinste überlegen. Nun würde er Trebonius zu einem Kampf in der Arena auffordern. Wenn er gewann, so würde sein Kopfgeld erlassen werden, so viel war sicher, denn das war ein Teil des Deals, den Malukhat mit dem Erzmagier schließen würde.
    „Wie meinen?“, wollte Trebonius skeptisch wissen und stützte sein Gewicht auf sein rechtes Bein.
    „Wie meinen was? Unserer Sprache wohl nicht mächtig, wie ich sehe. Ich meine natürlich: Kämpft mit mir in der Arena. Dort werden wir ja sehen, wer hier der bessere Erzmagier ist.“
    Trebonius war zwar aufgebracht, aber nicht aufgebracht genug, um sein Einverständnis für einen solch beispiellosen Kampf zu geben. Doch war er in die Enge getrieben durch die etlichen Mitglieder, die sich versammelt hatten, um dem Streitgespräch zu folgen. Wenn er „ja“ sagte, dann war ihm ein ungewisses Schicksal bestimmt. Gewann er, dann würde dies seinen Ruf einzig und allein stärken, da er einen gesetzlosen Magier in einem fairen Kampf besiegt hatte womit sein Sinn für Gerechtigkeit wohl hinfällig bewiesen sein durfte. Wenn er allerdings verneinte, würde man ihn einen Feigling gegenüber einem rüpelhaften Mörder nennen. Das würde seinen Ruf schwächen. Bejahte er und verlor, so brauchte er sich nicht mehr um seinen Ruf zu sorgen.
    Und Malukhat wusste das.
    „Nun? Was sagt Ihr, Trebonius? Sehen wir uns in der Arena?“, stichelte er den Erzmagier mit honigsüßer Stimme nur noch an. „Falls Ihr mit meinem Vorschlag einverstanden seid, möchte ich doch gerne noch eine Bedingung daran knüpfen, wenn Ihr einverstanden seid? Es geht um mein Kopfgeld… Ihr solltet Euch denken können, was ich meine.“
    „Ich bin mit beidem einverstanden. Morgen in der Arena… wenn der Tag sich zum Ende neigt.“
    „Wie Ihr wünscht“, meinte Malukhat zum Abschied mit einer leichten Verbeugung und einem triumphierenden Lächeln, bevor er sich in seine ehemaligen Gemächer zurückzog. Erst einmal musste er schlafen und seinen Mana-Haushalt wieder in Ordnung bringen, morgen konnte er dann weitersehen.

  14. #14

    Geheime Höhle der Camonna Tong

    "Nett", bemerkte elpede süffisant, "Der böse Ruf der Camonna Tong scheint sich gerade in Luft aufzulösen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass so viele Fremde sich an einem einzigen Tag in die Ratstaverne getraut hätten. Erwartet Ihr vielleicht noch jemanden ? Einen Erbonkel vielleicht, oder die liebe Tante ? Wenn nicht, dann schlage ich vor, dass wir uns nun zum Artefakt begeben. Folgt mir."

    elpede ging voraus, den schmalen Gang hinter dem Schankraum hinunter bis zu seinem vermeindlichen Ende. Rechts und links befanden sich je zwei Türen, vorne eine Wand. Außerdem stand hier eine weitere Wache, eine Dunmer von makeloser Schönheit, doch ebenso tödlich, denn sie verstand es, Feinde mit Wurfsterne und Pfeilen auszuschalten, ohne dafür eine Waffe zu gebrauchen. Ihre Treffsicherheit machte sie zu einer der Besten innerhalb der Camonna Tong, was ihr niemand anzusehen vermochte.

    Als sich elpede näherte, trat sie einen Schritt zur Seite und berührte die Wand an einer unscheinbaren Stelle. Knarzende Geräusche erklangen, und die Wand, welche sich noch vor wenigen Sekunden massiv in den Gang geworfen hatte, glitt nach oben und gab den Blick auf einen weiteren Gang frei, der nahezu im Dunkeln lag und dessen Ende sich nur erahnen ließ. Der Hall vieler unbekannter Geräuche verlor sich in der schier endlosen Dunkelheit des Weges.

    "Folgt mir", sagte elpede und trat an die Öffnung, wobei ihm die Dunmer eine der Fackeln reichte, die hier für die Beleuchtung sorgte. Dann verschwand der Dunkelelf, und nur der Schein der Fackel ließ seine Konturen erahnen, sein Schatten, der auf die glatten, felsigen Wände geworfen wurde, während er hinunterstieg, denn der Gang zog sich nicht linear und gerade weiter, gemessen an der Linie des Tavernenbodens, sondern er führte hinab in die Tiefe, gesäumt von einer schmalen Treppe, die scheinbar endlos in die Teife führte.

    Und doch waren es nur wenige Meter, die elpede auf dieser Treppe hinunterstieg. Der Gang vor ihm war tatsächlich linear, aber tiefer angelegt, als es normalerweise nötig war. Der Dunkelelf ging voraus, langsam, und seine Schritte hallten durch die Dunkelheit. Die Luft war frisch, aber feucht, und ein Rauschen näherte sich von vorne, je weiter er voranschritt. Schließlich war das Rauschen da und erfüllte den Gang, hallte wider und verlor sich. Sprechen war bei diesem Geräusch unmöglich, aber der gewiefte Wanderer wusste, dass sich der Gang nur wenige Meter neben dem Bett des Flusses Odai befinden musste, der seinen offenen Ursprung nur wenige Schritte hinter dem westlichen Ende von Balmora hatte und sich von dort seinen Weg ins Meer bahnte. Wo er wirklich seine Quelle hatte, wusste niemand, denn der größte Teil des Flusses war unterirdisch, aber man vermutete, dass sie irgendwo in den Weidenländern lag, denn je mehr man nach Westen kam, desto unwegsamer, trockener und öder wurde die Gegend, bis sie schließlich in die wieder fruchtbaren Weidenländer mündete, die zwei der vier heimischen Achländerstämme versorgten und ihnen Lebensraum boten.

    Schweigend ging elpede weiter voran, der Gang zog sich schier endlos hin, er war eng und feucht. Einmal, so schien es, hörte man das Klopfen von Spitzhacken, und seltsame Schreie, die der Kundige den Kwamakriegern andichtete, und tatsächlich führte der Gang an der Eiermine Shulk vorbei, die sich bei Balmora befand. Vielmehr war dieser Gang einst ein Teil jener Mine gewesen, doch hatte elpede ihn vor wenigen Jahren schließen und ausbauen lassen, in die beiden Richtungen, deren Enden zum einen die Ratstaverne in Balmora und zum anderen die große Höhle unter dem Odai-Plateau markierten, auf welche die Gruppe zumarschierte.

    Schließlich, und nach einem scheinbar endlosen Weg, der tatsächlich weit über eine Viertelstunde beansprucht hatte, sah man von vorne Licht, es strömte in den Gang und erleuchtete ihn ein wenig, wenngleich die Felswände vieles davon wieder schluckten. Das Licht wirkte künstlich, es flackerte wie die Fackel, die der Dunkelelf in einer seiner Hände hielt. Als erster trat er auf die große Holzplatzform, die das Ende des Ganges bedeutete.

    Ein Vorbau, der sich über einen großen Kessel erhob, rechts und links führten zwei hölzerne Treppen hinunter auf den Boden. elpede blieb am Ende des Gerüstes stehen, um den Besuchern die Gelegenheit zu geben, selbst einen Blick hinunter zu werfen. Selten geschah es, dass jemand diese Höhle zu Gesicht bekam.
    Die Geräuschkulisse hatte sich geändert, das Rauschen des Flusses war kaum mehr zu vernehmen. Man hörte es hämmern, klopfen, kreischen, und man hörte große Blasebälge, die die Luft anfächerten. Drei große Schmiedeöfen standen im Kessel, ihre Schornsteine zogen sich hinauf bis zur Decke und verschwanden darin, während ihre Feuer die Höhle taghell erleuchteten. Schmiede arbeiteten an Ambossen, wiederum andere standen an den Öfen und fachten das Feuer an. Viele Kisten standen herum, die meisten noch offen, und man sah die Erze darin schimmern, Gold, Eisen, Silber, Ebenerz, ja sogar ab und an ein wenig Vulkanglas, das grünlich leuchtete im Schein der Feuer. Männer, zumeist Dunmer, schleppten groß Blöcke hin und her, packten sie in Kisten, wiederum andere trugen Waffen. Ein reges Treiben herrschte hier, und niemand schenkte den oben auf dem Vorbau stehenden Beachtung, wenngleich vereinzelte Blicke hinaufgeworfen wurden.

    Die Höhle war geräumig, aber nicht groß, doch sie wirkte imposant. Der Dunkelelf indes legte die Fackel in einen Halter und stieg die Treppe hinunter. Unten sah man nun, dass viele der Männer, die hier arbeiteten, Dunmer waren, doch fanden sich hier auch Khajiit und vereinzelt sogar Argonier, die frei von Fessel waren. Viele der Männer trugen Stiefel aus Ebenerz oder Stahl, doch kaum jemand trug mehr, als dieses, denn die Hitze in der Höhle war hoch, doch jemandem, der daran gewöhnt war, machte dies nichts aus.
    Unter dem Vorbau stand ein Schreibtisch, er war nicht groß, aber massiv, und die Felswand dahinter war mit Karten bedeckt, die zumeist einen Ausschnitt der Insel enthielten und mit Markierungen übersäht waren. Neben dem Schreibtisch stand eine große, schwere Kiste, sie war verschlossen, doch elpede ging darauf zu. Sogleich eilten zwei Männer heran, ein Argonier und ein Dunmer, und sie wuchteten die schwere Kiste auf den Schreibtisch und entfernten sich wieder.

    elpede stellte sich davor, als ein weiterer Argonier aus den Wirren der Höhle herantrat. Er trug eine Robe, der eines Magiers nicht unähnlich, und das aus gutem Grund, denn er war einer.

    "Herr, die Arbeiten kommen gut voran. In einer Woche wird alles Material verbraucht und zu Waffen und Rüstungen verarbeitet sein. Ein Schiff liegt im geheimen Hafen bereit und wartet darauf, beladen zu werden."

    elpede nickte nur, wie es seine Art war. Er kannte nicht einmal den Namen des Argoniers, wohl aber seine Geschichte, denn jenen Argonier hatten seine Raritätenjäger einst in der Region um den roten Berg aufgelesen und hergebracht. Sein Hang zur Magie hatte den Dunkelelfen bewogen, ihn in Sadrith Mora ausbilden zu lassen, und nun war der Argonier ein Meister der Schulen der Illusion und der Zerstörung. Er war damit beauftragt, neue Methoden zu entwickeln, um Erze zu verbinden und neue Waffen zu kreieren, die die Vorteile aller Gattungen miteinander verbanden, ohne Einbußen hinzunehmen. Doch der Erfolg war bislang eher bescheiden gewesen, war es dem Argonier doch noch nicht gelungen, die Dwemerwaffen zum Schmelzen zu bringen, und auch an den noch selteneren daedrischen Ausführungen hatte er sich bisher die Zähne ausgebissen. Doch zeichnete sich dieser argonier dadurch aus, dass er nicht aufgab und stets neue Methoden und Zauber erprobte und sich mit den Waffen beschäftigte. Ein Teilerfolg war die Verbindung von Silber und Ebenerz gewesen, die es erlaubte, Waffen und Rüstungsteile herzustellen, die wenig wogen und dennoch robust waren. Nun war er hier, um den Umzug vorzubereiten, denn auch diese Produktionsstätte würde bald nach Suran verlagert werden.

    "Oh, das Artefakt wollt Ihr den Fremden zeigen ? Ich hoffe doch, Ihr habt sie gewarnt vor den Auswirkungen dieser Waffe", lispelte der Argonier, während elpede den Schlüssel, den er stets bei sich trug, in das Schloss der Kiste steckte und herumdrehte.

    "Das habe ich in der Tat", erwiderte der Dunkelelf trocken und ließ die beiden Schnallen zurückschnappen, die den Deckel an die Kiste fesselten. Leise schwang er auf, und zum Vorschein kam ein großes Bündel Leinen. Vorsichtig holte elpede es heraus und legte es auf den Schreibtisch. Ebenso vorsichtig schlug er den Stoff zurück, und zum Vorschein kam eine Waffem die äußerlich leicht mit einem Kurzschwert dwemerischer Scmiedeart verwechselt werden konnte. Doch die Klinge war nicht etwa matt, sie glänzte und strahlte ein leichtes, seltsames Licht aus, das an einen Blauton erinnerte. Die Waffe sah aus, als wenn sie eben erst geschmiedet worden war, hatte keine Kratzer, keine Beschädigungen.

    elpede trat zur Seite.

    "Nur zu, seht sie Euch an. "

  15. #15

    Balmora - Ratstaverne / unterirdische Höhle

    Der Erzmagister war beeindruckt von der Größe der Anlage, welche die Gruppe durchschritt, bis sie endlich zu ihrem Ziel vorgedrungen waren. Der Weg durch das Höhlensystem schien ewig gedauert zu haben und an vielen unterschiedlichen Gegenden mussten sie vorbeigekommen sein, wie ihm die wechselnde Geräuschkulisse verriet. Für einen kurzen Moment während des Ganges kamen ihm wieder Sorgen in den Sinn, dass dies eine Falle sein könnte und elpede nur plante, sie zu beseitigen - aus welchen Gründen auch immer. Die Geschichte mit dem Artefakt war zumindest eine gute Möglichkeit, alle in die Tiefen zu führen, wo niemand irgendwelchen Kampflärm oder Schreie hören konnte. Aber desto näher sie ihrem Ziel kamen, desto mehr zerstreute er diese Zweifel. Immer noch traute er diesem Mann der Camonna Tong nicht, aber er konnte auch nicht bestreiten, dass dieser bisher sehr überzeugend auf ihn gewirkt hatte. Kurze Blicke in die Gesichter seiner anderen Gefährten ließen ihn merken, dass auch sie sichtlich beeindruckt waren. Dieser Bau war in der Tat höchst imposant.

    Als die Gruppe an dem Schreibtisch angekommen war und von zwei Mitarbeitern elpedes die scheinbar schwere Kiste auf diesen gehievt wurde, sah Draven einen weiteren Argonier in der Robe eines Magiers ankommen, von dem er meinte, sein Gesicht bereits einmal gesehen zu haben während seiner Ausbildung zum Magier vor einiger Zeit. Aber dies war nun nebensächlich, also lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kiste und das Bündel, welches elpede vorsichtig heraushob und freilegte.

    Der Dunmer, welcher sich einst als General in Gnisis ausgegeben hatte, schien wirklich offene Absichten bezüglich des Artefakts zu haben und auch, dass er ihnen diese verborgene Produktionsstätte zeigte, zeugte von ehrlichen Absichten. Oder einer sehr geschickt und aufwendig ausgearbeiteten Falle. Sich innerlich fragend, wann er jemals alle Zweifel dem anderen gegenüber ablegen würde, trat er näher an dieses Artefakt heran, nickte elpede zu und ließ zunächst nur seinen Blick darüber schweifen.

    Der Erzmagister des Fürstenhauses Telvanni hatte nicht nur vielen Stunden in dem von Aryon eingerichteten Museum über die Dwemer verbracht, sondern auch selbst schon einige der verfallenen Ruinen aufgesucht. Tatsächlich erinnerte alles an diesem Kurzschwert bis auf die Klinge an die dwemerische Schmiedekunst. Die Klinge selbst war jedoch aus einem ihm total unbekannten Material. Das Licht der umgebenden Fackeln beleuchte sie ganz gut und leichte bläuliche Energieblitze schienen immer wieder über die Klinge zu wandern, was für eine Verzauberung sprach, wie elpede ihm bereits oben in der Ratstaverne erzählt hatte.


    "Es scheint ein sehr mächtiger Zauber zu sein und ganz anders als die in diesen Zeiten übliche Magie. Die Dwemer haben viel experimentiert und es heißt, dass sie von dieser Welt verschwanden, weil sie möglicherweise mit Kräften spielten, die nicht für sterbliche Wesen gedacht waren", sagte Draven halb deutlich und halb murmelnd, während er seinen Blick nicht von dem Artefakt abwandte.

    Er hatte jetzt zwei Möglichkeiten, er ging jetzt wieder zurück oder er probierte, die Klinge zu berühren, obwohl jeder andere bisher daran gestorben war. Es wäre eine närrische Tat, doch während er noch darüber nachdachte, sah er seine eigene Hand wie aus Reflex immer näher an die Klinge herankommen. Kurz vorher jedoch zog er sie unter Aufbietung all seiner Willenskräfte zurück, seine Neugier besiegend, denn er spürte die Gefahr regelrecht. Er trat einen Schritt zurück und atmete schwer, als er den Blick über die Gruppe schweifen und bei elpede ließ.


    "Ich spürte eine gefährliche Aura, als meine Hand in die Nähe der Klinge kam. Unheimliche Kräfte sind in diesem Artefakt enthalten. So mächtig, dass sie wahrscheinlich jedes sterbliche Wesen auf der Stelle töten, welches mit ihnen in direkte Berührung kommt. Ich habe keine Ahnung, woher diese Kräfte kommen könnten, sie gehen weit über das Gefüge der Magie hinaus, ich würde sie beinahe als gottgleich bezeichnen ohne zu übertreiben."

    Aus seinem Blick sprach Verwunderung und trotzdem konnte man sehen, wie es in seinem Kopf weiterhin arbeitete. Noch einmal ging er zu der magischen Klinge und schaute sie an, bevor er wieder das Wort erhob.

    "Ihr habt sie also in einer Dwemerfeste innerhalb des Geisterwalls gefunden, also innerhalb des Gebiets von Dagoth Ur. Die mächtigen Wesen, die es bewachten, könnten Dienerkreaturen von ihm gewesen sein. Habt Ihr vielleicht eine genaue Abbildung der Waffe, die Ihr entbehren könnt? Vielleicht weiß einer der älteren Telvannimeister mehr darüber, wenn ich sie ihm zeigen kann. Zweifelsfrei ist aber, dass es ein mächtiges Artefakt ist, welches niemals in falsche Hände geraten sollte, passt gut darauf auf und haltet es stets verborgen."

    Wieder spürte Draven seine Zweifel gegenüber elpede aufkommen, warum musste ein in seinen Augen immer noch zwielichtiger Mann so ein mächtiges Artefakt besitzen? Ihm war nicht wohl dabei, immerhin könnte er den Erzmagister nur ausnutzen wollen, um dieses Artefakt in irgendeiner Form zur Erreichung seiner persönlichen Ziele nutzen zu können. Jedoch erinnerte er sich wieder an die "Geschichtsstunde" in der Ratstaverne vorhin, er hatte scheinbar noble Absichten, die für ganz Vvardenfell von Wichtigkeit sein oder werden könnten. Zudem wäre es sowieso eine dumme Idee, nun das Artefakt greifen zu wollen und damit davonzurennen, also blieb ihm sowieso keine Wahl.

  16. #16

    Balmora - Ratstaverne / unterirdische Höhle

    Keening! fuhr es dem Grossmeister der Morag Tong durch den Kopf.
    Revan war immer schon von dwemerischen Artefakten fasziniert gewesen, und wusste einiges über sie.
    Einmal bei einer Erkundungstour innerhalb des Geisterwalls hatte er eine Zitadelle gefunden. Eine, ganz nach dwemerischer Bauart. Er war eingetreten, trotz der offensichtlich bösen Aura, die dieses Gebilde umgab. Als er sich immer tiefer in die Zitadelle begab, fiel ein grosses Geschöpf über ihn her, und schnappte nach ihm. Der Grossmeister erinnerte sich an den Kampf. Wie er den Gegner bezwingen konnte... Es war ein Aschenvampir.
    Nach dem Kampf sah er sich im Raum um. Es schien eine Bibliothek zu sein. Überall waren Bücher.
    Als Revan sie genauer untersuchte, fand er eine Schrift, welche von den Artefakten eines Kagrenacs handelte.
    In diesem Buch wurde unter anderem eine Klinge erwähnt. Ein Kurzschwert, die Seelenklinge. Keening. Diese Klinge konnte ausschliesslich mit dem Handschuh Seelenschutz berührt werden. Jeder, der es ohne tut, stirbt.
    Die Seelenklinge eines der Instrumente, das nötig war, um das Herzen Lorkhans anzuzapfen. Mit diesem Herzen wollte Kagrenac einen Gott erschaffen.

    Sowohl Dagoth Ur, als auch Vivec, Almalexia und Sotha Sil bedienten sich deren Macht und gaben sich somit göttliche Kräfte.

    Sollte es sich hier tatsächlich um jene Klinge handeln?
    Ein Schweigen würde weder ihm, noch den anderen helfen. Also wandte er sich an elpede.

    Hört, elpede. Ich glaube zu wissen, worum es sich bei diesem Artefakt handelt.

    Revan trat zu elpede und zog ihn ein wenig zur Seite. Es waren zuviele Personen in diesem Raum anwesend, die er nicht kannte, und denen er nicht vertraute. Dies tat er bei elpede zwar ebenfalls nicht.
    Draven und Jarlaxle näherten sich den beiden Dunmern, um zuzuhören, was der Grossmeister zu sagen hatte.
    Revan begann zu berichten.

    Ihr kennt sicherlich die Geschichte des Herzens von Lorkhan, oder? Ich denke, dieses Schwert ist die Seelenklinge.

  17. #17

    Balmora - Unter der Ratstaverne (geheime Höhle)

    Zareg war total verwirrt. Er hatte sich der wildfremden Gruppe angeschlossen, die auf der Suche nach einem geheimnisvollen Artefakt war. Die Gruppe bestand aus den verschiedensten Gestalten und Rassen. Die meisten davon waren Dunkelelfen. Darunter befand sich aber auch ein Khajiit. Ein paar Namen, schwirrten noch in seinem Kopf: Elpede und Jarlaxle. Eigentlich war er nur Draven, dem Erzmagister der Telvanni gefolgt. Irgendwann waren sie dann in einen Gang gelangt. Er fühlte sich irgendwie fehl am Platz und fragte sich, was er überhaupt hier machte. Das war ihm alles ein wenig zu schnell gegangen und nun war er mitten in einem Geschehen verwickelt, dass ihm eigentlich gar nichts anging. Nicht zum ersten Mal dachte er daran, einfach auszusteigen. Ihm war es irgendwie zuwider, anderen unbekannten Leuten zu folgen. Er hatte den ganzen Weg nur selten gesprochen und hatte versucht, sich möglichst im Hintergrund zu halten und aus den Gesprächen der anderen irgendwelche Informationen, die ihm selber nützen könnten, herauszufiltern, doch viel wurde nicht gesprochen. Er widerte sich selbst an, dass er wie ein Dieb, horchen musste und kam sich zusätzlich, wie einer vor, da anscheinend keiner Notiz von ihm nahm und er der Gruppe, hinter Draven folgte, wie irgendein niederes Wesen.

    Weiter und weiter folgte Zareg den anderen tiefer den Gang hinab, der sich schon bald als eine Höhle entpuppte. Als sie immer weiter hinabgedrungen waren, hatten sie einen großen Raum erreicht, in dem dann schon gleich einige Argonier eine Kiste zum Vorschein gebracht hatten. Als der Anführer der Gruppe, elpede, die Kiste geöffnet hatte, waren alle vorgegangen, um den Inhalt zu betrachten. Derweilen, hatte sich Zareg im Hintergrund gehalten und hatte die anderen beobachtet, die voller Staunen den Inhalt der Kiste betrachtet hatte. Er dachte sich anfangs:“ In der Kiste kann sein, was will. Ich betrachte das Ding nicht. Wie die Bekloppten starren sie auf die Kiste. Was sollen das für ein Ding sein. Ich glaube, ich hau gleich ab. Was soll mich das interessieren.“ Mit Desinteresse lehnte er sich an die Wand, der Höhle und starrte auf den Boden. Nach der Zeit wurde er immer ungeduldiger und gereizter, aber seine Neugier stieg an. Schließlich war er des Wartens und Nichtwissens müde, ging vor und wagte eine Blick auf das geheimnisvolle Ding, dass die anderen anstarrten. Ein goldenes, ohne Zweifel einzigartiges Schwert glänzte in der Kiste. Es war eigenartig, aber man konnte dem Anblick des Schwertes nicht entfliehen. Alle Aufmerksamkeit schien auf das Schwert gerichtet zu sein. Um sich herum hörte Zareg nur das Gemurmel der anderen. Gefasst starrte er auf das Schwert und die Gesichter, die sich darin gespiegelten. Den Gedanken, einfach zu gehen, hatte er inzwischen schon verabschiedet. Auf einmal sprach jemand was, dass anscheinend an Elpede gerichtet war. Zareg verstand aber nicht, um was es sich handelte. Er merkte nur, dass sich derjenige mit Elpede entfernte und heftig getuschelt wurde. Er fragte sich:“ Was soll den das schon wieder“, und betrachtete wieder das geheimnisvolle Ding in der Kiste.

  18. #18

    Balmora - Unter der Ratstaverne (geheime Höhle)

    Gespannt lauschte der Senche den Worten des Dunkelelfen. In der Wüste von Elsweyr erzählen die Media,dass im Osten,dem Land der Elfen, Pervertierte Götter eine Existenz Leben,die sie sich vor Äonen durch Mord und Korrumption aneigneten,als sie ihren Fürsten verraten haben. Aber diese Klinge strahlte eine Gewisse Macht aus,der Bretone schien voller Wissen zu sein, Irgendwann einmal muss er die Media der Wüste Besuchen,sollte er die Reise dorthin überleben,denn für gewöhnlich meiden sie die Zivilisation. Die anderen lauschten den Worten dessen,den sie elpede nenen. Allmählich wurde es Zeit,dass sie eine Entscheidung treffen. Die Hitze hier unten ist wirklich erstickend,keinerlei Frischluftzufuhr. Rak´Talzar nahm die Kapuze ab und zeigte dabeisein Gesicht,dass dem eines Tigers sehr ähnelte, mit einem Scharfen Blick und einem Gefährlichen Gesichtsausdruck,doch mittlerweile herrschte desinterrese in seinen Augen,da ihn die sagen der Dunkelelfen nicht wirklich interresierten und er vielmehr die Khajiit beoachte

  19. #19

    Balmora - Unter der Ratstaverne (geheime Höhle)

    Jarlaxle hatte sich langsam gefragt, ob der Weg unter der Erde je ein Ende nehmen würde, doch irgendwann war dies tatsächlich der Fall und sie standen in einer riesigen unterirdischen Höhle, die eine Anlage besass wie einst die alten Dwemer-Festungen. Freie Khajiit, Argonier und viele Dunmer arbeiteten hier. Fasziniert sah der Söldnerführer sich um. Eine versunkene Welt, verloren einst im Nichts, schien wieder auferstanden zu sein und es hätte ihn nicht gewundert, wenn statt der jetzigen Arbeiter die Dwemer hier geschäftig hin und hergeeilt wären.

    Interessiert beobachtete er, wie ein Magier sich elpede Indoril näherte und leise mit diesem sprach. Sah, wie elpede mit Draven zu dem Artefakt ging, dessen bläuliches Licht bis zu ihm schimmerte und ihm den Atem stocken liess. Konnte das....konnte das wirklich das legendäre Keening sein, die Waffe, die Götter töten sollte? Er sah aus den Augenwinkeln auf Draven und Revan und bemerkte, dass diese zu demselben Schluss gekommen waren. Verwirrt schüttelte Jarlaxle den Kopf. Diese Waffe der Legenden, verborgen im Innern des Red Mountain, geschaffen, um Götter zu vernichten, es gab sie wirklich. Und doch, sollte nicht nur einer diese Waffe tragen können. Einer, der ebenfalls prophezeit war vor vielen Jahrhunderten. Einer, der zurückkehren sollte, wennd ie Not des Landes Resdayn und des dunkelelfischen Volkes am größten sei? Jener, der einst Fürst Nerevar Indoril war und der Wiedergeborene sein würde? Und nun war ein anderer Indoril in den Besitz dieser Waffe gelangt. Konnte es sein...? Nein, entschied der Söldernführer energisch für sich. Das war Zufall. Selbst elpede konnte diese Waffe offenbar nicht berühren.

    Doch war es wirklich Zufall? Ein Indoril sollte diese Waffen tragen, ein Indoril war vor sechshundert Jahren in einen verzweifelten Kampf gezogen, um sein Volk und sein Land zu retten. In diesem Kampf hatte er gegen einen seiner besten Freunde antreten müssen, den Dwemer-König. Zwar hatte er gesiegt, doch der Preis damals war hoch gewesen. Schwer verletzt, erlag er bald darauf seinen Wunden. Doch Azura, die Göttin Azura, hatte seine Rückkehr vorausgesagt.

    Und wieder war es ein Indoril, der in eine Legende verwickelt war. Das Haus Indoril, verflucht oder gesegnet, fragte Jarlaxle sich. Alles Leid Resdayns hatte seit jeher auf den Schultern dieses Hauses gelegen. Segen und Untergang, Erlösung und Fluch in einem.

    Geradezu gewaltsam riss er sich aus seinen Gedanken und sah, wie Revan plötzlich mit den Worten: "Hört, elpede. Ich glaube zu wissen, worum es sich bei diesem Artefakt handelt", auf den Anderen zustürmte und ihn zur Seite zog.

    "Nun ja", dachte er leicht belustigt, "das wissen wohl die meisten von uns. Doch wie gehen wir mit diesem Wissen um? Was wird es uns bringen? Die Freiheit oder den Tod?"

  20. #20
    "Eure Gedanken decken sich mit den meinen, Redoran. Aber dennoch hege ich Zweifel an der Echtheit dieser Waffe."

    elpede sah sich um, doch von den Leuten, die hier arbeiteten, beachtete niemand die Gruppe, die sich um den Schreibtisch versammelt hatte.

    "Sie war eines der drei Artefakte, welche wir im großen Krieg gegen die Dwemer erbeuteten. Das Tribunal hatte sie nach dem Tod meines Fürsten an sich genommen. Damit beschworen sie den Zorn der Azura, und das Volk der Dunmer wurde geboren.

    Das Tribunal verwendete dieses Artefakt, um sich selbst zu Göttern zu machen, doch geschah dies erst später. Aufzeichnungen abtrünniger Priester des Tempels, die ich studierte, sprachen davon, dass das Tribunal jene Werkzeuge benutzte, um sich einen Teil der Kraft des Herzens zunutze zu machen, das einst dem Gott Lorkhan gehörte. Mittlerweile wissen wir, dass die anderen Götter Lorkhan töteten, weil er unsere Welt, die Welt der Sterblichen schuf, und sein Herz tief im Roten Berg versteckten, wo es die Dwemer bei ihren stetigen Grabungen fanden. Kagrenac, ein dwemerischer Hexenmeister, schuf diese Artefakte, um sich und seinem Volk die Macht des Herzens zu eigen zu machen. Doch bevor es dazu kommen konnte, bemerkten die Elfenvölker eine Veränderung im Verhalten der Dwemer. Der Dwemerkönig.. verzeiht, sein Name ist mir nach so langer Zeit entfallen... er und Fürst Nerevar waren über viele Jahre hinweg durch tiefe Freundschaft verbunden gewesen. Doch es kam zum Streit, denn der Zwergenkönig hatte sich verändert. Und so kam es zum großen Krieg gegen die Dwemer, an dessen Ende dieses Volk verschwand und sich in Staub verwandelte.

    Übrig blieben nur das Herz von Lorkhan und eben jene Artefakte. Dagoth Ur, Führer des sechsten Hauses, wurde damit beauftragt, sie zu bewachen, doch er versagte. Er veränderte sich ob ihrer Macht und die des Herzens, und Nerevar tötete seinen einstigen Freund. Dennoch kehrte er nicht lebend aus dem Roten Berg zurück, denn er erlag seinen schweren Verletzungen, die er im Kampf gegen Dagoth Ur erlitten hatte. Das Tribunal beschleunigte jenen Prozess, so heißt es, und sie rissen die Artefakte an sich. Es gelang ihnen, ihre Verwendung zu enträtseln, und sie machten sich selbst zu Göttern.

    Doch ist ihre göttliche Macht ihnen nicht angeboren, sie hat eine Quelle und das unterscheidet sie von allen anderen Göttern. Es ist notwendig, jene Kraft, die sie aus dem Herzen des Gottes Lorkhan erhielten, regelmäßig zu erneuern, denn mit der Zeit schwindet sie aus ihren Körpern und hinterlässt sterbliche Seelen. Doch um sich diese Kraft zunutze zu machen, brauchen sie die Artefakte, alle drei vereint, erzielen den gewünschten Effekt.

    Wenn es sich also um die echte Seelenklinge handelt, so befindet sie sich nicht länger im Besitz des Tribunals. Wie es dazu kommen konnte, steht auf einem anderen Blatt. Doch macht mich die Tatsache stutzig, dass Almsivi keine Schritte unternahm, um die Waffe zurückzuholen oder aufspüren. Ich weiss, dass die Mächtigen an ihrer Macht hängen, das liegt in ihrer Natur, und ich vertraue den abtrünnigen Priestern, die die wahre Natur des Tribunals erkannt und sich abgewandt haben. Sie sagen, dass es ohne dieses Artefakt nicht möglich ist, sich die Macht des Herzens anzueignen, und ohne die ständige Wiederholung dieses geheimen Rituals schwindet die Macht, die das Herz dem Sterblichen verleihen kann, mit jedem Tag mehr und mehr. Warum also sitzen die Drei untätig in ihren Tempeln, und das seit vielen Jahren ? Wenn sie resignieren und aufgegeben haben, droht den Dunmern eine weit größere Gefahr, als je jemand erahnen könnte. Die Dunmer bauen auf ihre Götter, doch wenn diese ihre Macht verlieren und wieder zu Sterblichen werden, sind wir schutzlos allen Gefahren ausgeliefert, sei es nun das Kaiserreich, die Pest oder dem Übel, das sich im Roten Berg verbirgt."

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