Echozar sah, wie der von der Hochelfin Revan genannte Abenteurer ihr hinterherging, sozusagen in die Höhle des Löwen. Der Waldläufer selbst zögerte jedoch. Was um Himmels Willen interessierte ihn der Kampf dort vor der Tür? Was interessierte ihn, wer sich dort den Kopf einschlug und warum sollte er denen helfen, die ihn bis eben noch verhört hatten? Auf diese Frage fand er keine Antwort, aber komischerweise kam dieses unnütze Gefühl wieder hoch, seinem eigenen leeren Leben einen Sinn verleihen zu müssen, indem er den Hilflosen beistand. Warum passierte das immer in solchen Momenten? Warum musste sein verdammtes Seelenleben immer zwischen totaler Gleichgültigkeit und aufopferungsvoller Selbstlosigkeit schweben. Warum hatte er sich nicht schon vor langer Zeit selbst von diesem Fluch, den andere Leben nannten, erlöst? Mehrere verschiedene Gefühlswallungen kamen in ihm hoch, zuletzt sogar die Erinnerung an die uralte Geschichte, welche seinen Lehrmeister das Leben kostete und ihm Schuldgefühle und Bitterkeit für die Ewigkeit brachte. Sein Griff um Wolkenbiss wurde fester und er folgte Revan nach draußen, ohne wirklich den Grund zu wissen.

Inzwischen hatte sich Ninièl mit dem Redguard angelegt, der augenscheinlich dem Irrsinn verfallen war. Nicht anders konnte man seinen Zustand erklären, er kämpfte wild und Blut bedeckte beinahe jedes einzelne Glied seines Körpers. Was hatte diesen lustigen Trinkgesellen vom gestrigen Abend nur so verwandeln können, er wirkte wie ein grotesktes Abbild dieser Person, die gestern mit ihm eindeutig zuviel Sujamme getrunken hatte.

Gerade wollte Echozar in den Kampf eingreifen, als ihm beinahe das Schwert aus der Hand fiel. Er sah auf dem Boden liegend die angegriffene Person, welche Lenne scheinbar in den Kampf gebracht hatte. Vor einiger Zeit war er ihr schon einmal begegnet und er hätte niemals gedacht, dieses "Gespenst" jemals wiederzusehen, vor allen Dingen nicht in einer Taverne am anderen Ende von Vvardenfell. Unfähig, sich zu bewegen, starrte er mit aufgerissenen Augen die Frau an, die einst ihr Schwert an seine Kehle gehalten hatte. Alles um ihn herum, die parierten Schwerthiebe des Kampfes und die immer noch an die verschlossene Tür hämmernden Soldaten nahm er nicht mehr wahr. Damit hatte der Dunmer einfach nicht gerechnet, das konnte doch kein Zufall sein.