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Kämpfer
Ghostgate
Lenne sah diesen Tarador misstrauisch an. Ihr Misstrauen verflog jedoch teilweise, als sie erkannte, das die Fremde und er sich tatsächlich kannten. Dennoch blieb sie wachsam. Dieser Ort, so in Chaos versunken, barg mit Sicherheit noch andere Gefahren. „Könntet Ihr vielleicht mit uns kommen?“ Die Worte des Rothwardonen kamen überraschend. Lenne staunte nicht schlecht, es kam immerhin selten genug vor, das ein Mann, dem Mann mit der Klinge gedroht hatte, einen aufforderte mitzukommen. Andererseits, wenn wieder so ein bekloppter wie der Nord vorhin beschloss, Lenne oder die Fremde wären für die Coprus-Krankheit verantwortlich, wäre Lenne wohl in der Lage sich einigermaßen zu verteidigen. Bei Kurenai zweifelte sie da ein bischen. Sie wollte grade Nicken, als ihr einfiel, mit wem sie überhaupt da war. "Oh Mann, jetzt hab ich meine eigenen Verbündeten vergessen", fluchte sie leise. "Wie bitte?" Tarador sah sie fragend an. "Nichts Nichts...", Lenne machte eine abfällige Geste. Tarador fragte nicht weiter nach. Sie sah sich um. Revan unterhielt sich mit Niniel. "Die beiden würden also nichtmal merken, das ich weg bin. Und Echozar, hm... ach gott, wen kümmert Echozar..." Lenne schnaubte und wandte sich an Tarador, der immer noch Kurenai auf dem Arm hielt, "Ist in Ordnung, geh nur vorraus...." Tarador machte eine zustimmende Geste mit dem Kopf und ging vorraus, sonderlich weit war der Weg nicht. Sie betraten ein kleines Krankenzimmer. Es waren grade mal zwei Betten und dazwischen eine kleine Kommode aufgestellt. "So, da wären wir..." er legte Kurenai auf ein Bett. Dann fing er an, sein Kurenais Wunden weiter zu begutachten. "Dann wollen wir mal sehen, was ich für dich tun kann, K... K..." Er versuchte auch diesen versuch, sich ihres Namens zu entsinnen. Lnne wandte sich an ihn. "Braucht ihr Hilfe? Ich helfe gerne, aber wenn ihr alleine klarkommt, könnte ich dann etwas eurer Materialen haben...? Ich tausche auch was dafür ein, wenns sein muss... Ich bin selbst... etwas... lädiert..." Wieder begutachtete Tarador die für Lenne Fremde. "Nein", entgegnete er shließlich, ich muss klar kommen... Kümmert euch um euch selbst, ich werde kurz alles holen, was man braucht, ich werde genug für die Versorgung beider Damen mitbringen...". Dann ging er kurz in einen kleinen Nebenraum, Lenne hörte, wie er anfang, Sachen zusammenzuräumen. "Ihr wolltet deswegen hierher, oder?" Lenne setzte sich auf das andere Bett, "Ihr wolltet zu ihm, damit er euch versorgt?" Es kam keine Reaktion ihres gegenübers. Wie auch immer, ich heiße Lenne, falls du es noch nicht aufgeschnappt hast in unseren bisherigen Begegnung.... Es tut mir wirklich leid, das ich dich in deine jetzige Situation gebracht habe..." Wieder kam keine für Lenne offensichtliche Reaktion. Lenne seufzte. "Vermutlich hasst sie mich, egal, was ich mache..." dachte sie. Für weitere Kommunikationsversuche blieb keine Zeit, da Tarador wieder hereinkam. "Dann wollen wir uns mal um unseren Patienten kümmern..." Er stellte eine Kiste mit allerlei Heilmitteln vor die Komode. "Ihr könnt euch selbst bedienen...", fügte er an Lenne gewandt noch hinzu. Lenne richtete sich etwas weiter auf. Als erstes legte sie den in Pelagiad gekauften Umhang ab. Obwohl noch relativ neu, war er doch, nicht zuletzt durch einige provisorische Verbände für Kurenai, ziemlich mitgenommen. Dann legte sie, etwas vorsichtiger, ihre Rüstung ab. Auch diese war mitgenommen, allerdings deutlich älter als der Umhang. Darunter trug sie ein normales Stoffhemd. "Dann ist unter all dem Schwarz also dochnoch ein bischen weiß versteckt?" Tarador warf ihr einen Blick zu. Es war eindeutig eine Anspielung auf die dunkle Farbe ihrer Rüstung und er hellen Farbe ihres Hemdes. "Ja, aber ist dieses "Weiß" auch nur eine kleine Schicht über dem wahren Dunklen..." Lenne war nicht wirklich in der Laune eine Diskussion über ihre Gesinnung zu führen. Ihr Gegenüber, der den Blick wieder auf seine Aufgabe, der Versorgung Kurenais, richtete, entging das nicht. Einige Zeit wurde still gearbeitet. Lenne war, auch wenn es nicht den Anschein hatte, ziemlich fertig. Der Rothwardon in Pelagiad, die Orks in der Deadraruine, und immer wurden ihre Wunden nur oberflächlih versorgt. Plötzlich riss ein Wortschwall sie aus ihren Gedanken. "Was?" Tarador lächelte. "Ich habe gefragt, wie es kommt, das ihr meiner Freundin helft und ihr beschützt..." Lenne sah ihn verwundert an: "Warum sollte ich nicht?" "Sie ist ein Mischling, für die meisten Dunkelelfen ist das Grund genug..." "So?", entgegnete Lenne, "bisher hatte ich keine Zeit, mich mit dem Gedanken ihrer Herkunft zu beschäftigenn... Ich brauch es auch nicht... es spielt keine Rolle... Sie kann schließlich nichts für ihre Eltern... Außerdem... Spielt es keine Rolle, was der Gegenüber für eine Rasse hat... Ob mir ein Ork, ein Nord oder ein Rothwardon den Kopf einschlägt, ist im Endeffekt egal... Und wenn man es so sieht... Die Mischlinge sind bisher die einzigen, die noch nicht versucht haben, mich umzubringen..." "Ihr habt... eine merkwürdige Einstellung..." Lenne grinste förmlich, "Und wenn schon... bisher habe ich mit dieser Einstellung überlebt..." Tarador entgegnete darauf nichts. Sie schwiegen...
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