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Mythos
Ort: Geisterpforte
Als sich die kleine Gruppe in der daedrischen Ruine einigermassen ausgeruht hatte, brach Revan die Stille.
Ich schlage vor, wir machen uns jetzt gleich auf zur Geisterpforte. Dort werden wir ein Quartier für die Nacht finden und die paar Gegenstände versetzen können.
Viel wichtiger war es dem Grossmeister allerdings, einem der talentierten Schmiede dort seinen Bogen hinzuhalten und zu fragen, was da zu machen sei.
Als kein Einwand zu hören war, erhoben sich die Abenteurer und verliessen die drückende Enge der alten Ruine. Die warme Brise sorgte nach der stickigen Luft in der Daedra-Ruine für ein angenehmes Gefühl auf der Haut.
Die vier Elfen wandten sich gegen Norden und marschierten durch die Foyada Mamea. Nach wenigen Stunden konnte die Gruppe die beiden Türme der Geisterpforte sehen. Die Abenddämmerung legte einen gold-roten Schimmer auf den Turm der Abenddämmerung, der seinen Namen von eben diesem Ereignis hatte. In ungefähr 10 Stunden würde der zweite Turm, der Turm der Morgendämmerung, in ein ähnliches Licht getaucht werden.
Revan lauschte dem geheimnisvollen Summen des Geisterwalls, als er ein anderes Geräusch wahrnahm. Ein Blick auf Ninièl und die beiden Dunmer zeigte ihm, dass sie ebenfalls etwas ungewöhnliches gehört hatten. Ein Gemisch von Kampflärm und Schreien erreichte die Ohren der Ankömmlinge. Ungläubig blickte Revan seine Gefährten an.
Ein Angriff auf die Geisterpforte bedeutet normalerweise nur etwas: Die Monster vom roten Berg...
Weiter sprach der Indoril nicht. Wenn es die Horden vom roten Berg waren, dann hätten sie die Gitter der Pforte oder den Geisterwall bereits überwinden müssen. Das Gitter war aber völlig intakt und die Schreie drangen eindeutig aus den beiden Türmen selbst.
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Geisterpforte
In der Abenddämmerung erreichten sie endlich die Geisterpforte. Rotgoldenes Licht, das zum Abschied des Tages noch einmal alles in ein friedliches Glühen legte, bevor die zwei Monde Vvardenfells sowie viele glitzernde Sterne den Platz der Sonne einnehmen würden. Friedlich?? Was - bei allen Deadras - waren das für Geräusche? Ninièl erstarrte und blieb stehen, während ihre Hand sofort zum Schwertgriff fuhr. Sie blickte ihre Gefährten an und sah, dass Revan ebenso ungläubig und fassungslos schaute wie sie selbst. Schreie und Kampfgeräusche aus den Türmen der Geisterpforte? Waren Feinde eingedrungen? Oder war die Hälfte der Turmbewohner von dem seltsamen Wahnsinn gepackt worden, der immer häufiger jetzt die verschiedensten Dunmer traf und welchen man dem Sechsten Haus zuschrieb? Oder waren die Imperialen mittlerweile so dreist, dass sie es tatsächlich gewagt hatten, in die Festung am Roten Berg einzudringen und Tempelangehörige sowie das Haus Redoran zugleich gegen sich aufbrachten. Fast hoffte Ninièl es, denn das würde den Untergang der Imperialen in Resdayn bedeuten. Ein solcher Fehler würde Fürstenhäuser und Bevölkerung auf einen Schlag vereinen und zu einem Aufstand herausfordern, den die Imperialen nicht mehr gewinnen konnten, zumal Gerüchte kursierten, dass es in deren Heimat und mit dem alten Kaiser nicht zum besten stand.
Sie seufzte. So dumm würden nicht mal die Menschen des Kaiserreichs sein. Leider. Aber was war dann da los? Sie sah noch einmal zu den Anderen. "Los", rief sie dann. "Wenn wir hier nur herumstehen, werden wir auch nicht rausfinden, was da vor sich geht". Kaum hatte sie diese Worte gesprochen, ging sie auch schon raschen Schrittes und ohne sich umzudrehen in Richtung der Geisterpforte. Eigentlich hätte sie vom Kämpfen erstmal genug gehabt, aber irgendwie schien das Leben niemals danach zu fragen, was sie wollte.
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Abenteurer
Balmora / Tempel
Kurenai brachte tatsächlich einen Gesichtsausdruck zustande, der – wenn auch nur entfernt – auf ein ehrliches Lächeln schließen ließ. Ihre Kraft war verbraucht, sie würde ihm nicht antworten können. Doch dieses eine Lächeln mochte Antwort genug sein.
Sie würde ihn nicht töten. Es wäre einfach zu leicht gewesen. Hatte sie sich etwa von ihm halb totschlagen lassen, um jetzt einfach ihre Hände an seinen Hals zu legen und ihn zu erdrosseln? Hatte sie dafür diesen schweren, körperlichen Schmerz ertragen? Der Rothwardon war eine Missgeburt. Seine bloße Existenz widersprach allem, was die Frau Moral nannte; er war das Gegenteil von heilig. Er war die Sünde, der Wahnsinn. Als hätte der boshafte Daedra Sheogorath seine Krallen ausgefahren, um den Mann darin einzuhüllen. War es nicht immer so, dass durch die Begegnung mit einem Wesen, welches man eine Gottheit nannte, etwas Furchtbares, etwas Fruchtloses in einem erwuchs? Dieser Mann war einem Gott begegnet, auch wenn er das nicht wusste. Dieser verwunschene Gott hatte ihm ein grausames Geschenk gemacht. Kurenai konnte sich diesen Grad an Wahnsinn und Aggressivität ansonsten nicht erklären.
Er musste sterben. Er musste Erlösung für seine Seele finden, den ewigen Frieden. Sein Körper mochte zwar in einer unbekannten, kleinen Grabkammer verrotten, doch sein Geist wäre frei. Es war nicht so, dass der Mischling glaubte, mit dem Töten dieses Mannes irgendeine gute Tat zu begehen. War es nicht eher so, dass allein der Gedanke an den Mord eines anderen sie auf ewig verdammte?
Zum Teufel damit. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken. Sie musste nicht mehr darüber nachdenken. Es war ohnehin egal. Alles war egal. Wer brauchte schon Erlösung, Frieden oder Freiheit. Oder nein – wer verdiente diese heiligen drei Empfindungen? Es waren keine guten Götter, die dieses Land beherrschten. Sie konnten schaffen, aber umso mehr zerstörten sie. Sie arbeiteten gegeneinander, doch statt ihren persönlichen Kleinkrieg für sich zu behalten, spielte dieser sich auf einer vollkommen anderen, niederen Ebene ab. Mensch, Tiermensch und Mer durften sich um diese Angelegenheiten kümmern und sich toll fühlen, wenn sie waren Auserwählte.
Auserwählte Idioten, die nicht einmal merken, wie sie in ihr Verderben rennen. Man denke nur an die Prophezeiung der Auferstehung des heiligen Götterschlächters Nerevar. Wieder hatte sich ein Schwachsinniger gefunden, der sich gegen die Dreifaltigkeit des Tribunals stellte. Und erst jetzt wurde Kurenai das wahre Ausmaß der Sinnlosigkeit bewusst, welches das irdische Dasein eines jeden Lebewesens prägte. Geschaffen, um den Krieg der Götter auszufechten.
Plötzlich erschien ein Schleier aus langen, silbernen Strähnen vor den Augen der Frau. Wage erinnerte sie sich an die Person, welche ihr Haar derart getragen hatte. Kurenai kannte ihren Namen nicht, doch sie war unverkennbar eine Dunmer mit tiefen, unergründlichen Augen gewesen. Sie hatte so traurig geschaut, der Blick jener Dunmer war entschuldigend gewesen, während sie die Wunden des Mischlings provisorisch verbunden hatte. An irgendjemanden hatte diese Frau Kurenai erinnert. Vielleicht sogar ein wenig an den Mer, welcher den Kaiserlichen gedient hatte und nach relativ kurzer Zeit wieder aus ihrem Leben verschwunden war. Er war fast nie ernst gewesen und anfangs hatte Kurenai sich gefragt, wie die Kaiserliche Legion sich nur so einen Schwachkopf hatte angeln können. Doch wenn er sie so ernst angesehen hatte, hätte sie sich in seinen Augen am Liebsten verloren. Denn dieser Blick hatte von Furcht, Trauer und Hoffnung gleichermaßen gesprochen. Wahrscheinlich hatte Malukhat nicht einmal bemerkt, welche Auswirkungen seine Anwesenheit auf sie gemacht hatte, und wie erdrückend es gewesen war, als er von einem Tag auf den anderen plötzlich verschwunden war. Es hatte sich angefühlt, als wäre jede Hoffnung aus ihrem Leben gewichen.
Diese dunmerische Frau... Kurenai wollte sie wiedersehen, ihr durch das silberne, lange Haar streichen und sich gewiss sein, dass die Hoffnung doch noch lebte. Malukhat hatte sich als ein gemeiner Mörder erwiesen. Eine der größten Enttäuschungen in Kurenais Leben. Würde diese andere Frau, die ihm auf irgendeine Weise so ähnlich war, sie ebenfalls enttäuschen?
Oh man... der Mischling atmete einmal tief durch. Was man nicht alles in wenigen Sekunden zusammen denken konnte... Von einem war sie ins andere gekommen, sie saß immer noch am Rand des Bettes und immer noch blickte der Rothwardon zu ihr auf. Erwartete er tatsächlich, dass Kurenai ihn tötete? Wenn sie jetzt tat, wo er so hilflos war, wäre sie dann nicht selbst wie Malukhat? Eine gemeine Mörderin, eine Enttäuschung für sich selbst? Sämtliche Negative an einer solchen Tat hatte sie nun zusammen getragen – gab es denn auch Positive? Ja, allerdings viel der Frau zur Zeit nur eines ein: Er würde keine Chance mehr bekommen, sie zu töten. Und sie lachte leise über sich selbst, denn genau diese Chance war es, die sie ihm gönnen wollte. Hoffte sie nicht innerlich, er würde es schaffen? Hoffte sie nicht, er würde ihr den Kopf abschlagen und diesem abscheulichen, hassenswerten Leben ein Ende bereiten? Keine Ahnung. Sie war verletzt, sie war durcheinander. Der Rothwardon hatte ihren Kopf ganz schön durchgeschüttelt, wahrscheinlich dachte sie daher so ein wirres Zeug.
Vorsichtig streichelte sie ihm über den Arm, dann erhob sie sich und nestelte den Verband von ihrem Kopf. Ihr Blickfeld war erheblich eingeschränkt durch das dreckigweiße Leinen; dem schaffte sie nun Abhilfe.
„Schlaft nun“, sagte der letzte Blick, den sie ihm an diesem Tage schenkte. Vielleicht würde er es verstehen, vielleicht auch nicht. Sie war zu geschwächt, um das direkt Wort an ihn zu richten. Ohne sich ein weiteres Mal zu ihm umzublicken, wandte sie sich ab und ging leise in ihr eigenes Zimmer, legte sich in ihr Krankenbett und hoffte, sie möge die Augen schließen und darin sterben.
An diesem Abend träumte sie von einer Horde kleiner, goldhäutiger Zwerge und silberhaarigen Frauen, die ihnen mit kleinen Holzsplittern die Finger aufspießten.
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Neuling
Pelagiad (hoffentlich das letzte mal(bin ja selbst schuld))
"Endlich in Pelagiad", hauchte Miru. "Ja", entgegnete Laurence, "wir sind unerwartet schnell vorangekommen..." Miru sah sie perplex an."Wie meint ihr das?" "Nun, zwei junge Damen allein unterwegs...", antwortete Laurence, "wenn das mal keine Einladung für Diebe oder Räuber ist..." "Oh...", Miru war sichtlich erleichtert, das keiner dieser "Einladung" gefolgt war. "Keine Sorge, Miru, selbst wenn wir angegriffen worden wären, ganz wehrlos bin ich auch nicht..." Miru nickte einfahc nur. Sie gingne zu dem Schrein in der Feste. Die Leute auf den Straßen sahen sie misstrauisch an. Sie waren, so kurz nach den Ereignissen, vorsichtig, was Fremde betrifft. Im Schrein angekommen wendete sich gleich der erstbeste Priester schon an sie. "Ah, ihr müsst die versprochene Unterstützung aus Vivec sein... Können sie nur Novizinen entbehren...?" "Eine Novizin", meinte Laurence gelassen und deutete auf Miru, "und ein Orakel", fügte sie mit gelassener Stimme hinzu. "Was gibt es zu tun...?", fragte Miru, sichtlich nervös. "Ähm naja...", der Priester, der ein Orakel mit einer Novizin verwechselt hatte wirke nun seinerseits nicht mehr so wohl in seiner Haut. "Spucks aus", forderte Laurence ihm mit weiterhin gelassenen Tonfall auf. "Also", wandte sich der Priester an sie, "vor wenigen Tagen war ein Kampf in der Halfway Taverne... Dabei wurden einige Soldaten schwer verletzt. Diese zu Heilen wäre zwar kein Problem, aber... naja..." "Was denn?", wollte Laurence wissen. "5 Leute aus Pelagiad saßen am Abend vor der Schlacht, man kann es schon fast als eine wirkliche Schlacht bezeichnen, am Tisch neben denjenigen, die dafür verantwortlich sind. Und sie haben gesagt, das diejenigen, welche gekämpft haben, über die beiden Assasinengildn geredet haben..." "Über beide? Naja, das ist nicht wirklich ungewöhnlich... Jeder weiß mittlerweile, das die Gilden im Moment aufgrund von Ereignissen in Ald'Ruhn mancherorts Gesprächsthema nummer 1 sind..." Der Priester schaute ernst: "Mag schon sein, aber die 5 sind kurzerhand zusammengebrochen und winden sich nun seit Stunden... scheint eine Art Gift zu sein..." "Gift? Darf ich sie sehen?" "Dafür seit ihr da, ehrwürdiges Orakel..." Sie gingen in eine kleine Unterkunft, in der Neben den fünf Opfern auch noch ein provisorisches Alchemie-Labor aufgebaut wurde. "Wir haben alles mögliche für die Opfer getan, aber... naja... Wollt ihr es versuchen...?" "Darum sind wir hier... Habt ihr genug Kräuter und andere Zutaten...?" "Alles, was sich auftreiben ließ...", bestätigte der Priester. "Gut, Miru, geh Kräuter sammeln, ja? Wir wissen nicht, wieviele wir brauchen...Ich setze mich in der Zeit daran, Tränke zu brauen." Miru schnappte sich einen Korb und ging schweigend hinaus. Öauirence machte sich in der Zeit an die Arbeit, das Gift zu analysieren, seine Bestandteile hareauszufinden und schließlich ein Anti-Serum herauszufinden... Wie zu erwarten war, waren normale Gegengifte oder Gegenzauber nur gut genug, um die Wirkung für einen Moment zu verlangsamen... Auch Miru kam wieder, mit einem gefüllten Korb. Hier und da weiste Laurence der Novizin neue Aufgaben zu. Nach eine Weile musste das erste der 5 Giftopfer aufgegeben werden,. Miru machte das spürbar mehr Probleme als den Rest. Aber die Novizin zu trösten musste, nach Laurence ansicht, erst einmal warten... Nach Stunden der Arbeit gelang es Laurence, vollkommen erschöpft, immerhin 3 der Fünf Männer zu retten. Erschöpft legten sich die Priester, inklusive Laurence ersteimal zur Ruhe. Am nächsten Morgen erwachte Miru aus ihrem Schlaf. Als sie frische Luft schnappen wollte, begegnete sie Laurence. "Ah, du bist wach..." "Ja", entgegnete sie dem Orakel, "wir können jederzeit zurück nach Vivec..." Oh ja, du reist nach Vivec zurück... Hier ist ein Amulett, was dich vor die Kapelle in Ebenherz teleportiert und hier ist mein Bericht über die Vorfälle hier". Beides reichte sie der Novizin. Diese schaute sie Perplex an. "Aber", begann sie. "Kein aber, das ist eine Anordnung eines im Kult höher gestellten... oh, und diese Draken bringst du doch bitte noch zu den Almosensammlern, ja?" Laurence reichte ihr einen Prall gefüllten Beutel. "Woher?", wollte die Novizin wissen. "Ist mir bei Nachforschungen in die Hände gefallen... Geh jetzt..." "O... OK", meinte die Novizin shclicht, als sie das Amulett anlegte und verschwand. "Gut, dann wollen wir mal..." Laurence hatte Miru verheimlicht, das das Geld der Erlös der Ausrüstung eines Bruderschaftlers war. Von dem sie einen Hinweis bekommen hatte, wo sie weiter suchen müsste. Schweigend verlies Laurence Pelagiad richtung Balmora...
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Abenteurer
Vor der Geisterpforte
Diese Festung am Rande des Geisterwalls war wirklich ein imposantes Bauwerk und Echozar hätte diesen Anblick auch noch länger bestaunt, wenn da nicht diese Schreie aus dem Inneren zu ihnen durchgedrungen wären. Er wollte sich gerade umdrehen und wieder von dort entfernen, als diese Altmerin schnurstracks in die entgegengesetzte Richtung lief. "Wenn wir hier nur herumstehen, werden wir auch nicht rausfinden, was da vor sich geht", hatte sie gesagt. Na und? Warum interessierte sie das denn, sollten die Ordinatoren und Redoraner da drin doch mit ihren Problemen allein fertig werden. Na ja, vielleicht gehörte sie ja zum Haus Redoran oder zum Tempel, im Grunde genommen wusste der Waldläufer so gut wie gar nichts über seine Gefährten, wie ihm nun ein weiteres Mal schlagartig bewusst wurde. Was sollte er denn nun machen? Schulterzuckend nahm er sein Schwert zur Hand und folgte der Altmer, warum auch immer. Er wusste es nicht genau. Vielleicht, weil sie gerade erst gemeinsam gekämpft hatten, vielleicht, weil die anderen ihm irgendwo sympathisch waren und ihm seine Geschichte um Venim glaubten, vielleicht aber wusste er einfach auch nur nicht, wo er sonst hinsollte. Aber im Grunde genommen war das Warum ja auch gar nicht von Belang. Seine rechte Hand wanderte zum Knauf von Wolkenbiss und er schritt ebenfalls auf die Geisterpforte zu. Was immer es war, hoffentlich war es nicht zu gefährlich...
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Kämpfer
Balmora - Tempel
Verloren. Ganz und gar in sich verloren. War er vom Wahnsinn verzehrt worden oder war es er der ihn verzehrte? Verlangte er nach dem Redguard oder der Redguard nach ihm?
Wer war er überhaupt?
Er war ein Redguard adeligen Blutes. Er war beliebt unter Seinesgleichen, stolz auf seine Herkunft und sein Vaterland. Er hegte einen unbändigen Hass gegen die Imperialen, die seine Heimat ihr Eigen nannten und seine Brüder und Schwestern knechtete. Er sehnte sich nach der vollkommenen Freiheit, die sein Volk immer wieder aufs Neue anpriesen. Er führte eine Rebellion gegen jene, die ihn diese zu nehmen wagten.
Und er verlor. Er verlor seine Heimat, seine Frau, sein früheres Leben und seine Freiheit.
Er war nun der Guildmaster der Fighters Guild. Er liebte das Geld und den Reichtum und sehnte die Rückkehr in sein Heimatland herbei.
Er war ein Mann, mit dunkelbrauner Hautfarbe, grünen Augen und einer freien Seele.
Er war ein Redguard.
Aber wer war er...wirklich?
"Schlaft nun."
Schlafen...? Schlafen und Vergessen. Gehen lassen...alles einfach verschwinden lassen.
Das knacken einer Tür war zu hören. Sie öffnete sich. Sie schloss sich. Ein leises, undefinierbares Geräusch ertönte. Sie war geschlossen. Die Gestalt war verschwunden. Die Gestalt, die er für all das verantwortlich machte, nein, die für all das verantwortlich war.
Mit leeren Augen starrte er auf die hölzerne Tür. Still schweigend saß sie in ihrem Schloss. Sie schien alt. Er war sich nicht sicher wie er zu der Annahme kam. Sie schien eben einfach alt. Erst recht als sie anfing zu einem schweren Klopfen zu vibrieren. Es schien als würde sie jederzeit zerbrechen, doch sie hielt den immer heftigeren Schlägen stand. Schreie einer Person erklangen am anderen Ende. Schmerzenschreie. Doch die Person hielt nicht ein. Sie schlug immer weiter auf das alte Holz ein. Er war sich sicher dass die Tür in wenigen Sekunden aus ihren Verankerungen brechen würde, als ein leises Knacken ertönte und für einen Moment die Schläge einhielten. Der Anblick des unbeschädigten Holzes ließ Deregar den Schmerz geradezu spüren. Die Person musste sich etwas gebrochen haben, die Tür stand noch. Erneut hämmerte es gegen das Holz, noch vehementer als zuvor. Erneut ertönte ein Knacken. Erneut fielen die Schläge gegen die Tür stärker aus als davor. Er hoffte innerlich dass das Holz auch weiterhin standhalten würde. Er wollte die Gestalt am anderen Ende nicht sehen. Ja, er fürchtete sich vor ihr.
Ein lauter Knall nahm ihm all seine Sinne. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er auf den türlosen Eingang. Sein Blick viel auf das Blutverschmierte Gesicht des Wahnsinns. Seine milchig weißen Augen, sein verzerrtes Grinsen, sein zitternder Leib. Er sah sich selbst blutend vor der niedergerissenen Tür stehend.
War es das, was er wirklich war?
Ein lauter Schrei ließ ihn erwachen. Zumindest musste er geschlafen haben. Die Tür stand noch. Wenig später kam ein mehr oder weniger aufgebrachter Tempelpriester in sein Zimmer und betrachtete den aufrecht sitzenden Söldner mit erstaunen. Rasch rief er einige weitere Ordensmänner herbei, die mit neuen Bandagen und dergleichen herbeigeeilt kamen.
Müde sah er den Männern bei ihrer Arbeit zu ehe er ihn mit einem etwas lauterem, forschen Ton Einhalt gebot. Entsetzen und Empörung strömten auf ihn ein.
"Es gibt doch sicherlich einen schnelleren Weg um mich wieder heile zu machen. Heiltränke zum Beispiel. Bringt mir ein halbes Dutzend eurer besten und teuersten, das sollte doch schon etwas helfen."
Der Priester sah den Redguard forschend an.
"Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr das Geld dafür habt. Seid froh dass wir euch überhaupt aufgenommen haben!"
"Habt ihr schon mal den Namen Deregar Ragnar gehört?"
"Was für eine dumme Frage. Er hat ein Gildenhaus direkt in der Nachbarschaft, wie soll ich noch nicht von ihm gehört haben."
"Würdet ihr dann so freundlich sein, ihm ein halbes Dutzend eurer besten Heiltränke zukommen zu lassen?"
Der Glaubensmann musterte ihn misstrauisch bis er scheinbar etwas Markantes an ihm wieder erkannt hatte. Eine entschuldigende Gebärde und einige Anweisungen an seine Glaubensbrüder später wurden ihm die viel versprechenden Heilsbringer an sein Bett gebracht. Eine Flasche nach der anderen kippte er in sich hinein, bis ihm von dem Kräutergeschmack gänzlich übel wurde und er die sechste Flasche beiseite legte. Die Wirkung, so hatte man ihn erklärt, beschränkte sich vorerst nur auf die Grobe Heilung und Schmerzlinderung. Bei solch starken Wunden, wie sie der Söldner davon trug, wurde der eigentliche Heilprozess lediglich vorangetrieben.
"Ich danke euch. Die Fighters Guild wird zum Dank dem Tempel eine großzügige Spende entgegenkommen lassen."
Der Priester grinste breit und versuchte den Redguard dazu zu überreden, noch einige Tage im Tempel zu bleiben, doch er war entschlossen schnellstmöglich zu verschwinden. Zu viel hatte in letzter Zeit verrückt gespielt, zu viel war schlichtweg falsch gelaufen. Er musste versuchen wieder Ordnung in seinem unkontrollierten Verhalten zu schaffen.
Wenn er sein Leben nicht gänzlich verwerfen wollte, dann musste er sich erst um die Sachen kümmern, die ihm wichtig waren und erst dann um sich selbst.
Solange er ein Schwert in der Hand hielt konnte er von Nutzen sein. Er konnte nur hoffen das er dem Rausch nicht ein weiteres mal verfiel, nein, vielmehr das er dem, was danach auf ihn zukam nicht ein weiteres Mal verfiel.
Der Tempel ließ ihn eine Stütze in Form eines günstig geformten Wanderstocks zukommen und geleitete ihn vorsichtig durch den Tempel. Er kam an diverse "Krankenzimmer" vorbei in denen einige Bewohner Balmoras gegen allerhand Krankheiten ankämpften. Doch unter all den Kranken befand sich lediglich eine Verletzte. Ihr von Bandagen bedeckter Leib ließ ihn kaum etwas von der Person dahinter erkennen, doch allein der starre, auf ihn gerichtete Blick, ließ keinen Zweifel darüber offen, das es sich dabei um die Mischlingsfrau handelte. Sein Herz fing an zu rasen und ermahnte ihn das Gleiche zu tun, doch er erwiderte lediglich ihren Blick.
Ein Krüppel kam nicht gegen sie an. Nicht einmal mit einem Schwert in der Hand.
Die kleine Tempelschar schien den Blickaustausch bemerkt zu haben und hielt Inne. Der Priester klatschte in die Hände und wies seinen Dienern etwas an, worauf sie in ihr Zimmer eilten.
"Ahh...eure Begleiterin. Wir werden uns sogleich um sie kümmern, damit sie euch auch weiterhin begleiten kann."
Als der alte Dunmer sich jedoch zu dem Redguard umdrehte, blickte er ins Leere. Verwundert sah er sich um, ehe er Deregar aus dem zerstörten Tempeleingang humpeln sah.
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Kämpfer
Balmora -> Ald'Rhun
Schwer atmend bahnte er sich den Weg aus dem Tempel und wies die Hilfe der Tempel Diener ab. Die Worte des Mischlings, waren nichts weiter als eine weitere Demütigung, die er nun über sich ergehen lassen musste. So viel hatte er an Stolz verloren, als er versuchte ihn zu verteidigen...so viel. Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken. Er selbst fühlte sich wie ein einziges Wrack an, ein kaputter Kahn, der versagte den großen Ozean zu überqueren. Wenn er allerdings nicht alles verlieren wollte, so musste er von der Fracht noch retten was zu retten war.
Zielstrebig humpelte er auf die beiden benachbarten Gildenhäuser der Fighters und Mages Guild zu. Sein Gesuch nach einer Partnerschaft der beiden war nie zum Erzmagier vorgedrungen. Man sagte ihm jedes Mal aufs Neue, er wäre auf Reisen gewesen.
Eine Partnerschaft hätte sich zu dieser Zeit sicherlich als nützlich erwiesen. Bei einem derart großen Auftrag, wie den Mörder Venims zu finden konnte man Freunde gut gebrauchen.
Seufzend wandte er sich von der seinigen Gilde ab, wollte er der Frau mit dem hitzigen Temperament nicht auch noch eine Chance geben ihn zu demütigen, und betrat die Magier Gilde. Von dem Stock getragen humpelte er wortlos durch die Gänge, hatte man ihm doch auch keine entgegengebracht. Die Magier waren ein eigenartiges Volk, doch zumindest behielten sie ihre Gedanken desöfteren für sich selbst. Als er den Guild Guide erreichte, bat er die Frau ohne lange Reden ihn nach Ald'Ruhn zu befördern. Da es ihn an Geld mangelte bot er ihr die beiden exklusiven Heiltränke an, die ihm der Priester mit auf den Weg gegeben hatte. Verwirrt über das merkwürdige Zahlungsmittel zog sie die Augenbrauen hoch und musterte den Söldner eine kurze Weile stumm, ehe sie einwilligte.
Innerhalb eines Augenzwinkerns befand sich der Redguard auch schon in Ald'Rhun, der Stadt in der er sich am sichersten fühlte. Ein stiller Gruß wurde ihn durch einen kurzen Blick des zweiten Guild Guides erwiesen, ehe er sich auch den Weg durch diese Gemäuer durchkämpfte. Seine Schritte und das Klopfen seines Stockes hallten in der Stille des großen Gebäudes wieder als mehr und mehr der Magier verstummten und seinen Weg zur Tür mit ihren Blicken verfolgten. Vielleicht waren sie ja doch kein so nobles Volk, wie er dachte, denn das Schweigen das sie ihm entgegenbrachten vermittelte ihm weitaus mehr als ein Redeschwall aus Demütigungen. Mit zu Boden gesenktem Blick verließ er auch dieses Gildenhaus und trat ein in die sandige Welt der Wüstenstadt.
Ein kleiner Sturm wütete zu der Zeit und wirbelte seine provisorischen Kleider, die lediglich aus einem einfachen Hemd und Hose bestanden, sowie seine Bandagen auf. Der Weg zum Gildenhauptquartier war kurz, doch zögerte er eine Weile ihn anzutreten. Während einige Bürger ihr schützendes Heim aufsuchten stand Deregar noch immer in Gedanken verloren inmitten des Sturmes.
Er wusste nicht wie lange er den Sand gegen sein Gesicht wirbeln ließ, doch als er wieder zu Sinnen kam, war der Wind vergangen und es herrschte wieder hektisches Treiben in den Straßen. Er atmete tief durch und humpelte auf die Tür zu. Seine Hand umschlang nur langsam die Klinke. Als sich schließlich die Tür öffnete und er das Gebäude betrat, entgegneten ihm zwei entsetzte Gesichter. Der "Sekretär", der sich über Auftragsverteilung sowie Annahme kümmerte, brach zuerst die Stille und redete aufgeregt auf den Redguard ein. Der andere rief Percius nach oben, um kurz darauf sich dem Redeschwall des anderen anzuschließen. Er war zwar nicht zum Lachen zu Mute, doch nichtsdestotrotz entlockten die beiden ihm ein kleines Lächeln. Als Percius mit einigen weiteren Neugierigen Gesichtern zu den anderen stieß und sie gemeinsam durcheinander auf ihn einredeten, gebot er mit einem lauten Schrei Ruhe und versicherte ihnen, es ginge ihm gut.
"Aber was ist passiert Guildmaster? Wer auf Morrowind könnte euch derart zurichten?", platzte es aus einem Journeyman heraus.
Erneut musste er zynisch Lächeln, am liebsten hätte er gesagt "Ich selbst.", doch das hätte nur zu der allgemeinen Verwirrung beigetragen.
"Tja mein Freund, ich habe mich ganz einfach überschätzt. Das sollte euch eine Lehre sein. Legt euch niemals mit zu vielen Gegnern auf einmal an. Selbst der beste Krieger ist leichte Beute in Unterzahl."
Einige nachdenkliche Blicke fielen auf den Redguard, ehe die Frage gestellt wurde, auf die er schon gewartet hatte.
"Gegen wie viele habt ihr denn gekämpft?"
Sein Miene verfinsterte sich, sein Blick wurde ernst und seine Stimme tief.
"100 Imperiale Legionäre."
Rings um ihn herum weiteten sich die Augen vor Unglauben und Erstaunen, ehe er in lautes Gelächter ausbrach und die Treppe nach unten humpelte. Mercius griff ihn unter die Arme, doch auch wenn sich der Söldner wehrte, so verlor er den Ringkampf mit seinem Rechte Hand Mann immer wieder aufs Neue. Er begleitete ihn auf sein Zimmer und setzte ihn auf das weiche Bett ab. Percius machte anstallten wieder zu gehen, doch Ragnar hielt ihn davon ab.
"Du weißt das ich dir ganz und gar Vertraue, was auch nicht zuletzt der Grund ist weshalb ich dir ohne Bedenken immer wieder gerne vorübergehend die Gildenleitung überlasse."
Der Alte lächelte.
"Ja, ich glaube, das habt ihr schon desöfteren zu mir gesagt, Guildmaster."
"Das ist, weil ich es so auch meine."
Ein leises Kichern war von ihm zu hören.
"Also…was kann ich nun für euch tun?"
Der Verletzte seufzte laut. Er wusste nicht so Recht wo er anfangen sollte. Seit seinem letzten Abstecher nach Ald'Rhun war einiges geschehen. Und soweit er sich erinnern konnte, nichts Gutes.
"Zum einen muss ich dich bitten einen Boten in den Balmora Tempel mit einer kleinen Spende von mir zu schicken."
Der Alte sah ihn fragend an, während der Redguard zu seiner Kiste humpelte in der er sein erspartes aufbewahrte, ein Säckchen daraus entnahm und seinem Gildenkollegen zuwarf.
"Sie haben mir mein Leben gerettet und mich mehr als gut versorgt."
Lächelnd nickte er Deregar zu.
"Und weiter?"
"Nun ja, meine Erfolge, wenn man sie denn so nennen kann, bei der Suche nach Venims Mörder waren mehr als bescheiden. Mehr als ein Banditen Nest ausgenommen und dabei meine Rüstung und mein Schwert verloren, habe ich nicht. Frag lieber nicht nach, es ist eine lange Geschichte..."
Percius sah ihn nicht gerade überrascht aus und lächelte nur weiter.
"Es ist nicht gerade verwunderlich das ihr nichts herausgefunden habt, diejenigen die euren Auftrag angenommen hatten, und das waren jede Menge, gaben auch schon nach kurzer Zeit auf, so sagt man sich doch, der vermeintliche Mörder Venims wäre nichts weiter als ein Landstreicher. Doch das Morag Tong Emblem spricht nun mal dagegen und so steht unter seinem Steckbrief eben Mitglied der Morag Tong."
Der Redguard sah ihn verwundert an.
"Moment...heißt das du kennst die Identität des Mörders."
Sein Gegenüber lachte auf.
"Ja, aber natürlich, wer denn nicht. Redoran hat schon Steckbriefe von ihm in all ihren Gebieten verteilt. Es ist ein Dunmer. Moment, ich müsste noch einen an mich haben..."
Er kramte ein wenig in seinen Taschen, bis er ein zerkrümpfeltes Blatt Papier herauszog.
"Ah ja, hier ist er."
Er übergab ihn dem Söldnerführer, der ihn mit blankem Entsetztem betrachtete.
"Percius...ich kenne diesen Mann!"
"Was?"
"Ich habe ihn erst vor kurzem in Pelagaid getroffen...Ich habe sogar gemeinsam mit ihm getrunken! Ich verdammter Narr!"
Nachdenklich sah Ragnars Rechte Hand Mann zu Boden.
"Das würde die kürzlichen Unruhen in Pelagaid erklären..."
Der Redguard fing sich wieder und sah zu Percius auf.
"Wenn wir koordiniert vorgehen, finden wir ihn vor den anderen Gilden. Ruf alle verfügbaren Fighters Guild Mitglieder hierher. Lass in jedem Gildenhaus nur eine Minimalbesetzung zurück. Wenn wir das richtig machen ist der Ruhm und das Ansehen der Fighters Guild endlich wieder hergestellt."
Mercius grinste zufrieden.
"Verstanden, Guildmaster. Doch es wird eine Weile dauern. Bis dahin würde ich euch raten zu Ruhen. Ihr wollt doch nicht verletzt zurück bleiben, oder?""Auf keinen Fall, mein Freund."
So verließ der Alte das Zimmer des Redguards, während sich selbiger zum schlafen legte. Endlich bahnte sich wieder ein Hoffnungsschimmer durch all das Unglück das ihm in letzter Zeit widerfahren war. Er hatte eine konkrete Aufgabe, ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnte.
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Abenteurer
Balmora - Richtung Geisterpforte
Kurenai hatte sich und ihre Rüstung durch das kleine Fenster über dem Bett hinaus gedrängt und befand sich nun wieder in der Wildnis. Eine beruhigende Stille, gerade einmal unterbrochen vom Zwitschern der Vögel und einem Windhauch, welcher durch das Blätterdach der Bäume fuhr... Kurenai hatte es vermisst. Das unaufhaltsame Geplapper von Anyala, die ganzen Menschen und lauten Geräusche in Pelagiad, der herum brüllende Deregar Ragner - all das hatte an ihren Nerven gezerrt und sie hatte es nicht einmal offen zur Kenntnis nehmen wollen. Nun musste sie es sich wohl oder übel eingestehen, obgleich diese Tatsache ihr weiß Gott nicht gefiel.
Was war nur los gewesen die letzten Tage? Eine verrückte, aber durchaus sympathische Dunmer hatte ihr das Leben gerettet vor diesem total abgedrehten und ganz bestimmt nicht sympathischen Rothwardonen. Eine Frau mit wunderschönem, silbernem Haar war ihr begegnet. Sie hatte diesen merkwürdigen, zerlumpten Dunmer wieder gesehen. Und noch einen Mann, den sie in keine Sparte einordnen konnte. Es war eine Menge geschehen - insbesondere ihre schmerzenden Glieder bewiesen das - und doch... Irgendwie hatte sie sich ganz in ihrem Element gefühlt. Als wäre ihr Versteckspiel, ihr Fernhalten von den Menschen, nur eine einzige Farce gewesen. Sie hatte sich selbst getäuscht. Ihr ganzes Leben über hatte die Mischlingsfrau sich entweder versteckt oder andere Menschen getötet...
Der letzte, der durch ihre Klinge den Tod gefunden hatte, war dieser Mistkerl in Balmora gewesen. So ein - sie mochte gar nicht daran denken. Beleidigt hatte er sie, vollkommen grundlos war er mit Worten auf sie losgegangen.
Und dabei hatte sie ihn nur fragen wollen, wo sie Malukhat finden konnte. Er sollte angeblich eine hohe Stellung hier einnehmen, so viel war ihr immerhin bewusst gewesen. Und Menschen, die hohe Stellungen einnehmen, die kennen andere Menschen, die ebenso hohe Stellungen einnehmen (auch wenn diese - zugegeben - nicht unbedingt die nobelsten sein mögen, was den Charakter angeht). Geantwortet hatte er ihr nicht, also musste sie weitersuchen. Mehr konnte sie jetzt auch nicht tun.
Vielleicht wusste Tarador Bescheid. Er hatte noch eine offene Schuld bei ihr zu begleichen, das musste doch ausgenutzt werden. Damals, er hatte sich wohl beim Geisterwall verlaufen, hatte sie ihm das Leben gerettet. Nun durfte er das ihre... nun, nicht retten, aber immerhin in körperlicher Hinsicht wieder auf die Beine bringen. Mehr erwartete sie ja gar nicht von ihm.
Die Frau war so in Gedanken vertieft, dass sie gar nicht merkte, dass die schöne Landschaft sich längst in karges Felsland verwandelt hatte. Sie kannte den Weg so ziemlich in- und auswendig. Ab jetzt musste sie nur noch gerade ausgehen. Und wenn sie ihr letztes bisschen Magie verbrauchte, konnte sie sich für eine ganze Weile schneller bewegen. Ein kleines Stücklein konnte sie wohl auch rennend hinter sich bringen, doch dabei gab es keine Garantie, dass sie nicht zusammen brechen würde. Also doch lieber gehen und den Schnelligkeits-Zauber verwenden.
Das sollte vielleicht eine halbe Tagesreise in Anspruch nehmen.
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Abenteurer
Geisterpforte
Einige Tage des Wanderns hatten Kurenai ihrem Ziel – die Geisterpforte – bereits näher gebracht. Sie freute sich darüber, so gut vorangekommen zu sein, doch inzwischen war sie langsamer geworden. Die Verletzungen, die Deregar ihr zugefügt hatte, nagten an ihren Kräften. Sie musste sich anstrengen, um dem Weg folgen zu können und durch Unsichtbarkeits-Zauber halbwegs ungesehen zu bleiben. Hier tummelten sich einige Kreaturen, mit denen sie in ihrer momentanen Lage nichts zu tun haben wollte. Und mit manchen wollte sie auch gar nicht in Berührung kommen, egal ob sie nun topfit oder halbtot war.
Umso erfreuter war sie natürlich, als sie – auf einen Stock gebeugt, den sie am Wegesrand gefunden hatte – endlich das Schimmern eines Teilstücks des Geisterwalles vor sich ausmachen konnte. Ein blasses Lächeln huschte über ihre Lippen, sie stützte ihren Körper auf die provisorische Gehhilfe und legte noch einen Zahn zu. Bis… wie vom Donner gerührt blieb sie stehen. Das… das konnte doch nicht sein. Zufall? Warum musste der Zufall dann gerade zu ihr immer so… gemein sein? Die Stumme hatte gehofft, hier her kommen und sich heilen lassen zu können. Nicht, irgendwelche Leute zu treffen, auf die sie bereits einmal gestoßen war und deren Gegenwart ihr nur Probleme bereitet hatte. Sie sah die schöne altmerische Kriegerin, die ihr zur Seite gesprungen war, als Deregar sie zu Boden geschmettert hatte. Sie sah den Dunmer, dessen Weg den ihren auf Dagon Fel gekreuzt hatte. Sie sah die Elfe mit dem wunderschönen, hellen Haar. Und natürlich den ernst drein blickenden Dunmer, den sie in keine Kategorie einzuordnen vermochte.
Das konnte doch alles nicht wahr sein. Irgendwas machte sie falsch. Und trotz ihrer Verwirrung musste sie an Malukhat denken, welcher auch immer in irgendwelche Situationen geraten war, die ihm bestimmt nicht gefallen hatten. Sie musste schmunzeln, als sie sich erinnerte, wie er sich darüber aufgeregt hatte, als auf einer Feier bei den Apfelplantagen gerade ihm ein Apfel auf den Kopf gefallen war, obwohl bestimmt hundert Menschen ebenfalls diese Frucht hätten abkriegen können.
Ein stechender Schmerz in ihrer Hüfte ließ sie zusammen zucken. Na herrlich. So würde sie also den anderen begegnen müssen. Und ihr Gesicht sah erstmal aus… Die Schwellung am Auge, die sie sich aufgeschnitten hatte, um die sich dort gesammelte Flüssigkeit ablaufen zu lassen, war immer noch rot und der Schnitt verkrustet von trockenem Blut. Das andere Auge und ihre rechte Wange wiesen blaue Blessuren auf, die Lippen waren aufgesprungen. Alles in allem bot sie ein jämmerliches Bild. Und so fühlte sie sich auch, als sie ihr Gewicht auf den Stock verlagerte und langsam weiter ging.
Der eine Dunmer, den sie bei Dagon Fel kennen gelernt hatte, schien sie irgendwie bemerkt zu haben, denn er blickte zurück in ihre Richtung. Sie achtete nicht darauf sondern wankte weiter. Richtung Geisterpforte. Und die Geräusche, die von dort kamen, gefielen ihr überhaupt nicht…
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Die Gruppe erreichte den Geisterwall und die Geräusche waren auf den letzten paar Metern immer lauter und deutlicher geworden. Kampfgeräusche ebenso wie wildes Durcheinanderrufen, wobei letzteres eher nach Verwirrung denn Wut klang.
Der Himmel hatte sich verdüstert, geradeso als wolle er das Bedrohliche der Situation noch untermalen. Das Schlimmste aber war - zumindest in Ninièls Augen - dass der Kampflärm direkt aus den beiden Türmen, dem "Turm der Morgendämmerung" und dem "Turm der Abenddämmerung" kam. Bekämpften sich die Leute dort etwa gegenseitig? Und wenn ja, warum?
Ninièl warf einen raschen Blick auf ihre Gefährten, welche ebenfalls einen etwas ratlosen und schockierten Ausdruck im Gesicht hatten. Einen Augenblick lang sah sie zwischen der Gruppe und den Türmen hin und her, unschlüssig, was zu tun war. Sie war sich durchaus nicht sicher, dass sie - in was auch immer da geschehen war - verwickelt werden wollte. Andererseits war der "Turm der Abenddämmerung" von Redoranern bewohnt und Revan war Redoraner. Also würden sie wohl letztlich doch nach dem Rechten schauen müssen, dachte Ninièl seufzend und dann könnten sie es auch gleich erledigen.
Vorsichtshalber zog sie allerdings ihr Schwert und hielt es griffbereit, während sie sich mit raschen Schritten dem linken Turm näherte, in der Hoffnung, dass die Anderen ihr folgen würden.
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Kämpfer
Ald'Ruhn -> Sadrith Mora
Er war schon eine ganze Weile wieder auf den Beinen und nutzte seine Zeit indem er einigen der angekommenen Fighters Guild Mitgliedern ein paar Lektionen im Schwertkampf erteilte. Zwar lag ihm viel an einer ordentlichen Ausbildung seiner Söldner, aber war es ihm zu dieser Zeit wichtiger, selbst wieder an Finesse zu gewinnen. Einen weiteren Amok Lauf würde er nicht überleben.
Es stellte sich schließlich heraus, dass er die Übung auch bitter nötig hatte. Jahre lang mit demselben Schwert zu trainieren schränkte seine Waffenauswahl immens ein. Lediglich ein einziges silbernes Langschwert entsprach einigermaßen seinen Bedürfnissen. Zuvor hatte er es mit einem Bastardschwert, einer Axt, diversen Kurzschwertern und einem Zweihänder versucht gegen einen angereisten Guardian zu bestehen. Es war als hätte man ihn zurück in Kindesschuhe gesteckt, so langsam und harmlos fielen seine Angriffe aus. Lediglich seine Reflexe zögerten den klaren Ausgang des Kampfes ein wenig hinaus. So freute ihn zumindest der Sieg gegen den Guardian im Kampf mit dem Langschwert umso mehr.
Zufrieden nickte er dem Söldner zu und beendete somit das Training. Noch in der ledernen Sparringrüstung steckend suchte er, etwas außer Atem, Percius auf. Dieser befand sich im Gespräch mit zwei Swordsmen am großen Essenstisch, der über Nacht zu einem Sitzungstisch umdekoriert wurde. Eine große Karte von ganz Vvardenfells war darüber ausgestreckt. Hier und da befanden sich einige Zirkel und Lineale neben einigen Bleistiften, die dazu benutzt wurden einige Schlüsselpositionen zu markieren. Die üblichen Obstkörbe, Teller, Becher und Wasserflaschen waren weggeräumt worden. Ein Grinsen fuhr über die Lippen des Guildmasters.
"Damit kann ich arbeiten...", dachte er schmunzelnd bei sich, während er darauf wartete, das Percius sein Gespräch beendete.
Einige Momente verstrichen, ehe die Söldner den etwas gestressten Champion der Fighters Guild wieder seine Arbeit machen ließen und sich in den Trainingsraum zu den anderen gesellten.
"Und wie sieht’s aus? Sind schon alle da?"
Sein Gegenüber seufzte etwas erschöpft, ehe er grinsend nickte.
"Ja, so gut wie."
"Also können wir mit der Besprechung beginnen?"
"Ja, Guildmaster."
"Gut."
Deregar nahm sich ohne weiteres einen etwas gelangweilt drein blickenden Apprentice zur Hand und trug ihm auf die Söldnermeute zu ihm zu schicken. Dank des etwas klein geratenen Gildenhauses hatten alle den Sitzungsraum in etwa fünf Minuten bis zum Rand gefüllt und horchten den Worten Ragnars.
"Mitglieder der Fighters Guild Vvardenfells, ich habe euch heute hier versammeln lassen aus dem einfachen Grund die Ehre und den Ruhm unserer Gilde wieder herzustellen. Aber vor allem um unsere Taschen mal wieder mit ordentlich Gold zu füllen!"
Ein jubelnder Aufschrei begleitete die letzten Worte des Söldnerführers.
"Wie ihr sicher alle wisst, haben die Redoraner einen Verlust in ihren eigenen Reihen zu betrauern. Ein toter Volksheld, ein tobender Mob und eine Ratte auf der Flucht ist das Ergebnis des Ganzen. Lasst uns also den Rattenfänger spielen!"
Ein erneuter Aufschrei war zu hören.
"Ihr werdet in gleich große Gruppen von Vier bis Fünf Mann aufgeteilt und über ganz Vvardenfells verteilt. Jeder Gruppe wird ein Steckbrief des Mörders ausgeteilt. Eure Aufgabe besteht darin ihn wenn möglich lebend nach Ald'Rhun zu bringen. Sollte er euch jedoch zu viele Probleme bereiten, will ich seinen Kopf auf diesen Tisch hier rollen sehen!"
Ein letztes Jubeln der Söldner war zu hören, ehe sich Deregar gemeinsam mit Percius über die Karte beugte.
Eine Weile diskutierten sie, an welchen Stellen man denn am besten mit der Suche beginnen sollte, ehe sie sich auf das Landesäußere einigten.
Deregar nahm meist zwei Journeyman, zwei Swordsmen und einen Guardian zusammen. Nur in die äußeren Inselgegenden und in Ashlander Gebiet schickte er seine Protectors, Warders und Defenders. Die Apprentice ließ er als Boten fungieren und stattete sie mit reichlich Divine und Almsivi Intervention Spruchrollen aus, um einen schnellen Informationsaustausch zu gewährleisten.
Als schließlich allen Gruppen ein Gebiet zugeteilt wurde, richtete er sich ein letztes Mal an die Söldnermenge.
"Haltet stets eure Ohren offen und dreht jeden Stein zweimal um! Falls ihr ihn gefunden habt oder ihr euch versichert habt, dass er nicht in eurer Gegend ist, wartet an den verabredeten Treffpunkten auf einen Boten und erstattet ihm Bericht, ehe ihr weiter ins Landesinnere vorstößt. Dieser wird euch auch über die derzeitige Lage informieren, ob er schon von einer Gruppe gefunden wurde oder ob uns eine andere Gruppierung zuvor gekommen ist. Meidet wenn möglich jedoch dem Berg zu Nahe zu kommen, ich hab keine Lust einen von euch ins Corprusarium schicken zu müssen. Und nun bringt mir den Kerl, tot oder lebendig, Hauptsache wir bekommen unser Geld!"
Vereinzeltes Gejaule und Geschrei begleitete die Menge, während sie sich auf den Weg machten den wohl begehrtesten Mann ganz Morrowinds zu dieser Stunde den Gar aus zu machen.
Deregar selbst hatte sich den Guardian, mit dem er diesen Mittag noch Sparringkämpfe ausgetragen hatte, und den Swordsman, mit dem er einst der Balmora Diebes Gilde zu Hilfe gekommen war beiseite genommen, um gemeinsam mit ihnen nach Sadrith Mora zu reisen und dort ihre Suche zu beginnen. Jedoch war es ihm zunächst wichtiger mit Hilfe der dortigen Diebes Gilde sein Kopfgeld verschwinden zu lassen und vor allem seine Rüstung sowie sein Schwert wiederzubekommen. Guten Gewissens ließ er Percius mit dem Kommando der Boten und der Organisation des Informationsaustauschs in Ald'Rhun zurück, obwohl es ihm ein wenig Leid tat ihn nicht auch mit auf die Suche geschickt zu haben. Allerdings konnte er sich auf keinen anderen derart verlassen, wie auf Percius, sodass ihm kaum eine andere Wahl blieb. Er verabschiedete sich kurz von den zurückgebliebenen Gildenangehörigen, nahm das silberne Trainingslangschwert zur Hand und verließ gemeinsam mit den beiden Söldnern das Gildenhaus.
Der kürzeste Weg nach Sadrith Mora ging durch die Magier Gilde, was die Reise der dreien um einiges erleichterte. Ohne sich mit irgendwelchen Geplauder aufzuhalten durchquerten sie das Gebäude und zahlten dem Guild Guide eine ordentliche Summe für ihre Beförderung. Wenige Augenblicke später standen sie in der Wolverine Hall.
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Veteran
balmora/kriegergilde -> geisterpforte
maya war ganz aufgeregt. sie hatte von einer gruppe tapferer kämpfer erfahren, die jetzt gerade bei der geisterpforte sein soll. sie hatte gleich einen cliffracer-boten geschickt, der eine botschaft mit der anfrage nach aufnahme in die gruppe hatte. nachdem diese positiv bestätigt wurde, packte sie noch schnell ihre sachen, füllte ihren köcher mit neuen stahlpfeilen und packte zur sicherheit noch ein paar verzauberte ein. sie nahm noch schnell schwert, schild und bogen udn hängte es sich auf den rücken. danach stürmte sie eilig (etwas zu eilig, denn die tür öffnete sich zu langsam, sodass sie gleich mal schmerzerfüllt aufschrie und ihre nase betastete: hui, noch heil, glück gehabt, eine gebrochene nase wäre jetzt blöd). also nach kleinen startschwierigkeiten,ging sie dann in die magiergilde und lies sich nach caldera teleporten.da es in caldera regnete, beschloss sie, noch ein paar schmiedehämmer zu kaufen (falls die rüstung oder das schwert korridierte (naja, rostete halt)). nach der kurzen pause ging es in vollem tempo weiter, sodass sie nach bereits einem halben tag die hälfte der strecke zurückgelegt hat. doch mit der zeit nahm ihre gehgeschwindigkeit ab, sodass sie nun deutlich langsamer voran kam. Sie schaffte noch ein weiteres viertel der strecke, sodass sie ingesamt nun 3 viertel der strecke bewältigte bis es schließlich dunkel wurde. nun suchte sie sich ein ruhige, abgelegenes plätzchen unter einem felsvorsprung und beschloss dort zu übernachten.
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Mythos
Ort: Geisterpforte
Die seltsamen Geräusche waren noch nicht verstummt. Revan folgte seiner Ziehtochter zum linken Turm, dem Turm der Abenddämmerung. Nicht zuletzt aufgrund seiner Angehörigkeit zum Haus Redoran war der Grossmeister erpicht darauf, zu erfahren, was in der Geisterpforte am Laufen war.
Ein weiteres Mal an diesem Tag griff der Dunmer nach "Blaues Licht" und ging lost, ohne sich umzudrehen und nach seinen anderen Begleitern zu sehen.
Während sich Revan neben der gut einen halben Meter grösseren Ninèl auf die Turmtür zuschritt, fühlte er eine tiefe Sorge. Was mochte bloss inder Geisterpforte vor sich gehen. Die Möglichkeiten reichten von einer Bagatelle zu einem Vorfall, der die Geschichte Vvardenfells in eine komplett neue Richtung lenken könnte.
IHR N'WAH!!! ALMSIVI WIRD EUCH RICHTEN!!!
Die Schreie, die an sein Ohr drangen, zeugten nicht unbedingt von einem lebhaften Faschingsumzug. Revan rannte den rechten, gebogenen Gang entlang, bis er den Kern der Aufruhr sah.
Ordinatoren und Kriegswappenträger schrien etwas von einer heiligen Entstellung, die ihre Reihen erreicht hatte und die sofortestens ausgemerzt werden müsse.
Von der anderen Seite des Durchgangs ging es nicht minder beherzt zur Sache.
MÖRDER!! HENKER!!
Was zur Hölle war hier los? Was spielte sich im leicht eröhten Mittelteil der Geisterpforte ab? Ein Putsch innerhalb des Tempels? Was sollten ausserdem die Schreie bezüglich der heiligen Krankheit? Die Tatsache, dass niemand mit Waffen - auch wenn die Fäuste mancher Beteiligter durchaus die Pflicht eines Waffenscheins rechtfertigen würden - kämpften, entschärfte die Situation etwas.
Die Frage an einen kleinen Dunmer, der damit beschäftigt war, im grossen Pulk unterzutauchen, wurde mit einem leicht gereizten "Haut doch ab!" quittiert.
Mittlerweile trotz allem leicht beruhigt, musste Revan annehmen, dass die Situation nicht so schlimm war, wie befürchtet.
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Veteran
Geisterpforte
Maya wurde durch ein lautes, knurrendes Geräusch geweckt. Sie schrak auf, zog ihr Schwert und blickte sich bedachtsam um. Nachdem sie den Blick 360° geschwenkt hatte und nichts entdeckte, war das Knurren wieder zu vernehmen, diesmal lauter. Es dauerte in Folge nicht lange, bis sie bemerkte, dass sie die Quelle des Knurrens war: Sie hatte Hunger. Nun wusste sie auch, was sie vergessen hatte zu besorgen: Nahrung. "Ich bin Waldläufer, ich habe gelernt in der freien Natur zu überleben also schaffe ich das hier auch!" sagte sie zu sich selbst. Nachdem sie einen klaren Kopf schaffte (soweit das mit leeren Magen möglich ist), beschloss sie auf Jagd zu gehen. In ihrer Region wimmelte es nur so von cliffracern, also sollte es kein Problem sein, etwas frisches Vogelfleisch zu finden. Sie stand auf, legte ihre schwere Rüstung ab und schlüpfte in eine Lederhose und einen schönen Kagouti-wams und nahm nur Bogen, Schwert und Köcher mit, damit sie sich schneller bewegen konnte. Da sie gut Spuren lesen konnte (und auch Cliffracer ab und zu mal auf dem Boden aufsetzen), brauchte es nicht lange, bis sie ein ganzes Nest voll von Cliffracern entdeckte: "Mist, das sind mindestens ein halbes Dutzend. Naja, auch egal, vielleicht brauchen die tapferen Kämpfer auch mal was zu essen!" So erledigte sie aus der Ferne von einer kleinen Anhöhung aus gleich einmal 3 Cliffracer mit gezielten Schüssen. Die anderen gingen dann in den Angriff über und so musste sie wohl auch ihr Schwert zücken. Gesagt getan, wartete sie auf den ersten Cliffracer schlagbereit. Als dieser heran war, sackte er auch gleich zu Boden. Die anderen zwei lagen auch 10 Sekunden später neben ihm. Nachdem sie eine kleine Bisswunde am linken Arm versorgt hatte, machte sie sich an die Arbeit: Sie zog das Fell (Gefieder) ab, schnitt die Beine ab, und nahm schließlich noch das genießbare Fleisch aus den Körpern der toten Cliffracer. Das ganze ergab dann so um die 5 kg Fleisch: "Naja, ein bisschen viel ist es schon, aber vielleicht gibts ja nachher noch ein kleines Abendessen mit der Truppe" also nahm sie alles in ihren Unterschlupf mit. Dort entfachte sie gleich ein Feuer und briet sich einen halben Cliffracer. Nach dieser Stärkung legte sie ihre Rüstung wieder an, schnallte sich Schwert, Schild, Bogen und Köcher wieder auf den Rücken und steckte alles übrige noch ein und marschierte danach munter und fröhlich weiter Richtung Geisterpforte.
Als sie sich der Geisterpforte bis auf wenige Meter näherte, hörte sie auch schon qualvolle und extrem laute Schreie. Sie beschleunigte ihre Schritte und fürchtet schon, dass sie zu spät kommen würde. Doch die Schreie waren zu unterschiedlich und anscheinend auch anderer Sprache, als das sie von einer Gruppe Kämpfer und ein paar anderen stammen könnten. Es hörte sich eher nach einer ganzen Armada an.
Sie kam immer näher und konnte immer mehr Stimmen ausmachen, die alle aus dem Turm der Abenddämmerung zu kommen schienen. Sie hielt nun vollends auf die Tür zum Turm der Abenddämmerung zu und war schließlich mit einigen Schritten heran. Vorsichtig und mit gezücktem Schwert und blockbereitem Schild öffnete sie die Tür.
Im inneren herrschte das Pure Chaos! Gebrüll, Geschrei und Schmerzensausrufe soweit man hören konnte. Sie ging den rechten Gang entlang und kam zu Mitte des Turmes. Dort sah sie nun auch endlich den Grund des Streites: 2 Gruppen hatten sich zerstritten, anscheinend Ordinatoren und die anderen konnte sie auf Anhieb nicht erkennen. Doch da war noch einen dritte, kleinere Fraktion. Sie ging zur dritten Fraktion hinüber, weil sie aus den unterschiedlichen Rüstungen schloss, dass sie weder zu den Ordinatoren noch zur anderen Gruppe gehörten.
Als sie dort ankam, fragte sie einen großen Dunmer mit schwarzen aufgestellten Haaren: "Ich bin Maya. Seid ihr die Kämpfer, mit denen ich Kontakt aufgenommen habe?"
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Abenteurer
Geisterpforte
Der Rest der Gruppe begab sich in die Geisterpforte, die mächtige Festung, welche den einzigen Zugang zum roten Berg darstellte, sofern man nicht über den magischen Geisterwall hinwegschwebte. Ein Bollwerk gegen die Unwesen Dagoth Urs, die Aschenvampire und was dort sonst noch alles keuchte und fleuchte. Echozar selbst jedoch zögerte, denn er sah dort hinten eine alte Bekannte. Sie hatte sich in der Taverne Pelagiads einen gewaltigen Kampf mit dem "dunkelhäutigen Säufer" geliefert, aber er kannte sie schon von früher. In Dagon Fel war es gewesen, wo die beiden sich trafen und er ihr Schwert an seiner Kehle spürte. Wortlos hatte sie ihn wieder ziehen lassen und immer noch nicht wusste der Dunmer, was mit ihr war. Sein Leben währte bereits eine relativ lange Zeit, zumindest für menschliche Verhältnisse, eine merkwürdigere Person jedoch war ihm noch niemals zuvor begegnet. Diese Frau faszinierte ihn zweifelsohne, auch wenn die genauen Gründe dafür seinem Bewusstsein verborgen blieben. War es, weil sie attraktiv aussah? Weil er sie niemals ein Wort hatte sprechen hören? Weil sie eine furchtlose und erbarmungslose Kämpferin zu sein schien? Oder einfach nur, weil er sie einmal jagte - auch wenn er eigentlich ein Monster suchte, es waren wirklich abergläubische Nords in Dagon Fel - , selbst zum Gejagten wurde und dann mit dem Leben davonkam. Er wusste es nicht, aber dies war auch nicht der Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Die Frau wankte und kam langsam näher, was nicht verwunderlich war. Niemand konnte solche Verletzungen wie sie sie im Kampfe davongetragen hatte so ohne weiteres heilen. Auch Tränke vermochten nur zu unterstützen, es waren keine Allheilmittel. Sein Wesen war zwiegespalten, er wollte auf sie warten, ihr sogar ein wenig entgegenkommen. Aber warum? Sie brauchte keine Hilfe, sie schien sich ohne Hilfe durchzubeißen, wie es zu der kalten Art passte, welche er bisher von ihr kannte. Er sollte eigentlich sehen, dass er sich vor ihr in Acht nimmt, auch wenn sie nun verletzt wirkte. Aber wie hieß es immer, verletzte Tiere waren unter Umständen noch gefährlicher. Vielleicht war es einfach die Dankbarkeit, dass sie ihn hatte leben lassen, anstatt sein Blut auf dem Boden der Lichtung in der Nähe Dagon Fels zu verteilen, denn dazu hatte sie Gelegenheit. Er hatte sie zwar nicht provoziert, aber sie hatte sicherlich gemerkt, dass er sie gesucht hatte, von daher war ihre Reaktion angemessen gewesen. Aber all dies war nun egal, er hatte Gefährten, welche sich gerade in die Geisterpforte begaben, wo Kampfeslärm tobte. Deshalb drehte er sich nach einem kurzen Zögern um, blickte noch einmal zu der wankenden Person zurück und folgte seinen Gefährten dann in den Turm. Scheinbar war sie auch auf dem Weg dorthin, würde also bald bei ihnen sein. Aber seine Gefährten würde der Waldläufer nun nicht im Stich lassen.
Echozar folgte den anderen und war ebenfalls etwas erleichtert, dass das ganze nicht ganz so ernst erschien, wie es ursprünglich klang, auch wenn ihm der wahre Hintergrund des Lärmes immer noch verborgen war. Gerade wollte er sich etwas entspannen, da traf ihn ein Faustschlag eines Mannes in Stahlrüstung, welcher eigentlich einem Ordinator galt. Dieser jedoch war so freundlich gewesen, sich zu ducken und damit Echozars Gesicht der vollen Wucht des Schlages auszusetzen. Benommen tappte der Dunmer einen Schritt nach hinten und fasste sich reflexartig an die Nase. Blut, na toll...
"Was soll das?", fuhr er den Schläger wütend an.
"Du gehörst doch auch zu denen", schrie dieser und holte erneut aus.
Echozar hatte jedoch ebenfalls bereits die Faust geballt, ausgeholt und freute sich innerlich darüber, dass er zuerst treffen würde. Sollten die Leute sagen, was sie wollten, Rache war süß! Leider bekam er keine. Sein Schlag traf den harten hinteren Bereich eines Ordinatorhelms, welcher nun aus seiner geduckten Stellung wieder aufgetaucht war und dem anderen nun seinerseits eine verpasst hatte. Echozar hatte sich noch nicht vom Schmerz seiner Hand erholt (ein Schlag gegen einen solchen Helm tat nun mal jedem weh), da bekam er noch einen weiteren Faustschlag ins Gesicht, während er die Stimme des Ordis hörte.
"Du gehörst also auch noch zu denen und willst mich hinterrücks treffen, was?"
Zum Glück wandte er sich gerade wieder ab, um einem seiner Kollegen zu Hilfe zu eilen, so dass Echozar sich wieder aufrappeln konnte.
"Aua, meine Nase..."
Immer noch innerlich vor Wut über das alles brodelnd, gesellte sich eine Dunmerin zu der Gruppe und sprach Revan an. Echozar wischte sich noch einmal das Blut von der Nase und blickte zunächst verwirrt zu ihm, danach skeptisch zu ihr. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
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Neuling
Wildniss zwischen Pelagiad und Balmora
Laurence schritt den Weg entlang. War nicht lange her, seit sie sich von der sympatjhischen Novizin getrennt hatte. Was sie der Novizin nicht gesagt hatte war, warum sie sich trennen mussten...
Sie dachte zurück an den Morgen. Zwar war sie erschöpft, nachdem sie mehrere Stunden intensiv an einem Gegengift geforscht hatte, um die vergifteten Personen in Pelagiad zu retten, jedoch war sie als erste wieder auf den Beinen. Sie hatte die Festung verlassen und wanderte durch die Landschaft. Plötzlich sprach sie eine Person an. "Da bist du ja endlich. Hat ja lange genug gedauert". Laurence sah ihren gegenüber verdutzt an. "Wie?" Die Person, ein Mann in leichter Rüstung, eine Rüstung für Laurence Geschmack zu sehr wie die Rüstung einer Assasine aussehend, schien ungeduldig. "Hat dich der Bote nicht erreicht? Das Treffen war eigentlich eine Stunde vorverlegt... Aber deine Verkleidung ist gut... Siehst wirklich so aus, wie eine von den vermaledeiten Priestern... Erinnert mich an die erste Novizin der dunklen Mutter, als sie "aus Spaß" ein kleines Gift in den Wein der Königinnenmutter getan hat..." Ihr Gegenüber lachte herzhaft, "Oh Mann, Helseth war außer sich... Auchg wenn Barenziah nur schlecht wurde... Aber immerhin hat sie erreicht, was sie wollte... Annerkennung und strengere Sicherung des Palastes... Zu schade, dass das Miststück übergelaufen ist... Wie dem auch sei, hier sind die Dokumente... Sie behandeln das Gift, was wir hier in Pelagiad benutzt haben, als auch die Spuren des Großmeisters und der Verräterin... Geh damit in Richtung Balmora, man wird dich finden... Solange du das Erkennungszeichen trägst." Er klopfte sich auf den rechten Oberarm, anscheinend meinte er mit Erkennungszeichen das rote Stofftuch, das er um seinen rm gebundn hatte. Dann gab er ihr besagtes Dokument. "Bis dann, süße..." Er ging, nur, um nach wenigen Schritten einen Feuerzauber von Laurence im Rücken zu haben... Als er ins nahe Wasser rannte und sich umdrehte, schlug Laurence, die nicht untätig war, ihm mit einen herumliegenden Felsen den Schädel ein. dann nahm sie ihm das Erkennungszeichen ab. Auch die Rüstung, die versetzte sie beim Händler. (Und gab das meiste Geld davon der Novizin mit). Etwas später fand sie auch den eigentlichen Boten, angefressen von diversen wildlebenden Tieren.
Als sie dann in Gedanken versunken den Weg fortsetzte, wurde sie auf einmal am Arm gepackt. Sie war von drei Personen umgeben, die alle drei dieselbe Rüstung hatten wie der, dem sie heute Morgen den Felsen übergebraten hatte.
"Da bist du ja endlich... Mitkommen..." Die Drei brachten Laurence in eine Schmugglerhöhle, in der weitere der in der Assasinenrüstung gekleidete Personen. Zu viele, um allein mit ihnen fertig zu werden... Wie sollte sie da nur wieder rauskommen...
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Abenteurer
Geisterpforte
Sie hatte ihn gesehen. Und zweifelsohne hatte auch er sie bemerkt. Und er hatte sich einfach so wieder umgewendet und war davon gegangen, seinen Kameraden hinterher, ohne ihr zu helfen. Kurenai wusste selbst nicht, warum sie so entrüstet über sein Verhalten war. Sie hatte ihm sein Leben gelassen und der einzige Dank, den er ihr entgegen brachte, war ein verwirrter Blick. Na, danke... Aber sie kam auch allein zurecht. Zwar schmerzten ihre Glieder höllisch und sie hätte sich über etwas Hilfe gefreut (ohne dies jemals wirklich zuzugeben), aber wenn es nun einmal nicht anders ging, musste sie sich ohne fremdes Dazutun in Richtung Geisterpforte kämpfen. Umso näher sie dieser allerdings kam, desto weniger glaubte sie, dass sie dort überhaupt hinein wollte. Kampfeslärm ertönte von innen. Merkwürdig, da - soweit sie es noch wusste - dort nur Ordinatoren und Kriegswappenträger lebten und auf den Geisterwall achteten. Von ihr aus konnten die sich gerne alle gegenseitig die Schädel einschlagen, solange der Mann, der ihr noch einen Gefallen schuldete, am Leben und wohlauf war.
Langsam wankte sie in Richtung des Turms, in dem die anderen Leute verschwunden waren, und öffnete schließlich die Tür. Ach, es brachte ja auch alles nichts... sie musste da rein, ob sie nun wollte oder nicht.
Das, was nun in ihr Blickfeld kam, war etwas, das sie gewiss nicht hatte sehen wollen. Was zur Hölle...? Die Hüter der Geistpforte bekämpften sich gegenseitig! Das konnte doch nicht... oder... ein Alptraum. In letzter Zeit war alles nur ein riesiger, böser Traum. Und bald würde sie aufwachen und in ihrem Bett zu Hause im Dorf liegen und zusammen mit dem Legionär Malukhat darüber witzeln. Genauso gut aber wusste sie, dass dem nicht so war. Malukhat war fort, und mit ihm war ihre Vergangenheit gegangen. Es gab kein Zurück mehr. Was zählte, war die Gegenwart. Und die Gegenwart bestand aus einem Haufen scheinbar wahnsinnig gewordener Wächter, die nichts besseres zu tun hatten, als sich anzuschreien und mit Fäusten zu prügeln.
Was geht denn hier vor?, fragte sich Kurenai und drückte sich noch rechtzeitig gegen eine Wand, bevor ein Ordinator sie umrennen konnte. Nervös blickte sie sich um, suchte einen Anhaltspunkt, versuchte den Mann ausfindig zu machen, der ihr einen Gefallen schuldete und gab es schließlich auf. Vielleicht würden diese Irren irgendwann das Kriegsbeil begraben und endlich wieder Frieden schließen.
"Ihr MÖRDER!", brüllte jemand von der einen Seite, packte einen Ordinatoren an den Schultern und warf ihn in Richtung einer anderen Person in indorilischer Rüstung. Eine Kettenreaktion folgte, auf die fünf am Kampf beteiligte am Boden landeten und von den anderen nur noch nieder getreten wurden. Es gab also zwei Fronten. Nur schien keiner der Beteiligten mehr wirklich zu wissen, wer nun auf wessen Seite stand. Das war unpraktisch. Irgendwann würden sie sich gewiss alle gegenseitig grün und blau geschlagen haben.
"Was bist du denn für eine?" Jemand packte sie bei den Armen und drückte sie gegen die Wand. Ein Nord mit dem wohl breitesten Kreuz, das sie jemals gesehen hatte. Wütend funkelte er sie an. "Ich hab dich hier noch nie gesehen. Willst du uns auch die Krankheit bringen? Bist du Schuld an all dem Übel?"
In solchen Momenten wünschte Kurenai sich, antworten zu können. Normalerweise war es ihr egal, dass sie stumm war, aber wenn es ihr gerade nicht so gut ging, kam sie sich vor wie ein kleines Kind, das noch nicht genau wusste, wie es irgendetwas erklären sollte. Als würde sie die Begriffe nicht kennen. Noch ein paar mehr Schläge, noch ein bisschen höherer Blutverlust und sie würde sterben. Keine schönen Aussichten.
"Dir werd ich's zeigen!", brüllte er und holte zu einem vernichtenden Faustschlag aus. Kurenai indes schloss die Augen. Sie hoffte nicht einmal, dass ihr jemand helfen würde.
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Kämpfer
Geisterpforte
Lenne war überrascht, als eine Dunmerin Revan ansprach. Vorallem die Worte, das jemand aus der Gruppe sie kontaktiert hatte, verwunderte sie. Das müsste wenn, dann vor Pelagfiad gewesen sein, und da waren sie noch keine Gruppe. Auch war sie zugegebener Maßen von den letzten Tagen etwas zu mitgenommen und die Tatsache, von einem Schlachtfeld aufs andere gezerrt zu werden, das die Deadra-Ruine ihre Idee war, hatte sie erfolgreich verdrängt, ging ihr furchtbar auf die Nerven. "Ein merkwürdiger Zufall, hier jemanden zu treffen... Somal wir ja keine andere Probleme haben..." Sie wandte sich an Revan, obwohl sie gleichzeitig auh zum Rest sprach, "Wenn von euch dieses Fräulein keiner kennt, stellt sie uns entweder ne Falle und weiß es, sie stellt uns eien Falle und weiß es nicht, oder sie muss verrückt sein, weil sie glaubt, wir hätten sie gerufen... Alle drei Fälle sind... zweifelhaft... Wenn ihr mich fragt, es wäre das leihcteste, sie einfach vor die Tür zu bringen und in Scheiben zu schneiden". Lenne drehte sich um und wollte mit einer für sie typischen "Macht-doch-was-ihr-wollt-Haltung" sich ein paar Schritte zurückziehen, als durch ihre Drehung eine "alte Bekannte" in ihr Blickfällt kam. Lenne erster Gedanke war "Was macht die denn hier...", ihr zweiter war "Na toll, du wirst zu leichtsinnig, du has in dieser Gruppe deine Deckung nachgelassen". Als sie schließlich realisierte, was ihr zurzeitiger Gegenüber machte, ging sie drauf zu. Auf dem Weg zog sie bereits ihr neues Wakazashi. Als Kurenais Gegenüber zu einem weiteren Schlag ausholte, packte Lenne dessen Arm. Durh die Überraschung, er hatte sie scheinbar nicht kommen sehen, hielt der Arm kurz inne. "Was zum...?", hörte sie ihn rufen, aber sie gab ihm schon einen Tritt von hinten in die Kniekehlen. Der körperlich eigentlich total überlegene Gegner war auch den Knien, die Waffe an seinem Hals tat offenbar den Rest. Mit einer Art von Zufriedenstellung bemerkte Lenne, dass die restlichen Leute hier zu beschäftigt waren, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen, um irgentwas Sonderbares an Lennes verhalten zu finden. "Was soll das?" brachte der Nord schließlich hervor. Lenne hielt ihm das Wakazashi etwas stärker an den Hals. "Das ist meine Frage, was hat dir die Frau hier getan...?" Scheinbar beruhgte sich der Nord etwas. Er schien nachzudenken. Dann kam ein einfaches "Nichts..." hervor. "Nichts? Du greifst eine Frau in einem sichtbar angeschlagenen Zustand wegen "Nichts" an?" Lenne war drauf und dran,m ihm einfach die Kehle durchzuschneiden... Aber ihr fiel was besseres ein. "Ich habe da hinten eine ganz nette Freundin, die möchtest du bestimmt kennenlernen..." Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, "Obwohl... sie mag Nord nicht besonders, ich glaube, du würdest lieber Lorkhan selbst treffen als diese Frau..." "Was?" der Nord schien verwird zu sein. "Warum sollte ich mir das Gefallen lasen?" Lenne klopfte zur ANtwort mit der Klinge an seinen Hals, drückte sie ann wieder dagegen. "Hör mir mal zu, die letzten Zeit war für mich die Hölle, ich bin an nen irren betrunkenen Redguard geraten, an Stadtwachen an Deadra-anbetende Orks und jedes mal wurd ich immer irgentwie verletzt, und das letzte, was ich hier brauche ist, das sich hier alle Prügeln und dann auch noch die Gäste mit einbeziehen, also, ich frag dich einmal... Was ist hier los?" Der Nord schien ihr, zu ihrem Glück, nicht richtig zugehört haben, aber er versuchte zu antworten. "Es gab einen Krankheitsfall, ihr wisst schon, die eine Krankheit..." Lenne nickte, sie wusste , wo sie war. "Auf jeden Fall ist im Moment die ganze Geisterpforte zweigespalten, was wir mit ihm tun sollen... Töten, um eine Ansteckung zu verhindern oder den Telvanni für ihre "Heilanstalt" übergeben..."
Lenne dachte nach. "Ja so ist das also... Naja, wir haben weder was mit dem Streit zu tun, noch kommen wir vom roten Berg, ist also nicht nötig uns anzugreifen..." Vorsichtig, testend, ob der Nord sich benehmen würde setzte sie ihr Schwert ab. Der Nord ging ein paar Schritte zurück, wollte sich dann aber auf die beiden Frauen stürzen. Lenne hielt ihre Klinge nach vorne, und der Nord hatte große Probleme, anzuhalten, bevor er sich an der Klinge aufspießte. Fluchend suchte er das weite. Sie wandte sich an Kurenai. Ihre erste Bemerkung war: "Du ziehst furchtbar mitgenommen aus. Gehen wir erstmal zum Rest...." Sie schob Kurenai vor sich her, bis sie die anderen erreichte, sie hatte keine Lust, auf dem Präsentierteller zu bleiben. Ihre Knlinge blieb aber griffbereit, falls sich einer ihrer Begleiter für die Sache in Pelagiad "bedanken" wollte. "Dir passiert nichts.." wollte sie Kurenai beruhigen, "wenn wer aus der Gruppe sauer auf dich ist, ist es meine Schuld, ich hab dich in die Sache rein gebracht, also halt ich auch meinen Kopf für dich hin." Wieder bei der Gruppe schaute sie die anderen Fragend an. "Habt ihr schon beschliossen, was ihr mit Fräulein Dunmerin macht...? Im übrigen ist der Kampf hier ein Streit über die Vorgehensweise mit einem Corpus-Fall..." Sie drückte dann aber mit sanfter Gewalt Kurenai an die Wand und auf den Boden kniete vor ihr nieder und versuchte, sowohl für ihre Verletzungen als auch für ihr Erscheinungsbild das bestmöglichste zu tun. "Ich finde immernoch, wir sollten die da", sie nickte richtung Maya, "loswerden... Ich hab hier ne Begleiterin gefunden die wenigstens im selben Schlamassel sitzt..." Ganz vorsichtig klopfte sie Kurenai auf die Schulter. "Nicht wahr?" Sie grinste. "Irgentwie mag ich sie...", fügte sie in Gedanken hinzu.
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Abenteurer
Geisterpforte
... und doch war es geschehen. Jemand hatte ihr das Leben gerettet. Der Nord hätte ihr den Kopf mit Leichtigkeit zu Brei schlagen können, aber die silberhaarige Schönheit war gekommen und hatte seinem Wüten Einhalt geboten. Wie die Mischlingsfrau sich bereits gedacht hatte: Alles ging hier drunter und drüber. Keiner achtete mehr darauf, wer Freund oder Feind war. Es war ihnen nicht wichtig. Jeder muss nicht jeden mögen. Und wenn man über viele Jahre hinweg mit den immer selben Personen auf engsten Raum eingepfercht ist, braucht es meist nur einen winzigen Anstoß, um alles, was in der ganze Zeit aufgebaut wurde, das Gemeinschaftsgefühl selbst gegenüber ungemochten Personen zerbrechen zu lassen und ins Chaos zu stürzen. Nur war dies hier nicht nur eine Kleinigkeit. Es ging um die heilige Krankheit und Kurenai war mitten drin. Hoffentlich würde diese arme Missgestalt ihr nicht zunahe kommen, denn sie selbst würde ihr Schwert ziehen und sie töten. Sie hatte keinen persönlichen Bezug zu dem Opfer und konnte es sich daher leicht machen. Kurenai war kein von Grund auf schlechter Mensch, in ihrer Ehrlichkeit gegenüber sich selbst machten ihre Eigenschaften sie sogar zu einer weisen, gerechten Person, die Situationen mit Leichtigkeit ausloten konnte und diese oftmals auch für sie selbst von Nutzen waren. Es wäre halt ihre Art von Barmherzigkeit, dem Corprus-Kranken ein Ende zu bereiten und auf diese Weise selbst nicht angesteckt zu werden.
Kurenai wollte sich erheben und nach ihrem Schuldner suchen, doch der sanfte, aber bestimmte Druck auf ihren Schultern hielt sie am Boden, beinahe zusammen gekauert an der Wand sitzend. Sah sie wirklich so schrecklich aus? Von der Schwellung an ihrem Auge, deren Flüssigkeit sie selbst mit einem Messer hatte ablaufen lassen, war nichts mehr zu sehen. Leider aber konnte sie auf dem Auge kaum etwas sehen und es schmerzte höllisch. Die selbst zugefügte Verletzung war entzündet und hatte stark zu eitern begonnen. Kein gutes Zeichen. Gar kein gutes Zeichen. Sie musste nun endlich in heilerische Behandlung, ansonsten zog sie noch irgendeine Blutkrankheit zu. Und um noch kranker zu werden, darum war sie nun wirklich nicht hierher gekommen.
„Ah... Euch... Ich kenne Euch... Ihr seid doch...“ Ein Mann löste sich aus dem Getümmel und stürmte auf Kurenai zu. Bevor er ihr allerdings zu nahe kommen konnte, hatte sich die Silberhaarige bereits umgedreht und die Spitze ihres Schwertes gegen seine Brust gedrückt, genau dort, wo das Herz am Anfang des Lebens zu schlagen begann und die Arbeit am Ende wieder einstellte. Ein Rothwardon. Kurenai musste grinsen. Es verwunderte nicht, dass diese Frau von dieser Menschenrasse erstmal genug gesehen hatte.
„Ich... also... mein Name ist Tarador. Ich kenne die Frau dort, um die ihr Euch gerade gekümmert habt. Ich führe nichts Böses im Schilde; wenn Ihr also bitte...“ Tarador betrachtete die Klinge und schob sie leicht pikiert zur Seite. Die Dunmer ließ es geschehen, betrachtete den Rothwardonen aber weiterhin mit unverhohlenem Misstrauen. Kurenai war es schon vorher aufgefallen. Mit der stimmte was nicht. Ihre Bewegungen besaßen die Eleganz eines Raubtieres, welches seine Beute riss. Dem Status eines Assassinen war es zueigen, ein guter Schauspieler zu sein, aber wenn er erstmal kämpfte, konnte man ihn ganz leicht erkennen, wenn man einen Blick für die Feinheiten des Kampfes hatte und sich ein wenig auskannte. Unbarmherziger Kampfstil gepaart mit tödlicher Schönheit. Die perfekte Mischung.
Kurenai beschloss, sich nicht allzu sehr von ihrer Retterin einwickeln zu lassen. Jedenfalls nicht solange sie nicht wusste, warum sie so freundlich zu dem Mischling war. Hier war niemand nett zu einem Mischling. Das war nun mal so. Ein ungeschriebenes Gesetz. Wenn ein Mischling den Leuten hier nützlich sein konnte, wurden sie mit Freundlichkeit behandelt, doch erst anschließend würde sich zeigen, ob sie mit Toleranz gesegnet waren. Das bezog sich ganz besonders auf die dunkelelfische Rasse.
„Ehm... K... Kruni. Das war doch dein Name, oder?“, fragte Tarador und bückte sich zu Kurenai hernieder. Letztere brachte immerhin noch ein entnervtes Augenrollen und ein Kopfschütteln zustande.
„Ah – nein? So... ehm... entschuldigt bitte. Ich habe Euren Namen tatsächlich vergessen.“ Er bedachte sie mit einem entschuldigenden Lächeln, „nehmt es mir nicht übel. Ich hab’s nicht so mit Namen.“
Er betrachtete die vor ihm sitzende Frau etwas genauer, jede einzelne sichtbare Wunde. „Ihr seht scheußlich aus.“
Na danke, hätte Kurenai gerne gesagt. Idiot. Dass sie nicht gerade wie Miss Vvardenfell aussah, sollte nicht verwundern.
„Kommt, ich bringe Euch erstmal in das Krankenzimmer.“ Als er Kurenais ungläubigem Gesichtsausdruck gewahr wurde, fügte er hastig hinzu: „Nein, nicht in das mit dem Corprus-Kranken. Ich schulde Euch einen Gefallen und nicht die heilige Krankheit.“
Die Mischlingsfrau ließ es mit sich geschehen, dass er sie sanft in seine Arme hob. Jede Hilfe war willkommen und irgendwo war sie auch froh, erstmal selbst nicht laufen zu müssen. Die Schmerzen hatten auf der Wanderschaft ein ungeahntes Ausmaß angenommen.
„Könntet Ihr vielleicht mit uns kommen?“, richtete er sein Wort an die hellhaarige Dunmer, „ich kann Kr... na ja, ich kann die Wunden dieser Frau erstmal nur provisorisch versorgen. Anschließend werde ich versuchen, mich um Streitschlichtung zu kümmern. Die eine Seite will den Corprus-Kranken tot sehen, die anderen halten an seinem Leben fest und wollen ihn natürlich schützen. Er ist ein Freund und hat Jahre lang Seite an Seite mit uns gekämpft und an diesem Ort verharrt. Andererseits ist er nicht mehr der alte Freund sondern ein wahnsinniges, geschwächtes Monster mit Fieberträumen. Ich kann beide Seite verstehen.“
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Mythos
Ort: Geisterpforte
Das waren diese Situationen, die Revan hasste. Alles ging ohne irgendeine Regelung völlig durcheinander. Ordinatoren und Kriegswappenträger kloppen sich wegen eines Corprus-Kranken, ein Fremder nach dem anderen stolpert ineinander, eine Fremde Frau spricht ihn auf einen "Kontakt" an, was für Revan überhaupt keinen Sinn ergab.
Jeder beschäftigt sich mit seinen eigenen Problemen, ohne geordnet zu denken.
Wie in solchen Momenten üblich, schüttelte der Grossmeister den Kopf. Den wilden - immer noch tobenden - Kämpflärm aus seinen Gedanken verbannend, dachte der Dunmer nach. Was zu Oblivion wollte diese Frau? Sie sollte ihn kontaktiert haben? Der Indoril ging in Gedanken alle Kontakte durch, die er flüchtig kannte. Diese Frau kam eindeutig nicht in der gedanklichen Liste vor. Was also wollte sie?
Wie es seine Art war, antwortete er, ohne die Initiative in dem Gespräch zu ergreifen.
Mich kontaktiert? Wohl kaum. Für gewöhnlich erinnere ich mich an Personen, mit denen ich zu tun habe.
Revan seufzte innerlich. Warum geschah immer in den hektischsten Situationen irgendwas in der Art? Mal sehen, was sie wollte...
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